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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger täglich S—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für bas Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bi« norm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haus 1.10 RM. etnschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungSauSgabe sür Abholer Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachnugen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 210 Montag, den 8. September 1941 93. Jahrgang Europa oder England! Scharfe Abrechnung Quislings mit schwedischen Lügen In einer großen politischen Massenkundgebung im Osloer Colosseum sprach der Führer der Nasjonal Sämling, Vidku» Quisling, über die heutige Lage. Da die VersammlungS- haüc den Ansturm der Massen nicht zu fassen vermochte, wurde die Rede durch Lautsprecher auf deren Vorplätze übertragen. Quisling rief den Versammelten zu: Norwegen habe sich zu entscheiden, ob es für England und den Bolschewismus oder für Europa sei. Eine weitere Möglichkeit, gebe es nicht. Ins besondere könne man dieser Grundfrage nicht durch so etwas wie eine „splendid isolation" ausweichen. Norwegen habe das größte nationale und wirtschaftliche Interesse daran, an einer europäischen Ordnung teilzunchmcn, die ebenso den Norden gegen den Bolschewismus schütze wie niit der ewigen „Teile- und Herrsche-Palitil" Englands aufräume. Quisling zeichnete dann die großen politischen Entwick lungslinien der heutigen Zeit auf und zeigte, wie Judentum, England, Sowjets. Kapitalismus und Demokratie in trauter Gemeinschaft gegen das neue Europa und seine sozialeit Er rungenschaften anrennen. Der Führer habe den bolschewisti schen Bernichtungsplan „zum Segen Europas und zum Nutzen für , ns alle" durchkreuzt. So sei Deutschland durch den Lauf der Entwicklung zu seiner schicksalhaften Aufgabe, als die Ger manen und Europa neuordnende Macht und Rettung, Herange führt worden. Adolf Hitler sei damit ein Werkzeug des Schicksals. „Der deutsch-europäische Sieg in der Sowjet union und eine europäisch-kontinentale Neuordnung werden die kriegerischen Verwicklungen auf dem europäischen Kontinent in dieser geschichtlichen Zeit beenden und die Grundlage zu einem Frieden in Europa legen." Quisling kam dann auf die Stellung des neuen Nor wegen zu Europa und insbesondere zu seinen Nachbarstaaten zu sprechen. „Wir sind", so führte er dabei u. a. aus, „mit wachsender Verstimmung Zeuge einer unwürdigen und gehässi gen Agitation, die zum größten Teil in der schwedischen Presse gegen das neue Norwegen unaufhörlich betrieben wird. Unsere Verstimmung wird zu Erstaunen und Verach tung, weil wir leider feststellen müssen, daß es sich hier mei stens um eine gemeine Lügenpropaganda handelt, die augenscheinlich darauf gerichtet ist, dem schwedischen Volk eine falsche Vorstellung von den Verhältnissen in Norwegen, von unserer Bewegung und von dem Auftreten der Deutschen zu geben. Es sind nicht nur tendenziöse Beschreibungen von den Verhältnissen, es handelt sich um bewußte und klare Verdrehungen und Unwahrheiten, oft um lächerliche Lügengeschichten." Es sei etwas ganz Unerhörtes, daß ein Land, das täglich auf seine Neutralität poche, seiner Presse ein derart:,es Auftreten aeaenüber der Staatsaewalt in einem freundlich gesinnten Nachbarvolk gestatte. Außerdem richte sich diese skandalöse schwedische Lügenpropaganda indirekt gegen Deutschland. Die Schweden sollten sich merken, daß es auch