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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dkl, Z-itunn erschein, täglich mii Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. v-zugSpr-kS: Bei Abholung 14 tägig 1.—NM., frei Haus 1.10 RM.-inschl-l^bez. 15 Pf. Drägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 NM. Di« Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aus Rückzahlung der Bezugspreises. ZektungsauSgabe für Abholer täglich A—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen kein- Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheknungStagen bis vor». 10 Ubr aufmaeben - Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftlett-r- Walter Mohr. Pulsnitz; Stello.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Heimatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. - Geschäftsstelle- Nur Adolf-Hitler-Stratze 2 - Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthüll Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz ¬ amtes zu Kamenz 92. Jahrgang Nr. 156 Sonnabend, den 6. Juli 1940 Aufruf von Reichsminister Dr. Goebbels an die Berliner Bevölkerung Berlin. Reichsminister Dr. Goebbels richtete an die Berliner Bevölkerung einen Aufruf: Berliner und Berlinerinnen! Der Krieg gegen Frankreich ist beendet. Seit Beginn der Offensive am 10. Mai weilte der Führer in seinem Hauptquartier im Westen. Bon dort aus hat er die Pläne vorbereitet die das alte Frankreich zertrümmerten. Jetzt kehrt er zum ersten Male wieder nach achtwöchiger Abwesenheit in di? Reichshauptstadt zurück. Heute. Sonnabend, am 6. Juli. 15 Uhr. wird er auf dem Anhalter Bahnhof eintreffen. , ^u.mer und Frauen von Berlin! Ich weiß daß ich einen Herzenswunsch von Euch altert ausspreche. wenn ich Euch zu einem Empfang des Führers aufrufe wie ihn Berlin noch nie gesehen hat. In wenigen Stunden muß unsere Stadt ein einziges Flaggenmeer sein. Mittags um 12 Uhr schließen die Betriebe und Geschäfte. Das arbeitende Berlin marschiert in geschlossenem Anmarsch an die Anfahrtsstraßen des Führers. Wir alle wollen ihm aus tiefem und dankerfüllten Herzen unseren Willkommenqruß zurufen und damit bekunden wie glücklich wir sind, ihn wieder in unseren Mauern zu haben. - » Es lebe der Führer! Es lebe unser Volk und unser Reich! ' - . gez. Reichsminister Dr. Goebbels. ' Gauleiter von Berlin. «»Wl W Kians nni SmW in Berlin Berlin. 8. Juli. Der Miglich - Italienische Minister des Aeutzeren. Graf Ciano, der Sonnabend morgen Rom verlassen hat trifft auf Einladung der Neichsregierung am Sonntag zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin ein. Außenminister Baudom über Frankreichs Außenpolitik »2m Fahrwasser Englands in den Krieg eingetreten" — Der englische Angriff auf französische Schiffe und seine Folgen auf die Neugestaltung der Politik Frankreichs DRB. Genf, 6. 7. Wie Havas auch Mchy meldet, spr gestern Außenminister Baudoin vor der französischen Presse. Er kennzeichnete Frankreichs bisherige Außenpolitik, die seit langen Jahren von dem Wunsch geführt gewesen sei, nichts zu tun, was es mit der auswärtigen Politik Großbritanniens auseinanderbringen könnte. Die Sanktionspolitik, die es von Italien trennte, sei diesem Wunsch entsprungen, ebenso seine Politik gegenüber Mitteleuropa und Deutschland. So sei Frankreich in den Krieg mit Deutschland im Fahrwasser Eng lands eingetreten, nachdem dies zuerst den Krieg erklärt habe. Baudoin kam dann aus die letzten