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PulsnitzerAnzeiger Anzeiger Ohorner Donnerstag, 28. November 1940 92. Jahrgang Nr. 280 lägltch 3—6 Uhr nachmittags. Preise und NachlaMtze bei Mederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und au bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungotagen bi» oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straße 3 — Fernruf nur 581. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Gönn« und Feiertage Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS 1.10 RM. etnschl 13 bez. 1b Pf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreises. ZeitungSauSgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekauutmachunge« des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «ud euthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz „Wir müssen Schisse haben!" England» Schiffahrtsminister: „Unser Leben hängt davon ab!" Eine neue klatschende Ohrfeige für den Zweckoptlmismus Churchills und seiner Hörigen stellt nach der Erklärung des Londoner Botschafters der Vereinigten Staaten, Kennedy, daß „England so gut wie geschlagen" sei, und den aufsehen erregenden Ausführungen des britischen Botschafters in den USA., Lord Lothian, über die großen finanziellen Schwie rigkeiten Englands ein Vortrag im Londoner Rund funk dar, in dem mit bemerkenswerter Offenheit die b ri - tische Blockade gegenüber Deutschland und Italien als erfolglos bezeichnet wird. „Selbstverständlich kann man mit dieser Blockade", so heißt es in dem Rundfunk- Vortrag wörtlich, „diesen Krieg nicht gewinnen. Deutschland hat große Vorräte im Lande angehäuft, und es ist damit zu rechnen, daß es mit diesen Vorräten noch lange auskommen wird." (!). Der britische Schiffahrtsminister Ronald Croß tut ein übriges, um den Eindruck von dem außerordentlichen Ernst der Lage Großbritanniens noch zu verstärken. Seit Juni dieses Jahres haben sich, so gestand er im englischen Rundfunk ein, die Verluste an Handelsschiffsraum verdreifacht. Diese Erhöhung der Verlustziffern sei auf die günstigeren Ausgangsstellungen der deutschen Seestreitkräste zurückzuführen. Croß bequemte sich dann zu dem Zugeständnis, daß die Empireländer trotz besten Willens nicht in der Lage seien, genug Handelsschiffe für England zu bauen. „Aber selbst bei Hinzunahme der Werften der USA.", so rundete Croß das düstere Zukunftsbild Englands ab, „ist eS recht zweifelhaft, ob England, auf lange Sicht gesehen, über genü gend Handelsschiffe verfügt. Die Importe sind sehr stark zu rückgegangen, da Deutschland Großbritannien fast von sämt lichen europäischen Märkten ausgeschlossen hat." An das bri tische Volk richtete Croß dann einen eindringlichen Appell, beim Verbrauch von Waren äußerst sparsam zu sein. „Wir müssen Schiffe haben!", rief Croß am Schluß seiner Ausführungen, alle Schönfärberei und Illusionen unter dem Eindruck der harten Wirklichkeit über Bord werfend, aus, „unser Leben hängt von dem Besitz einer genügenden Anzahl von Schiffen ab!" Londons Lage besonders trostlos. Zu Len Sorgen Englands über die Abschnürung des Jnselreiches durch die deutsche Geaenblockade. die selbst Chur chill schüchtern eingestand, bemerkt der Londoner Bericht erstatter des Madrider „ABC.": Großbritannien mache sich die dunkelsten Gedanken über die Zukunft des Krie ges zur See. Wenn es England nicht gelinge, Not und Entbehrung von der Insel fernzuhalten, so reiße damit eine geschichtliche Ueberlieferung ab. Um der Not Herr zu werden, gingen 808-Rufe nach Schiffen in tue Welt. Ver