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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diel«- Zeitung erschein« täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertag». Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.—NM., sret Haus 1.10 NM.'einschl. 12 bez. l5Pf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer täglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen lind an den Erscheinungstagen bis vorm- 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz (in Urlaub); Stell».: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Heiinattetl, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil i. V. Walter Hoffmann, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Str. 2 — Fernruf: nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Peröfscnilichung ter amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, Ser Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Donnerstag, 17. Oktober 1940 92. Jahrgang Nr. 244 Ar Minenfeld inmer grötzer Verheerende Riesenbrände in ganz London — Augenzeugenberichte werfen Churchills Illusionsschwindel über den Haufen Unablässig und mit unverminderter Wucht und Stärke wurden die deutschen Vergcltiingsangrisse auf die lebens wichtigen Ziele der britischen Inseln und seiner Hauptstadt auch in den letzten 24 Stunden fortgesetzt. Immer weiter dehnen sich die Ruinenfelder auS, immer verheerender wüten die Ricsenbrände und immer größeren Umfang nehmen die Zerstörung und daö Chaos an. „Wiederum kreuzten deutsche Bomber alle fünf Minuten die englische Küste in einer der hartnäckigsten Attacken dieses Krieges", so kennzeichnet ein Bericht der ameri kanischen Nachrichtenagentur „Associated Preß" die verzweifelte Situation Englands. „Bomben regneten aus Englands Hauptstadt sowie Liverpool und Industriestädte in den Mid lands. Arbeiter, die versuchten, den Schutt der letzten Nacht zu räumen und Tote nnd Verlebte aus den cingestürztcu Ge bäuden zu bergen, wurden von Bomben überschüttet. Es war das größte Bombardement der Weltgeschichte. Das Dröhnen deutsclsrr Motoren und das Fallen der Bomben schien nicht mehr auszuhören. Noch morgens brannten un zählige Feuer, die die Feuerwehr verzweifelt zu kontrollieren versuchte. Insgesamt wurden 56 Londoner Stadtteile von mehr oder weniger beträchtlichen Schäden betroffen. Verluste wurden noch nicht bekanntgegebcn, doch deutet die Regierung an, daß sie in London größer als anderswo waren. Viele öffentliche Gebäude wurden dem Erdboden glcichgcmach t." Selbst die Londoner Frühzeitungen überschreiben ihre Berichte mit großen Schlagzeilen wie „F u r ch t b a r st e N a ch t »es Krieges" und „Londoner Bombardierung schlimmer zls je zuvor", und versetzen damit allen Jllusionsmärchen Churchills den Todesstoß. Der Londoner „Daily Erpreß" sieht sich in Anbetracht der Wucht der deutschen Angriffe und des Umfanges der angerichtctcn Schäden genötigt, seinen Lesern Trost und Mut zuzusprechen, der allerdings billig und dürftig genug ausfällt. Zu den Bombenangriffen am Dienstag aus London Weitz ..Associated Preß" weiter zu berichten, daß der britische Ar- oeitsminister Bevin „beinahe" das Opfer einer deutschen Bombe geworden sei. Eine Bombe sei unmittelbar neben dem Haus des Arbeitsministers niedergeaangen und habe es leicht beschädigt. Bevin selbst, so sügt der Bericht rocken hinzu, blieb unverletzt. London mit Trümmern übersät Eine aufschlußreiche Ergänzung der aus Loudon vor liegenden Berichte liefert die „New Nork Post", die schreibt:, „London war beim Morgengrauen mit beschädigten Gebäuden übersät. In einigen Straßen klafften große Bombenkrater, andere waren übersät mit Schutt, und viele Gebäude waren verbrannt. Zahlreiche Stratzenzüge waren durch Schutt und Bombenkrater gesperrt, viele Gebäude zu sammengebrochen." „United Preß" bewundert die „uhrwerkmäßige Gleich mäßigkeit", mit der die deutschen Luftgeschwader über Süd- cngland dahinbrausten. Sie hätten stundenlang die britischen Verteidignngsmaßnahmen durchkreuzt und viele Verluste in London und anderen Gemeinden verursacht. Auf London fanden am Dienstag, so berichtet die Agentur, wieder An griffe bei Tageslicht statt. Die Masse des Morgenverkehrs wurde schon vom ersten deutschen Tagesangriff überrascht, nachdem Nachtbombardements große Trümmermassen in den Straßen angehäuft hatten. Eine Anzahl „bekannter Gebäude" wurde