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Pulsnitzer Anzeiger Nr 81 92. Jahrgang Donnerstag, den 18. April 1940 I«»d 10 Uhr anfzugeben. - «erlag-Mahr » Heffmaon. Druck: »arl H-ffm«, Mahr, tzauptschrlstleiter: Walter Mohr, PuUnitz; Stell»:Walt«H»ffm«n,Pul»: «era«t»-rtlich für den Hetmattttl, Sport u. Anzeigen Wait«-Hoffman», Politik, Bilderdienst »nd den übrige» Lell «alter Mohr, P»»«ttz. — D.«. vL' -- Seschüftüstell«: N«« «bolf - Hitler » Gtratz« ü Wearm ^^^lsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffenttichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürg^meiß« L« Pulsnitz Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen der Amtsgerichts Pulsnitz, somie des Finanz- amtes z« Kamenz M,S Millionen ReichMMl! Das erste Kriegswmterhilfswerk, die deutsche Antwort an die Plutokraten Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und de» Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz »nd die Gemesttde Ohm» i«- o-ketzttch«. Sonn- »Nb getagt, betrügt bei Abholung wbchentlich V6 M»i Mit fernem affe Erwartungen weit übersteigenden Lraeb- Krtegswinterhilfswerk ein glänzender Sieg »er deutschen Volksgemeinschaft und eine geharnischte Ant wort «roßdeutschlands an die plutokratischen Kriegstreiber die dieses Deutschland der sozialen Großtaten dem prosiigie- rrgen und allen sozialen Fortschritt aus Eigennutz ablehnen den herrschenden Schicht in England und Frankreich erteilt hat. Dieses Kriegswinterhilfswerk hat alles übertroffen, was Oeshrr geleistet wurde. Das deutsche Boll hat sich, wie eS der Führer forderte, seiner kämpfenden Helden, feiner Söhne und Brüder an de« Fronten, auf den Meeren und in der Luft, würdig erwiesen. Ebenso freudig wird die gesamte Nation de« R»s des Führers Lei« Einsatz für das Kriegshilss- werk für das Dentsche Rote Kreuz folgen, das Dr. Goebbels i« Sportpalast verkündete. Die Rede von Dr. Goebbels Reichsminister Dr. Goebbels schilderte zu Beginn seines großen Rechenschaftsberichtes über das Kriegswinterhilsswerl 1939/40 die Entschlossenheit des deutschen Volkes, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln seine Lebcnsrechte zu vcrrei- -igcn „Wir haben diesen Krieg nicht gewollt", so stellte Dr. Goebbels fest, „aber wir haben uns darauf vorbereitet, und er Hot uns deshalb nicht ungerüstet überrascht. DaS deutsche Volk must sich im klaren darüber sein, daß cd im Nationalsozialismus die Stärke seines Reiches vertei digt, dast der Nationalsozialismus die deutsche Nation zu die ser ungeheueren inneren und äußeren Kraftentsaltung erst vor- bereitet und bcsäbiat hat. dnb damit aber auch die soziale Einheit unseres Volkes das beste Unterpfand eines kommen den Sieges ist." Ein besonders beredtes und leuchtendes Zeugnis für diese soziale Einheit sei das Winterhilfswerk, das sich entgegen den Voraussagen aller Zweifler und Skeptiker zu einem der über zeugendsten Dokumenie unseres sozialen Nufbauwillens' ent wickelt habe. Aui ganz neuer, moderner Grundlage habe der Nationalsozialismus das Winterhilsswerk einst ausgebaun Nicht als eine Angelegenheit des Almoscngebens, sondern als eine Slstgelegenheit sozialer Verpflichtung ärmeren und mittelloseren Schichten gegenüber, die das ganze deutsche Volk erfüllen sollte und mußte. Während die pluio- kratische Welt in England und Frankreich nicht einmal in der Lage ist, in den eigenen Ländern