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Pulsnitzer Anzeiger Syorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohor» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den GrschetnungStagen bis vor». 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüdor Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnt^ Verantwortlich für den Hetmatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnttz; Dr Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. Geschäftsstelle: Nur Adolf« Hitler-Straße 2 — Fernruf nur Wt Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz »^»2—lUWü.M! »MIKM, II» II!III I»»»»»»«»»«^W»»^»»MWM»»»»W»»»«MW»M»:»»M«»»»»»»»M»M»M»^WI»»»MW^MM»M^MMM»»M»«>MMMM»>M»^»MM»»»»»^»»«M»M^»MMI»WWMMW»»MW»»WMW Nr 33 Donnerstag, den 8. Februar 1940 92. Jahrgang Die^ Leitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.—RM., frei Haus 1.10 RM. einschl.12 bez. 16 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreises. ZeitungrauSgabe für Abholer lägltch S—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsötze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. L — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Sachsenfahrt --- Mchsomavifationsleiters Wenn Reichsorganisationsleiter Dr. Ley im Rahmen sei ner Besucbsfahrten zu den schaffenden deutschen Menschen nun mehr für drei Tage in unseren Eau gekommen ist. um sich hier in den Betrieben über die Arbeitsbedingungen und die sozialen Einrichtungen zu unterrichten, so findet damit das vielfältige Schaffen im Sachsenlande nicht nur seine Anerkennung; der Besuch des Reichsorganisationsleiters zeigt vor allem, daß er als Mittler zwischen den Werktätigen und dem Führer auch während des Krieges in seiner Särge um den Arbeiter der Stirn und der Faust nicht nachläßt, sondern im Gegenteil mehr denn je jein Streben darauf richtet, dem einsatzfreudigen deut- fchen Arbeiter das Höchstmaß, an Fürsorge und Betreuung zu teil werden zu lasten. So dienen diese Besichtigungsfahrten in erster Linie dazu, an den Stätten der Arbeit selbst die Erfah rungen zu sammeln, die in ihrer Auswertung den Grundstein bilden für die nie ruhenden und stetig weitergeführten Betreu- kngs- und Förderungsmatznahmen der Deutschen Arbeitsfront. In einem Leipziger Betrieb begann Dr. Ley seine Sachsen- sahrt. Der Betriebsführer begrüßte mit herzlichen Dankeswor- ten Dr. Ley und machte an Hand eines Modells Angaben über Lie Anlage seines Werkes, die Zusammensetzung der Gefolgschaft sowie die Fürsorge des Betriebes zur Schaffung von Werk- Wohnungen, die übrigen sozialen Einrichtungen und fürsorge- ,mischen Maßnahmen. Dr. Ley bewies für die Ausführungen, die gu eingehenden Erkundigungen Anlaß gaben, das grösste In teresse. Bei dem sich anschließenden andcrtbalbstündigen Rund- jaang durch das Werk fand dann der Reichsorganisationsleiter ommer wieder bestätigt, daß der deutsche Arbeiter zu einem freien Menschen geworden ist, der Freude an seinem Schaffen empfindet. Wo Dr. Ley an den Arbeitsplätzen erschien, da drängten sich die Menschen zusammen und dankten ihm mit einem Händedruck. Wer Besuch in diesem Werk war mit einem Appell der Walter »und Warte, der Werkscharmänner und Meister des Betriebes »verbunden, zu denen Dr. Ley sprach. Ein Volk ist nichts End gültiges, so betonte Dr. Ley einleitend. Es ist immer nur das, roas man täglich aus diesem Volke macht. Die Partei ist die große Institution, die immer wieder von neuem in das Volk chineingeht und die Menschen zur Vernunft ermahnt. Das ist iaber Sinn des Lebens, daß der Mensch zu einer immer höheren Stufe hinaufstrebt. Menschen, die nicht den Willen