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Rackenblntk für Uutsnitz, Königsörck, Uadeöerg, Aadeburg, Moritzburg und Umgegend. Mittwoch den 22. Februar 1871. Der Stadtrath. Reichsta Hfhrt Es wird hiermit bei fünf Thaler Strafe untersagt, Schutt, Sclmee oder Eismasse auf die an der Ohorner Gasse gelegenen commun- liche» Grundstücke zu werfen, beziehentlich anfahrcn zu lassen. Pulsnitz, am 20. Februar 1871. Der Stadtrath. Lotze. Geschäftsstellen für Königsbrück: bi» Herrn Kauf«! Moritz Tschersich, Dresden: An noncenburau von Max Ruichpler, Leipzig: H. Engler. Leonhard u. 6omp. da^ids!, Haalenftein und Bögler daselbst und Eugen Fort daselbst. Erscheint Mittwochs u. Sonnabends. Abonnemcntsprcis: vierteljährlich 10 Ngr., auch bei Bestellungen durch die Post. Inserate werden mit 8 Pf. sür den Raum einer gespaltenen Eorpus-Zcile be rechnet und sind bis spätestens Dienstags und Freitags früh ü Uhr hier aufzugebcn. Nachdem zu Vornahme der Wahlen von Abgeordneten zum ersten deutschen Reichstage der 3. März 1871 festgesetzt worden ist, hat der unterzeichnete Stadtrath für die, einen Wahlbezirk bildende hiesige Stadt den Unterzeichneten zum Wahlvorsteher, und Herrn Rathmann Garten allhicr zu dessen Stellvertreter ernannt. Indem Solches zur öffentlichen Kenntnis; gebracht wird, ergeht an alle stimmberechtigten Einwohner hiesiger Stadt andurch die Aufforde rung, ihre zufammenzufaltenven Stimmzettel, welche nur aus weißem Papiere und olme äußere Kennzeicken bergestellt sein dürfen, gedachten Tages in der Zeit Sachseu. Plauen, 15. Febr. (V. A.) Zur Warnung aller Gewerbtreiben- den theilt Einsender dieses hierdurch mit, daß ihm von einem Leipziger Geschäftshaus ein an dasselbe als Zahlungsmittel gesendeter, am I. Jan. 1871 fällig gewesener Coupon der Sächsischen Hypothekenbank in Leipzig im Betrage von 12^ Thlr. mit dem Bemerken zurückgegeben worden ist, ! daß solcher Coupon nicht eingelöst werde und daher zur Zeit werthlos sei ! Einsender hatte sich zwar vor Schaden dadurch gehütet, daß er sich den > Namen D'sjenigen, von dem er den fraglichen Zinöschein erhalten, notirt § hatte, er will aber den Fall doch zur öffentlichen Kenntniß bringen, damit das Publicum, welches neuerdings mit Coupon- aller nur erdenklichen Anleihen und aus allen Himmelsgegenden hcimgesncht wird, bei Annahme dieser Papiere die größte Vorsicht gebrauchen und, wenn die Gewißheit der Einlösung nicht ganz zweifellos ist, dieselben lieber zurückweiseu möge! MmLshlatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Dreiundttnanriyster Jahrgang. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. s SS SS SS s SS» »» SS- SS SS sz straßenpvlizeiliche Bestimmungen betr Folgende allhicr bestehende polizeiliche Vorschriften werden andurch in Erinnerung gebracht: Jeder Haus- oder Grundstücksbesitzer hat seinem Hause oder Grundstücke entlang, insoweit daselbst öffentliche Passage statlsindet — selbst verständlich auch vor Gärten oder Scheunen — 1) bei eintretender Glätte Sand, oder ein anderes das Begehen der Straßen crleickterndes Material in gehöriger Breite unausgefordert streuen, 2) bei Schneewetter eine für das Begeben der Straßen hinreichend breite Bahn kehren, ll) bei eintretenvem Thauwrtter Vie Dtroße und Ztraßengerinne aufeifen, ZSchnee «uv Eis aber auf feiae .Kosten aus der Gtavt schaffen zu lassen. In Unterlassungsfällen werdcn nicht nur dic geordnctcn Elcldstrafcn von — 15 Ngr. —- bis 5 Thlr. —- —- eingezogen, sondern es wird auch das Erforderliche nach Befinden auf «Kosten der- Täumigen sofort von Polizeiwegen vorqenvminen werden. Bei nicht minderer Geldstrafe ist ferner verboten, Flüssigkeiten irgend Welcker Art aus den Häusern auf die Straße zu gießen, die Straßen in anderer Weise zu verunreinigen oder Scknee von Dückern, aus Tackrinnen oder aus den Gebösten auf die Straßen und Plätze der Stadt zu werfen. Pulsnitz, am 20. Februar 1871. Reichenbach. Nachdem nun die Truppentransporte nach Frankreich in allmählicher Abnahme begriffen sind, dürfte der Thatsache mit besonderer Anerkennung Ausdruck zu geben sein, daß seit dem 21. Juli v. I. theil weise in gedrängter Aufeinanderfolge nun über mehr als 200,000 Mann nebst ungeheurem Kriegsmaterial unseren Bahnhof passirt haben, ohne daß nur je ein Unfall vorgekommen ist. Leipzig, 16. Febr. An der Marklseite unseres RathhauseS sind eine Menge arbeitende Hände beschäftigt, um die Vorbereitungen zu einer bei der Siegesfeier zu entfaltenden großartigen Illumination zu treffens raS pocht und hämmert und baut Gerüste und bringt große Gasrehr- leitungen an, daß man wirklich gespannt darauf ist, was hier der Patrio tismus zur würdigen Feier des SiezeSfesteS ersonnen haben wird. So viel ich höre, werden am Thurme große sinnige Transparents (Germania rc.) angebracht. Auch für andere öffentliche Gebäude, Theater, Post von Vormittag» >O bis Stachmittags v Uhr im hiesigen Ralhsschionszimmer persönlich dem Wahlvorsteher zu übergeben. Gleichzeitig wird noch darauf hingcwiesen, daß es unbedingt erforderlich ist, die zu wäblende Person genau zu bezeichnen, damit jeder etwaige Zweifel übest dieselbe ausgeschloffen bleibt. Königsbrück, am 18. Februar 1871. Der Stadtrath. Reinhardt, Bürgermstr.