zweifelt verlange man nach Wissenschaftlern, die ein Wunder für Englands Rettung erfinden möchten. Londons Lage sei besonders trostlos, bemerkt „ABC.", da man in Washington angekündigt habe, daß die finanziellen Hilfsmittel Eng lands ihrem Ende zusteuerten. Daß auf die englische Produktion die deutsche Bombar dierung autzerordendlich lähmend gewirkt habe, war ein unfrei williges Geständnis des britischen Gewerkschaftsführers Citrine gelegentlich einer Rede vor den amerikanischen Fachgewerkschaften in New York, der in diesem Zusammen hang weiter zugab, daß England fast nur noch seine West häfen benutze, da größere Schiffe nicht mehr in die Ost Häfen einlaufen könnten. Der „Segen" des Geleitzugsystems. Eine recht bezeichnende Illustration zu den Ausführungen des britischen Schiffahrtsministers ist der Bericht eines spani schen Großkaufmanns, der, aus England kommend, in Lissabon eintraf. „Für die Reise nach Lissabon", so berichtet er, „die normalerweise vier Tage dauert, wurden 20 Tage benötigt. Wir fuhren in einem stark gesicherten Geleitzug von 20 Schiffen. Wir wurden zwetmalvon U-Booten und einmal von Flugzeugen auf einer verhältnismäßig kurzen Strecke auseinandergerissen. Zahlreiche Schiffe sanken oder gerieten in Brand. Nach nervenzermürbender Fahrt traf schließlich das Schifs, auf dem ich mich befand, mutterseelenallein in Lissabon ein." AdF. trägt zum Siege bei Dr. Ley über die kulturelle Betreuung unserer Soldaten Die NS.-Gemeinschast „Kraft durch Freude" beging ihr siebenjähriges Bestehen mit einem Festakt in der Berliner StaatSoper, an dem neben Vertretern der Partei, Staat und Wehrmacht zahlreiche Soldaten aller Wehrmachttelle sow e diele Arbeiter und Arbeiterinnen aus der Rüstungsindustrie teilnahmen. , Zunächst erstattete Dr. Lafserentz den stolzen Lei- Pungsbericht der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", deren Arbeit in dem Kriegsjabr ganz besonders unter dem Zeichen der Truppenbetreuung durchgesührt wurde. Der Red- ner verlas ein Telegramm des Generalfeldmarschalls Ker- tel, in dem dieser dem Reichsorganisationsletter den Dank ausspricht für die vielen schönen Stunden, die KdF. den Sol daten an der Front und in der Heimat bereitet hat. Im An- schlutz daran würdigte Reichsorganisalionsleiter Dr. Ley kn einer Aufmache den Kriegseinsatz von „Kraft durch Freude" und erläuterte im Zusammenhang damit die neuen großen Sozialplanungen des Führers. Nach 1V, Jahren Krieg könne die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" vor dem Führer und vor dem deutschen Volk feststellen, daß die NS.-Gemein schaft „Kraft durch Freude" nicht nur ihren Platz in den 1'/, Jahren Krieg behauptet, sondern darüber hinaus wesentlich zum Siege beigeiragen hat. Gerade die Wartezeit vor den großen Angriffen sei im allgemeinen dem Geist einer Truppe nicht fördernd. So habe die Maginot- linie die Widerstandskraft der französischen Armee in keiner Weise gehoben, sondern das Warten in diesen Befestigungs- ankagen habe letzten Endes mit dazu beigelragen, den Wider standswillen der französischen Armee zu lähmen. Dagegen habe der Einsatz von „Kraft durch Freude" bei unseren Sol daten in den Gebieten des Westwalls und später in den be setzten Gebieten immer wieder dazu beigetragen, diese schwie rige Zett zu überbrücken. Dr. Ley ging dann kurz auf die ausgezeichnete Wirkung der Arbeit der NS.-Gemeinschast „Kraft durch Freude" auf den deutschen Arbeiter und das gesamte deutsche Volk im Innern ein. Der sich ständig steigernde Besuch und die starke Inanspruchnahme aller Einrichtungen von „Kraft durch Freude" sind der beste Beweis der Richtigkeit unseres Weges. 