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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Freitag, 22. November 1940 Nr. 275 92. Jahrgang Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn« und Feiertage Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM-, frei HauS 1.10 RM. etnschl 12 bez. 15 Pf. Lrügerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt -einen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungSauSgabe sür Abholer Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zn Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekauntmachnngen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zn Kamenz W täglich 3—ö Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach -/ Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeige« in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Der rmWA 6tMWm General Antonescu in Berlin Feierlicher Empfang durch den Reichs auhenminister DeuWMMMMZW Begrüßung des rumänischen Slaalsführers in Bruck, j Der rumänische Staatsführer, General Antonescu^ und der rumänische Außenminister Sturdza haben sich aus Einladung der Reichsregierung nach Deutschland be geben. Der rumänische Ministerpräsident und der rumä nische Außenminister mit den Herren ihrer Begleitung und dem deutschen Gesandten in Bukarest, Fabricius, trafen am Donnerstag auf deutschem Gebiet in Bruck a. d. Leitha ein. Dort wurden die rumänischen Gäste von dem deutschen Ehrendienst, dem Ches des Protokolls, Ge sandten v. Dörnberg, dem Stabsleiter des Verbin dungsstabes des Stellvertretets des Führers, U-Ober- sührer Stenger, und Oberst Roediger von Manteuffel begrüßt. Scherl-Wagenborg (M). Berlin. Am Freitag vormittag traf Ler rumänische StaatSführer, General Antonescu, und der rumänische Außen minister, Sturdza, aus Einladung der Deichsregierung zu einem mehrtägigem Deutschland-Besuch auf Lem Anhalter Bahnhof kN Berlin «in. Der Reichsminister Les Aeußeren, von Ribbentrop. Hieß den rumänischen Staatssührer und den rumänischen Außen minister auf dem Bahnsteig herzlich willkommen, wo sich u. a. auch Generalfeldmarschall Keitel, ReichSorganisationsleiter Dr. Leh und Reichspressechef Dr. Dietrich eiagefunden hatten. General Antonescu und der Reichsminister des Auswär tigen, von Ribbentrop, schritten nach Ler Begrüßung die Front der vor Lem Bahnhof angetretenen Ehrenkompanie ab, dann geleitete der Reichsaußenminister de» rumänischen Staatschef zum Schloß Bellevue, wo brr Chef der Präsidialkanzlei b«S Führers, Dr. Meißner, Lem Staatssührer und seine Beglei tung empfing. rumänische Volk wurde er mit der Leitung der politischen Geschicke Rumäniens beauf tragt, und unter sei ner starken Führung entwickelt sich dey rumänische Staat zu einem Ordnungsstaa» in Europa. Wenn er jetzt zu Besuch ig Deutschland eingetroft fen ist, so gelten die Grütze des deutsche» Volkes dem Mann, der als Staatssührer Rumäniens den Aus spruch getan hat, sein Land gehe bis zum Letzten mit der Achse, und der gesagt hat:, „Unser Anschluß an die Achse ist der An- schlutz an die neue Welt, ist der Schritt, den das rumänisch^ Volk und das natio, nallegionäre Regime aus dem Wege der Zukunft gemacht haben. Von diesem Wege werden wir niemals abweichen, denn die Interessen unseres Volkes verlangen von uns die Verteidi gung seiner ewigen nationalen Rechte mit Mitteln, die dazu bestimmt sind, die Dauer der Zivilisation unseres Kontinents zu sichern." Antonescu wurde 1L82 geboren wld stammt aus einer Der General mit dem eisernen Wiße« Der Conductor (Führer) des rumänischen Staates, Jon Antonescu, wie der rumänische Staatssührer genannt wird, wird in den Kreisen der rumänischen Legionärsbewe gung als der General mit dem eisernen Willen be-^ zeichnet, den die politische Clique des Terrorsystems König Carols immer als Starrkopf und Sonderling verschrien hat. Als letzte Rettung für den Staat und das Offiziersfamilie. Er widmete sich daher auch der Offiziers- lanfbahn in der rumänischen Armee. Schnell zeichnete er sich als Offizier durch kluges, diplomatisches Verhalten