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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz- Dic» Zeitung ericheini täglich mit Ausnahme der gelblichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM-, frei Haus 1.10 RM. einschl. 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aus Rückzahlung des Bezugspreises, Zeitungsausgabe iür Abholer läglich A—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätzr bei Wiederholungen nach Preislisle Nr 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an besttmniten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Heimatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 amtes zu Kamenz 92. Jahrgang Nr. 205 Montag, 2. September 1940 Churchill-Plutokratie - der letzte Feind Dr. Goebbels auf der Befreiungskundgebung in Kattowitz Reichsminister Tr. Goebbels sprach am Sonntagnach miltag anläßlich der Jahresfeier der Befreiung c st o b c r s ch I r s i c n ß auf einer Großkundgebung im fest lich geschmückten Kattowitz. Gaulcitcrstellvcrtrctcr Bracht verwies darauf, daß in Kattowitz 70 000 Deutsche der Worte des Ministers harrten und daß gleichzeitig in den übrigen zehn Kreisstädten Ost- obcrschlcsicns 300 000 Deutsche ausmarschier« seien, um in Parallclvcrsammlungcn dieser denkwürdigen Feier, die durch Rundfunk übertragen wurde, beizuwohncn. Von stürmischem Jubel umbraust, trat nun Reichsminister Dr. Goebbels ans Rednerpult und ließ noch einmal die Zeit vor einem Jahr erstehen, als die Wehrmacht des Führers die Grcnzpsähle nicdcrtrat, die der rachsüchtige „Sieger" von 1018 wider jedes Recht und ividcr den Willen des Volkes mitten in deutsches Land hincingcpflanzi hatte. So großes Geschehen umschließe das vergangene Jahr — so setzte Dr. Goebbels im einzelnen auseinander —, als läge ein Jahrzehnt oder mehr zwischen jenem 1. September 1939 und dem heutigen. Der polnischen Großmannssucht stellte Dr. Goebbels die ruhige souveräne Gelassenheit gegenüber, mit der Führer und Polk in Deutschland ihren Weg gingen, der ein Weg des Friedens sein sollte. Aber Polen habe nicht aus des Führers maßvolles Angebot gehört. Immer unerträglicher sei das Martyrium der Volksdeutschen in Polen geworden. Freilich: von sich aus hätten die Herren in Warschau wohl doch noch nicht den Mut zu ihren frechen Provokationen gefunden. Dir edlen Lords in London seien cs gewesen, die den Brand schürten und inS Feuer bliesen. Ihr Krieg sollte cs sein, dcr hier heranrcifte. Aber im Feldzug dcr achtzehn Tage sei dann dcr Brand zerirclcn und dcr Spuk hiuweggcwischl wordcn. Ju nicht ganz drei Wochen sei Polen gefallen. Bis zu dem Tage, an dem Deutschlands Wehrmacht die ehemalige polnische Grenze überschritt, habe manch einer sich durch Monate hindurch immer und immer wieder die Frage gestellt, weshalb denn noch nicht gehandelt werde und wes- halb und worauf man noch warte. Die Tatsachen hätten dann die Antwort gegeben und die Erkenntnis gefestigt, die das Volk schon immer gehabt habe: „Der Führer handelt dann, wenn die Zeit reif ist." In großen Zügen entwarf Dr. Goebbels dann ein Bild der damaligen politischen Lage. England wollte den Osten und Westen gegen Deutschland aufmarschieren lassen; es hoffte, die Einkreisung wie einst vor 25 Jahren zu vollenden. Aber noch ehe der Wasfengang begonnen hatte, sei Englands Plan schon gescheite« gewesen. Denn mit Rußland, um das England durch Monate hindurch geworben, habe der Führer einen Pakt geschlossen, der den natürlichen Lebensinteresscn beider Länder entspreche, und dcr mit Italien im Frieden geschmiedete Bund habe im Kriege seine höchste Bewährung gefunden. Heute habe England daS Los getroffen, das es uns zu- aedacht hatte: Blockiert und militärisch umschlossen sei die Churchill-Plutokratie unser letzter Feind. „Wie diese Plutokratie in England über dir Armen herrsche", so rief Dr. Goebbels — und stürmische Zustimmung begleitete diese Worte des Ministers —, „so möchte sic in der Welt die besitzlosen Völler beherrschen und ausplündcrn." Nur