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leral Weihnachten 1840 92. Jahrgang Nr. 802 täglich 8—v Uhr nachmittag-. Preise und Nachlaßsätz« bei Wiederholungen mich Preisliste Nr. 0 — Für da- Erscheinen von Anzeigen in bestimmt«! Nummern und a» bestimmten Platzen keine Gewähr. Anzeigen sind au den Erscheinung»»«-« bi» vor» 1V Uhr auszugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Dtrahe 2 — Fernruf »ur «t. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist da« zur VerdstenMchuug der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsuitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Dios« Zeitung «fcheiut täglich mit «u-nahmr der gesetzlich« Gom»- und yeMchsge lvemgSpret»: vei Abholung 14 tägig 1.- NM., frei Hau-1.10 NM. etuschl t» «Pf LMgerlohn. Postbezug monatl. 2.80 NM. Die Behindern«- der Lief«»»- mchtferliGt KM« Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise«. AeituugSau-gad» M Adhoter Anzeiger Pulsnitzer Anzeiger Ohorner,WW' Anzeiger am gcbiei um den Weihnachisbaum versammel!. So werde es auch den Kindern, die sich heute zur Vvlksweihnachi um ibn versammel! Höllen oder in zahllosen Gemeinschaftslagern Lautsprecher diese Feier miterlebten. einmal ergehen. „Einmal wird di« Stunde kommen", erklärte Dr Goeb bels, „da euer Baler von der Fronl Heimkehr» und eure Mutter euch weinend vor Freude wieder in ihre Arme schließt. Dann wird der Krieg zu Ende sein und Glück und Frieden wieder unter den Mrnschen Einkehr halten. Wie alljährlich am Heiligabend fand auch in diesem Fahr wieder im Rahmen des Winterhilfswerks eine Volks- Weihnachtsfeier statt, in der Reichsminister Dr. Goeb- bels über den Rundfunk zu den deutschen Kindern in allen Gauen des Reiches sprach. In diesem Jahre gelte es, das ganze deutsche Volk zum Weihnachtsfest durch seine Kinder zu einer einzigen großen Familie zusammen zuschlietzen. Nichl nur Millionen Väter, sondern auch ungezählte Kinder rus deutschen Familien könnten, so führte der Minister unter »nderem aus. in diesem Jahr das Weihnachisfesl nicht unter »em Lichlerbaum, den die Muller geputzl und angezündel habe, leiern. Mehr als hunderttausend Deutsche seien aus den Ge fielen Bessarabiens und des Buchenlandes in das Reich heim- gekehrt. Sie feierten das Weihnachisfesl mil ihren Kindern zwar aus deutschem Boden, aber zum größten Teil noch in Aus jang- und Sammellagern. Um die Lautsprecher seien auch die Tausende deutscher Kin der versammelt, die aus den lustgefährdelen Gebieten zur Schonung ihrer Gesundheil in andere Gaue, verschicli worden seien. Ihre Müller mützlen in diesem Jahr das Weihnachissest ohne ihre Kinder und osl auch ohne ihren Mann verleben; denn es sei tn diesem Jahr nicht möglich gewesen, in größerem ilmsang zu Weihnachten Sonderbeurlaubungen für unsere Frontsoldaten durchzuführren. Die Trennung falle den Be troffenen sehr schwer. Sie werde manchem Vaier. mancher Mutter und vor allem vielen Kindern einiges Herzeleid be reiten. Aber es sei Krieg Alle müßten Opfer brin gen. Daran ließe sich nichts ändern. „Deshalb ist", so fuhr Dr. Goebbels fort, „auch in diesem Falle ine nationalsozialistische Bewegung und die National sozialistische Volkswohlsahri in größtem Umfange helfend ein- gesprungen. Ein Wkihnachtsfeft soll auch im Kriege jedes deutsch! Kind haben, und jeder Vater im Felde, jede Mutter, die dies mal allein zu Hause fitzt, soll wissen, daß ihr Kind vor allem zum Weihnachtsabend umgeben ist von lieben