Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der g<-G lichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung tägig 1.— RM-, frei Hau-. 1.10 RM. einschl.12bez. 15 Pf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Aeitungsansgabe sür Abholer täglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und.Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Heimatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 254 Dienstag, 29. Oktober 1940 92. Jahrgang Der Führer und der Dnce in Florenz MehrMdige Unterredung in Gegenwart der beiden Außenminister Völlige Ueberemitimmung der Auslastungen VNL. Florenz, 28. Oktober. Der Führer und der Duce haben am Montag in Florenz eine mehrstündige Unterredung über die gegenwärtig aktuellen Fragen gehabt, die im Geiste des Bündnisses zwschen den beiden Ländern wie immer in herzlichster Form verlief und eine völlige llebereinstimmung der Auffassungen ergab. An der Be sprechung nahmen der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und der königlich Italienische Außenminister Graf Liano teil. Der Führer war in Begleitung des Reichsaußenministers von Ribbentrop heute vormittag in Florenz emge- trosfen. Der Duce, der von Graf Ciano begleitet war, begrüßte den Führer auf dem Bahnhof von Florenz und hieß ihn auf das herzlichste willkommen. Ebenso herzlich verlief die Begrüßung der beiden Außenminister von Ribbentrop und Graf Ciano. Zum 8. Male trafen sich heute der Führer und der Duce. Zum dritten Male fuhr der Führer nach Italien. Dreimal war der Duce in Deutschland. Zweimal fanden die Begegnungen an der Grenze aus dem Brenner statt und wiederum umgab den Führer die ganze stürmische Begeisterung des faschistischen Italien, das in Adolf Hitler den Freund des Duce und den Führer des verbündeten deutschen Volkes feierte. Rolie«; Willtommensgrutz Gegen 2 Uhr nachts hatte der Sonderzug des Führersden Brenner passiert, auf dem in diesem Jahre zweimal — am 18. März und am 4. Oktober — so ent scheidende Besprechungen stattfanden. Ueber Trient und Verona ging die Fahrt weiter bis Bologna, wo um 1L10 Uhr früh dem Führer der erste Willkommensgruß des italienischen Volkes entboten wurde. Die Bahnsteige waren dicht besetzt von den Angehörigen der faschistischen Parteiorganisationen von Bologna, die mit ohrenbetäu bendem Jubel und minutenlangen „Hitler!"-, „Hittler!"-, „Hitler!"- und „Duce!"-, „Duce!"-Rufen den Sonderzug des Führers empfingen. In den Reihen der Schwarzhemden, die zu vielen Tausenden den Führer begrüßten, befand sich auch eine kleine Abordnung der deutschen Ortsgruppe von Bologna mit ihrer Fahne. Die Spitzen der Faschistischen Partei, der Wehrmacht und des Staates in Bologna meldeten sich beim Führer, der sie in seinem Salonwagen begrüßte. Ununterbrochen stimmten die Schwarzhemden von Bo logna zu Ehren des Führers faschistische Kampflieder an. Begleitet von den deutschen und italienischen National hymnen, verließ der Zug sodann nach kurzem Aufenthalt wieder den Bahnhof. Die Fahrt ging nun durch die malerische Landschaft von Toskana der Stadt Florenz, einer der schönsten Perlen im Kranz der italienischen Städte, entgegen. Begeisterter Emvlang in Florenz Die Bevölkerung von Florenz bereitete dem Führer bei seiner Ankunft und auf seiner Fahrt mit dem Duce durch die im Schmucke der deutschen und italieni schen Fahnen prangende Stadt unbeschreibliche Kund gebungen der Begeisterung und der Freude über dieser Besuch der Führer der beiden verbündeten Mächte ir Florenz. Auf dem Bahnsteig hatten sich zum Empfang deZ Führers ferner versammelt: der deutsche Botschafter ir Rom, von Mackensen, der Präfekt, der Gauleiter, der Bürgermeister und der