das n e u e N o r w e g e n ist, das sie auf diese unwürdige Weise verleumden, aber auch das Norwegen der Zukunft, mit dem Schweden zu rechnen genötigt sein werde. Schweden brauche Norwegen mehr als Norwegen Schweden. „Wir", so rief Quisling aus, „das neue Norwegen, schulden den Schweden keine Entschuldigung für unser Dasein und für unsere Tätigkeit zum Wohle unseres Vaterlandes. Wir erkennen Schweden auch nicht als die führende Nation im Norden an. Schweden bleibt an seinem Frühstückstisch sitzen, während das Schicksal Europas und des Nordens unter Stahl helmen auf den Gefilden und in den Wäldern des Ostens ent schieden wird. Trotz seiner eingeschlossenen Lage bildet es sich ein — ebenso kurzsichtig wie die Schweiz — daß es sich außer halb der Bewegung im ganzen europäischen Kulturkreis halten könne. Wir erstreben für Norwegen keine Führerstellung im Norden. Wir wünschen im Norden nur zusammenarbeitende, ebenbürtige und gleichberechtigte Nationen, jede in ihrem natürlichen Lebensraum, und wir haben das Recht, zu ver langen, und wir verlangen, daß Schweden seine Lügenpropa ganda gegen das neue Norwegen und seine Männer einstellt, ebenso wie seine Unterstützung von norwegenfeindlicher Tätig keit, und daß wir Norweger in Frieden unser eigenes Land frei von schwedischen Schikanen bebauen und ordnen können. Es ist des schwedischen Volkes eigene Sache, in seiner Presse objektive und wahrheitsgetreue Berichte über die Verhältnisse in Norwegen zu verlangen." , Gemeinsam in eine grobe Zulunft Die steigende Flut der neuen Zeit habe unwiderruflich die drei Länder des Nordens, Norwegen, Dänemark und Finn land überschwemmt und umflute auf allen Seiten Schweden. Zweifle jemand daran, daß der Strom der Zeit, der bereits 11 von 17 Millionen Menschen des Nordens ergriffen hat, un weigerlich eines Tages auch Schwedens 6 Millionen erfassen werde? Sei es nicht gerade wegen dieser unabwendbaren Per spektive, daß die schwedische System- und Judenpresse so hitzig und unabgewogen gegen Norwegen ist? Sobald die Länder des Nordens von der internationalen Judenhetze befreit und Vom Druck Englands und der USA. entlastet seien, würden sie sich zu ihrem eigenen nordischen Wesen wiederfinden, um in gemeinsamer Zusammenarbeit mit dem deut schen germanischen Brudervolk einer großen Zu kunft entgegenzugehen. Die natürlichen Voraussetzungen der nordischen Völker eröffneten ihnen innerhalb des Rahmens eines neuen Europas die größten Möglichkeiten. Line stolze wochenbilary Die harten Schläge der deutschen Luftwaffe Die Briten erlitten Lei ihren Versuchen, die Kanalküste und die besetzten Gebiete anzugreifen, auch in der ver gangenen Woche erneut empfindliche Verluste mit dem Ergebnis des Abschusses von 99 Flugzeugen durch deutsche Jäger und Flakartillerie. Dazu verloren sie bei ihren wir- rungslosen Einflügen ins Reich 35 Bomber durch deutsche Nachtjäger und Flak. Sie konnten nicht verhindern, daß die deutschen Kampf flugzeuge bei Tag und Nacht die britische Insel ziel bewusst angrisfen und Flugplätze, Hafen- und Bahn anlagen an der englischen und schottischen Ostküste, in den Midlands und in Lincolnshire bombardierten. Die Docks, Vcr- sorgungsbetriebe und Lagerhäuser von Hull und Newcastle an der Tyne wurden schwer getroffen. Zwei britische Bomber wurden über England selbst abgeschossen. Nicht minder aktiv war die deutsche Luftwaffe über dem Seegebiet umEngland. Westlich Pembroke wurden aus einem Gelcitzug zwei Handelsschiffe, darunter ein großer