deutschen Men schen, die ihm, auch wenn es vom Elternhaus geirennl ist, dieses schönste deutsche Familienfest wirklich zu einer Feie, von unauslöschlicher Erinnerung machen. Sir sitzen zivai nicht alle zu Hause in der Familie, aber sie sind alle ver- fammelt in unserer großen deutschen Volkssamilie, die in diesen Stunden durch den Rundfunk miteinander ver bunden ist." Dr. Goebbels machte sich zum Sprecher der vielen Mütter, deren Kinder in Ferienheimen oder Gemein- fchaftslagern ihre Weihnachten verleben müßten und die ihn gebeten hätten, über den Rundfunk Grüße an sie auszurichlen. Aber auch die Väter im Felde könnten beruhig, sein Die -Heim«! klage nicht vor ihnen. Sie suche mir ihren Sorgen allein fertig zu werden und nehme der Front noch einen Teil ihrer Sorgen ab. Das. was heule alle als Liebe und Sehnsucht empfänden, sei auch ein Opfer für Volk und Vaterland. Es mache Deutschland nur noch stärker, allen Ausgaben, die die Zukunft mi! sich bringe, mutigen und aufrechten Herzens eni- gegenzutrelen. Im vorigen Jahr, so erinnerte Dr. Goebbels, sei auch schon Krieg gewesen. Da habe er Kinder aus dem Saargebiei, die ihre Heimat verlassen mußten, weil sie vom Feinde be droht war. zu Gast geladen Wie grundlegend habe sich in einem Jahre deren Lage geändert! Sie seien nun schon wieder, mil ihren Vätern und Müttern Verein», im befreiten Saar- Für diese schönste Stunde unseres Lebens wollen wir heute gern jede Mühsal tragen und jedes Opfer bringen und wollen darüber hinaus versuchen, uns Mühsal und Opfer tn gegenseitiger Hilfsbereitschaft möglichst leicht zu machen. Dann wird uns später vielleicht einmal dieses Weihnachtsfest als das schönste und gehaltvollste unseres ganzen Lebens in der Erinnerung zurückbleiben. Darum wollen wir bei diesem Kriegsweihnachtsfest den Kops hoch tragen und uns als deutsche Menschen und Mitglieder einer großen Volksfamilie fühlen, die ein späteres nationales Glück um so mehr verdient, je bereitwilliger sie die Beschwer nisse der Gegenwart aus sich nimmt. Es war seit jeher der tiefste Sinn des Weihnachtsfestes, nicht so sehr den Frieden als Beglückung zu empfinden, als vielmehr für den Frieden zu arbeiten und zu kämpfen." Im Namen des Führers grüßte Dr. Goebbels alle Kinder in der Heimat, vor allem aber die Kinder, die von ihren Eltern getrennt Weihnachten verlebten. Er grüßte auch die Mütter, die am Rundsunkapparat an der Fest freude des ganzen Volkes teilhätten, und sandte den Vätern seinen Gruß, die fern von der Heimat im Kreise ihrer Kame raden in dieser Stunde von liebevollen Gedanken an ihre Frauen und Kinder erfüllt seien. „Vom Weihnachtsfest im Kriegsjahr 1940", so schloß Dr. Goebbels, „solle ein Strom von Mui und Wil lensstärke in das deutsche Volk hineinfließen. Diese Weih- nacht solle unser Volk festigen in de» Zähigkeit und Aus dauer und ihm vor allem die Kraft geben, zu kämpfen für den Sieg und für den Fried«, den Deutschland allen bringt, die guten Willens sind." Weihnachtsfeier mit Dr. Goebbels Frauen und Kinder Gäste im Reichspropagandaministcrium. Reichsminister Dr. Goebbels hatte am Montagnach mittab die Frauen und Kinder der im Felde stehenden An- zehörigen seines Ministeriums zu einer Weihnachtsfeier kingeladen. Gäste dieser Feier waren auch Kinder aus allen Stadtteilen Berlins, die zur Schonung ihrer Gesundheit regel- mäßig in den Schutzräumen des Reichspropagandamimsie» ciums übernachten. Die Festräume des Ministeriums, die sonst