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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagea btS vor». 1V Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 5 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüd« Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSuitz- Verantwortlich für den Heimattell, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Strohe 2 — Fernruf nur lM Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 26 Mittwoch, den 31. Januar 1940 92. Jahrgang Diei» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM„ frei Haus 1.10 RM. einschl.12 bez. iS Pf. Trägerloh«. Postbezug monatl. L50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keine« Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeltungsaukgabe für Abholer läglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlassätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an „Mit ««seren Fahnen ist der Sieg" Die gewaltige Kundgebung im historischen Sportpalast „Durch Groß-Berlin marschieren wir". Leidenschaftlich und «streike«!» klingt der alte Kampsmarsch der SA. aus dem B * r- liner Sporrpalast, als sich Tausende und aber Tausende »ar den Sperren drängen uno Einlah suchen. Dieser Marsch -wa ««st der von ven Pharus Sälen im mühevollen Ringen zur «roßte» Kundgebungsstätte der Reichshauptstadt führte, fand vor Hieben Jahren, am 30. Januar 1S3Z, im Marsch der Hundert- taujcnde von Fackelträgern durch die Wilhclmstrahe seinen Irö- «endeu Abschluß. Heute am siebenten Jahrestag dieses einzigartigen Sieges marsches durch Berlin zogen die Alten Kämpfer der Rei'chs- chauptstadt wieder in ihre große Kampf- und Versammlungs- «atte im Berliner Sportpalast. Wieder wie einst ist Kampf zeit. aber nicht mehr die große Kampfzeit der Bewegung und ihrer Formationen, sondern die noch viel größere Kampf zeit der gesamten Nation. Der Sieg im Innern vor «eben Jabren ist uns an diesem Tage des Gedenkens die Bürg- Schaft für den Sieg nach außen, der uns von der Weltplutokrane «nd ihren internationalen Helfershelfern aufqezwungen worden ist. Und so batte der Berliner Sportpalast an diesem 30. Januar W4V an der Stelle, wo in früheren Jahren die Kampsparole «usrüttelnd in den weiten Raum leuchtete nur eine einzige Pa role des Glaubens und der Zuversicht aufzuweisen: „Mit unseren Fahnen ist der Sieg!" Auf rotem Grunde prangten diese Worte über dem goldenen Hoheitszeichen, bas mit den Adlerschwingen die Tribünen für die Ehrengäste über wölbte. Ernst und karg und doch wieder festlich war ter Schmuck des gewaltigen Saales an diesem Abend — der Größe und dem Ernst der Zeit angepnßt. Ein Kriegstreifen der Alten Berliner Garde -.m siebenten Jahrestag des Sieges an der Stätte der -entscheidenden Kämpfe von einst, ein Kriegstressen des ganzen Volkes, geschart um den Führer — das war diese gewaltige Kundgebung im Berliner Sportpalast, die denkwürdig bleiben wird in den Annalen der Partei und in der Geschichte des neuen «siroßdeutschen Reiches. De; Führer; Abrechnung mit den Blutolkglien Kops an Kopf harrten die Tausende und aber Tausende im Berliner Sportpalast. Nicht die Uniforrn, sondern das schlichte Arbeitskleid war vorherrschend. So wie diese Menschen aus den Bürostu' en. aus den Werkstätten, von ihren Arbeits plätzen gekommen waren, so waren sie zum Sportpalast geeilt. Niemande« sah man in diesen Abendstunden Ermüdungen von vem schweren Tagwerk an. Freud« und Erwartung lag auf ihren Gesichtern, die groß« Freude, daß sie an diesem bedcu- Uungsvollen Tage ihren Führer sehen und hören dürfen. Und wenn es «och eines Beweises bedurft hätte, mit welcher Liebe, Mit welcher Verehrung das ganze deutsche Volk sich um seine» Aührer schart, so brauchte man nur einen Blick nach draußen auf die Potsdamer Straße, aus die an den Sportpalast ansto- kenden Straßen zu werfe«, wo ebenfalls Tausende und aber Tausende trotz grimmiger Kälte und trotz der Dunkelheit unent wegt stundenlang ausharrten, um, wenn sie schon den Führer «licht sehen konnten, so doch ihm zujubeln zu dürfen, um ihrer Liebe und ihrem grenzenlosen Vertrauen Ausdruck geben zu -Lesen. Daß auch das Ausland diesem Abend die größte Auf merksamkeit schenkte, bewies die Tatsache, daß die in Berlin weilenden Vertreter