150 Millionen Besucher „Die Berichtszahlen' — so fuhr Dr. Ley fort — „stellen zusammen mit der Truppenbetreuung und der Betreuung in der Heimat fest, daß in einem Jahre nahezu an 150 Millionen Menschen Besucher irgendeiner Veran- staltung von „Kraft durch Freude" gewesen sind. Das Volk Lungert nach Kultur, und die NS.-Gemeinschast „Kraft durch Freude" hat — wie der Führer auf einem Reichsparteitage in Nürnberg feststellte — die einmalige Kulturtat vollbracht, das Bedürfnis der breiten Masse nach Kultur vor behaltlos zu befriedigen. Daß in dem schwersten Ringen Deutschlands um Existenz und Freiheit Arbeiter und Soldaten Schulter an Schulter neben den Künstlern und der Kunst stehen, ist der beste Beweis für die Richtigkeit unseres nationalsozialistischen Wollens. Wenn die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" ihr Da» seinsrrcht beweisen wollte, so mußte dies in den Zeiten der härtesten Belastungsprobe des deutschen Volkes geschehen. Und das ist geschehen! Das stellen wir am heutigen Tage als stolze Bilanz der Kriegsmonate 193S—40 mtt Ge nugtuung fest. Was tun unsere Gegner? Lächerliche Phrasen sollen ihnen über die Katastrophe weghelfen. Das Lachen ist ihnen langst vergangen. Mister Bevin meinte, das Singen in den Betrieben könne helfen. Erst haben sie über „Kraft durch Freude" gelacht, jetzt versuchen sie stümperhaft, unsere Maßnahmen zu kopieren. Es gelingt ihnen nicht, weil sie keinen Adolf Hitler haben. Der Sieg schafft uns die Voraussetzungen, um das zu vollenden, was wir unter Sozialismus verstehen. Wir Nationalsozialisten werden ein einmaliges grobes Sozialwerk aufrichten und mit jeder Flickschusterei vergangener Zeiten endgültig brechen. Wir werden, gestützt auf unsere wissenschaft lichen Untersuchungen und gestützt auf die Erfahrungen der Praxis, das gesamte soziale Leben des schaffenden deutschen Menschen so ordnen, wie es der heutige Stand von Technik, Kultur, Wirtschaft und Wissen nur irgendwie ermöglicht. Sie kennen den Auftrag des Führers über die Schaf fung der Altersversorgung, dieser Auftrag, der bas große sozialistische Wollen des Führers aufzeiat, jenes Werk „Wir haben die Schiffe, wir haben die Männer, und wir haben das Geld", mtt diesem überheblichen Kriegsruf haben die Briten einst ihrer Siegesgewißheit Ausdruck verliehen. Und wie tief ist heute das stolze Albion gesunken! Ein Land, das sich mit brutaler Gewalt ein Weltreich zusammengestohlen und Hunderie von Goldmillionen in seinen Tresors ausge stapelt hatte, ein Land dokumentiert heute seine ganze Schwäche, indem es in fremden Ländern um Hilfe betteln muß. „Eng- land braucht Schiffe, Flugzeuge, Munition und Geld", so mutzte der britische Botschafter in Washington, Lord Lothian, dieser Tage zur größten Ueberraschung der amerikanischen Finanzkreise bekennen. Schlaglichtartig wurde damit die er barmungslose Schwäche Britanniens beleuchtet, daS unter den vernichtenden Schlägen der deutschen Wehrmacht zusam- mcnzubrcchen droht. Aber nicht nur Lothian muß diese Wahr heit bekennen, auch aus zahllosen anderen Kundgebungen der britischen Regierung spricht die ungeheur? Krise, in der sich das britische Reich befindet. Mußte doch der britische Landwirt schaftsminister Hudson in einem Appell an die Farmer zü- aeben, daß die Schiffsverluste Großbritanniens bedeutend grö ßer seien, als man vorausseben konnte, mußte doch sein Mini sterkollege, der britische Schiffahrtsminister