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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Oh«« Dwv Zeitung erschein! täglich mit AuSvahmr der gesetzliche» Sonn- ««d Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., f» HauS 1.10 RM etnschl. 1^ bez. lü Pf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.20 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch «ms Rückzahlung der Bezugspreises. ZettungeauSgabe iür Abholer ««glich S—6 11hr nachu tttagk. Preise und Rachlafsütze bei Wiederholungen nach Preisliste Sir - Für das Erscheinen von Sinzeigen in bestimmte« Nummer« und an bestimmte» Plätze» ket», «emätzr ««zeige» k»d a» de» Srschei»»»-»«*^» bi» »»M 10 Uhr aufzugebe«. — vertag: Mohr L Hoffman«. Druck: Kari Hoffman« ». LeSvM« Aiobr. Hauptschrtftletter: Walter Mohr, PulSnttz; Stellon Walter Hoffman», P«SE. Verantwortlich für de» Heimattetl, Sport «. Anzeige» Walter Hoffmann, PulSnttz; Politik, Bilderdienst und den übrige» Test Waller Mohr, PulSnttz. — D.A. H. i ÄeschäftSstelle: Nir «bvlf» Hitler . Vtr«ß« 2 — Fer»«f >«r «K Der Pulsnitzer Anzeiger isi dos zur Peröffenttildung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrate» z« Kamenz, der BÜrgermeHm zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des amtes zu Kamenz Nr. 7 Dienslaa, den 9. Januar 1940 92. Jahrgang Zahlreiche Unsicherheiten Sorgenvolle Betrachtungen Sir Arthur Salters zur wirtschastsstrategischen Lage Englands (DAB) Amsterdam, 9 Januar. Mit den künftigen Wirt- schaftsstrategischen Notwendigkeiten Englands im Kriege gegen Deutschland befaßt sich in der letzten Ausgabe der Zeitschrift „Contenlporary Review", Sir Arthur Salters, der offen zu gab daß durch die Ungewißheit über den Umfang der russischen Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland und der bri ischen Ver lust« an Handelsschiffstonnage durch deutsche U-Boote und Minen „zahlreiche Unsicherheiten" gegeben seien.Zur sicheren Durchführung der britischen Pläne forderte er zunächst di« Anlegung genügender VorräteanNahrungs- Mitteln und Rohstoffen in England, eine -Forderung die bestimmt nicht leicht zu erfüllen ist, da die im Lande befind- Achen Vorräte nach zuverlässigen Berichten sehr gering sind, was auch durch die notwendig gewordenen Rationierungen eindeutig bewiesen ist und weil andererseits neue Zufuhren den deutschen Äeetriegsmaßnahmen ausgesetzt sind, deren Erfolge in den letzten Monaten schon zu erheblichen Verknappungen und Sorgen Groß- Britanniens geführt haben. Auch Salters zweite Forderung, daß England seine industrielle Erzeugung br's zum äußersten vergrößern müsse, ist sehr utopischer Na- »ur angesichts der jetzt schon vorhandenen und künftig noch wach senden Schwierigkeiten der Rohstoffbelieferung und im Hinblick auf den getvaltigen Bedarf der englischen Wehrmacht, der die in dustriellen Leistungsmöglichtciteu Englands, die den deutschen bekanntlich nicht entfernt gleichkommen, zu einem zu großen Test in Anspruch nimmt haß für die Befriedigung des Inlandsbedarfs und der Ausfuhrerfordernisse nur noch ein ganz geringer und völlig ungenügender Sektor verbleibt. Auch di« s.chste Forderung, baß mau in England mit einer gewissen Knappheit an Waren rechnen und sich durch «in besonderes System darauf vorbereitep müsse wird die gegebenen Schwierigkeiten nicht aus dem Wege räumen Bon besonder«« Bedeutung ist vor allem die dritte Forderuno