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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dirir Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- «nd Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.—RM., frei Haus 1.10 RM. einschl-Ä bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer täglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlahsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftlekter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pucksnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Heimatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Tell Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung -er amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz- Nr. 151 amtes zu Kamenz 92. Jahrgang Montag, den 1. Juli 1940 Jie erste Sitzung der Waffenstillstandsksnimisfinn Der Führer besichtigt die Maginotlinie Immer wieder »er uns in für das Weihe Haus als mit der Kriegsentwicklung in Europa besaht habe. Es sei Defaitismus, so sagt die „Washington Post", daß Amerika verloren wäre, wenn England den Krieg verlieren sollte. Gefährlicher als die 5. Kolonne sei die Schar derer, die so wenig Vertrauen in Amerikas eigene Kraft hätten, und glaubten, dah die westliche Kultur verloren sei, wenn Deutsche land den Krieg gewinne. Amerika sei kein Anhängsel Europas« Deshalb sei der Republikanische Parteitag so erfrischend und ermutigend gewesen. Wilkies „Blitzkrieg" und der schließlich auch von der Parteimaschine nicht mehr zu überhörende Ruf nach einem Amerikaner, für den nicht Europa, sondern Amerika zuerst komme, zeigten ein gesundes Erwachen des amerikani- scheu Volkes. : » DRB. Wiesbaden, 30. 6. In Wiesbaden fand am Sonntag vormittag die erste Sitzung der deutschen Wasfen- stillftandskommission und der französischen Abordnung im Hotel „Rassauer Hof" statt. Am 11 Ähr traf der Führer der deutschen Delegation, General von Stülpnagel, mit seiner Begleitung ein. Kurz darauf kamen auch die Mitglieder der französischen Delegation, an ihrer Spitze der General der französischen Armee, Huntzinger. Dieser stellte General von Stülpnagel zunächst seine engsten Mitarbeiter vor, nämlich: General der Luftwaffe Mouchard, Oberstleutnant Houbret und Kapitän z. S. Tracvu, während General von Stülpnagel neben feiner persönlichen Begleitung die führenden Mitglieder der deutschen Abordnung vorstellte. Diese sind: Generalleutnant Mieth (Heer), Generalleutnant Förster (Luftwaffe), Kapitän z. S. Wever (Marine), Oberst Huenermann (Rüstungsindustrie) und Oberstleutnant des Ge- ralstabes Böhme (Oberkommando der Wehrmacht). in dem Fahrstuhl, >er vier von diesen -tahlkuppeln gehö rt enthält die bei- An der großen in dem im zweiten Stock gelegenen Ver sammlungsraum nahmen dann ungefähr 40 Personen Platz, in der Mitte General von Stülpnagel, ihm gegenüber General Huntzinger. General von Stülpnagel eröffnete die Sitzung mit folgenden Worten: „Ich erkläre hiermit die Verhandlungen der Waffen stillstandskommission sür eröffnet. Die Waffenstillstandskom mission dient der Durchführung der Bestimmungen, wie sie im Waffenstillstandsvertrag festgelegt worden sind. Sie hat ebenso di« Aebereinstimmung mit den Bestimmungen zu wahren, die sich auS dem italienisch-französischen Waffenstillstands- Vertrag ergeben." < Z Rach diesen Worten trat die deutsche Waffenstillstauds- kommission und die französische Abordnung in die sachlichen Verhandlungen ein. Erstaunen oer Franzosen selbst über technische Einzelheiten außerordentlich gut unterrichtet. Das Geschütz in der Panzer- küvpel wird von den zehn Weser tiefer als das Rohr sitzen den Kanonier indirekt gerichtet. Er erhält vom Beobachter lediglich oie Richtwerte angegeben und stellt danach von un ten her das Geschütz ein, ohne den Gegner, den das Geschütz in direktem Schutz „anspricht", zu sehen. Und von der Ziel genauigkeit dieser Anlage haben unsere Soldaten manche Kost probe