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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohm» bestimmten Plätzen keine Geivähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bi» oorW. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann n. GebrüdM Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, PulSnttz; Stellv.: Walter Hoffmann, PnWni^ Verantwortlich für den Hetmattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnttz; Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnttz. — D. A. VT: Geschäftsstelle: Nur Adolf. Hitler-Straffe 2 — Fernruf nur lM Der Pulsnitzer Anzeiger ist dos zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu. Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 58 Freitag, den 8. März 1940 92 Jahrgang Höchste Schlagkraft der Verwaltung DtrU Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 60 Npf., bei Lieferung frei Haus 66 Np«. Postbezug monatlich 2.50 NM. Tie Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Zeitungoaukgabe sür Abholer iSglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Die Verwaltung im Kriege — Dr. Frick Ehrenscnator der Universität Freiburg Dem Reichsminister des Innern Dr Frick wurde im Rah> men einer akademischen Feier durch den Rektor der Universität Freiburg die Urkunde der vor längerer Zeit erfolgten Ernen nung zum Ehrensenator der Universität überreicht. Der Feier in der Aula der Albert-Ludwig-Universität wohnten zahlreiche Ehrengäste an ihrer Spitze Reichsstatthalter und Gauleiter Robert Wagner bei Der Rektor der Universität. Professor Dr. Mangold gab in einer kurzen Ansprache einen Ueberblick über die Ärbeit der Univesität Freiburg. Hieraus verlas der Rektor den Text oer Urkunde, die er dem Reichsminister überreichte. Ministerial direktor Professor Dr. Mentzel übermittelte die Wünsche und Grüne des Reichsministers Rust. In seiner Erwiderung und Dankesansprache betonte Reichs minister Dr. Frick seine besondere Verbundenheit mit der Frei burger Universität. Er verwies dabei aus die besondere Bedeu tung der Arbeit der deutschen Hochschulen, die der Pflege der Kultur auch wätzrend der Kriegszeit dient Eingedenk der gra sten Tradition unserer deutschen ilniversitäten stehe eine graste Zahl unserer Dozenten und Studenten mit der Waffe in der Hand unmittelbar im Dienste der Verteidigung des Vater landes. Statt Improvisation pianoolie Organisation Dr. Frick würdigte die Ruhe, Sicherheit und Zuversicht, die er gerade im Eremgebiet gefunden habe, und stellte die nationalsozialistischen Maßnahmen den improvisierten Matz nahmen des Weltkrieges gegenüber. Aus einer ini Frieden ge schaffenen Organisation habe die Kriegsorganisation ohne Schwierigkeiten und in organischer Fortentwicklung der bishe rigen Form ausgebaut werden können. Schon im Frieden, so führte Dr. Frick weiter aus, wurden vorsorglich der Generalbevollmächtigte süi die Reichsverwaltuna und der Eeneralbevollmächiigte für die Wirtschaft eingesetzt, denen besondere Vollmachten auf dem Gebiete der zivilen Ver teidigung erteilt wurden. Neichsoerteidigungsrat und -Kommissare Um die stärkste Krastzusammensassung zu gewährleisten, wurde vom Führer ein Ausbau des Krieges durch den Minister rat sür die Reichsverteidigung geschaffen. Er ist für die Dauer des Krieges das höchste, nur dem Führer verantwortliche, mit umfassenden Zuständigkeiten ausgestattete Organ des Reiches. Er hat das Recht, Verordnungen mit Gesetzeskraft zu erlassen. Für die Zwecke der Reichsverteidigung hat er sich eine Unter organisation geschaffen: die Reichsoerteidigungkommissare, die ihren Sitz am Sitz der einzelnen Wehrkreiskommandos haben und die zivile Reichsverteidigung im Wehrkreis einheitlich steuern. Sie haben keine Ausgaben der laufenden Verwaltung und bedienen sich für die Erfüllung ihrer Obliegenheiten des Apparates der höchsten am Sitz des Wehrkreises befindlichen Behörden der allgemeinen und inneren Verwaltung. Der Minister gab dann einen Uebervtict über die weitere Kriegsverwaltung und Kriegswirtschastsorganisation, die in der mittleren Instanz u. a. Bezirkswirtichastsämter und Landes oder Provinzialernährungsämter, in der unteren Instanz Wirt- schnstsämter und Ernährungsämter vorsieht. Dadurch, dah diese Behörden nicht als Sonderverwaltuug