Salters, daß England die Finanzprobleme im Inland »mb im Ausland g « nau « st« ns beachten müsse, wo bei di« Finanzierung im Auslande sehr schwierig sei. Mit sel ten«« Klarheit wird von Salters betont, bah bi« Lag« im Weltkrieg« von 1914 für England völlig von der heutigen verschieden gewesen sei, weil es damals Amerika und dessen gewaltige Kredite zur Verfügung gehabt kabe. Da heute dies« Möglichkeit fehlen und England in seiner eigenen sinanziellen Stellung bereits schwächer als 1914 ist und deshalb infolge seiner stark zusammen qe'chmol- zenen Goldbestände und seiner Devisenknappheit bereits eure strenge und umfassende Devisenbewirtschaftung «inführen mußte, ist es zweifellos richtig, wenn Salters jetzt die 'Frage der britischen Kaufkraft aus nichtenglischen Märkten als eines der größten Probleme bezeichnet. Es sind bereits jetzt zahlreiche Tatsachen bekannt, die beweisen, daß diese britische Kaufkraft auf den neutralen Märkten erheb lich zurückgcgangen ist. Die starke Abwertung und schwankende Kursentwicklung des englisch«« Pfundes hat das Vertrauen kn die englische Währung stärk st ens erschüttert, und die neutralen Märkte rechnen nach Möglichkeit nicht mehr rm englischen Pfund, sondern in der von ihnen jetzt immer mehr als internationale Rechnungseinheit anerkannten amerikanischen Wäh rung. Der empfindliche Devisenmangel Englands, der sich infolge der Unmöglichkeit einer Ausfuhrsteigerung größe ren Umfanges noch ständig weiter verschärfen wird, macht auch die britischen Pläne einer Verhinderung deutscher Käufe auf den neutralen Märkten mit Hilfe von Preismanipulationen zu nicht«. Einmal fehlen England dazu die finanziellen Mittel und auf der anderen Seite können auch die neutralen Länder nicht ge willt sein, derartige britsichr Absichten einer Störung ihres nor malen Handelsverkehrs widerstandslos hinzunehmen. Sir Arthur Salters hat auch der Frage des Ladevermögens der britischen Handelsflotte eine besondere Bedeutung für die künftige Entwicklung der britischen Wirtschaftskriegsführung zu gesprochen. Offenbar beginnt man in gewissen britischen Wirt schaftskreisen heute schon zu erkennen, daß die Wirksamkeit der deutschen Seskriegsmaßnahmen wohl geeignet ist, rn absehbarer Zeit die britische Handslstonnage in einem solchen Umfange zu vermindern, daß dadurch alle noch s» fein ausgeklügelten .wirt schaftsstrategischen Pläne gefährdet werden. Der Szenenwechsel in London Großes Wehgeschrei über Hore-Belishas Ausscheiden Der Rücktritt des jüdischen Kricgömiuisters Hürr Bclisha steckt sich trotz oeS großen Wehgeschreis der jndenhvrigcn Lon doner Presse immer mehr als eine nwlfliiberiegte Aktion dar, durch die Chamberlain dir Kritik an seiner Kriegspolitik zum Schweigen bringen wollte. Er begegnete sichdnmii mit dem Juden tum ans halbem Wege, das co für geraten hielt, seiurn Per- lrcter von den« gcfähedctsteu Posten zurückzu,ziehen, ohne damit allerdings dcn jüdischen Einfluß aus die englische Politik n»f- zugrbcn. Daß Hore Betisha seinen Rücktritt nur unfreiwillig voll zogen Hal, mag stimmen. Andererseits hat er selbst erklärt, daß er sich durchaus nicht ausgejchalle! siihll. In seiner angeborenen Eiteücil und Selbstgefälligkeit sucht er deu Eindruck zu ver wischen, daß er sang und tlauglos von der politischen Bühne »btteten würde. Ja, bei seiner Verabschiedung von seinen Beamten erklärte er vielsagend: „Vielleicht werde ich wieder zurücktehren." Auch der Abschiedsbrief Chamberlains, der mit der sremrdschaftlichcn Anrede: „Mein l i e b e r Leslie!" beginnt und mit den Worte» schließt: „In Treue, Ihr Cham berlain", laßt daraus schließen, daß der jüdische Kxiegsmuustcr keineswegs politisch erledigt ist, wie es die Londoner Presse uz jhrcm ausgeregten Gerne darzustellen sucht. Im übrigen vKlD der gestürzte Minister, wen» ihm daran liegt, am 16. Ja puär im Unterhaus Gelegenheit haben, eine persönliche .Erklärung über seinen unsreiwitligcn Abgang abzngcben, so h«ß man unter Umstünden eine ähnliche dramatische Szene erleben kann, wie seinerzeit »ach dein Abschied Hoares vom Außtttmttnsteriuni während des Abessinicnkouslikies. LtzAMberlains„Blitzkrieg" Inzwischen verlangt die Londoner Presse immer dringen der Aufklärung über die Hintergründe des überraschenden MUNtzerwecMts, über vielen „Miplneg iayanwcriams gegen seinen Kriegsmimstcr", wie „Daily Herold" den Rücktritt Hore- Belishas bezeichnet Das gleiche Blatt erinnert daran, das; schon vor dem Kriege ans Kreisen deö Heeres an Chamberlain der Vorschlag herangeträgen worden sei, im Kriegsfälle Hore- Belisha zum Versorgungsminister und General Ironside, den jetzige» Befehlshaber der britischen Ueberseestreitkräfte, zum Kriegsminister zu machen. In diesem Zusammenhang wird auch daraus hingewiesen, Vas; Hore-Belishas marktschreierisches Wesen de» führenden Persönlichkeiten der Armee unsym pathisch gewesen sei Andere Blätter erkläre» ganz offen, das; Hore-Belisha durch die Generale gcs rzl worden sei. Die „News Chronicle" bringt den letzte» Besuch des Premier- mittisters i» Frankreich mit dem Wechsel in; Knegsministc- rium i» Verbindung und versichert, Vas; Hore-Belishas Rück tritt „denen nicht überraschend gekommen ist, die die Verwick lungen bei der Führung des Krieges verfolg! haben". Damit wird der Oberbefehlshaber des britische» Expeditionskorps,. Lord Gori, unmittelbar in Zusammenhang mit de»; Kon flikt zwischen militärischer und ziviler Autorität gebracht. Das; solche Differenzen vorhanden gewesen sein möge», kann stimmen. Der wirkliche Grund für de» Rücktritt Hore- Belishas liegt »äher. Ma» braucht sich »»r der Tatsache er- i»ner», das; Hore-Belisha Jude ist, »»d dan» ergibt sich alles vo» selbst. Weu» der jüdische Kriegsminister eine» schnelle» Krieg gegen Deutschland gewonnen hätte, dann wäre Hore-Belisha den Engländern nur zu recht gewesen. Jetzt aber liegen die Dinge so, daß vo» der englische» Siegeszuversicht Wettig gebliebe» ist. Die Hoffttung auf den raschen Sieg ist geschwunden und infolgedessen hat sich das Bild sehr wesent lich geändert. Jetzt wird der Jude, der sich selbstverständlich gern die Siegeslorbeeren gepflückt hätte, mit der Verantwor tung belastet, wenn es schiejgeht, und das wollen die jüdischen Hlntermanner aus seoen MU vermeioen. rseiui man aoer glaubt, daß auf diese Weise der jüdische Einfluß im britischen Kabinett geschwunden ist, so irrt man sich sehr. Ein Jude isi gegangen, die Setzer sind gebilede« Wenn Hore-Belisha sich jetzt zuriickzieben muß, so erinnert dieser Rückzug an die gleichen Methoden, die früher in Deutschland üblich waren. Im ersten Jahr der Weimarer Republik standen die Inden Landsberger und Rathenau im Vordergrund. Als sich dann später eine nationale Opposition bildete, die gegen den jüdischen Einfluß opponierte, da zvgck