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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haus 1.10 RM. etnschl 12 bez. 15 Pf. Trägcrlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt leinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlahsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Abolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bnlsnltz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 297 Donnerstag, den 18. Dezember 1941 93. Jahrgang Europas Wirtschaft in Zukunft Ausgerichtet durch den Blick zum Osten — Reichsminister Funk vor der Südosteuropa-Gesellschast Die Bedeutung, die Prag in wirtschaftlicher Hinsicht für die Beziehungen zum Südosten zukommt, wurde durch eine wirt- chaftspolttische Taaunadeutlich unterstrichen, die von der Süd- rfteuropa-Eesellschaft sWien) und der Deutschen Gesellschaft Ler Wirtschaft in Böhmen und Mähren veranstaltet wurde. Den Höhepunkt dieser Tagung bildete eine Kundgebung im Spa- Nischen Saal der Prager Burg, auf der der stellvertretende Reichsprotektor SS.-Lbergruppenführer Heydrich, der Präsident der Südosteuropa-Gesellschast Reichsleiter Baldur von Schirach und der Reichswirtschaftsminister Funk sprachen. Der stellvertretende Reichsprotektor SL-Obergruppenfüh- - rer Heydrich betonte, der volle Einsatz der Wirtschaftskräfte die das Protektorat dem neuen Europa zur Verfügung zu stellen habe, sei für das Reich gewährleistet. Der größte Teil der arbei- tenden Bevölkerung habe, real denkend, den Weg des Reiches verstanden und damit die Konzentration der Kräfte gerade auf dem wirtschaftlichen Sektor im Sinne der europäischen Zukunft gefördert. Mit Genugtuung könne sestgestellt werden, daß die Ver schmelzung mit der Wirtschaft des Reiches im Weg von freien Vereinbarungen vollzogen werden konnte. Die Wirtschaft von Böhmen und Mähren fühle zum überwiegenden Teil die Ber- pfltchtung, ihre ganze Kraft dem kämpfenden Europa zur Ver fügung zu stellen. Sie sei nicht nur in der Lage, in der Zu kunft bedeutende Ueberschüsse ihrer wirtschaftlichen Kapazität nach Osten zu liefern, sondern stelle naturgemäß auch ein« wichtige Brücke vom Reich nach Südosten dar. Der Präsident der Südosteuropa-Gesellschast, Reichsleiter v. Schi rach, wies in seinen Ausführungen daraus hin, daß bei der Neuordnung Europas der Gesellschaft eine wichtige Teilausgabe zufalle. Nach Schilderung der Aufgabe des Süd- ost-Agrarinstitutes in Wien ging er aus die Südost-Gemein- schast deutscher Hochschulen ein. die im Avril des kommenden Jahres mit einer ersten Tagung eine einheitliche Planung der wissenschaftlichen Arbeit aller interessierten Hochschulen und In stitute mit sich bringen werde, v. Schirach kündigte neben dem schon bestehenden Prinz-Eugen-Preis und der Prtnz-Eugen- Studienstistung einen Kulturpreis der Südosteuropa-Gesell schast an. Reichsminister F u n k unterstrich in seiner Rede die Tat- fache. daß mit der Einbeziehung der Länder Böhmen und Mäh ern in den deutschen Lebensraüm das deutsche Volk zum ersten» aal erkannt habe, daß das junge Dritte Reich die alte groß- deutsche Reichsidee wieder ausnahm. Heute erfülle uns nicht mehr die arokdeutsche Aufgabe allein sondern vor allem Vie euro- Riische Aufgabe, die durch die letzten Ereignisse im pazifischen und oftasiatischen Raum zu einer weltweiten Aufgabe gewor den sei. Die neue europäische Entwicklung sei mit der Nieder- werfung des Bolschewismus in ein neaes entscheidendes Stadium getreten »Damit", fuhr der Reichsminister fort, „tritt ein« Wandlung der wirtschaftlichen und sozialen Struktur