ausgebaut, sondern in die Behörden der allgemeine» und inne ren Verwaltung einbezogcn worden sind, ist der Grundsatz des Einheitlichkeit der Verwaltung auch in dieser Kriegsorgani sation durchgesührt worden. Keine bürokratischen Hemmungen Höchste Schlagkraft der Verwaltung ist im Kriege oberstes Gebot. Der Krieg macht es — schon angesichts der Perjonal- knappheit — erforderlich, dast mit dem geringsten Einsatz an Mitteln der größtmögliche Erfolg erzielt wird. Wie im Erlast über die Vereinfachung der Verwaltung angeordnet ist, erwar- tet der Führer von allen Behörden schnelle, von bürokratischen Hemmungen freie Entscheidungen. Die mit der Reichsverteidigung zusammenhängenden Angelegenheit haben im Kriege allen übrigen Ange legenheiten ooranzugehcn Hierdurch wird die Erfüllung der zahlreichen und so wichtigen Verwaltungsausgaben im Kriege sichergestellt von Venen nur einige hier genannt seien: die Versorgung der Bevölkerung, die Betreuung der Angehörigen der zum Wehrdienst Einberu fenen. die in der Welt einzig dasteht, die Erfassung und Muste rung von Personal- und Sacherlatz der zivile Luftschutz, die Abwehr von Spionage. Die Konzentration der Verwaltung aus die Erfordernisse der Kriegssührung hat zur weitgehenden Vereinfachung ves Behördenapparatcs und zu einem Abstößen von Ausgaben an die unteren Instanzen geführt, ohne vast hierdurch schutzwürdig« und berechtigte Interessen der einzelnen Volksgenossen beein trächtigt würden. Die Fülle der ausgezeigten Aufgaben lassen das Mast der Arbeit und der Verwaltung erkennen, die gegenwärtig aut den Verwaltungsbehörden lastei. Sie werden freudig non ihnen er füllt. weil jeder Beamte und jeder im öffentlichen Dienst tätige Angestellte weist, es gibt im Kriege nur eine Lösung: Einsatz bis zum äußersten. Diele Losung ist heute die Losung des ganzen deutschen Volkes, das heute nicht mehr ein Volk der Uneinigkeit und der Par teien. sondern ein Volk der Einsatz- und Opferbereitschaft ist, geeint durch den Führer und die gemeinsame nationalsozia listische Weltanschauung und erfüllt von der gemeinsamen tiefen Liebe zu unserem grasten deutschen Baterlande. Die Rede des Reichsministers wurde mit großem Interesse verfolgt und mit langanhaltendem Beifall ausgenommen. Nicht um Kosten, Die englischen Rechtsverletzungen — Gegenüber den Londoner Verdrehungsversuchen und berüch tigten Spitzfindigkeiten stellt das Mittagsblatt des „Eiornale d'Italia" in riesiger Schlagzeile eindeutig sest, dast Italien das ganze Problem des schikanösen und gesetzwidrigen britischen Systems aufs Tapet gehracht habe und dast man einen klaren Unterschied mit dem Fall der 23 in Deal sestgedaltenen Schiffe und der „viel schwereren und weitaus bedeutsameren Frage der englischen Verletzungen des internationalen Rechtes machen muffe, mit denen sich die italienische Protestnote befasse, die nur kn einem Teil die Kohlenfraae berühre. Das Problem der ita lienischen Kohlenschisfe sei vollkommen sekundärer Natur gegen über der Schwere und Vielseitigkeit der Fragen, die die italie- «ische Note der britischen Regierung unterbreitet habe. Ein griechischer Protest Englands rechtswidriges Vorgehen in den griechischen Ee- wässern findet nicht minder starke Beachtung. Man betont, dah die Engländer sich als Herren der griechischen Hoheitsgewäsfer «»sehen. Wie „Eiornale d'Italia" unterstreicht, hat die gne- chifche Regierung bei britischen Gesandten protestiert, der sondern um Recht Giornale d' Italia" zum italienischen Protest „Erleichterungen" für die griechische Küstenschiffahrt gebeten habe. Typisch sei vor allem folgender Vorfall: Das griechische Schiff „Leon", das aus der Strecke Patraffo—Leuca—Prevefa regelmäßig verkehrt, wurde von einem englischen Kriegsschiff angehalten, dessen Kommandant sich glattweg weigerte seinen Namen und den Namen seines Schifscs in das Bordbuch einzu tragen. Der Name des englischen Kriegsschiffes war durch Uebermalung von Forbe unleserlich. Auch Frankreich Postrkubcr Auch Frankreich betätigt sich nunmehr als Pofträuber. Der japanische Dampfer „Bangkok Maru" wurde in Französisch- Indochina durchsucht, wobei auch mehrere für Deutschland be stimmte Postsäcke beschlagnahmt wurden Aus Einladung des Eeneralgouverneurs für die besetzten