durch ein System feiger Lügen vermöge sich diese dem Untergang geweihte Schicht noch zu hallen. Freilich habe man sich jenseits des Kanals den Ablauf der Dinge anders vorgestellt. Man habe in Deutschland eine Revolution ent fesseln wollen, und da man sich als politische Ratgeber Emi granten aus Deutschland verschrieben hatte, sei man fest davon überzeugt gewesen, daß dieser Plan binnen kürzester Frist gelingen werde. Aber diese törichte Hossnung sei grau sam enttäuscht wordcn. Mi,er imd Wer dem je Einiger und fester zusammenaeschloffen denn je stchc daS deutsche Voll in diesem Kamps. Es sei sich seiner Kraft und Stärke bewußt geworden, es kenne dir Garanten seines Sieges, eS wisse sehr wohl, daß rS eine Führung habe, um dir cs die ganze Welt beneide und von der es nichts und nirniand trennen könne. Deutschland besitze dir tapferste, best- ausgerüstete Armee, die Sieg an Sieg an ihre Fahnen ge heftet habe, es lei völlia btockadekelt ocwordrn und rrnäk- rungspolitisch so gesichert, daß die Hoffnungen, die England auch diesmal wieder auf den „General Hunger" gesetzt habe, unter allen Umständen zum Scheitern verurteilt seien. Aber auch gegen Englands typischste Waffe, gcgcu seine Lügenkampagne, sei Deutschland diesmal von vornherein gerüstet gewesen. Das deutsche Volk selbst sei gegen dieses Gift gefeit und lasse die Lüge gar nicht mehr an sich heran. Und auch überall in der Welt habe sich die klare, sachliche, streng au die Wahrheit gebundene deutsche Nachnchtenaebung gegenüber den englischen Lügcnmeldungcn erfolgreich ourchgcsetzt. Währcnd uns mächtige Buudesgenosscn zur Seite stün den, stä'.de England heute allein. Vergebens hoffe es, daß ihm doch noch ein Helfer erstünde, und ebenso vergebens sei die Hoffnung, daß es sich in den Schutz der Hcrbstnebel werde verkriechen können. Die Stunde des Gerichts komme unerbittlich heran, und auch England müßte aus der Entwicklung dcr letzten Jahre bereits die Erkenntnis gewonnen haben, daß der Führer immer dann anzugreifen und zuzupacken pflege, wenn die rechte Stunde gekommen sei. In letzter Zeit erweckten manche englische Stimmen allerdings den Eindruck, als ob man es in London gar nicht mehr werde abwarten können. Diesen übereifrigen Herren werde die deutsche Wehrmacht zu ge gebener Zeil die Antwort nicht schuldig bleiben. Die entscheidende Stunde Der Führer bestimme die entscheidende Stunde, und das heiße, daß er sich aus sein Volk verlassen könne. Wie habe zum Beispiel die Wehrmacht in den hinter uns liegenden Feldzügen das Vertrauen gerechtfertigt, das der Führer in sie gesetzt habe! Wie habe sie in übermenschlichen Strapazen immer nur an den Sieg gedacht! Und wie habe ebenso die Heimat in ihrer Haltung des Führers Erwartun gen erfüllt! Wie habe sie sich würdig hinter die Front dcr Soldaten gestellt und durch ihre Leistung und ihre Arbeit ihren tiesen Dank an die Front abzustatten ge sucht. Nur Narren könnten glauben, daß diese Gemeinschaft von Wehrmacht und Volk je schwach werden würde. Die Heimat wisse, daß cs nichts Höheres im Leben eines Volkes gebe als das Blutopfer, zu dem seine Soldaten täg lich und stündlich bereit seien. Aus dieser Haltung heraus seien die stolzesten Siege unserer Geschichte errungen worden. Der Ruhm des deutschen Soldaten erfülle die Welt. Jedoch auch die Heimat selbst verdiene Dank. Voll Ver ständnis habe sie von Anfang an die Lebensmittelratio- niernng als ein Unterpfand für die siegreiche Dnrchsührung des Krieges erkannt und auf sich genommen. In den Samm lungen für das Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz habe sie großartige Beweise ihrer Opfer- bereitschaft gebracht. Ganz Deutschland hinter dem Führer Eine besonders schwere Belastung trügen die Gebiete, die unter Luftbedrohung stünden, ohne auch nur das ge ringste Zeichen dcr Schwäche oder des Verzagens zu zeigen. Im ganzen Volke sei dir absolute Gewißheit verankert, daß der Führer Deutschland zum Siege führen werde. Ganz Deutschland stehe hinter ihm: ein einiges Volk, das