Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt uud den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn «ei» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlich«, Sonu- und Feiertage. VlpigSpr««: Bei Abholung 14 tägig 1.—RM., frei HauS 1.10 RM. einschl.rL bez. lL Pf. Tragerlohn. Postbezug monatl. 2^0 RM. Die Behinderung der Lieferung rmhtferttgt red,« Anspruch auf Rückzahlung de, Bezugspreises. ZettungsauSgabe sür Abholer ; tstyLH S—« Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätz« Lei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz- Nr. 171 Mittwoch, den 24. Juli 1940 92. Jahrgang" bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheknungStagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr 5- Hoffmann. Druck: Karl Hoffman« «. Gebrab^ Mohr. Hauptschristlelter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Hetmatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Test Walter Mohr, PEnttz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur SSI Die Plutokratie will den Krieg! Englands Auhenminister sagt zum Hitler-Appell nein! Vergewaltigung Europas bleibt das britische Kriegsziel Verantwortung fällt auf London Italien: Halifax-Rede ein Dokument britischer Torheit Die Würfel sind gefallen! Die britischen Pluto- lralcn haben nein gesagt und in ihrer Sclbstverblendung kei nen Gebrauch von der Möglichkeit gemacht, die der Führer ihnen in seiner letzten Rcichstagsredc gab, sich vor der Selbst vernichtung und der Zerstörung des britischen Weltreiches zu bewahren, die von Winston Churchill und seinen Mit- Verbrechern an diesem englischen Krieg nunmehr heraufbeschwo- ren wird. Englands Außenminister Lord Halifax hat im britischen Rundfunk eine Rede gehalten, die in ihrer ganzen Tonart eine restlose Ablehnung des lebten Appells des Füh rers bedeutet. In ihrer blinden Selbstüberschätzung der eige nen Kraft wollen die plutokratischcn Diktatoren Englands weiter den Krieg, den sie selbst verbrochen haben, weil sie wohl wissen, daß sic so oder so der Abrechnung ihres eigenen Vol kes mit ihnen kaum werden entgehen können. Ihre letzte Chance haben sie verpaßt und sie suchen verzweifelt, ihr Kriegsziel der Vergewaltigung Europas weiter zu verfolgen, was ihnen niemals mehr gelingen kann. Jin einzelnen war die Rede des britischen Außenministers ein Gcmcngsel von echt britischer Scheinheiligkeit, Selbstüber hebung, Lüge und Heuchelei, alles zu gut bekannte Attribute des britischen Charakters, mit denen die britischen Plutokraten bisher in der Welt bei Leichtgläubigen den Eindruck vorzu- täuschen vermochten, als ob alles das, was das englische Volk tut, recht und billig sei. vag die Angst die leitenden britischen Staatsmänner blind gemacht habe. Nicht der von den Juden geführte „christliche Kreuzzug", noch auch die „Sechste Kolonne der Gebete" dieser brandstiftenden Feuerlöscher werde den Lauf der Geschichte aufhalten und das Erscheinen des wahren „Friedens mit Gerechtigkeit" hindern können. Der „Popolo d'Jtalia" schreibt, aus die Rede des Führers habe die Londoner Regierung eine kindische und lächerliche Antwort erteilt, die die blinde Dumm- heil der leitenden englischen Staatsmänner erkennen lasse. Wie könnte Großbritannien, das Europa anshungeru wollte, von Gerechtigkeit sprechen? „Gazzetta del Popolo" sagt: Die briti schen Machthaber würden früh genug bereuen, den Worten Hillers kein Gehör geschenkt zu haben. Das „Regime Fascista^ spricht von schamlosen Behauptungen des englischen Autzen-i Ministers. Es fei reine Verrücktheit, verbrecherischer Wahnsinn, zu behaupten, daß die Völker Europas nichts anderes als den Sieg Großbritanniens wünschten! Im Kopse eines Engländers sei alles möglich! Die Wahrheit «erde sich Bahn brechen, und das englische Volk werde sm trg«iges Erwachen erleben. „Lavoro Fascifta" erklärt, der Friede der G»rechti^ei1 werde England die ungerechte Beherrschung der Ozeane und des Mittelmeeres nehme». „Tribuna" betont, aus diesen von England in den Krieg gehetzten Völkern steige nur ein Gebet zum Himmel: „Möge Enachnd untergehen!" Schamloser Missbrauch des Christentums Lord Halifax sprach davon, daß die „stärkste Wasfe Eng lands im Gebet liege". Ausgerechnet der Vertreter des briti- säscn Volkes, das durch seine scheußlichen Brutalitäten gegen die von ihm unterdrückten Völker bewiesen hat, daß von einem wahren Christentum bei ihm nichts vorhanden ist, spielt sich frech wieder einmal so auf, als ob die Briten ein Recht dazu haben, den Kamps gegen den „Antichristen", gegen die „Politik der brutalen Gewalt" zu führen. Es kommt einem manchmal so vor, als ob die Londoner Plutokraten vergreiste und kindische Staatsmänner seien, so. wenn Englands Außenminister in seiner Rund- sunkrede erzählte, daß man sich in einem kleinen englischen Dors entschlossen habe, gegenüber der Fünften Kolonne eine Sechste Kolonne einzurichten, indem jedes Gemeindemitglied jeden Tag wenige Minuten im Gotteshause beten müsse. Der Ekel steigt einem hoch vor dieser schnöden Charakter- losigkeit und inneren Hohlheit. Denn diese Briten, die das Christentum allein sür sich beanspruchen, schämen sich nicht, den gemeinen und hinterhältigen Hcckenschützenlrieg in England zu organisieren und vcrbrcckserischc Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung in Deutschland, aus Frauen und Kinder, durchzuführcn. „Was meinen wir nnn", so geht es weiter, „wenn wir sagen, daß wir für die Freiheit kämpfen? Wir wünschen unser - Leben leben zu können, wie wir es leben wollen. Wir wollen einen Gottesdienst und eine Verehrung von Gott, wie es uns beliebt, und diese religiöse Freiheit basiert auf gutem Ge wissen. Gewissen ist nicht etwas, was sic jedem beliebigen sonst weitergeben können. Aber in Deutschland haben die Deut schen ihr Gewissen an Hitler übergeben, und so ist das Volk zur Maschine geworden, die nur die Besehle ausführt, ohne zu erwägen, ob sie recht oder unrecht sind." Das also ist die Vorstellung, die diese elend» Plutokratenclique vom deutschen Arbeiter und Soldaten hat. Die deutschen Soldaten, stolz, einem großen und innerlich einigen Volk anzugehören, werden den Engländern schon beweisen, ob sie die traurigen „gewissen- losen" Sklaven sind, für die Herr Halifax sie augenscheinlich hält. Einen kleinen Vorgeschmack haben die Briten in Nor wegen und i« Flandern ßchon erhalten. SEseMge Heuchelei Aber auch sonst vermißte man in der Halifax-Rede nicht die berüchtigten englischen rügen und selbstgefälligen Aus- legungen der europäischen Politik. Lord Halifax will vom Führer „nicht »in Wort vom Frieden, der auf Gerechtigkeit und dem Recht zur Selbstbestimmung basiere", gehört haben, so«d»»n zu« von „n»ckn«Mi Instinkten. Furcht und Drohun gen". Wenn ein englischer Außenminister dies sagt, ist es eine recht eigenartige Angelegenheit. England hat nach dem Weltkrieg das Selbstbestimmungs- rech, der Völker in dem von ihm geschaffenen Genfer Völker- bnnd verankert, aber nichts getan, um einen Frieden der Gerechtigkeit für alle Zeit zu schaffen oder den Völkern ihre Selbstbestimmung zu geben. Im Gegenteil, der Genfer Vcr- ein wurde für England das brutale Instrument, um Teutsch- land und die europäischen Völker niederzuhalten und zu unterdrücken, so wie der britische Plutokratismus die Araber in Palästina, die Inder, die Buren in Südafrika und andere Volker terrorisiert, quält, mißhandelt und mit der Knute zu Boden hält. Der Lord fürchtet um feine reichen Pfründe Allerdings, den Satz von Halifax können wir verstehen: „Kein Zweifel steigt in uns auf, Hitlers Sieg würde das Ende aller Dinge bedeuten, die uns das Leben lebenswert machen." Er, der steinreiche Lord, will die Aufrechterhaltung der demokratischen Weltausbeutung, die den Plutokraten Reich tum über Reichtum bringt, ihnen das Leben so sehr lebens wert macht, auch wenn darüber die Völker zugrunde gehen. Nun, England will seine Vernichtung, will den Krieg mit aller Schärfe. Wenn aber Lord Halifax in seiner großen Scheinheiligkeit sich vor der Welt hinstellt und behauptet, daß das englische Polk in den letzten Tagen seine Antwort auf den Appell des Führers bereits ausgesprochen habe, so lügt er irotz des Wissens, daß die plutokratischen Diktatoren Eng lands das britische Volk nicht darum gesragt haben, ob cs weiter sür die Ausbeutung der Welt und