haben, ihr Leben zu verbessern, haben für sich und ihr Volt keinen Wert. Mit eindringlichen Worten machte der Reichsorganlsationslei- 1er die versammelten Männer dafür verantwortlich und stellte <s ihnen als höchstes Ziel hin. die Menschen ihrer Zelle in Ord nung zu halten. Dann ging die Fahrt weiter zur Besichtigung einer Ortsgruppengeschüjtsjtelle. Dr. Ley, der als Reichsorganisationsleiter auch am Aufbau der Parteiorganisation maßgeblichen Anteil hat. ließ sich vom Orts gruppenleiter, der kürzlich eine Berufung als Bürgermeister einer änderen Gemeinde bei Leipzig erhalten hat, eingehend über die Parteitätigkeit dieser Ortsgruppe, den Mitarbeiterstab und die Tätigkeit in den einzelnen Dienstabteilungen unterrichten. Noch einem zweiten großen Werk würde an diesem Tage ein Besuch abgestattete, wo der erste Gruß Dr. Leys den ange- ckretenen Obmännern des Betriebes galt. Noch einmal an diesem Tage sprach Dr. Ley, der inzwischen auch Generalleutnant Gäbke und den Oberbürgermeister der Reichsmestestadt, Frey- Lerg, hatte begrüßen können, zu den Männern und Frauen Ler Arbeit, die sich im „Haus der Gefolgschaft" versammelt hat ten, und gab ihnen mit seinen zündenden Worten, die auch hier wieder oftmals von stürmischen Beifallskundgebungen unter brochen waren, neue Kraft für den Alltag und die Zukunft. Er sagte u. a.: Die Forderungen des deutschen Arbeiters auf ein höheres Leben sind rassisch bedingt, und wir wollen froh sein, daß der Arbeiter diese Forderungen gestellt bat. Wir wollen, daß der deutsche Arbeiter ein Herrenmensch wirb, und wenn er es unter den jetzigen Voraussetzungen nicht werden kann, weil uns die materiellen Voraussetzungen fehlen, so werden wir diese Voraussetzungen schaffen. Tausend Jahre war das Deutsche Reich die bekannte Welt. Das englische Weltreich ist die jüngste Schöp fung. Nur weil Deutschland ohnmächtig war, konnte England Die Macht an sich reißen und die Schatze der Welt blockieren. Nur aus rein kapitalistischen Gründen hat England uns die Kolonien genommen und uns den Lebensfaden abgefchnitten. Wir haben bei uns mit diesen kapitalistischen Methoden aufge räumt, und wir werden damit auch in der Welt aufräumen. Der Kampf geht deshalb darum, Englands Macht als Kapitalist zu brechen. Hier steht ein neues Prinzip der Herrschaft des Gel des. des Profits und des Liberalismus gegenüber. Dieses Prin zip heißt Arbeit, Fleiß und Einsatz. England muß jetzt eintreten für das. was es seit 3V0 Jahren der Menschheit ange tan hat. Es hat eine große Schuld auf sich genommen und wird deshalb bestraft werden, denn es hat leichtsinnig mit seiner Macht gespielt. Die größte Chance, die wir haben, ist Adolf Hitler, unser Führer. Was hat die andere Seite dem entgc- genzusetzen? Alte Murmelgreisc und Parteiführer! Wir haben den größten Führer, Ler seit Jahrtausenden einem Volk gegeben wurde! Er hat unser Volk aus dem Nichts heraus geeint und eine Autorität aufgerichtet, wie sie in der Weltgeschichte noch nicht aufgerichtet war. Er hat die stärkste Wehrmacht der Welt ge schaffen. Genau so wie Nebel und Eis dem Frühling weichen müssen, genau so sicher wird England vernichtet werden. So schauen wir froh in die Zukunft, und mit Ernst fassen wir unser Schicksal an. Es bedarf schwerer Opfer, denn Großes wird nicht ohne Opfer geschenkt. Aber am Ende des Kampfes steht die Freiheit, steht das Deutsche Reich. Mit der Führerehrung und den nationalen Liedern klang der Appell aus. Am Mittwoch, dem zweiten Tag seiner Sachsenfahrt, wid mete Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, der sich wieder in Begleitung des Gauleiters Martin Mutschmann und des