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R'achenblaü für Uutsnitz, Königsbrück, Aadeberg, Aadeburg, Moritzburg und Umgegend. Sonnlibend den 6. Mai l871. o m 'N h'. el r- 2er St ad tratst Reinhardt, Bürgermeister. Sachsen. Dresdcn, 29. April. In der Dresdner Waldschlößchendmucrei besteht idic Einrichtung, das daselbst auf Lager befindliche Bier aus dem drei Etagen bildenden Keller mittelst eines sogen. Zugs, welcher durch ciu Göpelwerk lmans- und hcrabgclnsscn werden kann, in die Höhe, je nach dem zeitweiligen Bedarse, gebracht" wird. Dieser Zug ist hin und wieder non den in den Äellerräumcn arbeitenden Leuten beringt worden. Auch gestern Mittag haben sich zwei in der zweiten Etage des Kellers arbeitende Böttcher mit einem Zuge hinaufzichcn lassen, und zwar so, daß jeder derselben an einem Endp des Bretes gestanden nnd an dem Seile sich fest gehalten hat. Als nun der Zug bis an die erste Etage gekommen, ist der daselbst beschäftigte, 19 3ahre alte Brauer Franz Fischer aus Baiern unter dem Rufe „Nehmt mich auch mit" auf das Bret des Zuges gesprungen, hat aber dabei das t Gleichgewicht verloren und ist in den Keller der '.weiten Etage ca. 22 Ellen tief hinabgcstürzt, woselbst er mit dem Kopfe auf einen Balken aufschlug Und sofort den Tod fand. — Die zur Synode gewählten Abgeordneten haben sich am 9. Mai. Mittags 12 Uhr in dem Locale der Ständeverfammlung einzufinden. Der Eröffnung der Synode geht früh 9 Uhr ein Gottesdienst in der evangelischen Hoskirche voraus. — Bon den MO Wohnhäusern der Stadt Bitsch sind durch das Erscheint Mittwochs u. Sonnabends. Abonnementspreis: .sterleljährlich 10 Ngr., auch bei Bestellungen durch die Post. Inserate »erden mit s Pf. für den Roum 'U«cr aespultenen Norpu»-Zeile vc rechnet und sind bid svöteften« MenftagS und Freitag« früh u Uhr hier aufzugeben. 1. er m OD t lineustraße '6, Parterre) eine besondere Diakouissen-Statiou zu errichten und vorläufig drei ihrer Schwestern zur uncutgeldlichou Krankenpflege in Leipziger Familien nach hier zn entsenden. Dieselben sind vom 1. Mai d. I. bereit, in Krankheitsfällen Jedermann ohne Unterschied des Standes zu dienen. — Zufolge Verordnung Seiner Durlaucht des Fürsten Reichskanzlers vom 25. April d. I., betreffend die Einführung der Fahrpostbcförderung im Elsaß und Deutsch-Lothringen, können vom IO. Mai d. I. ab auch bei allen Postanstalten Norddeutschlands Packete ohne Wcrthangabc und Packete mit Werthangabe lGeld- nnd Werthscudnngen) bis zu dem iu internen deutschen Postverkchr zulässigen Marimalgewicht von 100 Pf. nach dem Elsaß und Deutsch-LMöringen zur Postbeförderung angenommen werden. Leipzig, 28. April. Der hiesige internationale Hilfsvercin hat heute . bekannt gemacht, daß er mit Genehmigung des k. s. Kriegsministerinms be schlossen bat, einen Theil der ihm zugcflossencn Gaben zur Errichtung eines Bade-Asyls in Tcplitz zu verwenden. Dasselbe ist seit Mitte d. Pc. ins Geschäftsstellen für KönigSLruck: bei Herrn Kauf«. Moritz Tschersich, Dresden: Sn- »onccnbur-u von Mar Ruschpler, Leivzig: H. Engler, Leonhard u. Evmp. daselbst Haasenstein nnd Vogler daselbst und Enzen Fort daselbst. LSI» I r sind zu Michaelis d. I. bei hiesiger Kcimmereikasse auf vorzügliche Hypothek auszuleihen. Königsbrück, am I Mai 1871. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der, städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. DrriundMnnBtr Jahrgang. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Leben getreten, es fast gleichzeitig 50 Mann und ist dergestalt eingerichtet, daß für alle, auch die zufälligen Bedürfnisse der Kranken, Fürsorge getroffen ist, während gleichzeitig das kgl. Ministerium den Verein dadurch unterstützt, daß es die freie Eiscnbahnbeförderung, sowie die Stellung eines militärischen Vorgesetzten, inglcichcn die von Milstärkrankenwärtern zngesagt hat. Dieses Asyl, welches für den ganzen Sommer bestehen soll, steht allen kranken oder verwundeten deutschen Soldaten offen, deren Krankeugualität nnd Hilfsbe- dürftigkcit festgestellt ist, und es sollen zunächst solche berücksichtigt