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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den AmtsgerichtsbezirL Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dteie Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn, und Feiertage «e-ugöpreiS: Bei Abholung 14 tägig 1.-RM., frei HauS1.10RM. etnschl.^bez. lü Pf r^gerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt kÄnen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZettungsauSgabe sür Abholer '»glich S-S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsütze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm- 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Heimatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Test Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz ¬ amtes zu Kamenz Nr. 164 92. Jahrgang Dienstag, den 16. Juli 1940 Die Franzosen zur Churchill-Rede Ein Gemisch unbescheidener Belehrungen und widerspruchsvoller Behauptungen DVB. Bern. 16. 7. In einer Verlautbarung der Agentur Havas aus Vichy wird ausgeführt: Der Wortlaut der neuen Rede Churchills ist eben erst in Vichy eingetroffen und konnte in zuständigen Kreisen noch nicht geprüft oder kommentiert werden. Vach den ersten Eindrücken sind die Er klärungen des englischen Premierministers in diesen Kreisen jedoch kältester Zurückhaltung begegnet. Vach einem Attentat. Las alle Franzosen zutiefst berührt hat, hat er nicht einmal Lie Worte zu finden gewußt, die die Abscheulichkeit hätten mildern können. Die Vede Churchills ist nur ein Gemisch unbescheidener Be lehrungen an die Adresse Frankreichs und widerspruchsvoller Behauptungen, die auf die völlige Hilfslosigkeit eines schlech ten Gewissens hinzuweisen scheinen. Einen ehemaligen Waf- fengesährten anzugreifen und zu verwunden, um dessen Sicher heit besser zu gewährleisten, ist eine Liebertreibung LeH Nächstenliebe, die man Herrn Churchill gern erspart hätte. Wenn andererseits nach den ersten Kämpfen, die Frankreich für seinen ehemaligen Verbündeten geliefert hat, nachdem dieser sechs Monate Zeit hatte, um sich aus den Krieg vor zubereiten, Churchill' Frankreich seines „Wohlwollens" ver sichert, so scheint das in keinem Verhältnis zu den von Frank reich gebrachten Opfern zu stehen. Dieses Wohlwollen besteht »übrigens nur aus Worten. Auf der einen Seite dezimierte Armeen und eine schwergetroffene Bevölkerung, auf der an deren .Seite unbestimmte Versicherungen des Wohlwollens nach der Zerstörung unserer Kriegsschiffe und der Beschlag nahme unserer Handelsschiffe. In den französischen zuständigen Kreisen bemerkt man auch, daß Churchill jetzt nichts Gutes an Lem früheren Re gime Frankreichs läßt, das er mit Lob zudeckte, solange es ihm gehorchte, während er es jetzt als verfault bezeichnet. Frankreich, so erklärt man weiter, ist an die Schwankungen Churchills gewöhnt. Ständige Mißachtung des Moten Brenzes Englische Brandbomben auf Straßburg — In der Nacht zum Freitag griffen englische Flieger Siraß- burg an, wobei etwa vierzig Brandbomben auf den Vorort Neudorf abgeworfcn wurden. Die Bomben fielen in etwa achtzig Meter Entfernung von einem Feldlazarett nieder. Bel stark bewölktem Himmel flogen die englischen Maschinen nur in geringer Höhe, so daß sie das große Rote Kreuz auf dem Dach unbedingt erkennen mußten. Die Bomben trafen keiner lei militärische Anlagen und richteten nur geringen Sach schaden an. Auch dieser englische Neberfall auf den Straßburger Vor ort Neudorf trägt alle Kennzeichen der britischen Luftpiraterici Nichtachtung des völkerrechtlich anerkannten Zeichens des Ro ten Kreuzes: die heimtückische Verwendung von Brandbom ben, die beweist, daß der Angriff nur der Einschüchterung und Beunruhigung der Zivilbevölkerung gegolten Hal: daß Feh len eines militärischen Zieles und schließlich der geringe Er folg der Aktion. Die „königliche" Luftflotte, die unfähig war, das Gebiet Frankreichs zu schützen, so lange es der Verbündete Eng lands war, sammelt billige Lorbeeren durch feige Attentate auf die friedliche Bevölkerung, nur damit Duff Cooper neue „Siegesmeldungen" verkünden kann. Ein Verfahren, das zeigt, wie sehr diesen verkommenen Brandstiftern das