Eaüobmanns der DAF., Peitsch, sowie der jeweils zustän digen Kreisleiter und Kreisobmänner befand, seine Aufmerksam keit Betrieben der Textilindustrie in Zwickau, Glauchau und des Chemnitzer Bezirkes. Auf der Fahrt von Leipzig wurde zunächst die Baustelle eines neuerstekenden Eroßwerkes besichtigt, an dessen Erstellung auch Sudetendeutsche froh und fröhlich mitschaffen. Dr. Ley sprach mit vielen Arbeitern, fragte sie nach ihrer Heimat und ließ sich Aus kunft geben über die Unterbringung und Verpflegung im Lager, die von jedem einzelnen ohne Zögern lobend anerkannt wurde. Trotzdem überzeugte sich Dr. Ley persönlich davon und ließ sich auch in der Hauskantine den Speisezettel vorlegen. Vor seiner Weitersahrt begrüßte Dr. Ley die in strammer Haltung ange tretenen Jungen der Lehrwerkstatt des Werkes. Einen ersten starken Eindruck von dem Schaffen deutscher Menschen, denen man gesunde und fördernde Arbeitsmöglichkei ten gibt und die von einer vorbildlichen Betriebsführung ange regt werden, bekam Dr. Ley in einer Meeraner Tuchwe berei. Besonders der Wirtschaftsbericht des Vetriebsführers des bauvtlächlich auf Ervort aestellten Unternehmens aab eine» überraschenden Ausschluß' darüber, wozu deutsche Betriebe fähig sind, wenn es der Zwang erfordert, besondere Erfolge zu erzie len. Kernpunkt des sozialen Berichtes bilden die Beteiligung der Gefolgschaft am Gewinn sowie eine betriebsnah gelegene und betriebseigene Heimstättensiedlung. So ist es jedenfalls ver ständlich. daß man in dieser Fabrik in der vorwiegend Frauen beschäftigt sind, überall frohe Menschen findet, die, wie wir es schon am Vortag erlebt Haden, Dr. Ley mit jubelnden Heilrufen entgegenkamen und ihm allenthalben mit glänzenden Augen dankten. > Und noch einmal findet man, obwohl an anderer Stelle, in einer Werdauer Tuchfabrik, den gleichen Geist in einer großen Gefolgschaft, die schon zur Begrüßung des Reichs organisationsleiters aus den Werkhallen herausgeströmt war auf die Straße, um dort zusammen mit der Bevölkerung Dr. Len jubelnd in Empfang zu nehmen. Hier finden wir aber auch den Beweis für den Willen des deutschen Menschen zu schöpferischen Leistungen im Dienste seines Vaterlandes. Die Forderungen der Kriegswirtschaft haben ein Eefolgschaftsmitglied zu Versuchen angeregt, die mit einem bedeutsamen Ereignis geendet haben, das nun auch zum Reichspatent angemeldet worden ist. — Das ist der deutsche Arbeiter! Wo in der Welt findet man noch ein»^ mal eine Gemeinschaft von schaffenden Menschen, aus der her aus solche schöpferische Leistungen kommen können. Als wir in die Ausnäherei treten, da schallt uns zu Lautenklängen ein frohes Lied entgegen, gesungen von den Chören ddr jungen Mä del. Dreimal in der Woche, so berichtet uns der Betriebsobmann, werden Singestunden abgehalten, um die Arbeit froher zu ge stalten und die Mädel von sich aus zum Singen zu bringen. Wo in der Welt findet man noch einmal eine solche Gemeinschaft froher schaffender Menschen? Dr. Ley sprach dann zu den beim Mittagessen versammelten Arbeitern und Arbeiterinnen des Betriebes, mit denen er zusammen im frohen Kreise die Mahl zeit einnahm. Die Arbeit wird gewaltig sein, das war der Ge danke der Ausführungen von Dr. Ley, wird immer hart und mühsam sein. Es könne auch nicht unser Ziel sein, die Menschen zu Müßiggängern zu machen. Unser Ziel könne nur sein, den Alltag des Lebens schöner zu gestalten. Zum Abschluß des zweiten Bestchtigungstages weilte der Reichsorganisationsleiter in dem wohl grössten modischen Strick- warenbetrieb Deutschlands in Lichtenstein. Haussuchung bei der sowjetrussichen Handelsvertretung in Aaris (DNB) Moskau, 8. Februar. Die TASS berichtet in einer amtlichen Mitteilung von einer allen internationalen Ge bräuchen widersprechenden Haussuchung, der die Handelsvertretung der Sowjetunion in Paris von feiten der französische ' Polizei unterzogen wurde. Diese Aktion der Pariser Polizei gegen die sowjetrnssische Handelsvertretung dürfte um so schwerwiegenden zu beurteilen sein, als bekanntlich die leitenden Beamten der sow- jetrussischen Handelsvertretung im Ausland dieselbe exterritoriale Stellung genießen, wie die Beamten der diplomatischen Msi- sionen. In der Verlautbarung der TASS heißt es: Am 5. Februar, 9.30 Ahr morgens, drangen ungefähr 100 Mann in Zivilklei dung in das Gebäude der sowjetrusfischen Handelsvertretung In Paris ein. Die Eindringlinge erklärten, vom Polizeipräsekten zu einer Haussuchung ermächtigt zu sein. Sie schnitten sofort alle Telephonleitungsn durch und drangen in die Disnsträume und in die Wohnung des stellvertretenden Handelsvertreters Estratow ein, die gleichfalls — ungeachtet aller Proteste — durchsucht wurde. Während der Haussuchung wurden eine Reihe von Dokr». menten konfisziert sowie Schränke und Safes erbrochen. Div Beamten der Handelsvertretung, dis zum Dienst erschienen waren, wurden angehalten und unter Polizeibswachung zu ihren Privat wohnungen geführt, die gleichfalls einer Durchsuchung unterzogen wurden. Zur selben Zeit wurden in den Räumen der Jntourist- Vertretung und in dem Gebäude der früheren sowjetischen Schule in Paris Haussuchungen abgehalbten. Darauf wurden die angehaltenen Beamten der Handelsvertre tung wieder in Freiheit gesetzt. Unmittelbar nach Benachrichti gung über diese Vorfälle entsandte der Botschafter der Sowjet union in Paris. Suritz, zwei Beamte der Botschaft nach der Handelsvertretung mit der Forderung, das Gebäude sofort frei zugeben und die konfiszierten Dokumente zurückznerstatten. Nach- deitk die Polizei diese Forderung ablehnte, erhob Botschafter Suritz um 17 Uhr desselben Tages bei der französischen Regie rung Protest gegen die Aktion der Polizeibehörden, wobei er auf Einstellung der Haussuchung und Rückgabe aller dabei kon fiszierten Dokumente bestand. Der Welt größtes Kanulmotorschiff in der Irischen See gesunken Amsterdam. 8. Februar. Reuter berichtet, daß der Passa gier- und Frachtdampfer „Munster" (4305 BRT ) gesunken ist Sämtliche Passagiere und die Bemannung, zusammen etwa 200 Personen, befinden sich in Sicherheit. Die „Munster" das größte Kanalmotorschiff der Welt, war das Führerschiff für den Passagierverkehr über die Irische See. Es wurde im Jahre I937 in Dienst gestellt und konnte 425 Passagiere 1 Klasse anfnehmen. Wie der Amsterdamer „Tele- graaf" dazu noch meldet Zt das Schiff, das der „British and Irish St. Packet"-Reedsrci in Liverpool gehörte, nach einer Explosion gesunken. Türkei teils zurüüvaltend, teils englandhörig Der Ton der türkischen Zeitungen bezüglich des Ergeb nisses der Tagung der Balkanentente in Belgrad verrät Zurück haltung. Ausfallend ist, daß diesmal alle Hinweise auf die früher betonte führende Rolle der Türkei im Valkanbund fehlen. Der Abgeordnete Asim Us lobt Bulgarien, indem er in seiner Zei tung „Vakit" schreibt, dieses Land unterhalte mit allen Bal kannachbarn gute Beziehungen. Der Abgeordnete unterstreicht aber, daß Bulgarien dennoch auf keine seiner nationalen For derungen verzichtet habe. Die Stellung Italiens als Valkan macht sei ausdrücklich anzuerkennen. Zum Schluß beweist der Verfasser seine Englandhörigkeit, indem er bedauern , zu müssen glaubt, daß sich Italien nicht kräftiger der „deutschen I Gefahr" bezüglich des Balkans widersetze.