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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der qe Gliche» Sonn, und Feiertage. Bezugspreis: Bet Abholung 14tägig 1.—RM., frei Hau-- I.10RM.'etnschl.lLbez. i5 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zettungsaukgabe für Abholer täglich S—« Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für bas Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErschetnungStagen bis oorm- 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann n. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Hetmatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Test Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist ras zur Veröffentlichung rer amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthalt Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz-, amtes zu Kamenz 92. Jahrgang Nr. 25S Mittwoch, 30. Oktober 1940 Griechische Grenze überschritten Der Vormarsch der Italiener geht weiter — Luftangriffe auf militärische Ziele in Griechenland ML. Rom, 29. Oktober. Der italienische Wehrmacht bericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier her Wehrmacht gibt bekannt: Beim Morgengrauen des gestrigen Tages überschrit ten unsere in Albanien stehenden Truppen die griechisch, Grenze und drangen an verschiedenen Stellen in das feind liche Gebiet ein. Der Vormarsch geht weiter. Trotz der schlechten Wetterverhältnisse bombardiert, unsere Luftwaffe wiederholt die ihr befohlenen militärischer Ziele, wobei Docks,Hafen- und Eisenbahnanlagen getroffen wurden und im Hasen von Patras Brände hervor gerufen wurden. Außerdem wurden die Anlagen längs des Kanals von Korinth und an dem Flottenstützpunkt von Preveza sowie Anlagen des Wasserflughasens der Luftbasis von Tatoi in der Nähe von Athen bom bardiert. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgckehrt. In Ostasrika hat eine unserer Luftsormationer feindliche Zusammenziehungen in der Zone von Soius ceib (mittlerer Sudan) zersprengt. Feindliche Flugzeug, haben Asosa (südöstlich von Kurmuk) und Dima (nord östlich von Abra Marcos) bombardiert und dabei siebe« Tote verursacht. * „Erietzenlanü - FlsttenstutzpMtt kür England' Zur Erläuterung der Notwendigkeit des Eingreifens Ita liens wird in Rom darauf binaewieken. daß in den italienischer Weyrmachtberichten seit 1. Juli nicht weniger als 23 Fälle vor direkten oder indirekten englischen Aktionen in den unter grie- chischer Kontrolle stehenden Gewässern verzeichnet worden sind Es handelt sich dabei im wesentlichen um Zusammenstöße iw Aegäischen Meer bzw. nördlich und südlich von Kreta mit englischen Kriegsschiffen und englischen Geleitzügen. Schor diese Tatsache allein zeige deutlich genug, daß Griechenland allmählich in einen großen Flottenstützpunkt für England ver wandelt wurde und rechtfertige vollkommen die Aktionen Ita liens. Angesichts der unter dem englischen Druck immer un haltbarer gewordenen Kompromittierung der griechischen Re- gierung und des griechischen Gebiets habe Italien nicht anders vorgehen können und befristete Forderungen an Athen stellen müssen. Da weder der Termin eingehalten, noch die Forde- rungen angenommen wurden, habe Italien die für sein« Sicherheit erforderlichen Operationen einleiten müssen. Gemeinsame Blane der MmiralsMe Die in der italienischen Note angeprangerte systematische Verletzung der Neutralitätspflichten durch die englandhörigg griechische Regierung erhält ausgerechnet von englischer Seite eine bezeichnende Bestätigung. Der Londoner „Daily Telegraph" gibt nämlich offen zu, daß von den englischen und griechischen Admiralstäbcn gemein same Pläne ausgearbeitet worden seien, die jetzt in die Tat omgesetzt werden könnten. Die Diskussionen hätten sich auch um Griechenlands Bedarf an starken Küstenbatterien gedreht. Eng-, gland habe sein äußerstes getan, um Griechenland mit modernen Geschützen von ausreichender Stärke auszurüsten. 