Korpskommandeur von Florenz Der Führer und der Duce schritten auf dem Bahnsteig di, Front der Ehrenkompanie ab. Begleitet von den Jubel der Bevölkerung, die in unbeschreiblichen Kundgebun gen der Begeisterung ihrer Freude Ausdruck gab, fuhren der Führer und der Duce sodann im Kraftwagen durch die Straßen der Stadt zum Palazzo Vecchio, wo in Anwesenheit der beiden Außenminister von Ribbentrop und Graf Ciano die Besprechung begann. Herzlichster «stichle» Fsthrer-Duce Der Führer hat nach seinem denkwürdigen Treffen mit dem Duce am Montag um 18 Uhr Florenz wieder verlassen. Der Duce geleitete im Kraftwagen den Führer wiederum unter dem Beifall von Zehntausenden und aber Zehntausenden, die längs der Straßen Spalier standen, vom Palazzo Vecchio zum Florentiner Hauptbahnhof. Vor dem Bahnhof, wo auch die Politischen Leiter der Landesaruppe Italien und der Orts gruppe Florenz sowie HI. und BDM. angetreten waren, kam es nochmals zu einer überwältigenden Abschiedskundgebung. Aus dem Bahnsteig, wo dieselben Persönlichkeiten und Ver treter von Partei, Staat und Wehrmacht wie beim Empfang anwesend waren, schritten der Führer und der Duce die Front de Ehrenkompanie ab. Vor der Abfahrt des Zuges unterhielten sich der Duce und der Führer nochmals einige Minuten in freundschaftlichstem Gespräch und verabschiedeten sich dann aufs herzlichste. Auch der Abschied der beiden Außenminister gestaltete sich nicht weniger herzlich und sreundschastlich. Unter den Klängen der deutschen Nationalhymnen setzte sich der Zug in Bewegung, während der Führer dem Duce von seinem Wagen aus einen letzten Abschieds- zruß zuwinkte. Der Verlaus des Tages Die Besprechungen zwischen dem Führer und dem Duce begannen 11.15 Uhr in der Sala Clemente im Palazzo Vecchio. Segen 13.45 Uhr begaben sich der Führer und der Duce mit den Herren ihrer Begleitung in den Palazzo Riccardi-Medici z« einem Imbiß, an dem außer den beiden Außenministern auch der Ches des Oberkommandos der Wehrmacht, Eeneralfeldmarschall Keitel, teilnahm. Gegen 15 Uhr fuhren der Führer und der Duce mit ihrer Begleitung in den Palazzo Pitti, das Florentiner Königsschloß, in dem der Führer bereits während seines Besuches tm Mar 1938 geweilt hatte. In einem der Säle des wundervollen Schlos ses, ein Juwel der italienischen Hochrenaissance, fand aus An laß der Anwesenheit des Führers und des Duce vor einem kleinen Kreis ein Konzert erlesener italienischer und deutscher Kammermusik statt, bei dem außer den bereits genannten deut schen und italienischen Persönlichkeiten auch der italienische Mini ster für Volksbildung, Pavolinf zugegen war. Das städtische Orchester von Florenz unter seinem Maestro Mario Rossi brachte mit Jolanda Magnani (Sopran) und Girina Pederzini (Alt) Kompositionen aus Opern von Mo zart, Cherubini sowie eine Sinfonie von Cimarosa zum Vor trag. Die hervorragende Leistung der italienischen Künstler, die beste italienische Musikkultur würdig repräsentierten, fand den wärmsten Beifall de> deutschen Gäste, an dem sich der Führer als erster beteiligte. Es entsprach dem Wesen und der künstlerischen Atmosphäre der Stadt Florenz, daß an diesem so bedeutungsvollen Tage der Duce und der Führer Zelt fan den zu dieser erbebenden musikalischen Arier. Fortsetzung Seite 2, Spalte 2< Die achte Begegnung Der 2 8. Oktober spielt in der Geschichte des faschistischen Italiens eine besondere Rolle. An diesem Tage fiel vor 18 Jahren die Entscheidung über den Wiederaufstieg Italiens zu imperialer Größe. Mit dem Marsch auf Rom, der die Machtergreifung durch Musso lini brachte, schlug auch die Geburtsstunde des italienischen Imperiums, um dessen Ausgestaltung und Sicherung der Duce mit jeder Faser