wlnischen Gebiete, Reichsministers Dr. Frank, unternimmt zur feit eine Gruppe von Hauptschriftleitern der Parteipreffe eine msormationrrerse durch das Generalgouvernement. Diermal kam er anders Nervosität in England — „Gazzetta del Popolo" stellt das Scheiter» eines Koalitionskrieges fest In einem Aujjatz der „Gazzetta del Popolo", der die lieber» schrijt „Nervosität" trägt, wird sejttzestcllt, daß der Gang der Eceignific de» oerantwörtlichc» britischen Staatsmännern iehr große Sorgen oerurjachc. Vor sechs Monaten, als sie Deutschland den Krieg erklär ten, seien sie überzeugt gewesen, einen neuen Koalitionskrieg beginnen zu können, eine Wiederholung jener Kriege, deren ach England immer bediente, um seine eigene weltveherrscheude Stellung zu sichern oder zu verteidigen. Es stand für jedes englische Gemüt fest, daß nach Ueber- Windung einer ersten harten Kriegsperiode im Herbst und im Winter der neue Krieg den gleichen Verlauf wie alle anderen Kriege, vom Erbfolgekrieg in Spanien bis zum Weltkrieg von 1911/18 nehmen würde, d. h. daß sich in ernem neuen Koali, tionskriege wieder andere Völker des Festlandes an die Seite Enqlands stellen würden, um sür dessen imperiale Ziele unier Anwendung der traditionellen Waffen der Seeblockade zu kämpfen. Aber die Ereignisse hätten eine gan^ andere Wendung ge nommen. Vor allem hat das deutsch-rugische Abkommen noch eine Festigung erfahren. Damit zeichnete sich die Möglichkeit eines großen Wirtschaftsblockes von der Ostsee bis nach Wla- diwostock ab. Weiter seien alle Völker darin einig, daß sie "ich in einem neuen Koalitionskriea für England nicht hinein- treiben lasten wollen. Dies ergebe sich aus dem Kommun»«»« der Außenminister des Balkanbundes, aus dem Widerstau» der skandinavischen Staaten, offen in Finnland einzugrecken. Zum ersten Male seit 200 Fahren zweifele die Welt dar an, dah die Sache des englisckzen Imperialismus auch die Sache der Humanität sei. England sehe seine großen Septemberhossnungen ent täuscht. Der Koalitionskrieg lei nicht da. und der „antideutsche Kreuzzug" lasse noch kein Zeichen des Beginnes erkennen Die Blockade habe keineswegs die Eracbnisse gebrach», die ihre Organisatoren davon erhofften, und England habe niemand anders zur Seite als Frankreich. Für die englische Nervositik aber lasse sich kein besserer Beweis ansuhrcn, als die Talsache, daß die britische Presse zur Rechticrligung ihrer Maßnahmen, gegen den Seehandel sorden, Rechtsfragen beiseite zu lasten und den Forderungen der Notwendigkeil zu gehorchen. Ungarn wünscht »einen Benekch-Staat Scharfe Abfuhr für die Propaganda britischer und polnischer Emigranten . Außenminister Graf Csaky befaßte sich in der Aussprache des Abgeordnetenhauses aus Anfrage mit den Versuchen der Benesch-Propaganda in Europa. Csaky gab zunächst einen kurze« Ueberblick über die Tätigkeitsdinqe und seiner „tschecho-slowa- kischen" Propaganda seit dem März 1939. „Ich", so erklärte Csaky wörtlich, „wage aus Grund meiner persönlichen Erfahrungen und solcher, die ich aus andere Weis« gesammelt habe, zu behaupten daß, wenn überhaupt ein euro päisches Interesse besteht, es das ist, daß dieses Staatsgcdilde nie wieder ausersteht. Wichtig ist, daß es uns und unseren großen Freunden ye- lungen ist, den Westmächten zu verstehen zu geben, daß >»e sich aus eine außerordentlich gefährliche Ebene begeben würden in dem Falle, in dem sie verfrühte Versvrechungen machen wür den. Hinsichtlich der tschechischen und polnischen Hoffnungen und Propaganda erklärte Csaky: Ich kann versichert, daß die unga rische Regierung diese Bestrebungen mit weitestgehender Auf- merksamkeit verfolgt und weiter verfolgen wird und, so bald sie es für nötig hält, kein ihr zu Gebote stehendes Mittel außerachr lassen wird, um den die ungarischen Interesten gesährcnd»» Versuchen rechtzeitig die Spitze zu nehme». Neue BomvenkMohonen in LoWo-i Wie der „Daily Telegraph" meldet, haben sich am Miilwoe^ im Londoner Westen zwei Bonibenexplosionen ereigne!. Scho« einige Stunden vor der Explosion in der Nähe des EroSvenor- Hoiels explodierte nämlich eine Bombe, die Im Motor eines Autos angebracht war. Cie wurde in dem Augenblick^durch elek trische Zündung zum Explodieren gebracht, als der Fahrer dew- Wagen starten wollte.