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Pulsnitzer Anzeiger Nr. 240 92. Jahrgang Sonnabend/Sonntag, 12./13. Oktober 1940 Der Pulsnitzer A nzeiger ist Las zur Peröffeullichunü Ler omllichen Tekomitmaclimisjen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherieits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen Les Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz- amtes zu Kamenz Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diele Zeitung erschein! täglich mit 'Ausnahme Ler-gesetzlichen Sonn- und Feiertaae. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— NM., frei Haus 1.10 NM. etnschl. 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 NM. DI- Behinderung der Lieferung rechtfertigt ^uttznhlung des Bezugspreises, Zeitungsausgabe für Abholer Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen b's oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz (in Urlaub); Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Heimatteil, spart, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz: für Politik, Bilderdienst und den übrigen Tetl t. V. Walter Hoffmann, Pulsnitz. - Geschäftsstelle: Nur Adolf-HItler-Str. 2 - Fernruf: nur 551 Verbrecherische Angriffe Ws Nische MbeMerW Briten-Bomben auf Arbeiter — Brutaler Mord an Frauen und Kindern In Fortsetzung der Amolläufe gegen deutsche Frauen und Kinder hat Vic britische Luftwaffe in der Nacht zum Freitag neue schändliche Verbrechen verübt. Wiederum sind in dieser Nacht Bomben auf die Hamburger Zivilbevölkerung abgc- wvrfen worden. Ekel und Schmerz erfüllt uns ob dieser neuen Ruchlosig keit. Ekel über die Art, in der die britischen Kriegsverbrecher den von ihnen angezettelten Krieg führen, Schmerz angesichts des Leides, das sinnlos deutschen Frauen und Kindern an getan wird. Denn das ist gewiß: dadurch, daß England Ver brechen aus Verbrechen häuft, wird es seinem Untergang und damit der Sühne nicht entgehen. Im Gegenteil! Die Schand taten der Briten steigern nur noch die Wucht der deutschen Vergeltung und die Schnelligkeit der Vernichtung der britischen Kriegsmaschine. War es in der Nacht zum Mittwoch ein friedliches Land- gcbicl bei Hamburg, das die traurigen „Helden" der RAF. heimgesuchl hatten, so haben sie sich diesmal wieder Ziele in der Hansestadt selbst ausgesucht, und zwar, ihrem verbreche rischen Instinkt getren. nur zivile Punkte, in deren Nähe weit und breit keine militärischen Objekte zu finden" sind, wenn Ulan nicht das ehrwürdige Gotteshaus, das diesen Stadtteil überragt, als ein solches betrachten will. Was Vie Mörder von der Pirateninscl beim Mondlicht, vaS Häuser und Strassen taghell erleuchtete, mit ihrem Lombrnhagel trafen, waren Wohnungen, in denen bescheidene kleine Leute wohnten, Menschen, die jahrzehntelang im Schat ten des Daseins dahingelebt hatten, ehe eine neue Hoffnung ihnen ausleuchtcte in der immer mehr verwirklichten Idee des deutschen Sozialismus. Am ärgsten betroffen wurden drei Strasscnzüge in einem dichtbesiedelten Wohnviertel von Handarbeitern. Im Umkreis von fast einem Kilometer sieht man unbeschreibliche Verwüstungen, Vie die Sprengbomben hervorriefen. Häuser und Höfe wurden zerstört und schwer beschädigt. Aber noch schlimmer wiegt die Zahl der Opfer: Drei Tote sind in diesem Bezirk zu beklagen Dazu kommen noch fünfzehn Schwer- und viele Leichtverletzte, die in dieser Nacht Schaden genommen