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Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertag«. VoyugSprrtS: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS1.1VRM. etnschl.^ bez. tü Pf. krügerlohv. Postbezug monatl. L50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keine« Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. ZMungsauSgab« für Abholer täglich S—V Uhr nachmittag«. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für da« Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätze« keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErfcheinuagStagen bis norm- 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr Sc Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Hauptschristletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Hetmattetl, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz-, für Politik, Bilderdienst und den übrigen Test Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nnr Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 176 Dienstag, den 30. Juli 1940 92. Jahrgang Das ganze französische Bolt ist schuld Durchsichtige Versuche, billig dabei wegzukommen können die historische Wahrheit nicht verschleiern Der französische Schriftsteller Lucien Romier beschäftigt sich im „Figaro" mit der Kricgsschuldfragc und behauptet dabei, Frankreich sei eigentlich nicht imstande gewesen, Krieg zu füh re». Es habe die wahren technischen und diplomatischen Grund lagen des Kricgsproblems nicht gekannt. „Sicher aber ist", so fährt Romier fort, „daß das französische Volk den Krieg nicht wollte. Es hat weder einen Gedanken noch einen Hinter gedanken darauf gerichtet. Der Krieg widerstrebte seinem In stinkt und seinem Gefühl. Wie konnte dieser Krieg ohne die geringste wirkliche Kontrolle der Nation erklärt werden?" Man merkt die Absicht: Hier wird wieder einmal ver sucht, sich billig aus der Affäre zu ziehen, und um schön Weiler zu bitten. Dazu wäre wahrhaftig genug Zeit gewesen, und Deutsch land hat seit dem Ende des Weltkrieges ständig die Hand zur Versöhnung ausgestreckt. Niemand in Frankreich hat auch nur daran gedacht, sie zu ergreifen. Das Volk war mit der deutsch-feindlichen Außenpolitik seiner Negierungen und seines Parlaments recht zufrieden. Wie hätte es sonst die hochmütigen und lauthetzcnden Chau vinisten von links bis rechts immer wieder gewählt? Die Wählcrmasscn haben diesen „Volksvertretern" stets Beifall geklatscht, wenn das nationalsozialistische Deutschland be schimpft und bedroht wurde. Keine Stimme erhob sich gegen die Kriegshetze in den Schulbüchern, in der Literatur und vor allem in der gesamten Pariser Presse. Jeder Franzose sand die Niederhaltung des Reiches richtig und gut. Keiner prote stierte gegen die Militärbündnisse mit den Staaten im Rük- ken Deutschlands. Und gerade diese von allen Franzosen ge triebenen „Ticherheitspakte", haben als Ausflug der grund sätzlich feindlichen Einstellung der gesamten französischen Na tron zum letzten verbrecherischen Schritt zur Kriegserklärung am 3. September geführt. Weder an diesem Tage noch später hat sich irgendeiner gefunden der die französischen Kriegstrei ber öffentlich angeklagt hätte. Im Gegenteil, alle schwiegen in dem Hochgefühl, das verhaßte deutsche Volk aushungern zu können. Jetzt, nach dem Zusammenbruch, will es keiner gcivese» sein, aber auch jetzt noch ergibt sich aus vielen Pressestimmen, das? der französische Größenwahn keineswegs tot ist. Möge» die Franzosen unter sich nach dem Hauptschuldigen suchen, für jeden Deutschen steht fest, daß das ganze Frankreich der von seinen führenden Männern propagierten Zerstückelung des 1 Reiches fanatisch zugcjubelt hätte. Die Z-iotie der englischen Plutokraten clique erreicht ihren Höhepunkt „Exerzierfeidwedel der Zivilisation" — Wie Steed sich die Propaganda vorstellt DAD. Berlin, 30. 