Tanker mit zusammen 12 000 ART. versenkt, bei Wash zwei Frachter mit 10 000 BRT., ostwärts Sunderland ein Handels schiff mit 3000 BRT. und an anderer Stelle ein ebenso großer Frachter zusammen mit einem Vorpostenboot, so daß wieder 28 000 BRT. vernichtet wurden, wozu noch schwere Beschädi gungen aus vier Handelsschiffen kamen. Weitere vier Handels schiffe mit 30000 BRT. wurden in der Nacht zum 7. Septem ber im Seeaebiet von England versenkt. Auch in Nordafrika konnten die deutschen Kampfflug zeuge 22 300 BRT. Handelsschiffsraum bei Suez vernichten und zwei Frachter in Brand werfen, so daß die Luftwaffe in dieser Woche wieder insgesamt über 80 000 BRT. britischen Schiffsraum vernichtete. Die militärischen Anlagen von Tobruk, Alexandria, Port Said, Jsmailia, Abu Sueir und am Suez- tanal wurden schwer bombardiert. Jn> Osten griffen die deutschen Kampfflugzeuge wie bisher in den Erdkampf ein. Sie vernichteten bei Reval und im Finnischen Meerbusen 74 000 BRT. Transportschisfsraum, beschädigten 39 Transporter schwer, versenkten einen sowje tischen Kreuzer, zwei Zerstörer und beschädigten vier Zerstörer sowie einen Hilfskreuzer schwer. Auf dem Dnjepr versenkten sie ein sowjetisches Kanonenboot und schossen drei weitere in Brand. Die Eisenbahnanlagen ostwärts der Front lagen stän dig unter ihrem Bombenhagel, insbesondere im Raum um Charkow und südwestlich Moskau. So schlug die deutsche Luftwaffe auch in der abgelaufenen Woche jeden Angriff des Feindes erfolgreich zurück und be wies ihren Offcnsivgeist an allen Kampffronten. Drei britische Bomber an der holländischen Küste abgeschossen DNB. Berlin, 7 Sept. Angriffsversuche britischer Bomben, flugzeuge in den heutigen Nachmittagsstnnden an d«r holländi schen Küste wurden von deutschen Jägern unter Verlusten für den Feind zum Scheitern gebracht. Die M« 109 schossen aus dem Bomberverband drei Flugzeuge des Musters Bristol-Blenheim heraus. . z .... und vier Spitfire im Kanalgebiet DNB. Berlin 7. Sept. Soeben eintreffenden Meldungen wird entnommen ,daß die britische Luftwaffe am heutigen Nach- mittag im Kanalgehict noch weitere Verlust« erlitt. In Luftkäm pfen wurden vier Spitfire abgeschossen. Damit haben bis zur Stunde deutsche Jäger am Nachmittag des 7. September ohne eigene Verlust« drei britische Bomber und vier britische Jagd flugzeuge abgeschossen. Britische Admiralität meldet den Verlust des U-Bootes „P. 33« DNB. Berlin, 7. Sept. Di« britische Admiralität mußt« an- geben daß das britische Unterseeboot „P 35" als verloren angej- sehen wird. SüMsverseninmgen und Lrsaybau (Von unserem militärischen Mitarbeiter) Die Ergebnisse des Kampfes gegen die britische Versorgungs schiffahrt im August bedeuten eine Steigerung gegenüber de« Monat Juli. Mit 537 000BRT hat die britische Versorgung^- schiffahrt einen neuen Verlust emstecken müssen, der die bisherigen Schiffsverluste, soweit sie von deutschen Kampfmitteln erzialr sind, auf 13 Millionen BRT hinanftreibt. Diese. Ziffer ist aber keineswegs dis Höchstgrenze des britischen Schiffsverlustes. W:r wissen nicht, wieviei englische Schiffe Duf deutsche Minen gelau fen sind. Aus naheliegenden Gründen gibt di« Kriegsmarine die Tonnage der von ihr aufgebrachten Prisen nicht bekannt. Es muß aber noch zu diesen Ziffern der Anteil hinzu gerechnet werden den die italienische Kriegsmarine für sich verbuchen konnte. Es handelt sich hierbei um «in« Million BRT. Von der Wirklich keit der Einbuße, die die englische Handelsflotte und die ihr an- aeglierderte