haben. Etwa zwei Kilometer wei- ter, ebenfalls in einem dicht bewohnten Stadtteil, findet inan ein gleich trauriges Bild: Viele eingestürzte Häuser, in Schutt und Asche liegende Mauern und Wohnungseinrichtungen, ab- gedeckte Dächer und Trümmerhaufen. Blind wütete die Mord- tust der britischen Gangster-Luftflotte auch an anderen Stellen dieser Gegend. Weit und breit sind in grossem Umkreis die Scheiben der Wohnungen und Läden zerbrochen. In einem Beerdigungsinstitut liegen die Särge wüst durcheinander, in ihrer Mitte steht ein geborstener weisser kleiner Kindcrsarg. So also „kämpft" die Royal Aire Force! Diese Bilder des Grauens sind ein Symbol britischer plutokratischer Krieg führung, eine Anklage von erschütternder Wucht, ein einziger Schrei nach Vergeltung. Ldmchik-Verbretzen in West- und MMeideMWand Die bisher durch britische Flieger zerstörten Wohnhäuser Gotteshäuser und Lazarette sind eine furchtbare Anklage gegen den Mann, der heute am Steuer der englischen Regierung sitzt und es nur wagt, seine Piloten im Dunkel der Nacht nach Deutschland zu schicken mit dem ausdrücklichen Mord- öefchl, mit ihren Bomben nicht etwa militärische Ziele anzu- grcifen, sondern sie über die Wohnviertel der Städte, auf Dörfer und Gehöfte wahllos abzuwerfen. Im Westen des Reiches hatte es in letzter Zeit die starke deutsche Flakabwehr den Beauftragten Churchills fast unmög lich gemacht, die Abwehrsperre zu durchbrechen und die beab sichtigten Ziele anzufliegen. Immer wieder mußten sie um- kehren und ihre Bomben meist auf freies Feld abwersen. Und nur selten war es einzelnen hochfliegenden englischen Flug zeugen möglich, vereinzelt Bomben über westdeutschen Städten und Dörfern abzuwerfen. In der Nacht zum Donnerstag haben die englischen Bom ben in keinem einzigen Falle ein militärisches Ziel getroffen oder sind auch nur in der Nähe einer solchen Anlage nieder- gegangen. Wie immer, wurden durch die englischen Bomben Wohnhäuser getroffen und beschädigt, Familien obdachlos ge- macht- Brutaler Marv an Frauen und Andern In Essen ging eine Bombe auf ein vierstöckiges Wohn haus, verwüstete die Wohnungen und tötete Frauen und Kin der. Zwei weitere Bomben krepierten ganz auf der Strasse und richteten an anderen Wohnhäusern schweren Schaden an. Einige Tote, mehrere Schwer- und Leichtverletzte find die Opfer des brutalen Anschlages auf Leben und Gut der friedlichen Bevölkerung. In Castrop - Rauxel suchten sich die „Fliegerhelden" der RAF. ein reines Wohngebiet als Ziel ihres schändlichen Tuns aus. Ein Treffer zerstörte ein Wohnhaus und begrub die Männer der dort liegenden Rettungsstelle unter den Trüm mern. Auch hier sind mehrere Tote, darunter eine Frau und zwei Kinder, und zahlreiche Verletzte zu beklagen. In einem Düsseldorfer Außenbezirk fielen in der Nacht zum Donnerstag mehrere Sprengbomben in eine Wolin- gegend und beschädigten mehrere Häuser, die geräumt Erden mußten. Ein Vater von drei Kindern wurde getötet. ES ist auch hier der Mordauftrag Churchills, der friedliche Wohn- viertel als Bombenziele vorschreibt. Aber auch die übrigen Abwurfstellen bestätigen, daß in keinem einzigen Falle ein Ent- schuldigungsgrnnd für das Vorgehen der englischen Flieger geltend gemacht werden kann. Jo einem anderen Düsseldorfer (Fortsetzung Seite 2) Verlustzahlen Churchill fälscht Erzlügner Churchill ertappt — Ungeheuerlicher Schwindel mit der Zahl der