der Auslandspresse vollzählig erschienen waren. Die Erwartung, die über den vielen Tausenden lagerte, machte sich immer wieder Luft wenn Reichsminister, Reichsleiter und hohe Offiziere durch den Riesenraum "zum Podium schritten. Auf den Plätzen zu beiden Seiten des Rednerpultes sah man än vielen Reihen alle Reichsminister, Reichsleiter, die führen den Männer der Partei und des Staates sowie aller Partei- Mliederungen, viele hohe Generale des Heeres, der Luftwaffe und der Marine. Fahnen und Standarten marschierten ein und umsäumten das große Podium. Kurz darauf klang auch bereits der Baden weiler Marsch auf, und mit den ersten Klängen sprangen alle die Tausende hoch, reckten die Hand zum Gruß und riefen ihrem geliebten Führer, der von dem Berliner Gauleiter Reichsmini« per Dr. Goebbels in den Saal geleitet wurde, aus freudig be wegtem Herzen ihre Heilrufe zu. Der Führer nahm Platz, aber «och immer schallen die Freudenrufe ihm entgegen, für die er immer und immer wieder danken mußte. Dr. Eoedbels grübt den Führer Dr. Goebbels betrat das Rednerpult. Jubel schlug ihm entgegen. Dr. Goebbels eröffnete die Kundgebung mit den Wor ten: „Die Massenkundgebung der nationalsozialistischen Bewe gung in Berlin im Berliner Sportpalast ist eröffnet. Wir Na tionalsozialisten in Berlin und mit uns über die Aetherwellen verbunden das ganze deutsche Volk, grüßen den Führer mit ) unserem alten Kampfruf „Sieg Heil! Sieg Heil! Sieg Heil!" Wieder machte sich minutenlang die Begeisterung durch Heilruse Luft. Immer wieder mußte der Führer durch Hand aufheben für die Kundgebung der begeisterten Menge danken. Endlich konnte Dr. Goebbels fortfahren: „Mein Führer! Am heutigen Abend ist nicht nur Ihr Volk, sondern ist die ganze Welt ihr Zuhörer. Die Plutokratien des Westens sind wieder einmal dabei, die ganze Welt mit ihrer Lügenflui zu überschwemmen. Sie möchten nach alterprobtem Rezept wieder einmal den Versuch unternehmen, bas deutsche Volk zu ent zweien und von Ihnen zu trennen (Heftige Zurufe der Ent rüstung. Pfui- und Niederrufei Aber dieses Rezept (wiederholte stürmische Zurufe der Entrüstung' wirkt nicht mehr! (Stür mische und ironische Nein-Ruse). Das deutsche Volk steht wie ein Mann hinter Ihnen. (Stürmische Heilrufe und dröhnender Beifall). Die deutsche Nation hört nicht mehr aus die Stimmen, die von London oder Paris zu uns herüberdringen. Das deutsche Volk hört heute nur noch auf eine Stimme, und das ist die Ihre! (Stürmische Heilrufe.) Die LLgenkapiiäne der westlichen Pluto- lratien geben sich umsonst Mühe: Ihr Geschrei ist nur eine Aus geburt ihrer Angst. Das deutsche Volk lehnt ihre Versuche mit kalter Verachtung ab. In unerschütterlichem Vertrauen steht es zu Ihnen und hat sich am heutigen Abend wieder um Sie ver sammelt. am 3Ü. Januar, dem Tage unserer großen Revolution. Es ist ein Tag der Verbundenheit des Volkes und der Dank barkeit zu Ihnen. Und das wollen wir Ihnen am heutigen Abend versprechen: Unser Dank soll nicht ein leeres Wort sein; unser Kampf ist Kampf und Arbeit für Ihre große Sache. Der Führer Wicht Dann ergriff der Führer das Wort zu seiner großen Rede, j mit der er einen klaren Ueberblick über den Kampf und Sieg der nationalsozialistischen Bewegung und den Ausstieg der deut schen Nation gab. Die Volksgenossen, die den Führer an beson- ! ders mitreißenden Stellen seiner Rede immer wieder mit jubeln- ) der Zustimmung unterbrechen, nehmen aus der gewaltigen Kundgebung die Gewißheit mit, daß der Sieg im Ringen mit den vlutokratischen Wcstmächten nur aus Deutschlands Seite fein kann. Vorbehaltlose Zustimmung in Italien Die Worte des Führers über di« gemeinsame Politik beider Staaten finden starken Anklang Rom, 31. Januar. Die Führerrede im Berliner Sport palast am 7. Jahrestag der Machtergreifung findet in italie nischen politischen Kreisen vorbehaltlose Zustimmung. Man hebt vor allem die in der Rede enthaltene Parallele zwischen Deutschland und Italien hervor, daß beide Länder im Laufe der Geschichte um ihren Anteil an der Welt betrogen wor den seien und heute als die beiden jungen und starken Nationen ihre Ansprüche erheben. Unterstrichen wird in erster Linie die Feststellung des Führers, daß Deutschland und Italien seit Jahren eine