Croß, in einer Rundfunkansprache feststellen, daß die Schiffsneubauten nicht für die Verluste ausreichen, und hat nicht auch der englische Gewerkschaftsführer Citrine soeben erklärt, daß die deutsche Bombardierung aus die englische Produktion außerordentlich lähmend wirke. Auch die englische Presse muß zugeben, daß John Bulls Brieftasche nahezu leer ist. Englands Goldgrube ist nicht unerschöpflich, so schreibt die „Daily Mail" in einer Betrachtung über die britische Finanzlage und verlangt neue Wege, um diesen teuersten Krieg in der Geschichte zu finanzieren. Unter diesen Umständen Ist es klar, daß die Schwäche Englands geradezu zum Weltgespräch geworden ist. Besonders in den Vereinigten Staaten, an deren Geldbeutel das mtt angeblich unerschöpflichen Hilfsmitteln ausgestattete britische Weltreich heute so plump appelliert, ist man hellhörig geworden. Der amerikanische Botschafter in Lon don, Kennedy, der bereits vor einiger Zeit die Schwäche Englands mit der Feststellung gekennzeichnet hatte, daß es sich bei dem Widerstande Englands gar nicht mehr um einen Kamps um die Demokratie handele, sondern um einen Kampf um Sein oder Nichtsein und um einen letzten verzweifelten Versuch der regierenden Klassen, das England der Vorkriegs zeit zu retten, hat neuerdings vor der amerikanischen Filmindu strie erklärt, daß England überwältigenden Schwierigkeiten gegenüber stehe und daß die Vereinigten Staaten einsehen soll ten, daß Englandsogutwiegeschlagen sei. Im Zu sammenhang mit der Bettelei Lothians gewinnen die Fest stellungen Kennedys besondere Bedeutung für den amerikani schen Steuerzahler, der die 27,3 Milliarden Dollar unbezahlte Kriegsschulden der Alliierten des Weltkrieges, vor allem Eng- lands, nicht vergessen hat und deshalb den Appell an seinen Geldsack nur ungern vernimmt. Es liegen schon Stimmen aus der Reuen Welt vor, die davor warnen, den amerikanischen Dollar von vornherein auf eine verlorene Sache zu ver schwenden. Wenn das Geschäft mtt England zustande kom men soll, so soll es wenigstens diesmal gewinnbringend sein. Wie sich Churchill mit Amerika im einzelnen auseinander- setzt, das ist die Sache der Amerikaner. So viel steht jedoch fest, daß die Abtretung der britischen Flottenstützpunkte in Neu fundland, auf den Bermudas und den westindischen Inseln nicht das einzige Opfer bleiben wird, das England aus den Altar der amerikanischen Freundschaft bringen muß. Der Ausverkauf des britischen Weltreiches hat offen bar sein Ende noch nicht gefunden. England mutz heute jeden Preis zahlen, wenn es Geld, Munition und Schiffe haben will. So sinkt das Britenreich immer tiefer und tiefer. Einst selbst Geldgeber der Welt, ist es jetzt zum Bettler herabaesunken, der unter Hergabe seiner Substanz schrottreife Zerstörer und abgedankte Frachtdampfer in der Welt zusammenschnorren muß; ohne dabei auch nur die geringste Aussicht auf einen erfolgreichen Abschluß seines Krieges zu haben. darlegt, das neben der Altersversorgung auch vte Gesund heitsfürsorge, die Berufserziehung, Erho lung und Freizeit, Reichslohnordnung und den sozialen Wohnungsbau umfaßt. Der Führer hat als erstes Gcsetzeswerk in dem größten Sozialausbau den klaren und eindeutigen Erlaß über den sozialen Wohnungsbau geschaffen, der die Wohnungsnot endgültig beheben wird. Der Entwurf zur Altersversorgung liegt dem Führer bereits vor und ist von ihm gebilligt worden. Das Gesund- heitswerk ist im Entwurf fertiggestellt und steht zur Beratung. Das Werk der Berufserriebuna ist in Angriff genommen und