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N'orkrnhlutl für Uutsnitz, Königsbrück, Aadeberg, Aadeburg, Moritzburg und Umgegend. Erscheint Mittwochs u. Sonnabend?. AbonncmcntSpreiS: t-i-rI-ljä!>rIiL >0 Rnr„ nn» bei <eeslel>ungcu durch die Post- Inserate werden mit 8 Ps. für den Raum einer gespaltenen NorpuS-Zeile be rechnet und find bis sväiestcnd Dienstags und Freitags früh » Uhr hier anfzugeben. MmtSblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. MrimllMn.tmiBn Jahrgang. Verantwortliche Nedaction, Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kauf«. Moritz Tschersich. Dresden: An noncenburau von Mar Ruschpler, Leipzig: H. Engler, Leonhard u. Komp, daselbst Haafenftein und Vogler daselbst und Eugen Fori daselbst. Mittwoch den 5. April 1871. 'S und -er -k- Pulst Nitz, am 30. März 1871. r- cken tä in INV 4 en 2., das Feld- und Wiesengrundstück Nr. 745 und 747». des Flurbuchs Fol. 648 des Grund- und Hypotheken-Buchs für Pulßnitz, das 8ust 1 auf 220Thlr. —Ngr. — Pf. das 8ul> 2 auf I90Thlr. 15Ngr. —Pf. localgerichtlich abgeschätzt öffentlich, jedoch freiwillig versteigert werden. Kauflustige werden daher andurch geladen, obgedachtein Tages Punkt Iv Uhr, widrigenfalls sie zum Bieten nicht würden zugelaffen werden, an hiesiger Amtsstclle sich einzufinden, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und das Weitere gewärtig zu sein. Eine ungefähre Beschreibung der Grundstücke, und Verzeichnis; der aufhastenden Oblasten ist aus der Beilage des im hiesigen Amthause auS- hängenden Anschlags zu ersehen. — Königl. Sachs. Kassenbillets vom Jahre 1855 werden eingezogen und sind bis zum 31. August 1871 bei der Finanz-Haupt-Casse zu Dres den gegen neue Billets umzutauschen oder zu realisiren. Bis zum 31. Mai können dieselben bei allen Staatscassen verwendet, dagegen während der Monate Juni, Juli, und August nur noch bei der vorgenannten Casse zum Umtausch präsentirt werden. Die Festsetzung eines Präklusiv-TerminS, von welchem ab die Kassenscheine gänzlich werthlos werden, wird Vorbe halten. — — Wie die „N. Pr. Z." berichtet, hatte Frau Simon aus Dres den, „welche zu denjenigen Frauen gehört, die sich in dem letzten Kriege durch ihre hingebende patriotische Wirksamkeit ausgezeichnet haben," bei ihrer Anwesenheit in Berlin vorgestern die Ehre, von dem Kaiser und der Kaiserin empfangen zu werden und persönlich über ihre Wirksamkeit Bericht erstatten zn können. Beim Abschied empfing sie auS der Hand Ihrer Maj. der Kaiserin ein werthvolles Andenken. Dresden, 31. März. Heute Abend 5.^ Uhr traf das 1. Besatzungs- Bataillon Nr. 45 aus Frankreich auf dem hiesigen Leipziger Bahnhofe ein, wo eS von einer unübersehbaren Menschenmenge mit freudigen „HochS" begrüßt wurde. Ein officieller Empfang fand nicht statt; derselbe ist bis nach Rückkehr sämmtlicher Truppen verschoben, wobei dann die verschiede nen Regimenter durch Deputationen betheiligt sein werden. Nachdem sich das Bataillon auf dem Perron formirt hatte, hielt es einen wahren Tri umphzug durch die festlich geschmückte Leipziger Straße, über den Palais platz, die Heinrichstraße, Marienbrücke, AugustuSstraße bis auf den Neu markt, von wo die Mannschaften in Massenquartiere vertheilt wurden. Aus allen Fenstern, an denen die Truppen vorbeipassirten, wehten weiße Tücher und regneten Blumen auf dieselben hernieder. Ein Militärmusikchor holte sie auf dem Leipziger Bahnhofe ab und begleitete sie bis nach dem Neu- markt. Das Aussehen rer rückkehrenden Krieger war ganz vortrefflich, wozu allerdings viel beitrug, daß aus allen Augen die Freude über die Heimkehr strahlte. — Die hiesige „ElbdampsschifsfahrtS-Gesellschast" — welche übrigens für voriger Jahr 20 Procent Dividende giebi — wird nächstens einen neuen Dampfer „Kaiser Wilhelm" vom Stapel laufen lassen. Leipzig, 27. März. Zur Beseitigung der Uebelstände, welche der massenhafte Umlauf vou Zinscoupous und die mangelnde Füglichkeit, dieselben jederzeit an größeren Handelsplätzen einzulöscn, für den Geschäftsverkehr Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Fcllmer. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Fcllmer. at>< -L Auf Antrag der Erben der Frau Christiane Amalie verw. Huhle geb. Kegel hier sollen von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte -en 25. Äpril dieses Jahres die zu dem Huhleschen Nachlaß gehörigen Grundstücke, nämlich 1., das Feldgrundstück Nr. 640» des Flurbuchs Fol. 554 des Grund- und Hhpotheken-BuchS für Pulßnitz Am Abend des 25. vorigen Monats ist in hiesiger Stadt eine gute Hemmkette aufgefunden worden, was unter der Aufforderung an den Eigenthümer, sich als solcher zu legitimiren, und unter dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß außerdem den Rechten gemäß über die Kette ver fügt werden wird. Pulßnitz, am 1. April 1871. Sachsen. Oberlichtenau, 30. März. Heute herrschte bei uns von früh bis spät Abend das regste Leben; denn die frohe Kunde lies von Mund zu ' _ Mund: „Heute kommt unser Herr Baron vom Kriegsschauplätze heim." Ehrenpforten wurden errichtet, Kränze gewunden, Alt und Jung schmückte sich, um ihn festlich zu empfangen. Vom Gasthofe bewegte sich der Zug „f- an das obere Dorfende. Nachdem der Heinikehrende die an der Grenze . errichtete Ehrenpforte passirt, stimmte die Musik an, und darnach sprach Herr Pastor Rödel von hier den Bewillkommungsgruß aus. Nun setzte sich der Zug in Bewegung, voran das Musilchor, dann die Schuljugend, räb- die erwachsene Jugend, der Gesangverein, die Communvertreter von Ober- ver- und Niederlichtenau und zuletzt der Militärverein. Mit wehenden Fahnen ge< und unter Glockengeläute geleitete der Zug Herrn Baron von Haugk auf dein sein Schloß. Hier hielt derOrtsgeistliche an denselben und dessen hochverehrte n z»! Frau Mutter eine längere Rede, welche er in ein „Nun danket alle Gott" überleitete. Hierauf brachte auch der Gesangverein seinen Gruß rar. —- Mit sichtlich bewegtem Herzen gab Herr Barou von Haugk die Gefühle Kuh- der Dankbarkeit für den ihm in aller Stille bereiteten fröhlichen Empfang E -» dar und erwiderte das ihm gebrachte Hoch auf alle Gemeindeglieder, t Abends fand ein heiteres Mahl statt im hiesigen Schlosse, an welchem die Vertreter der hiesigen Gemeinde, des Gesangvereins, rer Geistliche und Lehrer Theil nahmen. Während dessen hatte die Illumination des Schlosses und ei,, Feuerwerk ein zahlreiches Publikum hcrangelockt. Den Schluß bildete ei» Ständchen im schön erleuchteten Gasthofe, welches Lem anwesenden Herrn Eollator galt. Noch lange wird dieser Tag bei allen Betheiligien in freudiger Erinnerung bleiben. Dresden. In Bezug auf die politische Parteistellung der sächs. Abgeordneten im Reichstag wird mitgetheilt, daß die Abgeordn. Mosig v. Aehreufeld, Biedermann, Stephani, Birnbaum, Georgi der national-libe ralen, die Abgeordn. Wigard, Minckwitz, Schaffrath, Ehsold, Oehmichen, Ludwig und Böhme der Fraktion der Fortschrittspartei sich angeschlossen haben, während die Abgeordn. Schwartze, Ackermann und Günther noch effrig an der Bildung der sogen. „Reichspartei-Fraction" betheiligt sind. Nach einer Mitlheilung, die indeß wenig Glauben verdient, würden auch die Abgeordneten Pfeiffer, Thiel und Hirschberg in diese letztere Fracticn Eintreten. Noch keiner Partei hat sich bis jetzt der Abgeordn. Gras zu Münster »»geschlossen.