werden, welche in Sachsen aufhältlich sind. Ter Verein fordert demgemäß öffentlich auf, sich mit dem auf glaubhafte Atteste gestützten Gesuch entweder bei dem kgl. Kriegsministcrium in Dresden oder bei ihm selbst zu melden. Leipzig, l. Mai. sD. A. Z.) Zum gestrigen Mcßsonntage waren : allein auf den Eisenbahnen ca. 13,000 Personen hier cüngetroffen. Störend für den sonst ziemlich lebhaften Meßverkehr waren die am Nachmittag wieder holt eintretcnden Regengüsse, welche dem Kleinhandel beträchtlichen Schaden zufügten. — Im Laufe des versioffeuen Monats April sind im Fremden- bureau des Polizeiamtes 1086 zugewanderte Gewerbsgehilfen zur Anmeldung ! gekommen. Leipzig, 2. Mai. (L. Z.) Gestern sind abermals zwei Trans porte entlassener Kriegsgefangener auf der Rückkehr nach Frankreich hier durchpaffirt, der eine bestand aus 1093 Mann unter Bedeckung von 2 ! Offizieren und 54 Mann, der andere aus 355 Mann unter Bedeckung i von 1 Offizier und 6 Mann. Meißen, I. Mai. fM. T.) Am oberen Eingang zur Hauptpromenade im Siebeneichener Park hat der Besitzer des Schlosses Siebeneichen, Herr Dberkammcrherr von Miltitz, zum Andenken an den glorreich beendeten Krieg mit den Franzosen ein Siegesmonument in Gestalt "einer auf einem Würfel stehenden steinernen Säule, auf welcher ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen sich niederlüßt, errichten lassen. Der obere Theil der Säule mit dem Adler ist von Metall. Die Aufstellung dieses Monuments, einer Zierde des Parkes, an dessen Postament die Inschrift: „Dem siegreichen deutschen Heere ge- widmet 1>7l" zu lesen ist, ward am Sonnabend Nachmittag unter dein Donner der Cchloßkanonen vollendet. Preußen Berlin, 27. April. Mit nicht geringer Spannung sieht man M Benachrichtigung entgegen, ob die Versailler Regierung den Termin füiM BerpflegungSzohlung, der in diesen Tagen fällig war, nun wirklich Bombardement 150 total uicdergcschmettert, die übrigen mehr oder weniger beschädigt worden. Uebcr 200 gröhtenthcils dem Fabrikarbeiterstandc angc- , hörige Familien sind ihres Obdaches nnd ihrer sämmtlichcn Habe beraubt, der Schaden berechnet sich nach Mill. Franken Die in Folge des stockenden Handels darnieder liegende Industrie ist außer Stande, den brotlos gewordenen Arbeitern Verdienst zu gewähren. Schon jetzt satten allein von den 2740 Einwohnern der Stadt nahezu 400 der öffentlichen Armenpflege anheim; die ebenfalls aus das Härteste heimgesuchte Umgegend aber vermag nicht zu Helsen, muß vielmehr ebenfalls untcrstiitzt werden. Trespen, 1. Mai. Am heutigen Tage ist rer Reg.-Rath Friedrich, nachdem ihm mit Genehmigung Er. Maj. des Königs der Vorsitz in der Brandversicherungc-Comwission übertragen worden ist, als Vorsitzender der letztcrn verpflichtet und feierlich eingewiesen worden. — 0« verdient noch allgemeiner bekannt zu werden, daß im Zeug- Hause die beiden großen franz. Marinegeschütze und ein im Fort Jssy de- monürteS l'Kschg^ welche durch Se. Maj. den deutschen Kaiser unserm verehrten Kronprinzen gls Andenken an die Belagerung von Paris ge- schenkt wurden, aufgesi^ sind und gern dem Publikum gezeigt werden, ufl interessant sind riese Geschütze für Jeden, der sich einen Begriff verschaffen will, wie solch? und ganz besonders die dazu gehörigen Ge- tchesse, sogenannte Zuckerhüle, aussehen. Doppeltes Interesse müssen aber Mt diese Geschütze für uns Haden, da dieselben aus dein Fort re l'Est sind ht» und somit auch unsere braven Truppen beschossen haben. — Von sehr großer Erheblichkeit verspricht für den Elbverkehr die netlenschifsart zu werden. Noch im Laufe dieses Jahres wird die Elbe von der böhmisch-sächsischen Grenze an bis 7 Meilen' unterhalb Magde burg mit der Kelte belegt sein; zu der Belegung des obern Theiles, sowie . auch der Moldau bis Prag ist dir Ccncesstcn bereits eriheill und die ver- ' ^"igte Hamburg-Magdeburger DawpfschifsfahrtS Compagnie projectirt die -Verlängerung der Kette bis .Bamburg. ' S ^'pZ>g, 28. April. Um mehrseitig ausgesprochenen Wünschen zu l mgneu, hat die Dresdner Diakonissen Anstalt/beschlossen, in Leipzig lKaro-