7. Welchen Grad an Idiotie die i englische Plutokratenclique bereits erreicht hat, geht aus einer Betrachtung hervor, die die Londoner Zeitung „Daily Telegraph" zu einem Buch des berüchtigten Hetzjournalisten Wickham Steed über Propaganda anstellt. „Man sollte den Deutschen sagen", so faßt „Daily Tele graph" die Meinung Steeds zusammen, „was wir von den Dingen denken, und welches unsere Absichten sind, und daß die einzige Hoffnung der Deutschen darin besteht, ihre gegen wärtigen Führer zu verstoßen. Wir sollten zu ihnen sprechen als die „Exerzierfeldwebel der Zivilisation", denn diese Sprache verstehen sie am besten." In welchem geistigen Zustand müssen sich die politisch heute führenden Kreise Englands befinden, wenn sie der artigen hanebüchenen Blödsinn über das deutsche Volk ver zapfen können! Was haben diese Hanswurste in Englands politischen Zirkeln für eine Ahnung vom deutschen Volk! Was wissen diese politischen Kindsköpfe, welche Sprache das deut sche Bolk versteht! Es hat in Europa schon mancher vom Wahnsinn Befallene erfahren müssen, welche Sprache Las deutsche Bolk mit seinen Gegnern zu sprechen weiß! Auch die britischen Einfaltspinsel und unverschämten Patrone werden sie noch rechtzeitig zu hören bekommen! Dann werden sie Wöhl an idiotischen Exzessen dieser Art kaum noch Bep- gnügen finden! „Feldherrnhalle" — ein Symbol Mustergültige Frontbewährung der SA.-Standarte „Feldherrn- halle — Kurze Ruhepause vor neuem Einsatz Der Name „F e l d h e r r n h a l l e" , den die Männer der SA. aus dem linken Rockärmel tragen, ist Symbol für die Be reitschaft zum Letzten und Ausdruck eines erhöhten Opserwillens. SA.-Mann der Standarte „Feldherrnhalle" sein, heißt, mehr tun als seine Pflicht. So war es nur selbstverständlich, daß die Männer zu Beginn des Krieges zum Fronteinsatz drängten. Während der größte Teil der Männer der Standarte „Feld- herrnhalle" Verwendung als Fallschirmjäger fand und dort ihren in der SA. anerzogenen Mut und ihr ioldatisches Können vorbildlich unter Bewers stellten, wurde ein Sturmbann als Infanteriebaraillon am Westwall eingesetzt. Nach monatelangen Borseldkämpfen und sieghaftem Durch bruch durch die Maginotlinie find jetzt die feldgrauen Männer der SA. in die Heimat zurückgekehrt. Eine kleine Stadt im vsten des Reiches bereitete ihnen einM großen Empfang. Zehn» lausende säumten ihren Marschweg. Großer Jubel begleitete die cotleuchtende „Standarte" und die Männer des Bataillons „Feldherrnhalle", von denen viele hohe Auszeichnungen tragen. Der lÄneral überzeugte sich noch einmal bei einem Vorbeimarsch von der mustergültigen Haltung dieser Einheit und dankte Stabs chef Lutze, der den Chef des Hauptamtes Führung, Obergrup penführer Jüttner, zur Begrüßung der Männer der Standarte „Feldherrnhalle" entsandt hatte. Am Ende einiger wohlverdien ter Tage der Entspannung und Instandhaltung von Bekleidung, Waffen und sonstiger Ausrüstung stehen neue große Aufgaben kür diese Idealisten des Führers. Ler Doce ao König Viktor Emanuel Zum 40. Jahrestag der Thronbesteigung Anläßlich des 40. Jahrestages der Thronbesteigung König Viktor Emanuels III. hat der Duce nachstehendes Teiegramm an den König und Kaiser gerichtet: „Im Augenblick, da sich der 40. Jahrestag Ihrer glorreichen Regierung erfüllt, wünsche ich Ihnen, Majestät, zusammen mit den Meinen, daß Ihnen die wärmsten Wünsche des italienischen Volkes entgegenschlagen mögen, was unter dem Zeichen des Liktorenbiindels eisern und zusammet^eschlossene und um Sie und Ihr Königliches Haus gescharte italienische Bolk ist in Jahrhunderten Zeuge und Gewißheit des Sieges gewesen und wird dies immer sein. Mussolini." Antwort des Königs und Kallers „Lebhaftesten Dank für Ihr freundliches Gedenken und Ihre mir von Ihnen zugegangenen Wünsche, die ich mit beson derer Genugtuung entgegengenommen habe. Ich möchte hier noch einmal zum Ausdruck bringen, wie sehr ich das große Werk schätze, das Sie seit achtzehn Jahren für unser Land in unerschütter licher Treue und