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rM jedck oHenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg uud Umgegend. Amtsblatt der Kömglichen Gerichtsbehörden und der städtischen Dehörden zu Pulsnitz ^6. 38. Sonnabend, den 12. Mai und Königsbrück. R8«6 K-- I Körner, Bürgermeister litt für^ lest. Dieser Antrag lautet: „Die Hohe Bunresversammlnng wolle "»gesäumt beschließen, die königlich preußische Regierung darum an- i"gehen, daß durch geeignete Erklärung dem ^nude mit Rücksicht "»I Ärt. 11 der Buudesaeie volle Beruhigung gewährt werde. Es soll die Ueberdachung nebst den Stäudergehäusen des Wassertroges auf hiesigem Obermarkte mit Firnißfarbe steingrau an- Nstrichen und von der Schicßgasie aus eine neue Nvhrwasserleitung nach der Töpfergasse geführt werden. Die Ausführung dieses An- ^iches und die Lieferung der zu der gedachten Röhrfahrt nöthigen je 1 Elle langen und 2^ im lichten Durchmesser weiten glasirtcn tönernen Röhren soll an die Mindestsordernden verdungen werben. Hiesige Gewerblreibende, welche diese Arbeit und beziehendlich Lieferung zu übernehmen gesonnen sind, werden daher hierdurch "^gefordert, Montag, den 14. dies. Monats, Nachmittags 5 Uhr im Sitzungszimmer auf hiesigem Ralhhause sich einzufinden, ihre Forderungen zu stellen und nach Befinden soforti» ien Vertragsabschlusses gewärtig zu sein. t Pulsnitz, am 9.'Mai 1866, Der Stüdtrütb. Frankfurt a. M., 9. Mai, Nachmittags. Das „DreSd. övurn." meldet: In heutiger Bundestagssitzung ist der An- kag Sachsens vom 5. Mai*)' mit 10 Stimmen angenommen Korden. Preußen, Mecklenburg, die 15. und 17 Curie stimmten Mgen. Kurhessen stimmte für Verweisung an den Neuneraus- mch. Luxeniburg enthielt sich der Abstimmung. Der preußische "Al ^sandte erklärte bei der Abstimmung, Oesterreich und Sachsen Men, statt sich an den Bund zu wenden, Vorbereitungen zur flMi Mithilfe getroffen, ehe Preußen gerüstet; jetzt sei der innere Miede in Deutschland mit schwerster Gefahr bedroht. Preußen 'S ß «nne nicht abrüsten, ehe diese beseitigt sei. Es sei Pflicht der » Bundesversammlung, Oesterreich und Sachsen zur Abrüstung zu ss ) ^ranlassen; ^venn dies nicht geschehe, könne Preußen nur die Pflicht der Selbsterhaltung und die eigene Stellung als maßge- / Mw erachten. Nach Annahme des Antrags bezieht sich Preu- / »en auf diese vorstehende Erklärung und spricht die Erwartung Politische Uebersicht. Sachsen. — DaS „Dr. I." schreibt unterm 9. Mai: Der B »nz zugegangene „Nürnberger Korrespondent" vom gestri- bringt die Nachricht, daß Se. Maj. der König von Sachsen nächstens in München eintreffen werde. Es bedarf kohl kaum noch einer besonder» Versicherung, daß Se. Maj. nicht "aran denken, bei der gegenwärtigen Lage das Land zu verlassen. aus, die Bundesversammlung werde ihre Pflicht erfüllen. Gegen die behauptete Priorität der Rüstungen legen Oesterreich und Sachsen entschiedenste Verwahrung ein, Letzteres unter Bezug nahme auf die sächsische Depesche nach Berlin vom 29. April. Oesterreich. — Die Rüstungen werden hier mit größtem Eifer fortgesetzt, da man um jeden Preis das Versäumte nach holen will. Es heißt, daß man in längstens drei Monaten die Armee auf 700,000Mann bringen will. — Die „Debatte" glaubt annehmen zu dürfen, daß bei den Reisen, die ein preußischer Staatsmann nach Compiegne, Biarritz, Plombieres u. s. w. un ternommen, Länderanerbietungen vorgekommen seien. Man spreche von einer schönen Gegend am Rhein (Saarbrücken), von Belgien. Frankreich habe jedoch der Versuchung widerstanden. —MitGa ribaldi ist, wie man hier wissen will, ein förmlicher Vertrag ab geschlossen worden. Die Cavres der Armee, die er befehligen soll, sind für 20,OM Freiwillige festgesetzt. Alle Officiere dieses'Corps müssen aber das politische Glaubensbekenntniß ablegen: „Einiges Italien unter Victor Emanuel und seinen Nachkommen." Dieses Corps soll gleich der regulären Armee der Militärischen Disci- plin unterworfen werden,,aber unter dem direkten Commando Ga- ribaldi's stehen und selbstständig agiren. — Die schon vor meh reren Tagen angekündigte und wiederholt verschobene Reise des Erzherzogs Albrecht als Commandirender 'der italienischen Armee nach Verona erfolgte Sonnabend mit dem letzten Zuge der Stzd- bahn. — Der Kaiser soll in diesen Tagen mit dem Cardinal Rauscher eine persönliche Besprechung gehabt und denselben cmf- gefordcrt haben, seinen Einfluß geltend zu machen, daß diereichen Mittel der geistlichen Stifte dem Staate für einen eventuellen