gemeinsame Politik betreiben, daK sich an dieser Politik nichts geändert hat, daß beide Staaten eng befreundet und ihre gemeinsamen Interessen auf den gleichen Nenner zu bringen sind. Stärkste Zustimmung findet ferner die Feststellung des Führers, daß das heute zwischen den Völkern ge stellte Problem genau so gelöst werden wird wie alte sozialen Fragen. Man ist überzeugt, daß die komproi^ißlose Stellung nahme des Führers gegen England und Frankreich von einer un gewöhnlichen Bedeutung ist und von der ganzen Welt verstanden werden wird, um so mehr, als der Führer nicht nur das unzer störbare Vertrauen zwischen Führer und Volk, sondern auch di« Tatsache betont hat, daß die Vorbereitungen des nationalsozia listischen Deutschlands in den letzten fünf Monaten fein« un geheuren Leistungen in den letzten sieben Jahren noch weit über treffen. An der Todesküste gesunken Ein diinischrr und zwei norwegisch: Dampfer London, 30. Januar. Wie man in London -erfährt, sin der dänische Dampfer „England" (23! 9 BRT.) und der nor wegische Danrpfer „Hosangcr" (1590 BRT ) gesunken. Di« Be satzungsmitglieder des Dampfers „Hosanger" 'wurden von einem, britischen Schiff ausgenommen. Ferner ist das norwegische Schiff „Faro" (844 BRT.) nach einer Explosion gesunken. Das amerikanische Volk will nicht in den K'ieg verwickelt werden Eine Erklärung des IlSA.-Kriegsmimsters Washington, 30. Januar. Kriegsininister Woodring hielt am Dienstagabend eine längere politische Rede in St. Louis, in der er den festen und, wie er feststellte, „fast ein mütigen" Entschluß des amerikanischen Vol kes betonte, nicht in den Krieg verwickelt zu werden. Der Krieg hab« für Amerika, obwohl es neutral sei, schwer« Verlagerungen der nationalen Wirtschaft, insbesondere des Außenhandels gebracht, und so viele brennend« innere Pro bleme seien dabei ungelöst geblieben. Amerika möge jetzt viel leicht von Kriegsaufträgen finanziell profitieren, aber ein un vermeidbarer und gewaltiger Verlust bei einer Rückkehr zu nor malen Verhältnissen nach Kriegsende sei ebenfalls möglich. Bon Front zn Front Stabschef Lutze zum 30. Januar. Stabschef Viktor Lutze veröffentlicht zum 30. Januar im „A. B." einen Artikel, in dem er die Erkenntnisse aufzeigt, die den Umbruch unserer Epoche vollziehen halfen. Wenn wir heute mit einem unbändigen Glauben in diesen Waffengang gegen eine plutokratische Welt eingetreten seien, so stellt der Stabschef fest, dann seien es drei Ereignisse gewesen, die diesen Glauben möglich machten. Während des Weltkrieges habe die alte Welt mit ihrer falschen und verlogenen Gesellschaftsordnung den ersten Schlag bekommen. Denn der Geist der Front offenbarte sich in einem neuen Gemeinschaftswillen. Mit diesem Gefühl im Herzen kehrten die Frontkämpfer in die Heimat zurück, die ihnen fremd geworden war. Und die Rettung kam, als der Führer in den tiefsten Stunden der deutschen Schande diesen Krontgeist in eine Idee goß und einem neuen Weltbild feste Gestalt gab. Schließlich haben diese Frontkämpfer ihren Geist hineingetragen in die Reihen der nationalsozialistischen jungen Sturmabteilungen, die in dieser Haltung kämpften und siegten. So habe sich ein Kreislauf geschloffen, der seinen neuen Anfang nehmen werde, wenn die Frontsoldaten wieder in die Heimat zurückkehren, das Feldgrau mit dem Braunhemd Vertauschen und den Geist weitergeben an die Jungen, an die kommende Generation. Der sinnikche heere;derW Heftige Kämpfe am Ladogasee. Der finnische Heeresbericht vom 29. Januar meldet vom Nordosten des Ladogasees heftige Kämpfe, bei deren Ver lauf die russischen Angriffe unter Erbeutung von Kriegsmate rial zurückgewiesen werden konnten. Auch ein russischer Ein kreisungsversuch bei Aittojoki konnte von den Finnen ab gewiesen werden. Die Sowjetluftwaffe unternahm Luft angriffe aus Kotka, Loviisa, Hanko (Hangö) und Rauma. In Nordfinnland waren Hyrvnsalmi und Kuhmoniemi Luft angriffen ausgesetzt. Die sinnische Luftwaffe umernalnn Jagd- und Aufklärungsslüge sowie Luftangriffe am mili tärische Ziele. Im Laufe des Tages wurden — so teilt der Heeresbericht mit — ein russischer Fesselballon und zwei Flug zeuge abgeschossen. Denn einer deiht, wat hei deiht, denn kann hei nicht mihr dauhn, as hei deiht. Fritz Reuter. ,