Wasser bc- ireits bis zum Halse stehen muß. Erneut deutsches Seenotflugzeug beschoffen Es entspricht ganz dieser Haltung der Engländer, wenn sie ein durch seinen weißen Anstrich und Rotes Kreuz weithin kenntliches deutsches Seenotflugzeug beschießen. Wie wenig sie dabei von „Humanität" geleitet werden, zeigt die Tatsache, daß dieses deutsche Seenotflugzeug zur Rettung der Mann schaften von zwei notgclandeten englischen Wellington-Flug zeugen niederging. Dabei wurde es von englischen Minensuch booten, die sich in der Nähe aufhieltcn, und das Seenotflug zeug zweifelsfrei und seine Absicht der Hilfeleistung erkannt haben, beschossen. Bei den herrschenden Lichtverhältnissen war das Roie-Kreuz-Zeichen nicht zu übersehen. . Doch ist das nicht der einzige Fall völkerrechtswidrigen Verhaltens englischer Schiffe gegen deutsche Seenotflugzeuge. Der Flugzeugführer des angegriffenen Flugzeuges war bereits am 30. Mai bei der Durchführun einer Rettungsaktion durch englische Flak beschossen worden. AMeuUche Roheit englWer Soldaten Abscheulich ist ein Verbrechen, das sich britische Soldaten in Belgien zuschulden kommen ließen. Die belgische Kranken schwester Fernande Vachaudez war davon Augenzeuge und be richtet: „Neben einem zerschoßenen deutschen Kraftwagen lasen zwei tote deutsche Soldaten. Dem einen war der Kopf zertrüm mert, und der andere hatte schwere Verletzungen am Körper Die in der Nähe kämpfenden Engländer kamen zu den toter deutschen Soldaten und sprachen etwas unter stch, was ich nich verstand. Aus geringer Höhe ein Lazarett angegriffen Daraufhin öffneten sie den in der Nähe im Straßenpslastei eingelassenen Deckel eines Gullys und warfen die deutschen Sol daien dort hinein. Auch in der Nähe liegende Wassen oder ähn liches, vermutlich Handgranaten, warfen sie in die Oessnun; hinterher. Alsdann schlossen iie den Deckel wieder. Ich kann ar Ort und Stelle den Platz zeigen, wo dieser Vorfall sich zutrug/ Diese Aussagen der belgischen Krankenschwester werde: durch die Ehefrau des französischen Polizeibeamten Doepyed aus Lille. Rue de la Vassee 27. bestätigt. Ihr Mann meldete der Vorgang nach dem Einrücken der deutschen Truppen, worau die Leichen aus der Straßenkanalisation wieder entfernt uni würdig bestattet wurden. Dreie menschlich fo oerabschcuungswürdige Handlungsweise Ser britischen Soldaten stellt eindeutig den Tatbestand der 2crchenjchänd2rrA dar. Kirche in die Luft gesprengt Daß bei solchen Verbrechen die englischen Kriegsanstifter sor der Zerstörung von Kirchen und vor anderen Aeußerunaen Ser Kultur nichr zurückschrecken, nimmt nicht wunder. So haben iie in vielen Fällen Kirchen zu militärischen Stützpunkten ge macht oder bei militärischen Aktionen keinerlei Rücksicht auf Eöt- :eshäuser genommen, während deutsche Truppen darauf achteten, saß die Kirchen keine Schäden erlitten. Den Engländern aber !am es nicht darauf an. belgischen Soldaten, wie der Pfarrer oon Deunze. südöstlich von Gent, berichtet, den Befehl zu geben, Sie Kirche mit zehn Kilogramm Dynamit zu sprengen. Nur iwanzig Minuten wurden dem Pfarrer gelaßen, um die wert vollsten Gegenstände zu bergen, so daß kostbare Altertümer zer stört wurden. Der Bitte des Pfarrers, die Kirche zu schonen, ! wurde kein Gehör gegeben. Kaum zu zählen sind diese Beispiele von Greueltaten britischer Truppen. Roheit hat sich hier mit Feigheit gepaart. Am Sonutag fünf Luftangriffe auf Gibraltar Festung mit Hasen bombardiert Am Sonntag überflogen unbekannte Flugzeuge fünfma! Gibraltar und warfen, wie der Korrespondent der Madridei Zeitung „Jnsormaciones" in La Linea mrtteilt, zahlreiche Bom ben über der Festung und den im Hafen liegenden Schiffen ab 3n Gibraltar herrscht starke Nervosität unter der Bevölkerung Sie infolge der aus Marokko zurückgekehrten Evakuierten wieder ebenso zahlreich ist wie früher. Der Korrespondent erlebte di« Luftangriffe als Augenzeuge. General Scheloff besichtigt die Westfront Der General der Infanterie a. D. Schekoff, der während des Weltkrieges Generalissimus der bulgarischen Streitkräfte war und für seine Verdienste den Orden Pour-le-merite er hielt, bat nck auf Einladung des Oberbefehlshabers des