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ölst- icrris! Wiiclirnbluti für Mlsmtz, Königsörüäi, Kadeberg, Kadeburg, Moritzburg und Kmgegend. Zwcinndzwanzrgstcr Jahrgang. Verantworttiche Redactio», Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. M 75 den 17. September 1870. s der Königlichen Gerichtsbehörden und der ^städtischen Behörden zu Pulsnitz und Komgsbruck. 4 4 44 t» 4 4 4 44» 44 44/ " «4 4^ , einen aufgefun-enen Leichnam betreffend. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kauft». Moritz Tschersich, Dresden: An- noncenburau von Max Ruschpler Leipzig: H. Engler, Leonhard u. Comp. daselbst, Haasenstein und Vogler daselbst und Eugen Fort daselbst. *l"k Erscheint ' > u. Sonnabends. ' Reincntsprcis: »ich I» Ngr., auch bei . l »gen durch die Post. Inserate _ Es Pf. für den Raum . Eenen Norpus-gcile be >« sind bis spätestens 'M Freitag» srüh »Uhr ä« auszugeben. Dorfbach zu Bretnig ein männlicher Leichnam mittler Größe anfgefuudeu worden, der in Folge bereits kl IN Faulmh ,o en.stellt war daß- nur die guten Zähne und das dunkele kurze Kopfhaar desselben erkennbar waren. Bekleide! war der Leich- e,nem Hemer dunkler Buckskinhose,,Schuhen, blauer Blouie und darüber dunkler Stoffjacke mit Metallknöpfeu. te-<'bisherigen Erörterungen ist aiizuuchmeu, daß jener Leichnam derjenige eines Pferdeknechtes Köhlers auS Modau gewesen ist der tt^ohr oN b^ Bauunternehmer Weidlich im Dienste gestanden hat und aus diesen am 24. Juli lauf. Is. entlassen worden ck! ' ' ' s ft trüber anhc?'^ mehrerer Gewißheit über die Identität jenes Leichnams bekannt gemacht, und wird zugleich ersucht, etwaige Pulßuitz, am 14. September 1870. Das Königliche Gcrichtsanrt daselbst. Fcllmcr. Wie die „Dr. N." hören, hat Se. Maj. der König in seiner ' Alterung der traurigen Folgen des Krieges unausgesetzt dem Dater- tätigten hochherzigen Gesinnung die Räume seines Herrenhauses ^^'avitz bei Weesenstein dem internationalen Bereine zur Aufnahme Mundeten zur Verfügung gestellt. 'ipzig, 9. Septdr. Im Laufe des heutigen Tages haben wiederum ost Schaffner von preuß. Bahnen Leipzig pafsirt, um bei den cccnpir- Pb '"h Bahnen Berwendung zu finden. Essien in Dreien Äch7'sich^^ ' die zukünftige politische Gestallunz D-ntschtand b eg T m '' nach ist nicht nur zwischen den Hös-n ^dern zwischen den deutschen Cabinetcn nberhaup ^ine vollständige Uebereinftimmung -rzrelt vor m D.e der wir jetzt in so manchen Zeitungen begegnen, ist - j ^heu gar nicht zur DiScussicn gekommen ""ilich kann sich Niemand verhehlen, daß der gegenwärtige Krieg A '"s Einfluß auf die künftige Form der deutschen Einigung bleiben ^lin, 7. Sept. Der Präsident d-S Bundeskanzleramts " v. Delbrück, der von dem Bundeskanzler ms H-uptguarster b- ,^d heute Morgens dorthin abgercist ist, hatte Oir; zuvor eine po I/'Ultzen, 9. Septbr. Gestern Nachmittag gegen 2 Uhr explodirte t»T!ampfwerk.n Nr. 9 und 10 der Herrn Berger gehörigen Pulver- ^^Singwitz bei Bautzen ras Pulver und zerbarst und zertrümmerte Gebäude dergestalt, daß kaum zu sehen ist, raß früher ein Haus sanken. Leider wurde der Arbeiter Richter aus Neuboblitz derge- fttzt, raß man au seinem Wiedcrauskommen zweifelt. Legden, 14. Sept. Das General'Postamt macht unter dem 6. bekannt, daß auf die Bricfpostfendungen nach und aus den von Öfchen Truppen eingenommenen franz. Gebietstheilen von jetzt ab ,^ie deutsche Tarif — für frankirte Briefe bis 1 Loth 1 Ngr. Kreuzer rc. — in Anwendung kommen soll. I 1 Sachse». JiElchofSwerra, 10. Septbr. Zum Vesten der durch die gegen- k'« Kriegsrraugsale besonders schwer betroffenen deutschen Grenz- sind von der hiesigen