die allerelementarsten Fragen auch nur in Angriff zu nehmen, habe das deutsche Volk aller wirtschaftlichen Bedrängnis doch schon einen großen Teil ie- ner sozialen Fragen zu lös?n vermocht. Im September des vergangenen Jahres hätten sich frei lich auch bei uns zweifelnde Stimmen erhoben, ob man wäh rend des Krieges mit seinen an sich schon großen seelischen nnd materiellen Belastungen dem deutschen Volk die Lasten einer gigantisch gesteigerten freiwilligen Hilfsbereitschaft zu mute» dürfe. Das deutsche Volk aber habe dann in den ver gangenen sechs Monaten in einer grandiosen sozialen Volks abstimmung ein Zeugnis kür seine Verbundenheit mit dem Führer nnd dem nationalsozialistischen Regime abgelegt, wie es überzeugender überhaupt nicht gedacht werden könne. Mit aller Eindeutigkeit durch die Tat und nicht durch leere Worte habe es den Beweis geführt, daß der Führer und die deutsche Nationen, daß der „Hitlerismus" und das deutsche Volk im Frieden wie im Kriege eins geworden seien. Steigerung des W»W um 36 Millionen Dr. Goebbels brachte dann die Ergebnisse des ersten Kricgswintchilfswcrlcs 1939/40 znr Kenntnis des deut schen Volkes: Das Gesamtauskommen beträgt 602,53 Mil lionen Reichsmark gegen 566 Millionen Reichsmark im Jahre 1938/39, also eine Steigerung von 36 Millio nen Reickssmark. Dabei muß berücksichtigt werden, daß die Sachspenden im letzten Friedcnswinterhilfswcrk 113,8 Millionen Reichsmark ausmachten, während sie diesmal nur in einem Umfang von 39,06 Millionen Reichsmark möglich waren. In bar wurden diesmal also 563.47 Mil lionen Reichsmark gespendet gegen 436 Millionen Reichs mark im letzten Fricdeuswinterhilfswerk. In Groschen aneinander gereiht würden diese 563,47 Millionen Reichs mark dreimal den ganzen Erdumfang ergeben. Die Gesamtleistung aller bisher durchgesUhrte« Wtmer- htlfswerke aber erreichte nunmehr eine Endsumme von über drei Milliarden Reichsmark. Sie iibertrisft damit — um eine Vorstellung von ihrer Größe zu gebe« — die vereinigten Ge samtausgaben aus dem Jahre 1938/39 von Norwegen, Schwe den, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und den Niederlan den zusammengenommen. Das reiche England hat soeben eine fast gleiche Summe als Kriegsanleihe gezeichnet — aber nicht etwa als freiwillige Spende, sondern als Anlage zu 3 o. H. Zinsen. England würde 23 Jahre brauchen Aber freilich habe England, Io fuhr der Minister fort, inzwi schen in fünf Monaten auch für das Rote Kreuz die Summe von einer Million Pfund gesammelt. Das bedeute, daß es Lei gleichem Tempo 23 Jahre, dazu benötigen würde, wollte es die Summe unseres Kriegswinterhilfswerkes aufbringen. 2m De zember 1939 seien ferner in England für notleidende englische Seeoffiziere und Mannschaften 170 000 Reichsmark gesammelt worden. Diesen Betrag hätten bei uns allein die Einwohner des Kreises Leipzig am fünfte« Opfersonntag gesammelt, und ebenso an einem einzigen Opfersonntag die Kreise l «nd IX des Gaues Wien. Die Leistung der beiden letzten Winterbilss- werke stellt übrigens mit 1170 Millionen Reichsmark die gleiche Summe dar, die England für Vie 1939 aui Stapel gelegten fünf Schlachtschiffe und fünfzehn K cuzer brauche. Aus unserer eigenen Vergangenheit müße man sich verge genwärtigen. daß das reiche, glückliche, wirtschaftlich blühende Deutschland von 1908 nach dem Zeppelinunglück von Echter dingen als eine