aus, so als er als Oberleutnant während der blutigen Bauernunruhen ins Moldaugebiet den Abzug der revoltierenden Bauern erzwang, ohne von der Waffe Gebrauch zu machen. Antonescu beklei dete später Generalstabsposten in der rumänischen Armee, deren Generalstabschef er 1933 wurde. Er besaß immer das volle Vertrauen der Armee und der nationalen Kreise und war des halb den geheimen Mächten und Cliquen um König Carol höchst unbequem. Als der antisemitisch eingestellte Politiker und nationale Dichter Octavian Goga im Dezember 1937 die Regierung übernahm, wurde Antonescu Minister für Landesverteidigung. Er verblieb dann tu der Regierung des Patriarchen Christea, wurde dann jedoch von König Carol kaltgestellt. Wenige Tage vor der Erschießung Codreanus, des Führers der Eisernen Garde, mit dem Antonescu befreundet war, wurde Antonescu verhaftet. Als er im Prozeß gegen Codreanu als Zeuge geladen war und gefragt wurde, ob der Führer der Eisernen Garde ein Verräter sei, bewies er seine Treue, indem er erklärte, keinem Verräter die Hand zu geben, und ging zugleich strammen Schrittes auf den Legionärführer zu und drückte ihm fest die Hand. Als dann in Rumänien der Ausbruch des Bürgerkrieges drohte, übernahm General Antonescu die Regierung und er zwang die Abdankung des Königs Carol, desien terroristisch« Regierung für Rumänien so unheilvoll gewesen war. Mit Ge neral Antonescu kam in Rumänien die Legionärsbeweaung zur Macht und die Befriedung und der Neuaufbau des Staa tes, der erst im Jahre 1878 die türkische Oberherrschaft abge- schüttelt und seine Selbständigkeit errungen hat, setzte ein. Das Regierungssystem Antonescus betrachtet das Bauerntum als die Grundlage des Staates und sucht tatkräftig die land. Wirtschaftliche Erzeugung des Landes zu heben. Der Wert del Arbeit wird anerkannt und die Förderung des Arbeiterstandes liegt der Regierung am Herzen. Daneben wird systematisch an der Ausschaltung des Judentums gearbeitet, dessen einstig« beherrschende Stellung im rumänischen Staatswesen so äußerst verhängnisvoll gewesen ist. Der Regierungschef des rumänt, schen Staates ist ein Mann, der die Zeichen der Zeit versteht und Anschluß an die neue Zeit sucht. Er hat einmal gesagt daß „der nationallegionäre rumänische Staat sein Dasein aw einer organischen Zusammenarbeit mit dem deutschen Voll gründe". Daraus ergibt sich die Zusammenarbeit mit der Achsi und ihren Freunden. Auf dem ege zum Kontinentalblock Das Presseecho des Beitritts Ungarns zum Dreimächtepakt Der Beitritt Ungarns zum Dreimächtepakt hat in der Weltpresse die gebührende Beachtung gesunden. Von den ungarischen Zeitungen wird hervorgehoben, daß durch den feierlichen Beitritt Ungarns zum Dreimächtepakt die ungarische Politik beredtes Zeugnis davon ableae, wie vollständig sie sich mit den Aufbauplänen der Mächte der neuen Ordnung zu identifizieren wisse. Ungarn befinde sich auch diesmal unter den ersten, die sich in das große Werk der europäischen Wiedergeburt einfinden. In der ungarischen Oeffentlichkeit ist die Freude und Genugtuung groß, daß Un garn dem Dreimächtepakt beigetreten ist. Aufbau in einer Atmosphäre der Eintracht. Das italienische Nachrichtenbüro „Stefani" betont, Latz es nicht mehr lange dauern werde, bis der ganze europäische Kontinent im Geist und in den äußeren Dingen mit den von Rom und Berlin verfolgten Mitteln der Gerechtigkeit und des Friedens vollkommen zu einem Block zusammengeschlossen sein werde. Das Dreimächteabkommen, geschloffen, um den englischen Weltkriegsplänen einen Riegel vorzuschieben, sei dazu bestimmt, in der Zukunft einen gerechten und dauerhaf ten Frieden zu garantieren. Die Mächte der Achse böten den Festlandstaaten die Möglichkeit eines Aufbaus in einer neuen Atmosphäre der Eintracht. Der Beitritt Ungarns zum Drei mächteabkommen sei ein weiterer Schritt vorwärts beim Auf bau der neuen europäisch-asiatischen Ordnung unter Ausschal tung jeder britischen Einmischung. Im gleichen Sinne äußern sich die italienischen Zeitungen, die das historische Wiener Er eignis als den ersten sichtbaren Erfolg eines zweimonatigen Sregesznges der Achse aus internationalem Gebiet sowie als den Auftakt zu neuen Erfolgen darstellen. Großer diplomatischer Erfolg. Die spanischen Zeitunaen bezeichnen das Wiener Er ¬ eignis als großen diplomatischen Erfolg der Achse. 