des Kontinents em, deren Auswirkung wir heute noch nicht bis zum letzten klar ju erkennen vermögen. Wenn wir Vie Bedeutung der Wirt schaft innerhalb dieses gewaltigen weltbewegenden Geschehens betrachten und für die Wirtschaftspolitik die Aufgabenstellung richtig erkennen wollen, so müssen wir von zwei grundlegenden Erkenntnissen ausgehend I i. wie gewaltigen Erfolge der deutschen Wirtschaftsführung, die der deutschen Wehrmacht di« besten Waffen der Welt uns dem deutschen Volke die notwendige Ernährnngs- und Produk tionsgrundlage fichergestellt haben, sind nur dadurch möglich ge wesen, daß wir die Wirtschaft dem Gesetz des politischen Ge schehens untergeordnet haben. Dieses politische Geschehen war durchaus revolutionär und einmaliger Natnr. 2. Die Aufgaben, die der Wirtschaft im Rahmen der Neu ordnung des europäischen Kontinents und der Neugestaltung einer zukünftigen Weltwirtschaft gestellt werden, sind nur mit revolutionären Mitteln zu lösen, da es für diese Ausgaben lein Vorbild und keinen Vergleich gibt. Hitler und Mussolini gaben dem alten Kontinent di« Chance, wahrhaft europäisch zu werden. Der alte Kontinen« erhält ein neues Gesicht, und er wendet dieses Gesicht naci Osten. Das bedeutet wirtschaftlich eine Abkehr von der unter ser angelsächsischen Seemachtpolitik vorwiegend überseeisch un4 kolonialwirtschastlich orientierten Wirtschaftspolitik. Die weiten, für Europa noch nnerschloffenen Rohstoffge- biete im europäischen Ostraum werden das zukunftsreichft« Kolonialland Europas werden. Mit dem Zusammenbruch de> englischen Weltherrschaft, die auf der Beherrschung der See wegc beruhte, wird diese Entwicklung zwangsläufig. Dami« schwinden aber auch alle erdachten und erträumten Chaucer für eine wirtschaftliche Welthegemonie der Vereinigten Stam ten von Amerika. Auch wenn das zerfallende englische Imperium ein Pro- tckiorat der Vereinigten Staaten geworden ist, werden dies« Chancen nicht besser. Amerika hat in dem Augenblick, wo es von Roosevelt in den Krieg gehetzt wird, um mit diesem Ba- bangue-Spiel seine seit mehr als einem Jahrzehnt latent, Wirtschafts- und soziale Krise zu beseitigen, was mit anderer Mitteln zu schaffen es sich als unfähig erwiesen hat, den Krieg wirtschaftlich bereits verloren. Aber auch in Ostasien liegt das Problem des Lebens raumes ähnlich dem des europäischen Lebensraumes. Auch dort sind wesentliche Gestaltnngs- und Ordnungskräfte aus gelöst worden, wie auf dem europäischen Kontinent. Inzwischen aber sinv von Deutschland und Italien aus auch bereits aus wirtschaftlichem Gebiet die neuen Methoden erfolgreich entwickelt worden, nach denen der neue Kontinen« wirtschaftlich geordnete werden wird. Auch hier ist bereits vieles Realität geworden. Hierzu ge hören als Grundsätze die staatlich gelenkte Wirtschaft, die Stei gerung der Wirtschaftskräfte nach einem übergeordneten Plan für Produktion und Absatz, der den größtmöglichen Leistungs- erfolg dem einzelnen verspricht, eine Intensivierung des zwi schenstaatlichen Güteraustausches zum Nutzen aller Beteiligten, eine einheitlich ausgerichtete Preis- und Währungspolitik aus der Basis der Arbeitswährung und eines auf festen Preisen und Valutakursen aufgebauten multilateralen Clearingverkehrs. Die Zielsetzung aber ist die wirtschaftlich« Freiheit des Kon tinents, eine krisenfeste Wirtschaft und die Sicherung und Er höhung des Lebensstandard, der in der Wirtschaftseinheit Europa schassenden Völker. Unter diesen Erundsätzetzn und Zielsetzungen ist auch der europäischen Wirtschaft der Endsieg gewiß. Adolf Hitler ist uns