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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde OhoM Die»« Zeitung erschein, täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Con», und Feiertag« «ezngSpreis: Bei Abholung 14 tägig 1.—RM., fr ' HauS1.lv RM. einschl.12 bez. ISPf. LrLgerlohn. Postbezug monatl. 2.SV RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aut Rückzahlung des Bezugspreises, Zeitungsausgabe für Abholer täglich S—6 Nbr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste N, Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmte« Nummern und an bestimmte« Plätze« keine »«»Lhr. An^tge« sind an den SrscheinnngStag«« bt» «W» 10 Uhr aufzugeb««. — Verlag: Mohr » Hoffman«. Druck: Karl Hoffmann m S«b«WM Niobr. HauptschrtstleUer: Walter Mohr, PulSuttz; Stellv^ Walter Hoffmann. PuiHMs> Verantwortlich für de« Hetmattetl, Sport u. Anzeige« Walter Hoffmann, PulSuttz; M Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSuttz. — D.N. H.: Geschäftsstelle: »«, Adolf. Hitler-Straß« 2 — Fer»r«f ««r Ml Der Pulsnitzer rlnzeiger ist das zur Veröffentli^unp rer amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der BürgermetWe ZU Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr 4 Freitag, den 5. Januar 1940 92. Jahrgang Klare Befehlsgewalt Straffte Lenkung der Kriegswirtschaft durch Generalfeldmarschall Göring Slaatssekretär/Körner behandelt in der Zeitschrift „Der Merjahresplan" unter dem Titel „Straffste Lenkung der Kriegswirtschaft" die Grundlagen, die Ziele und die Richtung der deutschen Kriegswirtschaft, wobei er einleitend daraus hinweist, daß die Umstellung der hochentwickelten deut schen Wirtschaft auf den Krieg zweifellos eine der schwersten Ausgaben der letzten Monate gewesen ist. Die unerläßlichen sachlichen Voraussetzungen für die erfolgreiche wirtschaftliche Mobilisierung habe der Vierjahresplan geschaffen. In seinen weiteren Ausführungen betont Staatssekretär Körner, solange der Krieg dauere, werde die Wirtschaft Ope rationsgebiet bleiben. Hier müßten die vorhandenen Kräfte — Betriebe, Arbeiter, Rohstoffe und Verkehrsmittel — jeweils den wechselnden Anforderungen der Kriegführung zu Lande, zu Wasser und in der Lust entsprechend gelenkt werden. Gleichzeitig sei es notwendig, den brutalen Methoden der englischen Blockade durch überlegene Schachzüge zu begegnen. Dementsprechend müßte die Kriegswirtschastspolitik elastisch und schlagkräftig, erfinderisch und wagemutig im Aufspüren neuer Mittel und Wege, hart und konsequent in der Ver- solgung des großen Zieles der siegreichen Rcichsvertcidigung sei«. „Um diesen Ansprüchen zu genügen", so führt Staats sekretär Körner dann weiter aus, „sind drei Voraussetzungen unerläßlich: 1. Klare Besehlsgcwali und straffste autoritäre Lenkung c»er gesamten Kriegswirtschaft. 