beschädigt. „New Nork Herald Tribune" meldet aus London, daß weder Wolken noch Nebel die deutschen Bombengeschwader in der letzten Nacht von ihren Angriffen abgchalten hätten. Bombe auf Bombe sei auf London yerabgesal- len. Schon eine Stunde nach Mitternacht zeigten bereits wieder über 50 Londoner Stadtteile zerstörte Anlagen und Gebäude. Biele Straßen wiesen große Bombenkrater auf und überall gab es gebrochene Gas- und Wasserrohre. EN Stunden lang Bombenregen In den Augenzeugenberichten der schwedischen Presse werden die letzten deutschen Vergeltunasangriffe als die schlimmsten bezeichnet, die London je erleben mutzte. „Stock- Holms Tidninaen" schreibt, ganze 11 Stunden lang gingen ohne Unterbrechung die deutschen Bomben aller Kaliber auf vie Stadt nieder. Riesige Feuersbrünste seien entstanden, darunter in Gebäuden, die an den wichtigsten Londoner Verkehrsstratze» lagen Auch Untergrundbahnhöfe seien getroffen worden, und viele Stunden bis zum späten Nachmittag habe man unter den Trümmern und Ruinen zahlreicher Gebäude nach Opfern ge sucht. Hunderten von deutschen Bombern sei es gelungen, die Feuerkette der englischen Flakbaiterien zu überwinden und bis ins Zentrum der Hauptstadt vorzudringen. Nach dem Augen zeugenbericht von „Dagens Ryheter" sind insgesamt 70 Distrikte Londons getroffen worden. Der großen Treffsicherheit der deutschen Bomber stellt un freiwillig das amtliche Kommunique des britischen Lust- fahrt Ministeriums ein glänzendes Zeugnis aus, in dem es schreibt: „Die Schäden erstreckten sich hauptsächlich aus industrielle Gebäude und öffentliche Werke". Durch nichts kann die ungeheuer verheerende Wir- lnng der deutschen Bergeltungsschläae besser unterstrichen wer den' als durch diesen kurzen Satz, der den ganzen Jllusions- schwindci Churchills glatt über den Haufen wirft. Die VerMworiurrg trägt Churchill allein Altx diese von neutralen Augenzeugen oder sogar amtlichen britischen Stellen wiedcrgcgrbcncu Schilderungen vermitteln ein überaus anschauliches Bild der gegenwärtigen Lage in London, die durch den Leichtsinn der britischen Kriegshetzer, die London eher in Schutt und Asche zu sehen wünschten, als dem verhaßten Nazi-Deutschland das Recht aus Leben und Gleich- berechtig»»» zuzugestehen, herausgefordcrt wurden. Churchill und seine Plutokratensöldlingc allein tragen die Verantwor- lung für diesen sich mehr und mehr abzcichnenden Untergang einer Wellmetropole. Wenn jemand die Frage stellen würde, was der Erz-! gauyer und Rekordschwindler Winston Churchill für „seinen! Krieg" verdient hat, so würde ihm vermutlich aus Hundert-! tausenden von Kehlen etwa die Antwort entgegenschallen: Datz ihn der Teufel holt! Andere vielleicht würden wieder an die saftigen „Verdienste" denken, die dieser gerissene Erz- pluwkrat und Geschäftemacher in immer geschwolleneren Aktienpaketen ans den Taschen der Aermsten der Armen der britischen Bevölkerung in seine abgrundtiefen Taschen hinein« zubugsieren verstand. Wohl kaum einer aber wäre so ohne; weiteres darauf gekommen, daß Mister Churchill etwas ganz anderes verdient hat, man höre und staune: den Nobel preis. Ans diesen, im Grunde genommen gar nicht so ab wegigen Gedanken ist die nordamerikanische Zeitung „Port- land Oregonian" verfallen, und zwar empfiehlt sic die Ueber« reichung dieses Ehrengeschenkes an W. C. zu dem Zeitpunkt, in dem der Friede endlich gekommen sein wird. Aller guten Dinge sind drei! Nnd in der Tat sind es auch drei Gründe, die man sür eine Auszeichnung Churchills mit dem Nobel preis ins Feld führen kann. Erstens wird der Nobelpreis Mil einer stattlichen Summe in bar ausgezahlt, so daß auf diese Weise endlich die Nimmersatten Taschen des raffgierigen Plutokraten zum Platzen gebracht werden könnten. Znm zweiten beruht der Reichtum des Nobelpreisstifters auf der Herstellung von Dynamit. Mit diesem vortrefflichen Pul ver aber hat der englische Premierminister sich nicht nur im Weltkrieg, sondern auch gegenwärtig wieder im wahren Schweitze seines seiften Angesichts unablässig bemüht, zur Aufrechterhaltung der verlumpten britischen Plutokratenwirt- schaft möglichst die ganze übrige Welt in die Lus' gehen zu lassen. Der dritte Umstand, weshalb man Mister Churchill den Nobelpreis zuerkennen sollte, besteht in der allerdings nn- freiwilligen Auswirkung der Churchiüschen Dynamit-Politik. Denn dadurch, daß das