damals von der ganzen Welt bewunderte natio nale Spende sechs Millionen Mark aufgebracht habe An diesen Zahlen könne man am besten ermessen, was das deutsche Volk jetzt im Winterhilfswerk geleistet habe. Leistungen iör 685 Millionen Dr. Goebbels gab dann einen lleberblick über die Leistun gen des ersten Kricgswinterhilsswerkes. die insgesamt voraus sichtlich die Summe von etwa 805,1 Millionen Reichsmark errei chen würden. Davon seien im Kriegswinterhilsswerl selW sür 24,1 Millionen Reichsmark Sachspenden und für 174L Millio nen Reichsmark Mcrtgutscheine verwandt worden; von letzteren entfielen aus das Altreich 134 Millionen Reichsmark, aus die deutsche Ostmark 26 Millionen Reichsmark, aus das Sudeten land 13 Millionen Reichsmark. Der größte Teil der aufbekommenen Gelder jedoch solle für die außerordentlich wichtigen Aufgaben der Volkspflege verwandt werden, darunter allein für das gerade im Kriege so notwendige und segensreiche Hilfswerk „Mutter und Kind" 311,2 Mil lionen Reichsmark. Gerade diese Summe zeige, wie — im Gegensatz zu den pluto- kratischen Westmächten — ein in einer sozialen Volksgemein schaft geeintes junges und wachsendes Volk auch mit Riesen summen für seinen Nachwuchs sorge. Den großen und umfangreichen Problemen auf den Ge bieten der Volkspflege und der vorsorgenden Sozialarbeit könne aber auch nur mit yanz großen Mitteln begegnet werden. Nationalsozialistischer Standpunkt sei es dabei, oaß soziale Vorsorge besser und zweckdienlicher sei als soziale Fürsorge, und daß ein sozialer Staat auskommende soziale Krankheiten und Schäden mehr in ihrem Entstehen und nicht allein in ihren Auswirkungen bekämpsen müsse. Das Absinken der Gesamtzahl der Betreuten von 253 Be treuten auf 1000 Einwohner im Jahre 1933/34 auf 63 Betreute je 1000 Einwohner im Jahre 1939/40 habe' große Summen für vorhandene soziale Maßnahmen freigemacht. England dagegen habe noch am 4. März 1940 1,5 Millionen Arbeitslose gezählt em weiterer Beweis dfür, wie im Gegensatz zu Deutschland die ses reiche plutokratische Land es nicht verstehe, mit den elemen tarsten sozialen Fragen fertig zu werden Danr an die Helder Dr. Goebbels sand dann Worte herzliche» Dankes und be sonderer Anerkennung kür die rund eine Million Helfer, die sich auch diesmal wieder für das Winterhilfswcrk in uneigen nütziger Weise zur Verfügung gestellt haben. Von dem Grade unserer Opfcrbcreitschaft hänge cs aber anch weitgehend ab, ob wir diesen nns aufgczwnnge- nen Krieg in angemessener Frist zum siegreichen Ende bringen könnten. Darum habe der Führer der Organlsatto» des ««u- tcrhilfswerkes diesmal im Gegensatz zum Visher»Acn Brauch auch für den Sommer eine neue, große uns «Ke verpflichtende Aufgabe gestellt. Die Organisatio« des Wintcrhilsswerkes führe von heute beginnend bis -um September d. I. das vom Führer befohlene Hilkwerl Wr das Deutsche Rote Kreuz durch. Dr. Goebbels schilderte an Hand eindringlicher Zahle» die Bedeutung, die das Deutsche Rote Kreuz — die Zentralo»sani- sation -er nationalen Hilfsbereitschaft für die verwundete« und kranken Soldaten des Krieges — schon im Weltkrieg für »mee Volk hatte. Unter seiner tätigen Mithilfe und Fürsorge seren damals von 12,7 Millionen verwundeten und erkrankten deutschen Sol daten 90,9 v. H. wieder diensttauglich geworden, jede wettere Verbesserung um 1 o. H. aber hätte weitere 127 096 Ma»» voll