die Terrorisierung der Völker kämpfen will. Plutokraten breiten das Leid des Krieges über die Böller Vergessen wir dabei nicht, daß England das natio nalsozialistische Deutschland durch die Kriegserklärung vom September 1939 überfallen hat und das unermeßliche Leid des Krieges nicht nur über Deutschland, sondern über alle von England in Anspruch genommenen Völker, über Norwegen, Holland, Belgien und insbesondere Frankreich, gebracht hat. Mit nicht mehr zu überbietender Heuchelei wagte Halifax die freche Behauptung: „Wir haben niemals den Krieg gewollt." Wer hat denn diesmal wie vor dem Weltkrieg jahrelang zum Kamps gehetzt, wer hat jede friedliche Revision der Pariser Vorortverträge sabotiert, und wer hat denn diesen Krieg er klärt? Und wer besteht jetzt auf der Weiterführung des Kampfes? Die englischen Plutokraten wollen die Terrorisierung Euro- pas, die Ausbeutung der Welt. Das ist ihr Kriegsziel und weiter nichts. Ihr angeblicher Kampf gegen den „Antichristen" ist nichts weiter als die schimpflichste Lüge und Heuchelei, mit der sic cs einst verstanden haben, die Sinne der Welt zu umgaukeln und zu vernebeln. Aber immerhin ist dieser letzte Anschauungsunterricht einer sterbenden Macht zur - allgemeinen Aufklärung ganz nützlich und wird seine Rolle bei der kommenden Neuordnung Europas noch spielen. Die Engländer beweisen außerdem, daß sie keine Vorstellung davon haben, was die Fortsetzung des Kampfes für sie eigentlich bedeutet. Denn ihr Vertrauen aus die bri tische Flotte, die vor der deutschen Luftwaffe flieht, und auf vie durcheinandergewürfelten Heckenschützenbanden auf der englischen Insel kann England vor der Zertrümmerung seines Weltreiches kaum bewahren. England will-die Wettbeherrschung Denn wo sind die Herren, die ihre Wäsche, dem Liede ge treu, auf der Siegfriedlinie trocknen wollten? Wo blühen jetzt die Blumen, die man ihnen beim Betreten belgischen Bodens an die Brust heftete? Wo sind die gewaltigen Reserven des englischen Weltreiches, durch die man Hitlers Wahnangriffe nach kurzem Anlauf blockieren würde? Auf der blockierten Insel harren vielmehr die Briten mit Angst, was nun kommen wird. Und sie können und dürfen sich darüber nicht einmal be-^ klagen. Der Vertreter des Landes, das ein Viertel der Erdez beherrscht und den Rest durch seine Seemacht kontrollierens möchte, kann keinen Eindruck damit machen, die eigenen bösen Absichten dem Gegner zu unterstellen. Deutschland hat noch wenige Tage vor Kriegsausbruch den Engländern ein Militär bündnis zur Verteidigung des britischen Empires angeboten. Adolf Hitler hat am 19. Juli als Sieger noch einmal einen Appell an die Vernunft gerichtet. Die Weltherrschaft war und (Fortsetzung Seite 2.) Die Antwort des englischen Außenministers Lord Halifax aus die Reichstagsrede des Führers hat in italienischen politi schen Kreisen keineswegs überrascht, da sie nach der sofort im englischen Rundfunk und in der englischen Presse zu beob achtenden Unnachgicbiglcit überhaupt nicht anders ausfallcn konnte. Neberrascht ist man in Rom lediglich über die Aermlichleit und die Leere der englischen Antwort, die zu der zwingenden Logik und der unbestreitbaren Richtigkeit und Vollständigkeit der staatsmännischen Darlegungen des Führers in krassestem Gegensatz stehen und auch durch die Tünche der Scheinheiligkeit nicht verdeckt werden können. Im übrigen betonen die italienischen Zeitungen immer wieder, daß die ganze Verantwortung für die kommenden Dinge nunmehr aus England fällt. „Popolo di Roma" bezeichnet die Red« Lord Halifax' als lächerlich und eines großen Imperiums unwürdig. „Messag- gero" sagt. Halifax habe mit der Stimme des zitternden Helden gesprochen. Sein Appell sei eine „gelrechte Aufforderung an die Engländer zum Selbstmord. Das Mittagsblatt des „Gior- nale d'Jtalia" charakterisiert die Hakisax-Rede als „Dokument britischer Torheit". Der „C»r,i-»e della Sera" bezeichnet die Ansprache von Halifax als «in Meisterwerk des sinnlosen Egoismus. Der Krieg trage den Stzaraktn einer, vernichtenden antibritischen Erhebung »nd gah« »nn seinem schicksalschweren und sicheren Nachspiel «Müs»,*. «S t»i nnmnrln oNensichtlich.