von Churchill gelegte Tynamii fetzt die englische Vorherrschaft in der Welt und im be sonderen über den europäischen Kontinent endgültig in Stücke reißt, ist endlich für den Frieden der Welt nnd Europas ein neuer Morgen angebrochen. Wir können daher auch unsererseits die Verleihung des Nobel-Friedens preises an Churchill um so mehr empfehlen, als er durch seine irrsinnige Politik entscheidend dazu beigetragen hat, vem „un-nobelsten" Volk dieser Erde den Todesstoß zu ver setzen. Italiens Schlage gegen Britenflotte Ein Kreuzer der „Southampton"- oder „Leander"-Klasse von einem italienischen Flugzeug torpediert Zu der im italienschen Wehrmachtbericht vom Dienstag gemeldeten Torpedierung eines englischen Kreu zers durch ein italienisches Flugzeug meldet ein Kriegs berichterstatter des „Popolo di Roma": Das italienische Torpedoflugzeug griff das britische Kriegs schiff etwa auf 34 Grad 0,5 Minuten nördlicher Breite und 26 Grad 18 Minuten östlicher Länge an. Durch den Mond schein begünstigt, konnte das italienische Flugzeug im Tiefflug und auf kürzester Entfernung sein Torpedo gegen den Kreuzer abschießcn. Das Schiff wurde auf der rechten Flanke in der Höhe des vordersten Geschützturmes getroffen. Kurz nach der Explosion des Torpedos folgte eine noch viel heftigere Explosion des Schiffes, die das Meer lange erleuchtete. Dem Bericht Hes ,,Popolo di Roma" zufolge soll es sich bei dem getroffenen britischen Kriegsschiff um eine Einheit der „Southampton"- oder der „Leander"-Klasse handeln. Die Schiffe der „L e a n d e r" - K l aff e sind vom Jahre 1931 bis 1934 vom Stapel gelaufen und kürzlich ganz modernisiert wor den. Sie verdrängen durchschnittlich 7270 Tonnen, haben 20 Geschütze großen und kleinen Kalibers, 12 Maschinen gewehre, 8 Torpedorohre, 2 Flugzeuge und 550 Mann Frie- densbesatzung. Die Schisse der ,.S o u t b a mv to n" - Kl affe Reichsminister Ruit in Sofia Besuch beim bulgarischen Ministerpräsidenten. Der Reichsminister für Wissciisclpist, Erziehung und Volks bildung, Rust, lras als Gast des bulgarischen Ministerpräsi denten und Unlerrichtsministers Professor Filosf zu einem mehrtägigen Besuch in Sosia ein. Aus vem Hauptbahnhof wurde der Reichsminister von Professor Filofs, dem deutschen Gesandten und dem Chef des Protokolls und dem Landesgruppenleiter der NSDAP. Bulgarien begrüßt. Aus dem Bahnhofsplatz schritt er die jFront der HI. und des BDM„ der bulgarischen Jugend organisation, des Roten Kreuzes und der Ehrenabteilungeu der bulgarischen Schuljugend ab. verorangen etwa 9100 Tonnen, sind mit 28 Geschützen schweren und leichten Kalibers bestückt. Sie haben 6 Torpedorohre, 1 Flugzeuge und im Frieden ungefähr 700 Mann Besatzung. Schwer beschädigt nach Gibraltar geflüchtet Die römische Presse meldet aus Algeciras, datz am Diens tag autzer dem schon gemeldeten englischen Schlachtschiff und den vier beschädigten Zerstörern im Hafen von Gibraltar auch ein Kreuzer mit starker Schlagseite eingelaufen sei. Die Zerstörer seien schwer beschädigt. Während des Aus- schisfens der Toten und Verwundeten habe die Poli zei die Hafenzone abgesperrt gehalten. In spanischen Marinekreisen glaube man, datz diese Ein heiten dem englischen Flottenverband angehörten, der am Kampf mit den italienischen Seestreitkräften in den Ge wässern von Malta tcilgenommen habe. Unter den Toten besinde sich anch der Kommandant einer der Einheiten. Im Militärhafen von Gibraltar seien autzerdem zwei Schlacht- schifse, zwei Kreuzer, drei Zerstörer, zwei U-Boote und ein Hilsskrcuzer sowie aus dem Atlantik ein aus fünf Handels- fchisfen bestehender Geleilzug eingetroffen. ! Kurz nach seinem Eintressen trug sich der Reichsminister in das Buch des Königs ein und stattete dann dem Minister präsidenten einen Besuch ab, der anschließend von Prosessor Filosf erwidert wurde. Der Reichsminister und seine Beglei tung waren dann zum Essen Gäste des Ministerpräsidenten. Ehrung sür Frick und Foses Wasner Mit dem Kriegsverdienstkreuz l. Klasse ausgezeichnet. Der Führer hat dem Reichsminister des Innern, General« bevollmächtigten sür die Reichsverwaltung, Dr. Wilhelm Frick, und dem Oberpräsidenten und Gauleiter der Provinz Schle sien. Reichskommissar sür die Preisbildung, Josef Wag ner, in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die Durchführunc; von Kriegsaufgaben das Kriegsverdienstkreuz I. Klasse verliehen.