dienst- und arbeitsfähig werden lasten Er erinnerte weiter an die Tatsache, daß noch im Kriege 1866 dreimal soviel Soldaten an Seuchen, besonders an Cholera, gestorben seien wie auf dem Schlachtfelde daß noch 1870/71 auf fe zwei durch Wasfenwirkung Getötete ein Toter durch Krank heit «nd Seuchen gekommen feien, im Weltkrieg von 1914/1-8 auf zwei Millionen durch Wasfenwirkung Getötete nur »och 200 000 Tote durch Krankheit und Seuchen gekommen fiten. Aber immer noch ist Verbessern nötig. Noch im Weltkriege seien beispielsweise in den Lazarette« des Ostens 4,5 bis 10 v. H. der an Ruhr Erkrankten gestorben, »Bj- rend dieser Prozentsatz im Polenfclvzng nur noch 3,5 v. H. betra gen habe. Dr. Goebbels gab dann in Zahlen einige Beispiele für do« Bedarf i« jetzigen Kriege. Die Kosten für die Ausbildung »nd die aus 76 Teilen bestehende feldmäßige Ausrüstung einer e«-- zelnen deutschen Rot-Kreuz-Schwester beispielsweise betrage« 4750 Reichsmark. 1000 Krankenkraftwagen erfordern die Summe von 18 Millionen Reichsmark. 100 000 Betten eine Summe von 45 Millionen Reichsmark. Das motorisierte Verertschaftslazarett. das sogenannte „Krankenhaus auf Nädern", das sich beim Ein satz für die Wolhyyniendeutschen schon glänzend bewährt hat »nd außer 32 Baracken und 2nneneinrichtunaen für 400 Kranke «lle medizinischen Einrichtungen für sämtliche klinischen D»Hi- plinen nebst einen Laboratorium sür Bakteriologie nnt sich fülstt, kostet 2,3 Millionen Reichsmark. Nun gelte es, vom ganzen deutschen Volk die notwendigen Mittel herbeizuschafsen, um diese selbstlose, hilfsbereite Arbeit durchführen zu können. Jeder bringt ein freiwilliges vpler Bewußt werde darauf verzichtet, für das Hilfsweik für das Deutsche Rote Kreuz Zuschüsse von Lohn und Gehalt z» fordern oder gar eine Steuer einzusühren. Das nationaliozia- listische Deutschland betrachte die Sorge für seine verw»ndete» und kranken Soldaten als eine Ehrenpflicht, die jeder frriwilliA erfülle und zu der es nicht durch Gesetz gezwungen zu werde« wünsche. Das Ergebnis der geplanten Sammlung solle in seiner Frei willigkeit einen ganz handgreiflichen Beweis des Dankes dx deutschen Heimat an die Front darstellen. Dr. Goebbels verglich die heutige Einstellung mit den Zeiten des Weltkrieges. Auch- damals sei eine Metallsammlunq durchqeführl worden. Man habe eine Kriegs-Aktiengesellschaft gegründet, die dem Spender je Kilo 1 bis 1,50 Mark zahlte und dann das Kilo mit 210V Prozent Gewinn für 22 Mark an das Reich weiterverkaufte. Gegen dieses Cchiebergeschäft von Kriegsgewinnlern und Juden vorzugehen, sei die damalige Staatsführung zu schwach gewesen. Heule dagegen seien Kriegsgewinne «msgeschlossen. Wenn einer es versuchen sollte, sich an dem vom Volk ae- spendetcn Edelmetall persönlich zu bereichern, so sei er ge setzlich mit der Todesstrafe bedroht. So schenke Henie das- deutsche Volk dem Führer eine Mctallreserve, die unerschöpf lich sei und sür jede Kriegsdauer ausreiche. In England dagegen werde der Krieg so wie einst bei uns zu wüstcu Gewinnen für das Finanzkapital ausgenutzi. Drü ben, jenseits des Kanals, verdiente sie am Blut und am Tod ihres eigenen Volkes. Bei uns aber opfere die Heimat an Gui und Besitz, was die Front nötig habe. Das deutsche VoR" dringe diese Opser gern, um sich des Heldentums seiner Sob datcn wiirdig z„ erweisen. Das gelte auch für das Hilfswerk^