Kriegsereignisse zu sprechen und sagte wörtlich: „Nach dem Zusammenbruch an der Waas konnten wir den Rückzug unserer Rordarmee durch führen. Diese hat bis zum letzten Tag gekämpft, um den Rückzug von vier Fünftel der englischen Armee zu crmög- lischen, während kaum die Hälfte der französischen Armee gerettet wurde." Baudoin kam in diesem Zusammenhang aus den „Angriff der Briten auf Frankreichs Schiffe" zu sprechen und erklärte: Diese Tatsachen könnten nicht verfehlen, einen Einfluß auf die Neugestaltung der französischen Politik auSzuüben. Frankreich« Beziehungen zu England feien dadurch auf ein« neue Ebene gerate«. ES habe daher den Entschluß gefaßt, ferne diplomatischen Beziehungen mit denen abzubrechen, die am Blut seiner Söhne schuldig sind. Der französischen Re gierung liege daran, mit den ihr verbliebenen Mitteln und in geeigneter Form die Ehre und di« Interessen Frankreichs zu schützen. - . ! - Kämpfe m Syrien Gefechte zwischen englischen unv französischen Truppen Nach Berichten aus Istanbul ist es an verschiedenen Stellen der palästinensisch-syrischen Grenze zu Gefechten zwrschen bri tischen unv französischen Truppen gekommen. Als Hintergrund w vielen Zusammenstößen wird miraeteilt. daß vermutlich pol nische unv andere bei Kriegsausbruch von den Alliierten gedun gene Streitkräfte versucht haben, von der französischen auf Vie englische Seite der syrischen Truppen überzuwechseln. Dabei ist es bei vem beabsichtigten Erenzübertritt zu Kampfhandlungen gekommen. , Schlägerei zwischen französischen Flüchtlingen und Engländern Wie die Londoner Zeitung „Evening Standard" meldet, ist es in Southampton und Portsmouth nach volitischen Diskus sionen zwischen französischen Flüchtlingen unv Engländern zu Schlägereien gekommen. Kriegsgerichtsversahren gegen -e Gaulle Aus Clermont-Ferrand wird gemeldet: „Der General de Gaulle, der wegen seiner Haltung abgesetzt worden war, ist in Kenntnis gesetzt worden, daß er vor dem Kriegsgericht der l7. Region zu erscheinen hat. * Der französische General de Gaulle war weniger in der Truppe zu finden, dafür aber um so mehr im Büro, und vor allem in den Nachtklubs und am Spieltisch. Auch in London, also nach der Katastrophe seines Vaterlandes, hat er sich in dieser Hinsicht in nichts geändert. Im Gegenteil, er hat bereil- willigst sein eigenes Land verraten und sich dazu hergegeben, gegen die rechtmäßige Regierung des Marschalls Pötäm zu wühlen um dafür von London klingende Münze ein- zuhcimsen. britische Schullivder evakuiert Das britische Gesundheitsministerium teilt mit, daß am Sonntag di- Evakuierung von 40 000 zu diesem Zweck bereits eingetragenen Schulkindern an der Ost- und Nordostküste be ginnen wird. Der erste SM seines Volkes Das Führcrhauptquartier ein Hauptquartier, in dem Weltgeschichte gemacht wird. Aus Anlaß der Niederwerfung Frankreichs gibt die Zeitschrift „Die Wehrmacht" eine Sonderausgabe heraus. Wir gebe» daraus im Auszug einen Artikel des Reichs- Pressechefs wieder, in dem Dr. Dietrich das Führerhaupt- guarticr behandelt. Von diesem Hauptquartier sagt Dr. Dietrich, daß in ihm Weltgeschichte gemacht wird. Wie sehr diese Feststellung zutrifst, zeigen die historischen Ereignisse, deren Zeuge wir waren, zur Genüge. ' Einleitend erinnert der Reichspressechef an die denkwürdige Nacht vom 24. zum 25. Juni; sodann weist er darauf hin, daß, wie im nationalsozialistischen Deutschland Führer und Volk eine unlösbare Einheit