Tonnage erlitten hat, ist eine Gesamtverlustziffer vor 15 Million«» BRT wohl kaum mehr entfernt. Di« britische Handelsflotte hat mit ihrem eigenen Bestand und der Tonnage der ihr von d-r Admiralität zugewiesenen fran zösischen, holländischen norwegischen und sonstigen Fahrzeuge an die 28 Millionen BRT verfügbar gehabt. Ls bleiben ihr nach 24 Kriegsmonaten weniger als die Hälfte. Aber auch diese kann keineswegs allein in der Versorgnngsschiffahrt für England tätig sein Die militärischen Unternehmungen, in di« sich England im Llahen Osten eingelassen hat, beanspruchen erhebliche Zufuhren Dis britischen Bastionen Gibraltar, Malta. Tobruk und Singa pur müssen laufend — und sehr oft mit Verlusten — versorgt« werden. Die in diesen Diensten tätigen Schiff« fallen für die In» selschiffahrt aus. ' D«r britisch« Transportminister und die zahlreichen neben ihm stehenden Schiffahrtsämter stehen eigentlich schon feit Kriegs beginn vor dem Problem, durch schnellen Nachbau die Lück«, di« die Versenkungen reißen, nicht übergroß werden zu lassen. Der L''tische Schiffsbau selbst ist durch Aufträge der Kriegsmarine, die z. B. im Korvettentyp ein« völlig n«u« Schiffsgattung schuf, stark überlastet. Die laufenden Angriffe auf di« Werftzyntwsn ft.'reu nicht nur die Fertigstellung dieser Einheiten, sondern be- hir.dern darüberhinaus Anlagen und menschliche Kräfte, di« im eigentlichen Handelsschiffsbau eingesetzt sind. Darum sind die Augen aller Engländer auf die nordamerikanische Schlffsbaui- leistung gerichtet. Sie spielt in der Durchhaltungspropaganda der britischen Insel eine große Rolle. Unter Ker Lupe schrumpfen jedoch ihre effektiven Leistungen erheblich zusammen. Wenn der Leiter der nordamsrikanischen Schiffsbaubehörde, Admiral Land Planungsziffern für 1943 von mehr als 12 Millionen BRD nennt, so ist der Gegensatz zu dem tatfächlichen Ergebnis des amerikanischen Schiffsbaues besonders kraß. Eine Leistung von 60 000 BRT im Monat bedeutet nicht gegenüber einer Vetz- senkunasziffer von einer halben Million cm gleichen Zeitraum Was das Leihgesetz vorsah, ist noch in nichts Wirklichkeit ge worden. Es bleibt also das Problem des Ersatzbaues bis heut« völlig offen. Alle Angaben sind Wechsel auf die Zukunft. In d«r Wirklichkeit werden jetzt die Nächte länger und die Angriffsmög lichkeiten der U-Boot-Waffs größer. England wird in den näch sten Wochen zu spüren bekommen. Das ganze Gebiet von Salla befreit Danktelegramm an Generaloberst von Falkenhorst DNB. Helsinki, 7. Sept. Das gesamte Gebiet von Salla in Ncr dfinnland, das durch den Moskaner Zwangsfrieden an di« Sowietunion gefallen war, ist nun vollständig befreit und der Feind vernichtet oder über die Grenze getrieben. Infolgedessen: hat die Gemeindeverwaltung von Salla als Zeichen ihrer Danl» barkeit an den Befehlshaber der siegreichen deutschen Truppen Generaloberst von Falkenhorst «in Danktelegramm in deutsche« Sprache gerichtet. In der Antwort sprach der Generaloberst di< Hoffnung aus, daß der Grenzbevölkerung ein langer störungs freier Fri«den vergönnt sein möcfe 1VW Kilometer rümpfend marschiert In den erfolgreichen Kämpfen der letzten Tage vernichtete eine im Südabschnitt der deutschen Ostfront eingesetzte deutfche Infanteriedivision erneut 34 sowjetische Panzerkampfwagen. Seit dem Beginn des Feldzuges im Osten hat diese Division eine Strecke von mehr als 1000 Kilometern kämpfend und mar schierend zurückgelegt und hierbei insgesamt 176 sowjetische Panzerkampfwagen vernichtet.