8. Lausend« engste Zusammenarbeit sämtlicher Stellen, die mit kriegswirtschaftlichen Fragen beschäftigt sind, und zwar m Partei und Staat. r Disziplin und verständnisvolle Mitarbeit des ganzen Volkes, der Schaffenden sowohl als auch der Verbraucher. Aus diesen Gründen hat sich Gencralscldmarschall Göring im Dezember des vergangenen Jahres auf die Initiative von ReichsminMD^MMUMMutschlosscn, eine weitere Vereinheit- herbeizusührrn. - - - ""kn-.' ' amtes; ferner gehören ihm an: ver Rcuystommiüar »ur vie Preisbildung, der Chef des Wehrwirtschaftsamtes im Ober kommando der Wehrmacht sowie ein Beauftragter des Stell vertreters des Führers der NSDAP. Nach Bcdars kann der Generalrat namentlich durch Heranziehung von Vertretern des Reichsfinanzministeriums oder der Reichsbant und der Generalbevollmächtigten des Vierjahresplanes erweitert wer den. Den Vorsitz führt der Genera lfeldmarschall; mit seiner Vertretung Hal er Staatssekretär Körner beauftragt. Der Generalrat hat s e st u m r i s s e n e Aufgaben, so vor allem die lausende Abstimmung der Arbeiten der einzelnen Ressorts, die Entgegennahme und Prüfung von Berichten und die Veranlassung der jeweils erforderlichen kriegswirtschaft lichen Maßnahmen. Er ist eine Arbeiisgemeinschafl, die die wichtigsten Fragen kläri und die Richtlinien für ihre Lösung festlegt. Die Durchführung der einzelnen Maßnahmen hin gegen, also auch die Ausarbeitung der einschlägigen Verord nungen und Verwaltungsvorschriftcn, bleibt nach wie vor den zuständigen Ressorts überlassen, die über die geeigneten Fach kräfte und den notwendigen Berwallungsapparal verfügen." Nachdem Staatssekretär Körner noch der Ncberzeugung Ausdruck gegeben hat, daß die neue Regelung in Zukunft allen herandrängendcn Aufgaben wirtschaftlicher Art auch bei einer langen Dauer des Krieges voll gewachsen ist, betonte er abschließend, daß die Kriegswirtschastspolitik nicht mit Gesetzen und Verordnungen allein zum Erfolg geführt werden könne. Entscheidend werde letzten Endes die tatkräftige Mitarbeit und freiwillige Einordnung des deutschen Volksgenossen sein. Er müsse seine Pflicht tun, wohin ihn auch immer das Schicksal stelle, ob als Be triebsführer oder Gefolgsmann, Bauer oder Fabrikarbeiter, Produzent oder Verbraucher. * Dikriulin und Mitarbeit! Drei Voraussetzungen Hal Staatssekretär Körner für den Erfolg der deutschen Kriegswirtschaft aufgezeigt: klare Befehls- gewali und straffste Lenkung; engste Zusammenarbeit; Disziplin und verständnisvolle Mitarbeit der Schaffenden und der Ver braucher. Diesen Notwendigkeiten trägt die Neuregelung Rech nnng, durch die Generalseldmarschall Göring, der bereits als Beauftragter für den Pierjahresplan die Ernährung und die deutsche Rohstoffversorgung gesichert Hal, zur höchsten kriegs- avinschaftlichen Instanz geworden ist-Daß auch die dritte Vor- IstMetzung ihre Erfüllung findet, dafür sind wir selbst ver- M^rttich, indem wir uns freiwillig einordnen in die kriegs- Weichen Notwendigkeiten und so tatkräftig dazu bei- . .Ml^Sieg zu erringen. Tic Lenkung der Kriegswirl- s. Göring gibt den Weg zur aller kriegswirtschaftlichen Fragen srei. eines Gcneralrales zu begrüßen. In , ' volle Gewahr dafür, Vas; alle Fragen . i s l„. schnell enischieden werden, wäh- vennewbare .rennen oder » . ' ' vornberew mwaefiimllei sein nee Generwieldmarschall, 'nenn W^abwesenv ist, in g rundsä tz - von onn Rnwnvln LM",- wico. während ee in n de, l'enreluna an-nb ch .tschlaud jeden- ^britischen ULe zur Aus- M^onen zum W/scn zu .. ^wiNen, und - Roosevelt wandt« sich zum Schluß gegen verstrickend« Bündnisse mit fremden Rationen, betonte aber gleichzeitig, daß sich dir Vereinigten Staaten für den Fall rüsten müßten, ihre eigene Sicherheit und Freiheit zu verteidigen und verlangte zu diesem Zweck weitere Erhöhung d«r Budgetkosten für Armee und Marine. Präsident Roosevelt forderte vom Kongreß zur Durch führung von Neutralitätsmaßnahmen und zur Stärkung der Landesverteidigung die sofortige Zusatzbewilligung von 272 Millionen Dollar für das laufende Steuerjahr. 