der Garant für den Sieg und für eine glückliche Zukunft Les deutschen Volkes in einem aus den zusammengeballten und sinn voll geordneten gemeinsamen Kräften erstarkten, zu einer neuen Epoche aufgerufenen Kontinent. Japaner auf Vorneo weiter erfolgreich Der britische Nachrichtendienst: Nicht ermutigende Nachrichten Die Zeitung „Jomiuri Schimbun" meldet, daß Berichten aus Britisch-Borneo zufolge japanische Einheiten dendritischen Widerstand bereits an mehreren Stellen brachen und bedeutende celänbegewinne erzielen konnten. Auch Vas englische Nachrichtenbüro Reuter muß zugeben, daß Vie britischen Truppen sich zurückqezogen hätten. Es nennt als Landungsorte Miri und Lubonq, die an ver Nordwestküite Borneos in dem unter britischer Oberhoheit liegenden Sultanat Surinowa! liegen. Der britische Nachrichtendienst tut allerdings Io, als wüßte «r noch nichts von diesem neuen japanischen Schlag gegen die britischen Besitzungen im südchinesischen Meer. Aber Tyrrll Laykin, der Kommentaior des britischen Nachrichtendienstes nennt die Nachrichten nicht ermutigend. Auch englische Berichterstatter können nicht umhin, den Ernst der Lage in Malaya mehr und mehr zuzugeben. So meldet Exchange Telegraph aus Singapur: Die militärische Lage in Nordwestmalava bliebe für di« britischen Truppen sehr ernst. Vor der Uebermacht der Ja paner wichen sie langsam nach Süden zurück. Borpostentämpse seien auch schon aus der Provinz Welleslev gemeldet, wo die Japaner die äußeren Verteidigungswerke Penangs, die der Insel gegenüber aus dem Festland liegen, angegriffen hätten. Weflesjey, das durch seine reichen Kautschukplantagen be- rannt ist, hat durch den venacyvarlen Hasen Georgetown er höhte Bdeutung gewonnen. - Es ist verständlich, daß bei diesen täglichen Hiobsmcldun- gen aus Malakka in London die Frage nach ven Ursachen oer Katastrophe als erster Punkt der Tagesordnung steht, der Javaner zynisch zu glossieren. „News Chronicle' verlangt ebenso wie auch „Dailv He- rald" offensichtlich auf Geheiß von „oben" die rücksichtslose Entfernung der Verantwortlichen von ihren Befehlsstellen, was immer der beste Beweis dafür ist, daß man sich in London wieoer einmal verrechnet hat. * Der USA -Ausschuß zur Untersuchung der schweren Nieder lage aut Hawai ist inzwischen eingeietzt. während die Geschichls- klitterer in London und Washington einsria am Werke ftnv, lie noiorische Kriegsschuld ihrer plutokratischen Auftraggeber g« vertuschen. So spricht der Schwätzer Annalist in feinem milr- «Srischen Kommentar von einem „ruchlmen Angriff auf Pearl Harbour", ver die USA.-Berechnungen über den Hauten gewor fen habe. Die Niederlage der Engländer in Nord-Malaya ver sucht er damit zu demäntetn, sie seien überwältigt word-n, ehe !ie recht gewußt hätten daß der Krieg begonnen hatte. „Wir haben im Pazifik eine Flotte die drauftosichteßen kann" meinte der Vorstände des Senatsauskchusses kürAuswär- «s Langsam beginnt man sich in Washington von dem ge-- ,völligen Schock des tapanischen Gegenschlages zu erholen. Man hat dabei nichts Eiligeres zu tun. als die Hande in Unschuld zu waschen und die Veranlworlung für die Aus- vehnung des Krieges aus den Slillen Ozean von sich abzu wälzen. Das ist allerdings ein vergebliches Beginnen; venu Herr Roosevelt selbst Hai uns die Beweise für seine Kriegs- schuld mehr als reichlich geliefert. Vor seiner Wiederwahl zum nordamerikanischen Staatsoberhaupr Hai er allerdings eine Kriegsgegnerschaft geheuchelt und immer wieder bereue«, daß Amerika nichi an der Seite anderer Nationen in den Krieg zu gehen brauche. So har