Hee- Gegenblockade Seit dem Tage Les beendeten Kampfes mit Frankreich tragen die Berichte Les Oberkommandos der Wehrmacht wie der ein besonderes Merkmal: die ständigen hohen Derfenkungsziffern der englischen Handelstonnage. Damit knüpft die deutsche Kriegsmarine an die Zett ihres in diesem Kriege wirksamsten Einsatzes vor Beginn Les Feld zuges im Westen an, wobei sich jetzt auch Stukas an diesen Unternehmungen beteiligen. Seit dem 1. Juli ist kein Tag vergangen, an Lem nicht Kriegsmarine und Luftwaffe eine stattliche Strecke von versenkten Handelsschiffen und dombar« vierten Dahn- und Hafenanlagen, Rüstungswerken, Flug« Plätzen und dergl. aufzuweisen hatten. Dabei sind die Boraus setzungen sür diesen Teil Les Krieges gegen England, ins besondere soweit Lie deutsche Gegenblockade in Frage kommt, im Vergleich mit Ler ersten Phase für Deutschland sehr viel besser geworden, und zwar aus folgenden Gründen: l. Die Handelsbeziehungen Englands haben sich radikal verschlechtert. Die Nordsee hat für England jede Bedeutung verloren, denn alle Staaten, mit Lenen es über die Nordsee hinweg Handel führte, find in deutschen Händen oder durch deutschbesetzte Gebiete von England getrennt. Aehnlich haben sich Lie Verhältnisse durch den Kriegseintritt Italiens in bezug auf den Südosten und sogar Len Vorderen Orient entwickelt. Wie stark diese Tatsache ins Gewicht fällt, ergibt sich daraus, daß in normalen Zeiten rund ein Drittel der britischen Ge samteinfuhr aus europäischen Ländern Ersatz angewiesen, Len Les sich nun meist aus Liebers«, also unter großem Zeit verlust und vervielfachten Transportschwierigkeiten verschaffen muh, wenn es ihn überhaupt bekommt. , 2. Die deutschen Angrisssmittel, Kriegsmarine und Luft« Waffe, sind Lurch dir Feldzüge in Skandinavien und ilnt den Engländern sehr viel näher gerückt. Der Kanal ist heute bas am meisten gefährdete Gebiet. Durch ihn aber müssen iallo Zufuhren, die nach London wollen und London ist mit 40- Prozent an Ler britischen Einfuhr beteiligt. 2n Londons wohnt auchein Fünftel der englischen Gesamtbevölkerung, und die englische Hauptstadt war seit jeher der beherrschende Verteilungsplatz des gesamten Landes. 3. Dadurch, daß die Nords«, ehemals der Hauptkampf platz des Handelskrieges, nicht mehr eigentliches Operations gebiet ist, und in dem relativ engen Raum des Kanals die Luftwaffe und die Schnellboote in steigendem Maße die Auf gaben der LI-Boote mit übernehmen, können die Ll-Boote nun mehr, wie es auch ihrem weiteren Operationsradius besser entspricht, stärker auf größeren Fahrten angrfetzt werden. Das bedeutet eine umfassendere Einbeziehung der atlantischen Routen in unsere Gegrnblockade und vor allem auch eine verschärfte Kontrolle der englischen Zufuhren aus Spanien, Die Biskaya ist heute ein bevorzugtes Operationsfeld Ler deutschen Einheiten. Die aus alledem sich ergebenden Möglich keiten werden sicher das Bild der weiteren Entwicklung auf diesem Teilgebiet Ler Kriegführung erheblich beeinflussen. Der Gesamteindruck ist unabweisbar: Auch dieser Druck ber Gegenblockabe auf England wird täglich stärker. Sein besonderer Wert für Deutschland liegt aber in der Tatsache, daß er durchaus nicht die einzige Waffe ist, sondern nur ein zusätzliches, wenn auch sehr wirksames Mittel neben anderen von noch größerer Durchschlagskraft, die jederzeit eingesetzt werden können, wenn die deutsche Führung es für richtig hält. res an die Westfront begeben, um die Schlachtfelder in Frank reich, Holland und Belgien zu besichtigen. In seiner Beglei tung befinden sich der bulgarische Generalstabsoberst Popofs und der deutsche Militärattache an der deutschen Gesandtschaft in Bulgarien, Oberstleutnant i. G. Bruckmann. Start beeindruckt Nach der Besichtigung der Alpcnfront Dankschreiben ausländischer Journalisten an Mussolini 22 ausländische Journalisten, die in der vergangenen Woche eine Besichtigung des italienischen Kriegsschauplatzes an der französischen Alpenfront unternahmen, haben dem Duce em Dankschreiben übersandt, worin sie ihre Eindrücke über die Wasfentaten der italienischen Wehrmacht schildern. Der Mut, die Moral und das schlichte Auftreten der italieni-