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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Diese Zettur cg erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage Bezugspreis : Bei Abholung 14 tägig 1.—RM., frei Haus 1-10RM.etnschl12bez.15Pf. Trägorlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Ansp cuch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZettungsauSgabe für Abholer täglich 3—« Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. v — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis oorm. 10 Uh^ aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Haupt-- und Tageszeitung für die Stadt und den Vmtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pul snitzer Anzeiger ist Lus zur Veröffentlichung Ler amtliche« Bekanntmachungen Les Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd euthalt Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Ne. 269 Freitag, 1L November 1940 92. Jahrgang Der Dank -es Führers Rüstungs- und Frontarbeiter ausgezeichnet. Empfang in der Neuen Reichskanzlei Der Führer empfing Donnerstag mittag in -er Neuen Reichskanzlei 85 mit dem Kriegsoerdienstkreuz ausgezeichnet« ULstungs- und Frontardeitrr und 4V Riistungsarbeiterinnen aus illen Gauen des Reiches. Der große Empfangssaal der Neuen Reichskanzlei, dar sonst ne Stätte diplomatischer Empfänge des Führers und offizieller Staatsakte der Reichsregierung ist. sah an dieser Stelle die Ver- neier der Millionen deutscher Arbeiter und Arbeiterinnen, die L m den Fabriken und Rüstungsbetrieben Deutschlands Waffen schmieden mit dem Führer vereint. Die Arbeiter, unter ihnen zwanzig Frontarbeiter in der Uniform der Organisation Todt, waren im Schmucke ihrer ehren vollen Auszeichnung, die sie am Vormittag aus der Hand von Neichsorganisationsleiter Dr. Ley und Reichsminister Dr. Todt empfangen hatten, im großen Empiangssaal angetreten' daran schlossen sich die vierzig Rüstungsarbeiterinnen, ferner als Gäste der Chef des Wehrwirtschaft?» und Rüstungsamtes im Oberkom mando der Wehrmacht, Genenal der Infanterie Thomas Reicks- frauenführerin Frau Scholtz-Klink sowie die engsten Mitarbeiter von Dr. Ley und Dr. Todt. Als der Führer in Begleitung von Reichsoraanisationsleiter Dr. Ley und Reichsminister Dr. Todt sowie Reichspreksechef Dr- Dietrich den Saal betrat, erstattete der Amtsleiter fru Arbeits einsatz in cder DAF., Mende. Meldung. Der Führer schnitt di« Reihe der Arbeiter und Arbeiterinnen ad uns begrüßte jede» einzelnen von ihnen mit Handschlag. Anschließend ergriff der Führer das Wort zu einer An sprache. Er «ging einleitend auf die wahren Krieasursachen ein «nd legte den Rüstunas- und Frontarbenern dar, warum das plutokratisch-kavitalistische England aus seiner antisozialen Ein stellung heraus dem deulschen Sozialstaat den Kampf ansagte. Dieser Kamps werde daher nicht nur geführt vom deutschen Soldaten, der der beste der Welt sei und sich selbst übertroffen habe, sondern genau so entscheidend sei die riesige Front der Heimat, das -gigantische Millionenhecr, das in den deutschen Fabriken und in der deutschen Rüstung arbeite. „Alle die Arbeiter", so rief der Führer den vor ihm stehen den Rüstungs-vnd Frontarbeitern zu. „die unseren Soldaten di« beste Wass« der Welt gegeben haben, die die unbegrenzten Mu nitionsmassen lieferten, die «ns znr Verfügung stehen, die den stählernen Westwall errichteten, die es ermöglichten, daß kür jedes ausgefallen« Maschinengewehr und jede verschossene Gra nate zehn neue bereitstandc^ die daran arbeiteten, daß wir heute ,n Deutschland eine Flialebwehr haben, wie sie kein Staat der Welt besitzt, alle sie haben entscheidend mitgeholfen, -atz diese grotzen Erfolge mit so geringen Blutopsem erzielt werden konnten. Dafür möchte ich Ihnen heute nicht nur im Ramen des deutschen Volkes, sondern auch im Namen des deutschen Soldaten danken.