mir und meinen Hause leiten. Viktor Emanuel." Viktor Emaooel dm>kt dem Führer König und Kaiser Viktor Emanuel hat dem Führer auf fein Glückwunschtelegramm zum 40. Regierungsjublläum fol gendes Telegramm übersandt: -Fry danke Ihnen sehr sür Ihre so herzlichen Wünsche, d,e ich besonders gern entgegeugemnnmeu habe. Mit gleicher Herzlichkeit übermittle ich Ihnen und dem verbündeten tap feren Deutschland die wärmsten Wünsche. Viktor Emanuel." „Ein Feiertag unserer Ration" Sano Mach über den Besuch in Deutschland Staatspräsident Dr. Tiso. Ministerpräsident Dr. Tuka und Sano Mach sind von ihrem Besuch in Salzburg wieder in der slowakischen Hauptstadt eingetroffen Vor Vertretern der Presse erklärte Sano Mach nach seiner Ankunft: „Wir sind mit dem Besuch in Deutschland äußerst zufrieden und von dem Bewußtsein erfüllt, daß der Bestand und Vie glückliche Zukunft des Slowakischen Staates endgültig gesichert sind. Die Worte, die wir vom Führer des deutschen Volkes hörten, gaben uns die Gewähr, daß der souveränen slowakischen Nation in ihrem selbständigen Slowakischen Staat eine gesunde und ungehinderte Entwicklung beschieden ist. Was das Wort des Führers und was der Schutz der vom ihm geführten Deutschen Reiches bedeute^ wird heute bereits die ganze Welt zu ermessen vermögen. Wir Slowaken können Gott danken, daß wir uns als erste in den Kampf um die Ver wirklichung der genialen Konzeption des Führers eingeschaltet haben. Ich hätte gewünscht, so schloß Mach, daß jeder Slowake den Führer gehört hätte, so wie wir ihn gehört haben. Ich bin über zeugt. dieser Tag würde dann zu einem Feiertag der ganzen slowakischen Nation werden. Der Dank an die Verbündeten Auch belgische Soldaten in Frankreich mißhandelt Aus Berichten der von Südfrankreich zurückgekehrten bel gischen Soldaten geht immer klarer hervor, daß nicht nur deutsche und ausländische Zivilgefangene, sondern sogar Solda ten des verbündeten Belgiens von den Franzosen sehr schlecht behandelt worden sind. „Volk en Staat" veröffentlicht die Schilderung eines bel gischen Unteroffiziers, der zusammen mit 75 Mann am 15. Juli aus dem Lager Agde an der Mittelmeerküste entflohen ist. Es heißt darin, daß in diesem erbärmlichen Barackenlager 4000 bel gische Reservisten mit sechs Reserveoffizieren und drei Feldgeist lichen zusammengepfercht lebten. Die Verpflegung war mehr als dürftig. Ab und zu wurden die Insassen zu Arbeiten beordert, deren Entgelt französische Ossizicre in die eigene Tasche steckten. Die hygienischen Verhältnisse spotteten jeder Beschreibung. Von Zeit zu Zeit ließen sich belgische Persönlichkeiten, wie der ehemalige Gouverneur von Namur, Bovesse, oder der frü here Innenminister Vanderpoorten im Lager blicken, um durch hohle Reden die Begeisterung der Lagerinsassen anzusacken. Die zur Löhnung bereitgestellten Gelder verschwanden in den höheren Kommandostellen. Ein belgischer Oberstleutnant, der einen Tagesbefehl ver lesen wollte, in dem er die Haltung des belgischen Königs gut hieß, wurde von der französischen Polizei daran gehindert und nach Poitiers ins Gefängnis abgeführt. Nachdem die staats treuen belgischen Offiziere ausgemerzt waren, wurde die Bewa chung des Lagers tschechischen Mannschaften übertragen, die sich Mißhandlungen und Quälereien zuschulden kommen ließen. Als die Gemeinheiten täglich zunahmen, beschloß eine Gruppe von Flamen, aus dem Lager zu entfliehen. Im besetzten Gebiet Frankreichs halfen ihnen dann deutsche Flüchtlingsorga- nisationen zu einer raschen Heimreise. Milche Forderung Bildung einer indische« Rationalregierung Die indische Kongreßpartei ratifizierte, wie „Giornale d'Italia" meldet, nach sechsstündiger Besprechung mit 95 gegen 47 Stimmen den am 7. Juli vom Kongreßkomitee im Neu-Delhi gefaßten Beschluß, von England als ersten Schritt zur vollständigen Unabhängigkeit Indiens die Einwilligung zur sofortigen Bildung einer indischen Nationalre-ierung za fordern. .