22 Jahr- Habe Ungarn gegen die schreiende Ungerechtigkeit der Frie- densverlräge von 1919 gekämpft und erst durch den Beistand der Achsenmächte wesentliche Grenzrevisionen erzielen können. Es sei also selbstverständlich, daß die Negierung von Budapest ihre Dankbarkeit durch den Beitritt zum Verteidigungspakt abstatte. England kann keine Unruhe mehr stiften. Die japanische Presse erklärt den PaNbeitrftt Ungarns als Ausdruck einer weiteren erfolgreichen diplomatischen Offen sive Deutschlands und Italiens. „Jomiuri Schimbun" schreibt, durch den Beitritt Ungarns zum Berliner Pakt dürfte England die letzte Möglichkeit genommen sein, auf dem Bal- kan Unruhe zu stiftrn. Beispiel für die übrigen Balkanstaaten. Dem Beitritt Ungarns zum Dreierpakt schenken die bul garischen Blätter größte Beachtung. Durchweg wird her vorgehoben, daß der Beitritt Ungarns eigentlich eine formelle Handlung gewesen sei, da es bereits seit langem mit den Achsenmächten eng zusammenarbeite. In dem Bericht der „S ora" wird hierbei erklärt, daß Ungarn mit den Achsenmäch ten das gleiche Schicksal verbinde und deshalb gemeinsam mit Deutschland und Italien die Aufrichtung eines gerechten Europa, frei von der zerstörenden Politik Englands, angestrebi habe. Der Schritt Ungarns werde wie ein Beispiel auch «uf die übrigen Donau- und Balkanstaaten einwirken. Die schwedische Presse steht vollkommen im Zeichen des Beitritt Ungarns zum Dreimächtepakt. Alle Zeitungen geben der Auffassung Ausdruck, daß noch mehrere ander« Staaten sich dem Pakt anschließen werden. Verwaltungsneuaufbau bewährte sich Nutzbarmachung der Kriegsersahrung sür die Friedevszeit. — Ein Aufsatz von Reichsminister Dr. Frick ' ' Reichsminister des Innern, Dr. Frick, veröffentlicht zur Jahrcslagung der Akademie für Deutsches Recht in der Zeit schrift der Akademie für Deutsches Recht, Heft Nr. 22, einen Aufsatz, in dem er sich über die Erfahrungen äußert, die mii dem Verwaltungsneuaufbau, der feit dem Erlaß des Gesetzes über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januai 1934 im Gange ist, in dem vergangenen Kriegsjahr gemacht wurden. Er erinnert einleitend an die unglücklichen Verhält- nisse der ösentlichen Verwaltung des Reiches während deS Weltkrieges, als der Führung des Reiches leine unmit- telbareBefehlsgewalt über die ausführenden Organ« der Verwaltung zustand, weil diese ausschließlich bet den bun desstaatlichen Regierungen lag. Die Schwerfälligkeit und die ungleichmäßige Ausführung der Befehle durch die bundesstaatlichen Verwaltungen haben sich damals verhängnisvoll ausgewirlt. p" Dem rechtzeitigen Neuaufbau der deutschen Verwaltung in den ersten Jahren nationalsozialistischer Staatsführung mußte, also. aerMe_Mr den heutigen Abwehrkamdi des deutz schen Volkes-entscheidende Bedeutung zukommen. Das hat sich auch in dem vergangenen Kriegsjahr zur Genüge gezeigt. Die Erfahrungen beweisen, daß der Neuaufbau der Veri Wallung alle Erwartungen erfüllt hat, die an ihn geknüpft wurden. Insbesondere haben die gleich zu Beginn des Krieges auf Grund des Führercrlaffes vom 28. August 1939 getrof fenen weiteren Vereinfachungen der Verwaltung den reibungs losen Fortgang der Gesamtverwaltung ermöglicht, und die Kon zentration der verfügbaren Kräfte auf die wichtigsten und vor dringlichsten Aufgaben stchergestellt. Nach Würdigung der einzelnen für die deutsche Verwal tung erlassenen Grundgesetze äußert sich dann der Reichsmini ster über die Zukunftsaufgaben, die sich aus den bisherigen .Erfahrungen mit dem Verwaltungsneuaufbau ergeben. Als wesentlich hat sich die Einheit der Verwaltung i« der Mittelstufe ergeben, die als Grundpfeiler deutscher Ver- Wallung bleiben muß und in Zukunft noch weiter ausgebaut werden wird. In der Mittelstufe, das heißt also