11 as Griechenland für England tat „Giornale d'Jtalia" zeigt das Schuldkonto der griechischen Regierung auf Die italienische Aktion gegen Griechenland zur Wahrung seiner nationalen Sicherheit bildet eines der Haupt- Semen der römischen Abendpresse. Italien, so erklärt der Direktor des „G i o r n a l e d' I ta l t a", hatte in seiner Note die friedliche Besetzung einiger strategischer Positionen auf griechischem Gebiet verlangt, womit die so kompromittierte griechische Neutralität hätte garantiert werden können. Wenn die griechische Regierung auch nur einen Funken Verantwor- tungsbewußtsein gehabt hätte, so würde sie ohne Widerstand vie italienischen Forderungen angenommen haben. Die grie- chrsche Negierung sei aber der Verbündete der britischen Regierung. In diesem Zusammenhang weist „Giornale d'Jla- iia" erneut auf die klar erwiesenen Fälle der aktiven Hilfeleistung Griechenlands für Großbritannien hin und führt u. a. noch folgende Tatsachen an: Alle aus dem Schwar zen Meer kommenden britischen Geleitzüge hätten ihren Kurs längs der griechischen Küste und durch die griechischen Tern- torialgewässer genommen, um den italienischen Angriffen aus- ' zuweichen. Es sei nachgewiesen, daß diese Geleitzüge zusam men mit britischen Kriegsschiffen in den verschiedenen grie chischen Häfen, die aus den Inseln eigens dazu eingerichtet worden waren, die notwendigen Stützpunkte für ihre Versor- zung und für ihre Tarnung gefunden hätten. Bezeichnend (eien in dieser Beziehung vte ungeheuren Brenn st osf- : tnfuhren Griechenlands in den letzten Monaten, die weit über das Maß des eigenen Normalbedarss hinausaingen und dazu bestimmt gewesen seien, die britische Flotte heimlich zu versorgen. Griechenland habe im Mai 1939 3000 Tonnen Erd bl eingeführt, im Mai 1940 dagegen 17 000 Tonnen. Nach Italiens Kriegseintritt sei die Einfuhr im Juli ruf 33 008 Tonnen gestiegen gegenüber 4000 im Juli 1939. Zu jeder Zeit habe aber Griechenland auch bereitwillig der englischen Spionage Vorschub geleistet. Amtliche Stellen, Agenten, Handels- und Fischereifahrzeuge Griechen lands seien überall und jederzeit rn den britischen Dienst ge stellt worden, um sofort jede Bewegung der italienischen Flotte und Luftflotte zu melden. Zahlreiche britische Agenten hätten Ipionagezentren gegen Italien in dem angeblich neutralen Griechenland eingerichtet. Die wiederholten diplo matischen Protestschritte Italiens feien vergeblich gewesen. Die zriechische Regierung habe vielmehr alle Engländer an ihren öffentlichen Spionagestellen geduldet. Bemerkenswertes britisches Eingeständnis Die in der italienischen Nute angeprangerte systema tische Verletzung der Neutralitätspflichcu durch die englandhörige griechische Regierung erhält ausge rechnet von englischer Seite eine bezeichnende Bestätigung. Der Londoner „Daily Telegraph" gibt üämtich offen zu, daß von den englischen und griechischen A-miral- stäbcn gemeinsame Pläne ausgearbeitet worden Wien, die jetzt in die Tat umgesetzt werden könnten. Die Diskussionen hätten sich auch um Griechenlands Bedarf an starken Küsten- balterien gedreht. England habe sein Aeußerstes getan, um Griechenland mit modernen Geschützen von ausreichender Stärke auszurüstcn. — Klase« aas Südafrika Trotz der von England immer wieder erneuerten Verspre, chen einer wirtschaftlichen Hilfeleistung wachsen die Wirtschasts- jchwierigkeiten der Südafrikanischen Union von Monat zu Monat an. Ein eindrucksvoller Beweis dafür find die jetzt bekanntgewor, denen Außenhandelsziffern des Landes für den Monat Sep tember aus denen gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres ein Rückgang der Ausfuhr um wertmäßig 110 000 Pfund ersicht lich wird. Ein bemerkenswertes Beispiel für die sich steigernden inner: wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist auch eine Erhöhung der Fleischpreise in Johannesburg, die vom Fleischau-üchuß damit begründet wurde, daß der durch die fehlende Nachfrage nach Häuten und Fellen entstehende Verlust auf die Fleischver braucher abgewälzt werden müsse. Wie man hört, beabsichtigt die südafrikanische HausfrausnUga, bei der Regierung Smuts wegen der Erhöhung der Fleisch- und auch der Eemüsepreise vorstellig zu werden. 