bilden, so Führer und Wehrmacht eine ans Tod und Leben verschworene Gemeinschaft. Mit dieser! seiner Wehrmacht habe der Feldherr Adolf Hitler in einem! Siegeszug ohnegleichen die Schlachten von Kutno! und Warschau, von Flandern, an der Seine und in Elsatzi Lothringen geschlagen. „Mit Stahl und Eisen", so führt Tw Dietrich dann weiter aus, „wurden Führer und Wehrmacht; zusammengcschweißt, im Feuer wurde ihre Einheit erhärtet,, und mit dem Blute unserer Gefallenen ist sie besiegelt wordem -Was Deutschlands Wehrmacht unter der genialen Führung ihres Obersten Befehlshabers leistete, hat die Bewunde-i rung der ganzen Welt erregt. Dieses Wunder ist nur zu begreifen, wenn man seine Voraussetzungen betrachtet: Es konnte vollbracht werden, Weik die besten Soldaten der Erde von dem überragendsten und ent- schlußfreudigsten Feldherrn geführt wurden! Wie ein Cäsar seine Legionen und ein Napoleon seine Garden fand, so stand dem Führer für seine eigen artigen Taten das erste soldatische Volk zur Verfügung. Nach seinem Bilde und den kraftvollen Prinzipien der national sozialistischen Weltanschauung hatte er sich dieses Volk und dann seine Wehrmacht geformt. Der Führer ist der e r st e S o l - dat seines Volkes und deshalb ist er auch der alles! überragende Feldherr des totalen Krieges. Er hat eine Revo-l lution nicht nur im sozialen und politischen Leben, sondern; auch in der Kriegführung gemacht. Er hat sowohl ihren! Geist wie ihre Technikrevolutioniert. Mit seinen Armeen, mit seinen Luftflotten und Panzerdivisionen mar-i schieren heute auch die Ideen und der Heroismus einer neue» Zeit. Und wie er aus einem neuen Volle eine neue Wehrmacht schuf, um sie mit seinen Idealen zu erfüllen, so hat er als! Schöpfer der modernen Propaganda dem Reiche auch die geistige Waffe geschmiedet, um das Herz des Volkes immer! wieder au dem unsterblichen Heldentum seiner Soldaten zu; entflammen. Er wußte, daß — um in einem Krieg der Völker zu siegen! — cs nicht nur der Panzerung aus Stahl und Betou bedarf, sondern auch der Stärke der Herzen und der Kraft der Seelen. Der totale Krieg erfordert die totale Führung. In der Person des Führers vereinigen sich alle ihre Elemente , als Volksführer, Staatsmann und Feldherr in gleicher Geniali» I tät zu innerer Geschlossenheit. Der Wirkungskreis des Führers im Kriege ist das Füh- l rerhauptquartier. Das Führerhauptquanier war immer dort, wo es jeweils zum entsprechenden Zeitpunkt sein! mutzte, es war immer an der Stelle, an der die zentrale Lei tung der grotzen operativen Kampshandlungen und die kürzeste Verbindung zu den Hauptstotzrichtungen der Armeen seine Lage bestimmte. Einige Decknamen wie „Felsennest" und „Wolfs^ schlucht" mögen dabei Erwähnung finden. Das Führerhauptquartier ist streng militärisch organisiert und geleitet, umsaht aber neben dem Oberkommando der Wehr macht auch den politischen und persönlichen Führungsstab des Führers. Der Führer hat bekanntlich in seiner Umgebung das Prinzip der kleinstmöglichen A r b e i t s st ä b e„ er ist der geschworene Feind jeder Ueberorganiiation. In täglichen, ja stündlichen Lagebesprechungen mit dem Chef des Ober kommandos der Wehrmacht, mit dessen wenigen Stabsoffi zieren und seinen militärischen Adjutanten leitete er in letzter entscheidender Instanz hier di- gewaltigen Operationen, ließ er seme Befehle den Chefs der Wehrmachtteile in ihre Haupt quartiere übermitteln. Die großen, von höchster Verantwor-