* Der Sieg werde, so erklärte der Führer im Verlaufe seiner Ausführungen, um so eher errungen fern, je geschlossener un entschlossener das deutsche Volk sei und je mehr der Gegner erkenne, -atz jeder Gedanke an ein Deutschland von 1318 zwecklos sei. Der heutige deutsche Staat sei auf dem kräftigsten rmd stärksten Fundament errichtet, das es gebe: Auf der breiten Masse des schassenden Volkes! Mit dieser geschlossenen Front der Arbeit werde Deutschland den Kampf durchhalten und nach dem Siege den deutschen So- zialstaat erst recht zum vorbildlichsten der Welt ausbauen. Der hervorragende Anteil, den die deutsche Arbeiterschaft an diesem Kampfe habe, sei zugleich auch eine Vorarbeit für dieses gewal- tige Friedenswerk, das nach dem Siege unsere große Aufgabe sein werde. Der Führer bat am Schluß seiner Ansprache die um ihn versammelte« Arbeiter und Arbeiterinnen, seinen Dank auch ihren Millionen Kameraden in den Fabriken und Rüstungs- tzp betrieben und an der Front zu übermitteln. .Lar SrieiAerdkuftleeiir — MMichaw« ? Itir de« «eMed Dem Empfang in der Neuen Reichskanzlei ging eine Ein. ladung von Dr. Ley und Dr. Todt zu einem Empfang im Gemeinschaftshaus der Deutschen Arbeitsfront in Berlin voraus. Dr. Ley hieß die Männer und Frauen zugleich im Nameq des Führers willkommen. Er zog einen Vergleich zwischen dem Weltkrieg und heute. Damals gab es zwei getrennte Welten, Front und Heimat, deren Kluft sich mit längerer Kriegsdauer immer mehr erweiterte. Heute stehen Front und Heimat in unerschütterlicher Geschlossenheit als Spiegelbild der Einheit unserer Führung. In unserem Führer vereint sich der Feld herr an der Front der Staatsmann in der Heimat. Nach dem Sieg werden wir das nationalsozialistische Deutschland weiter ausbauen und nach den Richtlinien, die uns der Führer gege ben hat, das größte Sozialwerk aller Zeiten verwirklichen. Di« Altersversorgung des deutschen Volkes, das Gesundbefiswerk «nd ein umfassendes Wohnungsbauprogramm werde« di« Hauptstücke dieses großen Sozialwerkes sein. t Dr. T od t dankte den. Front- und Rüstungsarbeitern für ihren vorbildlichen Einsatz-.und fuhr fort: Erzählt euren Ar- beitskameraden vom heutigen Tage, behaltet dieses Erlebnis in bleibender Erinnerung. Es wird euch Kraft geben für sie Arbeit des Alltages. Als Ausdruck der Geschlossenheit des deut schen Volkes Vai der Führer neben oen Auszeichnungen jur dl« Frontsolvaren für die Front der Heima, als Anerkennung das Krieasverdienstkreu, geschaffen und ich habe die Ehre, dieses Kriegsverdienstkreuz euch heute auszuhändige«. Es rft nicht nur eine Auszeichnung für den Träger selbst, sondern auch für den Betrieb, in dessen Gefolgschaft der einzelne steht. Anschließend Händigten Dr. Lev und Dr. Todt den ein zelnen Front- und Rüstungsarbeitern die Sriegsverdienstkreuze aus. Die strahlenden Augen bewiesen, daß die Ausgezeichneten -die Ebre LU LbäNen wußten, die ibnen mit der Verleihung des Kriegsverbienstlreuzes zuteil wurde. Den Rüstungsarbeiterin-, nen. für die eine entsprechende Auszeichnung noch geschaffen! wird, wurde eine schöne Erinnerungsgabe überreicht. Die Mstmigsarbetter