den totalen Krieg fuhrt. Noch einmal wandte sich Dr. Goebbels dann an die Zehn tausend« und über sie hinaus an alle die, die nun seit einem Jahr zur Heimat zurückgekehrt sind. In tiefster Ergriffenheit lauschte ihm die Masse, als er von der Liebe sprach, mit der Deutschland sie ausgenommen habe, und als er der furcht baren Opfer gedachte, die die Deutschen im ehemaligen Polen ihrer Treue zur Heimat bringen mußten, bis sie dann endlich ihren Lohn fanden. Stürmischer Beifall unterbrach Dr. Goebbels, als er dann fcststellte: „Der Führer hat sein euch gegebenes Wort cingelöst. Ewig wird dieser Boden von nun an deutsch bleiben." Zum Schluß sprach Dr. Goebbels von dem großen Reich der Deutschen, das jetzt im Werden ist und das unter Wehen und Schmerzen geboren wird: „Der Führer gab ihm Ge stalt und Aufgabe. Ihm gehören wir mit Leib und Seele bis zum Tode!" Gedenken an In Danzig fänden am Sonntag aus Anlaß der ersten Wiederkehr des Tages der Befreiung große Feiern statt, au denen sich die Bevölkerung in dem Gedenken an den 1. Sep tember 1939, an dem Danzig endlich ins Reich Heimkehr», vereinigten. Der Tag begann mit dem allgemeinen Wecken. Dann legten Gauleiter und Rcichsstatthalter Forster und der Stellvertretende Kommandierende General und Befehls haber im Wehrkreis XX, Generalleutnant Bock, an den Grä bern der für den Freiheitskampf Gefallenen Kränze nieder. Auf dem Langen Markt fand eine Großkundgebung statt, an der Vertreter von Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine der Behörden und der Partei teilnahmen. Nach Aufmarsch dei Organisationen schritt Gauleiter Forster die Fronten de> Ehrensormationen ab. Danach hielt er eine Ansprache, in det er noch einmal die Zustände in Danzig vor dem 1. Septembet 1939 in die Erinnerung zurückrief und der unerhörten pol nischen Provokationen gedachte, denen Danzig damals aus gesetzt war. Dann ging der Gauleiter auf die große Zei: vor einem Jahre ein und dankte all den Männern, die mit der Waffe in der Hand sich zur Verteidigung dei Heimat bereit erklärt hatten, nachdem die frechen Heraus forderungen der Polen kein Ende nehmen wollten und be reits viele Danziger Opfer der polnischen Provokation ge worden waren. Diese Zeit sei, so betonte der Gauleiter, un vergessen für Danzig, denn sie sei der Auftakt für die Be frciung gewesen, die am 1. September 1939 erfolgt sei. Ab schließend warf Gauleiter Forster einen Blick in die Zukunß und verhieß sür Danzig eine neue Blüte. Am Schluß der Großkundgebung wurde ein Dank und HuldigunaStelegramm an den Führer ver lesen, in dem der Gauleiter namens der Danziger Bevölke rung Adolf Hitler den unauslöschlichen Dank zum Ausdruo bringt. Am Sonntagnachmittag wurde eine Rundsunksendm» gegeben: „Der Todesmarsch nach Lowitsch". Ein Zapfen streich auf dem Langen Markt, zn dem die Tau sende mit brennenden Fackeln durch die Straßen zogen, schloß den denkwürdigen Tag ab. llngarilch'kumänüche Krenzlommisfiou Die ungarisch-rumänische gemischte Militärmission zur Regelung der mit der Uebergabe des durch den Wiener Schiedsspruch an Ungarn gefallenen Gebiete zusammen hängenden Fragen ist in Großwardein zusammengetreten. Im einzelnen hat der Gemischte Militärausschuß die Aufgabe, die genaue Grenzlinie festzustellen, ferner die Modalitäten der Uebergabe des Gebietes an Ungarn zu bestimmen sowie die verschiedenen zeitlichen Abschnitte festznsetzen, innerhalb deren die Räumung durch das rumänische Militär bzw. die Besetzung durch die ungarischen Truppen zu erfolgen hat. Die ungarische Abordnung besteht aus sechs Mitgliedern unter Führung des Feldmarschalleutnants Nadah. Loudon mutz Torpedierung zugeben Nach einer Mitteilung der britischen Admiralität ist der englische Hilfskreuzer „Dunvegan Castle" im nördlichen Atlantik torpediert worden und gesunken. Das Schiff hatte eine Wasserverdrängung von 15 000 BRT. Etwa 30 Mann der Besatzung würden vermißt, 250 seien durch ein anderes Kriegsschiss gerettet worden. die Befreiung Freiheitsfeiern in Danzig i