Volltext Seite (XML)
Wochtyblatt für Mo. 23 Mittwoch, den 2 t. Mar; 1866 Pk. Anher erstatteter Anzeige zufolge sind am 20. vor. Mon. Abends zwischen 7 und 8 Uhr aus einer Bodenkammer eines hiesigen HauseS 1 Deckbett mit roth und weißgestreiftem Jndclt und dnnkelrothcarrirtem baumwollenen Ueberzug, gez. .V ?., 1 leinenes Bett- l«ch ?. gez. und I dergleichen L. II. gez. spurlos entwendet worben. Solches wird zu Ermittelung deS Thaters und Wiedererlangung dcS Gestohlenen andurch bekannt gemacht. Königsbrück, am 10. März 1866. Daö Königliche Gerichtsamt daselbst. Hartung. Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg uud Umgegend. /E — . Amtsblatt i^brr Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Dehärden zu Pulsnitz und Königsbrück. Politische Übersicht. Preußen — Die Schleswig-Holsteiner sind durch eine pro visorische von Schloß Gettorf den 11. März datirte und vom Milcommissarius von Zedlitz unterzeichnete Verordnung der ^ preußische» Regierung nicht wenig überrascht worden. Diese im Augenblick sehr bedeutsame Verordnung betrifft dieBestrafung - Kindlicher Handlungen gegen die souveräne Ge walt in Schleswig-Holstein. In Dier Paragraphen wird >. ^festgesetzt, daß: ein Unternehmen, welches die nach dem Wiener -vertrag und der Gasteiner Convention Sr. Majestät dem Kö- . ,^ge und dem Kaiser von Oesterreichzustehenden Souveränetäts- * We durch eine andere landesherrliche Autorität gewaltsam zu trachtet, bestraft werden soll mit Zuchthaus von 5 bis 10 ^-Mren, — die Verabredung dazu zwischen zwei oder meh- HeErren Personen ohne Ausführung durch Handlungen mit Zucht- vo" 2 bis 5 Jahren — die Vorbereitung eines derartigen '^nehmens durch Verbindung mit einer auswärtigen Regier- , Dg, Mißbrauch staatlich anvertrauter Macht, Anwerbung von ?launschaften oder Einübung in Waffen, — die Aufforderung illE^u durch Rede oder Schrift, endlich die Erklärung eines An- zum berechtigten Souverän als der Souveräne von Preu- M und Oesterreich mit Gesängniß von 3 Monaten bis 5 Iah- , — Wie es heißt, sollte die feierliche Annäherung Frankreichs seiVM Oesterreichs eine Demonstration gegen eine Annäherung . A ^ens und Italiens sein. Zwischen Baiern und Oesterreich ^-Mscht dem Vernehmen nach wegen Anerkennung Italiens große besonders weil der Staatsminister v. d. Pfordlcn in seine »^rkcunungSnote die Depesche copirte, mit welcher Oesterreich die Anerkennung deö neuen Königs von Griechenland .cr — Das früher schon mehrfach aufgetauchte Gerücht, daß Schleswig, General v. Manteuffel, zur dem- Uebernahme eines Armee'Commando'o bestimmt sei, wiederholt. — Oesterreich. — Glücklicherweise hat »"r Stunde jene gemäßigte Anschauung die Oberhand, 'S Rüflung erst in dem letzten Augeublicke vergcnom- werden sollte. In diesem Sinne soll auch der Marschalls- ! V sich entschwden haben, iu dessen Mitte sich die Anschauung geltend machte, daß Oesterreichs Wehrkraft selbst in ihrem der- maligen Zustande hinreichen würde, um einem erstem Anprall Stand zu halten, während andrerseits die Mobilmachung diesseits weit rascher ins Werk gcseßt wäre, als in Preußen. — In der am 14. März in Pesth abgehaltenen Sitzung des Unterhau ses wurde der Entwurf der Avreßantworl auf das Rescript des Kaisers verlesen. Derselbe wiederholt und motivirt 'den Inhalt der frühern Adresse und wendet sich dann in flehendem Tone an das väterliche Herz des Kaisers um Gewährung der Bitten des Landes. — Die Absicht der Pforte geht dahin, die Personal union der beiden Donau-Fürstenthümer aufzuheben unv für je des Fürstenthum einen einheimischenHospodaren zu ernennen.— Frankreich. — ,Aus Konstantinopel meldet ein Telegramm, daß der Sultan dem zwischen dem Vicekönig von Aegypten und der Suezcanal-Gesellschaft abgeschlossenen Vertage seine Zustim mung ertheilt hat. — Die Discussion über die landwirthschaftl. Frage im gesetzgebenden Körper hat solche Aufregung erzeugt, daß der Kaiser sogleich eine Untersuchung der Lage des Ackerbaus an geordnet. Leipzig, 17. März. Der „Leipziger Abendpost" schreibt man Folgendes auö Dresden, 16. März: „Es beruht vollkom men in Wahrheit, daß die Recruten und Urlauber der k. sächs. Armee, die sonst erst im Mai herangezogen werden, Heuer bereits einberufen sind und zu Anfang nächster Woche in ihren Stand orten eintreffen müssen. Mit dieser Maßregel folgt Sachsen wohl nur dem Beispiele der übrigen Mittelstaaten, und man glaubt nicht recht an die Nachricht, daß es in Folge einer ernsten Droh ung geschehe, die Graf Bismark dem königl. sächs. Gesandten Grafen Hohenthal in Berlin gegenüber neuerdings ausgespro chen haben soll. Die Bismark'sche Beschwerde galt besonders wieder der sächsischen Presse und soll geradezu von der Droh ung begleitet gewesen sein, Leipzig durch preußische Truppen besetzen zu lassen, wenn die sächs. Regierung nicht jSorge treffe, daß die sächsische Presse Preußen gegenüber einen aurern Ton anschlage." Köln, 17. März. Heute gehen eine Anzahl gezogene Fest« ungSzeschütze von hier nach den schlesischen Festungen ab.