Gemeinderertretung 300 Thaler Beitrag j/Ttartkasse bewilligt worden. Ztg.) Der jnnge Amerikaner Alba Crclchercn Lake, welcher, l- Z- berichteten, wegen öffentlicher thällicher Beleidigung deö amerikanischen Consttls zu einem Jahre Gefängnißstrafe verurtheilt , war und gestern zur Berbüßung dieser, übrigens in zweiter Instanz Hälfte herabgesetzten Strafe in das LaudeSzefängniß zuHubertus- kA , ^geliefert werden sollte, ist aus dem Wege dorthin hinter Dahlen ^'Transporteur entsprungen und bis jetzt noch nicht wieder erlangt gp 4 wird, die ja überdies auch schon in diesem Kriege die hehrste Weihe, die Feuertaufe, empfangen hat. Es heißt aber doch die Lage der europäische» Verhältnisse uns die Interessen Preußens und Deutschlands gänzlich ver kennen, die Unrankbarkeu gegen die in treuer Waffenbrüderschaft zu unö gestandenen süddeutschen Staaten auf die Spitze treiben, und die Regie rung des Königs zu einem schnöden Wonbruch anreizen, wenn man ihr zumuthel nno empfiehlt, daß sie das von Frankreich eroberte Gebiet Preußen cinverleibe, unv die süddeutschen Staaten Zwinge, in den Nord deutschen Bund, wie er jetzt geordnet ist, einzutreten, und damit eine Selbstständigkeit aufzugeben, deren Werth für die gemeinsamen Interessen Deutschlands gerade in dem jetzigen Kriege sich so glänzend bewährt hat. Der König und der Bundeskanzler denken auch nicht entfernt daran, den Verlockungen national-liberaler Swenenstimmen zu folgen. Berlin, 9. Septbr. Auf die Widerstandsfähigkeit von Paris legt man hier in militärischen Kreisen so geringen Werth, daß man es kaum bedauert, daß General Viuoy mit seinen Trappen Paris noch erreicht hat. Uebereiuslimmende Privatbriefe vom Kriegsschauplätze versichern, daß die Disciplin in reu Reihen der Franzosen völlig aufgelöst und überdies ein Element der Vereidigung, auf welches man für Paris mit Recht so große Hoffnungen setzte, die Marinetruppen, zum großen Theil bei Sedan un schädlich gemacht worden sei. — H- v. Treilfcbke schreibt in den Pr. Iahrb.: „Wir hoffen, daß die Schrecken dieses Krieges wie ein reinigendes Gewitter den schwülen Dunst moderner Ueberbilrunz hinauSfczeu; von der Unzucht und der ge schmacklosen Schlemmerei des zweiten Kaiserreichs ist nur allzuviel hinüber- gevrunzen auf deutschen Boren. Möge die deutsche Sitte wieder zurück kehren zu dem alten Ernst, zu der alten Rechtschaffenheit, nud mögen die der Masse unseres Volks noch unvcrloreneu Tugenden Häuslicker Einfach heit auch in den Kreisen des Geldadels wieder einiges Ansehen gewinnen." — Die Zcirl. Corr, erinnert die Herren in Paris henke daran: „Unzweifelhaft, daß die deutschen Armeen Paris als eine offene Stadt behandeln werken, wenn cS sich selbst als eine solche darbietel; nicht minder unzweifelhaft aber, daß es das Schicksal von Straßburg 'heilen wird, wenn es sich selbst als eine Festung gerirt. Bekanntlich haben wir vor dem ersten Einzüge in Paris dieselben Bravaden gehört, mit denen die zeitigen Machthaber die Zeitungen erfüllen, und Alles in Allem war der Marschall Marmont doch noch ein anderer Mann, als alle die Generale, welche jetzt Paris in feinen Mauern birgt. Nichts desto weniger hatte der Marschall Marmont nicht den Muth, sein dem Kaiser Napoleon gegebenes Versprechen zu erfüllen, und haben wir deßhalb unsererseits auch kaum einen Zweifel, daß die mobilen Nalionalgarden es vorziehen werden, dem General Trochu die Bitte auszusprechen, seine patriotischen Stilübunzen außerhalb der Mauern von Paris fortzusetzen." Mögen die Herren in Paris sich dies zur rechten Zeit gesagt sein lassen! Berlin, 13. Sept. Sicherem Vernehmen nach entbehrt die aus Was-