englischen Kriegsgefangenen in Deutschland entlarvt Nach einer amtlichen englischen Meldung vom 10. Oktober sollen angeblich die Eesamtverluste der britischen Armee, Ma-, rine unv Luftwaffe seit Beginn des Krieges 21 847 Mann betra gen haben. Anter den Einzelangaben findet sich neben der Zahl der Gefallenen auch die Angabe daß sich 1770 kriegsgefangene englische Soldaten in Deutschland und. in Italien befänden. Tatsächlich befinden sich allein in deutscher Kriegsgefangen schaft 1550 britische Offiziere und 3S5KV Unteroffiziere und Mannschaften. Die Gesamtzahl der in deutscher Kriegsgefangen schaft befindlichen Engländer beläuft sich demnach also nicht auf 1770, wie Vie amtliche englische Angabe lautet, sondern auf 37 650. Allein die Zahl der in Deutschland befindlichen Ge fangenen übersteigt also die erlogene Ziffer der britischen Ee samtverluste um etwa KV Üv. H. Bei dieser Schwindelzahl über die Kriegsgefangenen handelt es sich wohlbemerkt um eine Ziffer, deren Unrichtigkeit —- wie, Churchill selbst wissen müßte — sofort nachgewiesen werden konnte. Trotzdem hak dieser Erzschwrndler es gewagt, mit einer, Zahlenangabe vor die Weltöffentlichkeit zu treten, die noch nicht b v. H. der tatsächlichen, jederzeit nachprüfbaren Ziffer beträgt. Die Weltöffentlichkeit wird sich an Hand dieses typischen Beispiels englischer Verlogenheit jetzt ein klares Bild davon machen können, was von den britischen Angaben z. B. über die Zahl der torpedierten englischen Schisse, über die Verluste durch Minen oder über die Wirksamkeit der deutschen Luftwasse iw England zu halten ist. Niemand, der sich noch seinen klaren Verstand bewahrt hat^ wird setzt den lächerlichen Phantasiezahlen über angeblich abge schossene deutsche Flugzeuge mehr Glauben schenken können, mit denen Churchill von ^eit zu Zeit die. Welt über_vie.wahre Lags „Von der Küste ABesonders heftige Angriffe Die „Wirkungslosigkeit" der deutschen Vergeltungsschläge gegen England, wie sie von Churchill und seinen Agitatoren mit verzweifelter Hartnäckigkeit dem britischen Volk immer wie der eingeredet wird, geht nicht nur aus den sachlichen deutschen Wehrmachtsberichten hervor, sie findet auch von neutraler -Seite in immer stärker werdendem Maße ihre Bestätigung. So -berichtet ver Londoner Vertreter der amerikanischen Nachrich tenagentur United Peß über die deutschen Luftangriffe in der Nacht zum Freitag: Auch gestern waren die deutschen Angriffe besonders hef tig. Der Fliegeralarm wurde bei Tagesanbruch aufgehoben. Die Schäden, die gestern entstanden find, sind nach vcn er sten Berichten sehr ansehnlich. Eine ganze Reihe Londoner Verkehrszentren ist von schweren Bomben getroffen worden. Berichte siege,i vor, daß in 56 verschiedenen Distrikten in und um London Bombenabwürsc gezählt wurden. Das Gebiet, das die deutschen Maschinen heute nacht angrisfeu, erstreckt sich vo» der Thcmsemündung bis ins westlich Wales. Auch Liverpool ist einem Bombardement ausgesetzt gewesen, und das gleiche gilt für die englische Nordseelüste." Wie ein Schlag auf Churchills lästerndes Lügenmaul wirkt -dieser United-Pretz-Bericht, der, wenn auch durch die streich- Wütigen britischen Zensoren arg verstümmelt, doch die unge heuere Schwere und Wucht und die verheerende Wirkung der deutschen Vergeltungsaktion klar erkennen läßt. Aber auch die kümmerlichen Berichte Lügen-Neuters und des britischen Nachrichtendienstes