er am 30. Okiober 1940 tn Boston wörtlich erklärt: „Wir werden uns nicht an fremden Kriegen beteiligen, noch werden wir unsere Armee oder unsere Marine zum Kamps tn fremde Länder außerhalb Amerikas enisenden.' Nach seiner Wrederwahl Hai er ieboch die Maske sofort fallenlassen und tn seiner Rundsunkansprache zum Nationalfeiertag am 5. Juli v. I feierlich erklärt, „daß die USA. niemals als glückliche Oase inmitten her Wüste der Diktatoren weilerleben könnten' Noch deutlicher wurde er tn einer Ansprache am l2. Sepicmber, wo er sagte, „die deutschen U-Boote und Kaperschiffe sind die Klapperschlangen des Atlantik, bet Venen man nichi warten dürfe bis sie zubettzen' Einen Monat später schlug er tn einer Botschaft an den Kon- greß vor, „daß in aller Eile das Verbor gegen die Bewafs- nung unserer Schisse aus den Neurralträrsgeseyen gestrichen wird' In dem gleichen Krtegsschulddokumem bekannte er nm zynischer Offenherzigkeit, ,chaß vte Vereintglen Sraaren ihre Schiffe den Feinden des Httlcrismus leihen, damit sie Waren, Vorräre und Munition tn die Häfen der Kriegführenden tragen, um Hitlers Zerstörungsapparat Widerstand zu leisten' Und ist es etwa kein offenes Schuldbekenntnis, wenn der amerikanische Kriegspräsidem die bezeichnende Aeußeruna macht: „In den Jahren des Krieges sind wir Amerikaner tn unseren Gedanken nie neutral gewesen.' Nein, Herr Roosevelt, hier hilft alles Ableugnen nichts, hier werden Sie mit Ihren eigenen Wassen geschlagen Sie sind monatelang dem Kriege nachgelaufen, bis schließlich der Krieg Sie selbst tn seinen Bann geschlagen hat. Allerdings anders, als Ste es je geahnt hatten. Kühnheit und EnIWnhknIt UIW Berlin, 17. Dezember Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag deS Ober befehlshabers des Heeres, Gencralfeldmarschall von Brau chitsch, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberst leutnant von Bose, Bataillonskommandeur in einem In- fanteriereaiment. Drei neue Rittertteuztröger der Luftwaffe Der Führer und Oberste Besehlshaber der Wehrmacht ver lieh aus Vorschlag des Ob-rbeiehlshabrrs der Lustwasse. Reichs- marichall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Hauptmann Orthojer. Gruppenlommandeur in einem sturzkampiaelchwader: Lberlentnant Ruppert, Stasseikapi- tän in einem Sturzkampsgeschwader: Oberleutnant Lehmann jHans Joachim), Stasselkapitiin in einem Sturzkampsgeschwader. Mfterlreuz für hervorragende Kampfflieger DIW Berlin, l7. Dezember Der Führer und Oberste Besehlshaber der Wehrmacht verlieh aus Vorschlag des Ober befehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, daS Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Hauptmann Di Kup ser, Staffelkapitän in einem Sturzkampsgeschwader, und Oberleutnant Lang, Flugzcugsührer in einem Sturzkampf- geschwadcr. Wieder ein Ehrenzeichenträger der NSDAP gestorben. Einer der ältesten Nationalsozialisten der Gauhaupiitavl, August Vogel. Träger des goldenen Ehrenzeichens ver NSTAP ist im Alter von 62 Jahren gestorben. Seit April 1936 gehört er der Partei an. Schon vorher betätigte er sich seit l91S in der Deutsch-Sozialen Partei. lRSG) tiaes am 3. Dezember Wenige Tage später aber lchoß Japans Wehrmacht' und der Stolz der USA.-Flotte tn Hawat und der Britenflotte in Singapur sank aus den Boden des Me-res. Und jetzt wird das zuerst verächtlich gemachte Japan beschimpft. Hongkong in Flammen " Wie Domei Mittwoch abend aas Kaulen meldet, «ar die von der Außenwelt abge'-bnittene Insel Honkong nach an hat» cender Beschießung durch die jaPaaiich« Artillerie am Mittwoch i» Flammen eingehüllt.