bei Dr. Goebbels Reichsminister Dr. Goebbels lud anschließend an den Emp fang in der Reichskanzlei die Ehrenaboronunaen der Rüstungs- irbeiter und -arbeiterinnen zu einer Kaffeetafel in die Fest- räume seines Ministeriums ein, zu der auch Reichsminister Dr. Lovt, Reichsoraanisationsleiter Dr. Leo und General Thomas, »er Chef des Wehrwirtschafts- und Rüstungsamtes erschienen. vr. Goebbels ließ fich auf einem Rundgang durch die Sale ein« zroße Zahl der Nüftungsarbeiter vorftellen und unterhielt sich »uf das angeregteste mit ihnen. Reue Maffenangriffe rollen gegen England Die deutsche Luftwaffe weiter sehr aktiv Trotz heftiger Stürme über chem Kanal und der britischen Iysel hat die dentsche Luftwaffe ihre Vergeltungsangriffe gegen London sowie z-ahlreiche -kriegswichtige Ziel-e -am Mittwoch und in der Nackt,zum Donnerstag planmäßig fortgesetzt. Nach den -in Stockholm-eingelroffenen englischen Be richten sind die deulschen Flugzeuge schon zeitig über Eng land erschienen und haben sich la-nge dort aufgehalten. Auch nach. Einbruch der Dunkelheit erschienen die deutschen Bomber Wieder, wie es heißt, .„zu ihrem gewöhnlichen Besuch in der belagerten Hauptstadt". Nach dem amtlichen Bericht des briti schen Luftfahrlminiperiums und des Ministeriums für innere Sicherheit wurden in der Nacht zum Donnerstag Bomben in der Londoner Gegend und an „gewissen Orten im Osten und Südosten Englands" «bgeworfen, durch die „Gebäude" be schädigt wurden. Die amerikanische Agentur Associated Preß drückt sich er heblich deutlicher aus uvd spricht von »euen Massenangriffen, die am Mittwoch während des ganze« Tages aus London, Wales und die Midlands durchgeführt worden seien. Besonders in Liverpool sei, wie -re britische Regierung zugegeben habe, weit v e^r breiteter Schaden entstandet«. Ferner berichtet die amerikanische Agentur von heftigen Luft- gcfcchtcu «längs der Küste und behauptet, daß Hunderte von Flugzeugen in Richtung auf London geflogen feien. Einen anschaulichen Begriff von dem riesigen Um fan g der in London bereits entstandenen und täglich neu ein tretenden Z-erstörunge« gibt ein Londoner Eigenbericht einer schwedischen Zeitung, der über Meinungsverschiedenheiten zwischen der obersten Transportverwaltuna Londons und der britischen Rundfunkgesellschaft berichtet. Danach forderte die» Transportverwaltung Londons die British Broadcasting Com pany auf, täglich sogenannte Verkehrsberichte auszu geben, in denen den Millioucn von Londonern mitgeteilt würde, auf welchem Wege sie ihre Ziele erreichen könnten, nach dem durch Einwirkung der deutschen Bomber so viele Verkehrs mittel und Verkehrswege ausgeschaltet wurden. Die British Broadcasting Company lehnte es ab, diese Mitteilung im Funk zu geben, „um nickt dem Feinde dze Möglichkeit zu geben, den Umfang der' Zerstörungen und Verkehrs« stockungen in London kennenzulernen." Nach dem gleichen Bericht werden jetzt durch Privatautobusse täglich schätzungsweise 55 00V Fahrgäste zu den Arbeitsstellen und von ihnen zurückgebracht. Aber der Einsatz von Privatwagen ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Verkehrsproblem für London mit seinen vielen durch Einwirkung der deutschen Bombentreffer entstandenen Verkehrsstörungen ist damit nicht beseitigt. Aus den übrigen Teilen Englands sind daher zur Verstärkung des Londoner Autobusverkehrs Omnibusse angefordert worden. So werden aus Schottland und dem übrigen England in diesen Tagen wieder 450 Omnibusse er wartet. Jedoch auch diese