nur bei großen Lmpsängen ihre Tore öffnen, hatten für die kleinen Gäste weihnachtlichen Schmuck angelegt. Dr. Goebbels, der zu sammen mit seiner Familie erschien, wurde von den Kindern freudig begrüßt. — Die srohe Weihnachtsstunde wurde durch Tänze des Kinderballetts des Deutschen Opernhauses, Lieder eines Kinderchors und musikalische Darbietungen verschönt. Später erschien der Weihnachtsmann in höchsteigener Person und lud die Kinder zur Bescherung in die Blane Galerie ein, wo aus langen Tischen eine bunte Geschenktasel aufgebaul war. Hier empfingen die Kinder dann unter großem Jubel ihre Weih- aachisgaben. Weihnacht bei der Trume Gencralscldmarschall von Brauchitsch begab sich nach dem k Westen. Der Oberbesehlshaber des Heeres, Generalfeldmarschall von Brauchitsch, begab sich am 23. Dezember nach dem Westen, wo er, wie auch im Vorjahre, inmitten der Truppe das Weibnachtssest feiern wird. Die Ansprache, die General- seldmarschall von Brauchitsch anläßlich der Weihnachtsfeier der Truppe an das Heer richtet, wird am Dienstag, dem 24. Dezember, von 17.45 bis 18.00 Uhr durch den Großdeut- schen Rundfunk über alle Sender übertragen. Im Anschluß an die Weihnachtsfeier wird Generalfeldmarschail von Brau chitsch verschiedene im Westen liegende Truppenteile aufsuchen. WirMafksabmachungen mit Deutschland tn Bukarest ratifiziert Staatsführer General Antonescu Hai das Gesetz unterzeichnet, durch das die am 4. Dezember in Deutschland getroffene Wirtschaftsabmachung ratifiziert wird. Mima erneut beruien Ein Förderer des Dreimächtepaktes Aapaus Vertreter in Berw ! er Kaiserlich Japanische Botschaster in Berlin, Kttrnsu, Tokio zurückberusen worden. An seiner Stelle wurde Oshima, der als japanischer Militärattache «nd später "-afier in Berlin bereits mehrere Jahre tätig war, zmn des Kaiserreiches Japan ernannt. * Mit Oshima kehrt ein Mann nach Berlin zurück, der für die Entwicklung des deutsch-japanischen Verhältnisses, das im Dreimächtepakt seinen Ausdruck findet, mit aller Entschiedenheit gewirkt hat. Er ist Soldat und hat seinem Kaiserreich auch als Militärattache in Berlin gedient. Aber es ist kennzeichnend für japanische Wesensari, die Kaiser und Vaterland aufs höchst« verehrt, daß er mit der gleichen Hingabe sich der politische« Arbeit zur Verfügung stellte. Als Botschafter hat er in Berlin das vorbereitet, was schließlich am 27. September 1940 mit dem Dreimächtepakt vollendet wurde. Vor Jahresfrist kehrte er nach Japan auf eigenen Wunsch zurück und hat dort im gleichen Sinn gewirkt. Wenn er jetzt wieder nach Berlin zurückkehrt, so wird er das, was in Worten niedergelegt ist mit Inhalt füll« helfen. Mit der Reichsregierung trifft er sich dabei im gleichen Wunsch, mit Reichsaußenminister von Ribbentrop in persönlicher Freundschaft. Mit Kurusu scheidet der Botschafter Japans von seinem Berliner Posten, dessen Name unter dem Dreimächtepatt steht Kurusu hat dies nicht als Formalität aufgefaßt, sondern entsprach seiner politischen Ueberzeuaung, wenn auch er in de» Sinne des deutsch-italienisch-japanischen Bündnisses am Ausbau der Beziehungen der drei Mächte wirkte. Dies und die Lberi zeugende Art, mit der er die Interessen seines Landes wahr-, nahm, sicherten ihm die Sympathie weit über die Kreise der deutschen Reichsregierunm Mit ihm scheidet ein Freund Deutsch lands, den die besten Wünsche der Reichsregiernag und o« deutschen Volkes begleiten. Der neue japanische Botschaster. (Weltbild-M.)