seines Herzens kämpft. Wie alljähr lich wurde auch diesmal das große Aufbauwerk Mussolinis durch die Weihe zahlreicher Siedlungen und neuer öffent licher Bauten und Verkehrswege nach außen hin sichtbar gemacht. Darüber hinaus war aber der Eintritt in das 19. faschistische Jahr von größter außenpolitischer Bedeu tung. Das Zusammentreffen des Führers und des Duce in Florenz, ausgerechnet am 18. Jahrestag des Marsches nach Rom, stellt einen Mark stein in der Zeit höchster politischer und militärischer Aktivität der Achsenmächte dar. Beide Völker, Deutschland und Italien, stehen heute im entscheidenden Kampf gegen den einzigen noch überlebenden Feind, beide Völke sind entschlossen, den Kampf um die Neuordnung Europas bis zum siegreichen Ende durchzuführen und den britischen - Imperialismus für immer niederzuwerfen. Die Fahrt im Sonderzug des Führers weckt Erinne rungen an die unvergeßliche Jtalienreise des Führers im Mai 1938, vor knapp 2^ Jahren. Die deutsch-italie nische F r e u n d s ch a f t hat seit dem damaligen histori schen Staatsbesuch des Führers in Italien in dem den Mächten der Achse von den Plutokraten aufgezwungenen entscheidenden Schicksalskampf ihre Feuerprobi glänzend bestanden, und die Kräfte der Neuordnung Europas, die sich in dem faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland repräsentieren, sind seit dem militärisch und politisch in unaufhaltsamem Vor marsch begriffen. Wenn die beiden großen Staatsmänner sich in diesem Augenblick erneut zu einer wichtigen Aussprache — der achten Begegnung — getroffen haben, so ist diese Füh lungnahme einmal besonders bedeutsam durch die Fragen, Vie durch die Westreise des Führers und seine Begegnung mit dem spanischen Staatschef Franco und den französischen Staatsmännern gekennzeichnet werden. Das Kriegsziel der Achse ist einzig und allein der.Sieg, die Niederringung Englands und damit die Sicherung des europäischen Friedens. Auf diesem Wege haben die Achsenmächte bereits große Erfolge erzielt. Alle Hilfsvölker Englands auf dem Festland sind unter der Wucht des deutschen Gegenangriffs zusammengebrochen, die gesamte Küste von Norwegen bis an die spanische Grenze befindet sich in deutscher Hand, und alltäglich prasseln schwerste Vergeltungsschläge der deutschen Luft waffe gegen die britische Insel nieder, während gleichzeitig die deutsche U-Boot-Waffe immer größere Lücken in die schwer dezimierte Handelsflotte Englands reißt. Gleichzeitig hat auch Italien in den 5>L Monaten, die es jetzt im Kriege steht, große Erfolge aufzuweisen. Die Engländer, die fcinerzeit geringschätzig auf die Italiener herabgeblickt haben und in kurzer Frist mit ihnen fertig zu werden glaubten, sind heute an allen Fronten des afrika nischen Kriegsschauplatzes in die Verteidigung gedrängt. Obwohl der Kriegsschauplatz sich auf eine Ausdehnung von über 8000 Kilometer erstreckt, haben die Italiener an allen Grenzen ihres Kolonialreiches die Offensive ergriffen, haben Britisch-Somaliland besetzt, Teile von Britisch- Kenia erobert und den Angriff gegen Aegypten von Libyen aus kilometerweit vorgetrieben. Auch lm Mittelmeer sind die Nollen völlig vertauscht. England, das sich jahr hundertelang als Vormacht des Mittelmeerraumes be trachtete, ist heute trotz seiner starken Flotte der Gefangene des Mittelmeers. Immer wieder stoßen italienische Flieger und Flottenstreitkräfte gegen die britische Seemacht vor und bringen ihr Niederlage auf Niederlage bei. In Aegypten selbst sehen die Engländer mit Sorge dem be vorstehenden neuen Angriff der Armee Grazianis ent gegen, kurzum, auch auf diesem Kriegsschauplatz ist die Rolle des britischen Weltreiches ausgespielt, und auch hier