lassen gerade durch ihre ^Kargheit und Formulier»»« aufschlußreiche Rückschlüsse zu. tm Luftraum über England zu täuschen sucht. Auch die in ver amtlichen englischen Mitteilung angegebene Zahl der Gefallenen, die in der Gesamtzahl von 21867 Mann neben der der Ver wundeten enthalten ist, läßt sich von deutscher Seite naturgemäß nicht nachprüfen. Wenn aber schon die Zahl der Gesangenen, wie die Tat sachen beweisen, um das Zwanzigsache hinter der Wirklichkeit zurückbleibt, dann kann man sich leicht vorftellen, wir weit vis amtlichen englischen Eingeständnisse über die Verluste an Toten hinter den furchtbaren Tatsachen Zurückbleiben. Der verbrecherische Krieg Churchills und seiner Plutokraten-^ cligue hat also — das kann man als sicher unterstellen -- vom englischen Volk bereits einen ungeheuren Blutzoll abgefordert! trotz aller „erfolgreichen Rückzüge". Obwohl die Engländer immer ihr eigenes Blut geschont haben, obwohl sie z. B. in; Norwegen durch die Norweger und in Dünkirchen durch di^ Franzosen ihren Rückzug decken ließen, hat Vas deutsche Schwert unter den Tommies bereits furchtbare Ernte gehalien. Deutsch land hat diesen Krieg nicht gewollt und es hat seinen Feinden immer wieder die Hand zur Versöhnung hingestreckt. Alles ver^ gossene Blut kommt daher über das Haupt der verbrecherischen Clique plutokratischer Freibeuter, die verzwzeifelt versuchen, durch eine verlogene Jllusionspropaganda ihrem eigenen Volf und der Welt Sand in die Augen zu streuen. Aber ebenso wie in den vorliegendem Fall wieder einmal ein unverschämtes Schwindelmanöver unter der Wucht der Tat sachen zusammengebrochen ist, jo wird auch das ganze tönerne Lügengebäude, das die britische Herrschast noch zusammenhält, unter Len Schlägen der jungen Völker zu Staub zerfallen. bis ins Wales" in der Nacht zum Freitag Eine Reuter-Kdstprobe: Die Londoner Gegend war wieder ein mal das Hauptziel ver Angriffe, die „nichtsdestoweniger sehr ausgedehnt" waren, und im Verlaus derer etwa 20 Gebiete in der Provinz „besucht wurden". Der britische Nachrichtendienst findet in seinen Berichten folgende klassische Formulierung: „Sie «die deutschen Bomben flugzeuges sind „in der Tat" bis nach London durchgestoßen, aber keines der Flugzeuge hat sich lange über der britischen Hauptstadt aufgehalten." (Natürlich fo lange, um seine Bom ben „gezielt" abwerfen zu können!!. Der Londoner Nachrichtendienst gibt dann, da ein Ver- heimliche» tatsächlich zwecklos wäre, zu, daß durch eine Bombe eine Gasleitung zerstört worden sei, die sofort Feuer gefan gen habe. Dieser Brand habe noch Stunden nachher gewährt. Der Londoner „Star" beschäftigt sich mit den Schwierig keiten, denen sich die Londoner Haussrau „angesichts der stän digen deutschen Tagesangrifse" gegenüber sieht. Das Blatt gibt gute Ratschläge, wie man das Essen trotz der Angriffe zube- reiten könne. Es wird vor allem die Anschaffung von Koch kisten empfohlen, die das Essen so lange warmhalten sollen, bis die Hausfrau aus dem Luftschutzkeller wieder in die Woh nung zurückgekehrt ist. An anderer Stelle schildert das Blatt, daß ein besonders elegantes und selbstverständlich auch entsprechend teueres Fri seurgeschäft im Londoner Westen habe sich für seine pluto- kratischen Kunden einen besonderen Luftschutzkeller einrichten lassen, um die Prozedur der Haarpslege nicht durch sie dau ernden Alarme unterbrechen zu lassen.