erhalten. Im Hauptwerk sind ständig 400 Mann, in den Nebenwerken, die nicht alle unterirdisch mit dem (DNB) Führcrhauptquarticr, 30. Juni. Der Führer besuchte am Sonntag vom Führerhaupt- guarticr aus Mühlhausen und das obere Elsaß. Bei dieser Gelegenheit besichtigte der Führer verschie dene schwere Panzcrwerke der Maginotlinie, die durch die neuen deutschen Waffen in kürzester Zeit kampfunfähig gemacht worden waren. vaupiwerr verbunden sind, weitere 250 Mann. Das Haupt werk verfügt über Schnellfeuerkanonen verschiedener Kaliber, schwere Doppelmaschinengewehre und an den Scharten leichte Maschinengewehre. In den geräumigen, durch kilometer lange Tunnel von den Panzerwerken getrennten Munilions- hauptlagern liegen noch größte Mengen MG.- und Artillerie, Munition. Außer den acht untereinander verbundenen KampfblockH umfaßt das Werk noch, ebenfalls in 75 Meter Tiefe, groß« Kasernenanlagen, ein elektrisches Kraftwerk für dir Fahrstuhl« die Anlage für die Ventilation und die Bahnen. Werkstätteij ermöglichen das Beseitigen von Schäden. Für jedes MG, und Geschütz in den Panzerkuppeln lagert unten ein Ersatz, rohr, das schnellstens eingeschoben werden kann. Englands Ansehen dahin Selbst kleine Staaten tanzen nicht nach der englischen Flöte Stockholm. Der völlige Zerfall des Ansehens des «englischen Weltreiches wird am Sonnabend in einem Leit artikel von „Svenska Worgenbladet" niit folgenden Worten charakterisiert: „Kürzlich war England noch «ine stolz« Klippe, an der sich bie Brandung machtlos brach. Aus diese Klippe suchten sich die Schiffsbrüchigen jetzt zu retten, Staatsmänner, di« ihre Länder und ihre Regierungsgewalt verloren hatten. Früher konnte man in Ruhe warten, denn England würde alles ordnen. Jetzt aber kämpst dieses gleiche England um sein eigenes Leben. Es hat die gigantischste und wirksamste Kriegsmaschinerie aller Zeiten gegen sich. Der verwundet« Löwe hat viel von seinem Ulten Prestige eingebüßt. Aber England muh sich damit abfinden, eine umstrittene Macht zu sein. Selbst Keine Staaten, die früher nach Ler englischen Flöte tanzten, ziehen sich nun von ihm zurück und suchen Rat bei anderen Großmächten, bei den Feinden Englands. Aegypten zögert, die Türkei zögert, Rumänien fragt nicht mehr den englischen diplomatischen Vertreter in Bukarest um Rat, sondern wendet sich an die Vertreter Deutschlands und Italiens. Und während Japan früher auf England Rücksicht nahm, beeilt es sich heute, eine drohende Sprache zu führen, um seinen Willen durchzufetzen." „Gesundes Erwachen des ameri kanischen Volkes" „Besinnung auf di« inneren Probleme". „Amerika kein An hängsel Europas". „Washington Post": „Ueber da« Ab klingen der Kriegshetze befriedigt" Washington. 2n einem Rückblick auf Lie vergangene Epoche gibt die „Washington Post" ihrer Befriedigung dar über Ausdruck, dah die amerikanische Oeffentlichkeit in den letzten Tagen sich mehr mit dem republikanischen Kandidaten reu jeweils zu einem Werk. Die Haupl_^ . »en Schnellfeuerkanonen, und zwar nicht nur vom Kaliber 7,5, pudern auch Kaliber 10,5, ja sogar 13,5. Neben der Hauptkuppel die Kuppel mit den Zwillingsmaschinengewehre« und die Beob- achtungskuppeln. aus denen kleine Sehrohre emporragen, falls cs einmal notwendig gewesen sein sollte, die Sehschlitze, die wie derum Scherenfernrohre enthalten, zu schließen. „Unv nun führen Sie uns bitte die indirekte Geschütz- »instelluna vor." Die deutschen Uebernabmeoffiziere sind rum 75 Meter unter See MaMoMie Mit der Schnellbahn von Panzcrwerk zu Panzerwerk — Zehn Monate in naßkalten Kellern gelegen Von Kriegsberichter Heinz Dieter Pilgram (PK.) Eine Wagenkolonne fährt durch ein Dorf, um einige zersprengte Truppen herum, querfeldein auf ein Waldstück hin und verschwindet darin. Dieser Wald hat es in sich. Er verbirgt eines der schwersten Festungswerke der französischen Maginot linie. Eine Gruppe französischer Offiziere erwartet das deutsche Uebergabekommando. Eine kurze Besprechung. Ein Schriftstück wird in deutscher und in französischer Sprache ausgefertigt. Der Bataillonslommandeur Oberstleutnant V. erklärt auf Ehre, dog sämtliche Waffen im Werk V in den Räumen geblieben sind. Unter Führung der französischen Offiziere geht es in das Panzcrwerk hinein. Zunächst durch eine dicke Stahltür, dann über eine verschiebbare Bodenplatte und wieder durch eine dicke Stahltür, ebenfalls mrt ME.