8,4 Milliarden Dollar Ausgaben bei Milliarden Einnahmen. Präsiden: Roosevelt übcrsandlc dem Bundeskangreß die Budgetbotschasl, die dem Budgetausschuß überwiesen wurde. Roosevelt schlägt darin die Ausgabe von 8424 Millionen Dollar vor <675 Millionen weniger als im vorigen Jahr» und veranschlag! eine Einnahme von 5548 Millionen Dollar <382 Millionen mehr als im lausenden Etatsjahr,« das Ende Juni IM» schließ!). Dadurch ergib: sich ein Defizit von 2176 Millionen Dollar gegenüber 3933 Millionen im Vorjahr. Alle Ausgaben — außer den Rüstungen - sind gegen das Vorjahr herabgesetzt worden, um das Defizit zu vermindern, das trotzdem Ende Juni 1941 44 938 Millionen Dollar er reichen wird. -Zusätzliche Steuern zur Einkommen steuer beantragte Roosevelt für die Landesverteidigunasans- gaben, die 300 Millionen Dollar höher sind als im lausenden Etaisjahr; außerdem befinden sich weitere Wehrmachtausgabcn im Etat für Arbeitsbeschaffung. Die amerikanische Presse zur Roosevelt-Rede Kritische Betrachtungen der republikanischen Zeitungen Neuyork, 4. Januar. Die Rede des Präsidenten Roose velt findet in der amerikanischen Presse eine geteilt« Auf nahme. Bei den Kommentaren der Zeitungen zeigt sich eine scharfe Lrennungslinie zwischen den Aeußerungen der demokra tischen Blätter und denen der republikanischen Opposition. Ob wohl die Parteigänger Roosevelts dabei die Ausführungen im großen und ganzen zustimmend aufnehmen, fehlt es dennoch auch bei ihnen nicht an Stimmen, die ein« Kritik bedeuten. So schreibt n. a. die demokratisch-liberale „New Aork Times", di« 'Botschaft hab« nur häufig geäußerte Ge danken Roosevelts wiederholt. Die republikanischen Blätter wenden ihre Kritik insbeson dere den innenpolifischen Erklärungen des amerikanischen Präsi-- denten zu. Die „New Bork herald Tribune" bezeichnet so die Rede als einen „schönen Rauchschleier" den RoosevAt benutzt habe, um seine innenpolifischen Mißerfolge zu verdecken, und zerpflückt schonungslos sein« Aeußerunzen über die HanSels- verträge di« Arbeitslosigkeit und die innere Einigkeit. Zu den diesbezüglichen Ausführungen bemerkt das Blatt, der Präsident und seine Mitarbeiter hätten sieben Jahr« lang jedes Mittel dazu benutzt, um die innere Uneinigkeit zu erhöhen. Die Kritik der republikanischen „Detroit Free Preß" fällt be sonders scharf aus. Das Blatt sieht in den Erklärungen de« Präsidenten das Eingeständnis, daß die Reg ierung ent weder unfähig sei, den Willen der amerrkanr- schen Nation durchzuführen oder dem Gebot der Nation nicht gehorchen Woll«. Erneuter britischer Psstraub Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet, haben die Engländer einen Teil der Post des Dampfers „Sommcks- dijk" beschlagnahmt. Die „Sommelsdijk" gehört der Hokland- Amerika-Linie. „Kleinliche Kriegführung." Die „New Pork Times" schreib! zu dem amerikani schen Protest gegen den sortgesetzien britischen Po st raub, England würde, ganz abgesehen vom Völkerrecht, gur tun, nicht durch kleinliche Kriegführung die Sympathien des amerikanischen Volkes miss Spiel zu setzen.