2n immer weiteren Kreisen wächst die Erkenntnis, Satz ansschließlich England und die im hörige südafrikanische Negie rung die Schuld an der steige »den Notlage weitester Wirtschafts krise und an der allgemeinen Berschlechttrung des Lebensstan dards als Folge der Unabsetzbarkeit der wichtigsten Landcser- ALUgNlffe tragen. Nach einem Bericht der Standardbank of Southafrica ist neuerdings in der Südafrikanischen Union auch ein fortschrei tender Rückgang der Großhandels- und Kleinhandelsumsätze zu verzeichnen sowie eine bedeutende Verminderung der landwirr- jchaftlichen Verlause. . . Durch Sieg zum Frieden Das Gespräch kn Florenz Episode Griechenland i Die Ereignisse, die durch die politische Aktivität der AchseN-4 Mächte ausgelöst werden, überstürzen sich — England schaut zu; und kommentiert« Das ist die gegenwärtige Arbeitsteilung den beiden Gegner des Entscheidungskampses um die Zukunft! Europas und weiter Teile außerhalb unseres Kontinentes, Jeder Tag bringt neue Beweise für die erzwungene eng lische Passivität Rege, wenn auch gleichfalls erfolglos ist nur die britische Agitation, der aber allmählich die Tatsachen auch die letzten Anknüpfungspunkte und Grundlagen entziehen« Dom Brenner über Frankreich und die Pyrenäen nach Florenz führt die große geographisch-politische Erfolglinie der Achsen mächte. Der einzige kümmerliche Ausgleich ist der Aufenthalt Edens in Aegypten, Ler sich nach den neuesten Berichten jetzt in die westliche Wüstenzone dieses Landes begeben hat — ein« Meldung, Lie im Augenblick geradezu symbolisch wirkt. Die letzte Begegnung zwischen dem Führer und dem Duc« hat vielleicht deutlicher als jede andere vorher die ungeheure Stärke der Achse in Europa demonstriert. In Deutschland und Italien selbst besteht seit Jahren die Gewißheit dieser aus schlaggebenden Stellung. Jetzt aber setzt sich diese Erkenntnis in bemerkenswertem Tempo und Ausmaß immer weiter durch« England und Europa — das sind in den internationalen Be trachtungen zwei scharf voneinander getrennte Begriffe — vor einem halben Jahr noch war man durchaus nicht soweit. Man spürt überall, daß sich das neue Europa, wie es der Will« der Achsenmächte formt, unwiderstehlich durchsetzt und man richtet sich auch dementsprechend ein. Die Turiner „Stampa" schrieb nach der Zusammenkunft von Florenz: Lie Zusammenarbeit zwischen Hitler und Mussolini l ser die beste Garantie für eine straffe Kriegführung s und die Erreichung des totalen Sieges. In Fortführung dieses Gedankens könnte man sagen, daß dieser totale Sieg Deutschlands und Italiens in dem ganz über-- wiegenden Teil des heutigen Europa auch als die best« Garantie für einen gedeihlichen Frieden und eine besseret Zukunft unseres Erdteils angesehen wird. Unter diesen Umständen empfindet man deshalb, wie zahlreiche Aeuherungen beweisen, die griechische Haltung gegenüber dem berechtigten italienk- ' sschen Vorgehen mehr und mehr als eine Unverstände ( lich« Rückständigkeit und als offensichtliche An klug heil- Don einer großen neutralen, bisher gewiß nicht deutschfreund-t lichen Zeitung wird ausführlich jene unvorsichtige „Times"-« Stimme zitiert, die eine britische Intervention in Griechenland empfahl, und hinzugefügt, es sei kaum anzunehinen, daß sich die „Times" so geäußert hätte, wenn Lie notwendigen Dor- kehrungen für die cmgedeutete Eventualität nicht schon getroffen worden wäre« Tatsächlich haben die Italiener eine Fülle von Beweisen für die unneutrale Haltung der griechi-- schen Regierung aufführen können. Eine letzte Chance, mit der bisherigen leichtfertigen Politik zu brechen, hat Athen versäumt« Dor allem ist es aber unverständlich, wie di« griechische Regierung nvch in einem so fortgeschrittenem Sta dium der kriegerischen Entwicklung, in dem die endgültige Ent scheidung nicht mehr zweifelhaft ist, zu solcher Fehlentscheidung kommen konnte. In dem großen Ablauf weltgeschichtlicher Entscheidungen wird freilich diesem Entschluß zu nutzlosem Widerstand nur episodenhafter Charakter beigemefsen werden können« 23,3 MiMouen FMUe« Zum Beginn des Lahres 19 Anläßlich des Beginns des 19. Jahres der faschistischen Zeit rechnung hat Parteisekretär Minister Mutin in Gegenwart des nationalen Direktoriums der Partei dem Duce wie alljährlich den Parteiausweis Nr. 1 für das laufende Jahr überreicht und gleichzeitig Mussolini über die von der Faschistischen Partei und chren Gliederungen erfaßten Italiener und Italienerinnen Ve<( erstattet. Hiernach gehören insgesamt rund 23,3 Millionen (2,8 Millionen mehr als im Vorjahr) den faschistischen Kampf- bunden, der Jugend des Liktorenbundels, den faschistischen Frauenorganisationen und den übrigen Gliederungen der Par-