-Schießscharten versehen. Nun eine Strecke an Spreng kammern vorbei, die dazu bestimmt waren, den Eingang völlig zuzudecken, falls der Gegner doch einmal selbst durch die zweite Stahltür eingedrunaen sein sollte. Von Ferne hört man das leise Surren von Motoren, die die ganze Anlage mit elektrischem Licht versorgen. Wir stehen vor einer Gruppe von Fahrstühlen, rechts schwere Lastfahrzüge, »aneben kleine Munitionsfahrzüge und links ein geräumiger schneller Personenzug. 75 Meter geht es hinab in die Tiefe. Und unten zieht sich ein Netz von kilometerlangen Gängen aus, »urch elektrische Lampen erleuchtet, allerdigs nicht allzuhell. Eine elektrische Schnellbahn mit Mannschafts-, und Eerätewagen steht zur Abfahrt bereit. Nicht etwa niedergeschlagen oder bedrückt, sondern voller Stolz führen die französischen Offiziere das deutsche Ueber- nahmekommando durch das Werk. Nicht ein Panzerwerk allein wird übergeben, sondern eine ganze Werkgruppe, in 75 Meter Liese, verbunden durch kilometerlange Kanäle, durch die die elektrischen Bahnen sausen. Sn Sv-Kilometer-Tempo geht es mm Pauzerroerk zu Panzerwerk. Verschiedene Scharfen sind so eingerichtet, datz das MGs rasch beiseitegeschoben und ein Schn etlfeuerge schütz in die Scharte eingefahren werden kann. Die Luft ist trotz der Lüftunqsanlagen feucht und stickig. Der Boden m fall allen Räumen ist glitschig, vor allen in den Mannschasts, räumen und Kasernen. Strohdecken, Decken, allesistseuchj und kalt. Seit zehn Monaten sitzen die Mannschaften hier in dieser Werkgruppe, in dieser Festung. Es gibt keine Ablösung: Der Kreis der Mannschaften, die diese Anlagen beherrschens sollte möglichst klein gehalten werden. Wie, erlöst und nt alle, daß es nun endlich Mausgeht in. die.irische Luft. . Fachmännisch besehen sich unsere Plomeronmere sag Werk. Sie überlegen, wie sie die Anlage gestürmt hätten, n« außer Gefecht zu setzen, wäre durchaus nicht unmöglich ge, wesen. Den Beweis hat unsere Wehrmacht ja an verschie denen Stellen der Maginotlinie erbracht. Aber das Eindrim gen? Ja, das wäre noch eine harte Nuß gewesen, aber auch sie wäre geknackt worden. Zuchtha«; sür die Nickman-Baude Die englischen Sabotagepläne in Schweden erneut bestätigt. Die Sabotage-Clique des Engländers Nickman wurde von dem Stockholmer Stadtgericht zu schweren Zuchthausstrafen verurteilt. Der Hauptattentäter, Alfred Fredrik Rickinan, wurde zu 8 Jahren Zuchthaus, Ernest John Biggs zu 5 Jahren Zuchthaus, Fräulein Johansson zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und der Angeklagte Behrich gleichfalls zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. Aus dem Urteil geht hervor, daß Nickman von einem Repraientanten einer fremden Macht (England) ^Geld ent- gegengenommen hatte, um den Krananlagen in oxelösund Schaden zuzufügcn und dadurch dem Erzexport Hindernisse in den Weg zu legen. Diese Sabotagehandlung sollte durch Behrich ausgesuhrt werden, der auch zweimal in Oxelösund war, ledoch diese Tat nicht ausführen konnte, und auch Abstand nahm, sie auszuführcn. Danach haben Nickman und andere seiner Clique Oxelösund besucht, schließlich aber Auftrag er- Sabotagenicht auszuführcn. Insgesamt hat Rick- man 35 000 Kronen für die Durchführung seiner Sabotaqetätia- leit erhalten. Rund 16 500 Kronen wurden noch aus dem Bank konto seiner schwedischen Sekretärin beschlagnahmt. I wieder heißt es, umsteigen vom Zug un: in die Panzerkuppeln bringt. Drei od> »us mächtigen Vetonklötze« herausragenden S