sich die meisten Juden in den Hintergrund zurück, und es blieb als einziger Außenposten lediglich der Berliner Poltzeivize- präsident Isidor Weiß zurück. Dieser Polizrtjude war für die Republik so sehr zu einer Prestigefrage geworden, daß ein Rücktritt von Isidor Weiß als eine offene Kapitulation an gesehen werden mußte. Wenn damals die Juden in den Hin tergrund ins Dunkel traten, so war eS doch nicht so, als ob die Negierung der Republik nun judenrein gewesen wäre? Das gleiche ist mit der Regierung Ehamberlain der Fall. Biese Regierung wird nach wie vor im jüdischen Fahrwasser gesteuert. Wer das Geschäft versteht, spielt hinter den Kulissen bester als auf der Vorbühne. Es war nur nötig, einen Nollen- wechsel vorzunehmen — sachlich hat sich nichts geändert, uni» die Mischen Kriegshetzer werden auch weiter zu diesem jüdisch-englischen Krieg Hetzen. Sie werden ihr Werk fort- setzeu, solange «S ihnen möglich ist. Daß ihnen diese Möglich keit genommen wird, dar ist die Aufgabe der deutschen Krieg führung. . Auch der Zensurdlrettor zuMgelreiet» Amtlich wird mitgeteilt, daß der Direktor der britischen Zensur, Vizeadmiral USborne, zuriickgetreteu ist. Usborne sei zuriickgetreteu, so heißt «S, nm einen neuen Posten zu übernehmen, „für deu er auf Grund seiner Erfahrungen und feiner Dienste besonders geeignet ist". ES soll sich um eine»; Posten handeln, der im Zusammenhang mit dem Sonderbau programm der Admiralitä! steh«. ..x - —- —- Peinliche Fragen an Mister Chamberlain: Wo ist Englands wirtschaftlicher Geueraistab? Amsterdam, 9. Januar. Im Zusammenhang mit den neuen wirtschaftlichen Vollmachten, die Generalfeld urarschakk Göring erhalten hatwirft die „News Ehromcle" die Frage aus, eigentlich England auf diesem Gebiet tue. Was tue die Regierung, so fragt das Blatt, urn den Wirt schaftskrieg zu zentralisieren, um Vergeudung zu vermeiden und eine PeberfH»«idung der Arbeit der vielen Ministerien zu ver hindern ? Vor allein aber, was tue die Regierung, um die Preise zn kontrollieren und die katastrophalen Möglichkeiten einer Inflation abznwehren? Die britische Politik, meint die Zeitung, sei viel zu selbst zufrieden. Man könne die Ding« nicht einfach laufen lassen und darauf warten, daß ein entschlossener und äußerst disziplinierter Feind bequemerweise zusammenbreche. Wo, so fragt das Blatt abschließend, bleibe Englands wirtschaftlicher Generalstab? „SroMMM" für Thurchikl Wieder „hoher Besuch" in Frankreich Wie der Remer-Korrespondeitt bei der englischen Luftwaffe meldet, stattete Winston Churchill den britischen Truppen an der Westfront einen Besuch ab. Am Sonntag traf er in den» Sektor der Luftwaffe ein Er wurde unterwegs durch Rebel „aufgehalten" und „e§ war ihm nicht möglich", alle auf dem Programm stehenden Einheiten zu besuche»«, und die Schcmslüge, welche auf einem Flugplatz abgehalten werden sollten, mutzten aufgegeben werden. Allerdings hatte W. C. Zeit genug, um mit den höheren Militärführern in einem sicheren, von Unbilden der Witterung geschützten Hotel eines der bekannte», engXschen frugalen „Frontfrühstücke" cinzu- nchmen. Churchill durfte die Front von Zuaven abichreiten Am Montag setzte der Erste Lügenlord der britischen Admi ralität, Winston Churchill, seine F r ii hst ü ck s r e i s e ib Frankreich fort. Begleitet von den Generalen Ironside, Ga melin und George traf er am Vormittag im britflchen Haupt»