Zahl reicht bei weitem noch nicht aus. Propagandapredigten sollen Gemüseversorgung bessern. Ein anderer Londoner Eigenbericht desselben Blattes be stätigt die immer schwieriger werdende Lebensmit telversorgung Englands. Nachdem der Bevölkerung von feiten des LebensmittelministeriumS gerade erst die zunehmende Verknappung der Belieferung Englands mit Eiern und Speck «»gekündigt werden mußte, wird jetzt von amtlicher Seite auch die ernste Lage der Futtermittelversorgung für die englische Landwirtschaft zugegeben. Als bedrohlichste Folge des Mangels an Futtermitteln ist eine immer fühlbarer werdende Sen kung der Milcherzeugung eingetreten. Gleichzeitig hat eine lebhafte Propaganda für die Anlage von Schreber gärten eingesetzt. Diese reichlich spät einsetzende Propaganda soll ausgerechnet von der englischen Geistlichkeit getragen wer den. Das Landwirtschaftsministerium hat sogar besondere für Propagandapredigten geeignete Texte ausgewählt, die es der Kirche zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt hat. Man hofft, dadurch im nächsten Jahr die Gemüseversor gung bessern zu können, obwohl nicht recht einzusehen ist, warum die blutdürstigen Haßtiraden der englischen Hetzpfaffen vom Schlage des Reverend Whipp den Kohl bessrr zum Wachsen bringen sollen. Ausgezeichnete Haltung der italienischen Flieger Hervorragender Einsatz beim Angriff auf die englische Ostküste In -LN frühen Nachmittagstunden des 11. November sind mehrere Geschwader italienischer und deutscher schwerer Bom ber zum Angriff gegen England vorgestoßen. Obgleich das Wetter plötzlich in einen starken Sturm umschlug, gelangten die Formationen nach einem weilen Flug über das Meer ap ihr Ziel, wo sie sogleich zum Angriff auf einen großen feind lichen Geleilzug übergingen. Die feindliche Luftabwehr eröffnete ein außerordentlich starkes Feuer. Das hinderte die deutschen und italienischen Flieger jedoch nicht daran, ihre Bomben mil großer Genauigkeit ins Ziel zu Wersen. Mehrere Schiffe und Hasenanlagen wurden von schweren Bomben ge troffen. Sieben Handelsdampfer mit etwa 44 000 Tonnen wurden in Grund geworfen, fünf weitere schwer beschädigt. Die Hasenanlagen wurden ebensalls schwer mitgenommen. Eine groß« Anzahl englischer Jäger vom Typ Spitfire und Hurrikan« stellten sich den Angreifer entgegen. Sie wurden jedoch- von den Messerschmitt 1V9 und den Fiats nach heftigen Luftkampfcn zerstreut und schließlich zum Rückzug gezwungen, 17 feindliche Maschinen wurden in den Kämpfen abgeschoffen, und zwar zehn von den italienischen Fliegern. In diesen ersten großen Luftkampf, in den italienische Ein hellen bei den Vergeltungsangriffen gegen England verwickelt wurden, haben die italienischen Flieger aufs neue sowohl ihren außerordentlichen Kampfgeist als auch die hervorragende Güte ihrer Maschinen bewiesen. Episoden größten Helden tums haben sich bei diesem Feindflug abgespielt. Erwähnt sei nur ein Fall: Die Besatzung eines italienischen Bombers, deren sämtliche Mitglieder in den Luftkämpfen verwundet wor den waren, setzte den Kampf nickt nur bis zum Ende helden haft fort, sondern belegte darüber hinaus das ihnen ange wiesene Ziel wirksam mit Bomben und landete schließlich ihr Flugzeug sicher auf ihrem Einsatzflugplatz. Nack dem siegreichen Feindflug begrüßte Feldmarschall Kesselring den Kommandanten und die Besatzungen der gegen England gestarteten Formationen und sprach den italie nischen und deutschen Fliegern sein höchstes Lob für die er zielten Erfolg« aus.