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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Nr. 1V2 Somiabend/Sonntag, den 3/4. Mai 1941 93. Jahrgang Boll und wenn nöth Basra w i Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., srei Haus 1.10 RM. einschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer täglich 3—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm. 1V Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachunge« des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Dekanvtmachnugen des Amtsgerichts Dnlsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz muna enthalten, die Namensänderungen, die nach dem 1. No vember 1918 vorgenommen wurden, für ungültig erklärt. Das Gesetz ist mit der Veröffentlichung im An.tsblatt bereits in Kraft getreten. Kroatische; Zudengesetz Entsprechend den Grundsätzen der Nürnberger Gesetze Irak gegen England Aufruf an das Volk — Mobilmachung der irakischen Armee vor der Vollendung — Briten sollen das Land unverzüglich verlassen. Aus Bagdad wird gemeldet: Die irakische Regierung Kailani richtet an das Volk einen Ausruf, in dem es heißt, die Regierung des Irak sei bestrebt gewesen, die Verpflichtungen ihres Vertrages mit England getreulich zu erfüllen und habe iglischer Truppen in Basra gestattet, doch Ich durch den Irak. Wenn England diese Reue Regierung in Griechenland Ausruf des Generals Tsolakoglu an die Bevölkerung 8m Rahmen der Reuordnmig Durch die verbrecherische Politik der letzten griechischen Regierung und des mit ihr gefluchteten Königs ist Griechen- fand in den englischen Krieg hineingezogen worden. Schwerste blutige Opfer und wirtschaftliche Schäden waren das Ergebnis dieser Katastrophenpolitik. die durch die Annahme des briti schen Garanlieangebots ausgelöst worden ist. Die für den Zu sammenbruch Griechenlands verantwortlichen Männer haben sich, wie schon früher in Norwegen, Holland und Belgien, außer Landes begeben und das Volk seinem Schicksal über lassen. Sie haben sich damit ihrer Regierungsrechte endgültig begeben, und die Männer, die jetzt die Regierungsgeschäfte in Athen übernommen haben, sind die einzige legale Regierung Griechenlands. Sie erblickt ihre Ausgabe darin, die Zukunft -Griechenlands im Nahmen der neuen europä- Ischen Ordnung sicher; u st eilen. Wie wollen hoffen, General Tsolakoglu erinnert sodann an die vergangenen Kämpk. bei denen er als Truppensührer bekannt geworden sei. Klimpse, ln denen o- «Nlpurmekewgramme gno aus Syrien an die irakische Regierung abgegangen. Aus Palästina wird bekannt, daß sich zahlreiche Frei heitskämpfer bereit halten um sich nach dem Irak zu begeben, falls die Entwicklung der Lage eine Unterstützung des Irak notwendig machten und die irakische Regierung einen Appell an die arabische Welt richten sollte. 2n politischen Kreisen Ankaras verfolgt man die Ereig nisse im Irak mit größter Aufmerksamkeit. Man nimmt an. daß angesichts der britischen Haltung ein Konflikt unver meidlich scheint. Einem solchen Konflikt gegenüber scheint man entschlossen zu sein, die gleiche nichtkriegsührenbe Haltung zu bewahren wie gegenüber dem europäischen Konflikt. Die Konsumindustrie. Innerhalb der deutschen Kriegswirtschaft war bisher der Konsumgüterversorgung noch ein verhältnismäßig großer Platz «ingcräumt worden. Die Rohstosfbewirtschaftung verfuhr bei der Zuteilung von Kontigenten für die Herstellung handelsüblicher Waren im großen und ganzen recht großzügig. Viele neu« Waren, darunter auch manches Unwichtig«, konnten noch Herger stellt werden, w eil die Ansprüche von Wehrmacht und Rüstung an Material und Arbeitskraft noch einen ziemlich großen Spiel raum ließen. Dazu kam, daß die Lagervorräte des Handels in einigen Zweigen der Konsumgüterherstellung einen recht bä- trächtlichen Umfang hatten. Infolgedessen konnte der Lebens standard auf einer nur unmerklich veränderten höhe gehalten, werden , lumd die normale Struktur der deutschen Volkswirt schaft so gut wie vollständig erhalten bleiben. So sind z. B. bei der Reichsgruppe Industrie bis Ende 1940 statt der erwarteten 10000 nur 1500 Anträge auf Gewährung einer Gemeinschafts beihilse für stillgelegte Betriebe eingegangen, und davon ent fiel ein Drittel allein auf Betriebe der Ziegelindustrie, di« unter dem Stocken der Bautätigkeit zu leiden haben. Auch im Hand werk sipd Stillegungen nur selten zu beobachten gewesen Schätzungen, die für den Liuzelhandel 19 000. für den ambu lanten Handel 5000 und für den Großhandel 1800 stillgelegte Betriebe annehmen, werden in Fachkreisen schon als zu hoch angesehen, und doch sind diese Zahlen unbedeutend, wenn man skr mit der Gesamtzahl von 1,4 Millionen Bekrieben des deutschen Handels vergleicht. Der militärische Entscheidungskampf dieses Jahres verlangt aber nun auch die Zusammenreißung aller wirtschaftlichen Ener gien. Die aktive deutsche Wehrmacht ist in den letzten Monaten ijoch weiter vergrößert worden. Die Verstärkung der Rüstung spr den Lndkampf erfordert immer noch mehr Materialien und ArbeitskrMe, die idem Konsumgütcrbereich Ftztzogen werden, müssen. Wenn z. B. die starken Kräfte des deutschen Afrika- Korps binnen kürzester Zeit mit subtropischen Uniformen aus gerüstet werden mußten, so war das natürlich nur auf Kosten des zivilen Bedarfs möglich. Der Begriff der lebenswichtigen Gewerbezweige die hinter den kriegswichtigen kommen, wird eine schärfere Anwendung erfahren, und der Kreis der herzustellenüeni Waren weiter eingeschränkt werden. Bei der „Auskämmung" von Arbeitskväften wird rigoroser vorqegangen werden. Bezeich nend für die veränderte Lage ist u. a., daß nach einer Anordnung des Reichsarbertsinmisters — mit wenigen Ausnahmen — jeder sein« Stellung wechselnde männliche Arbeitnehmer auf seine Elnsahfcihigkeit als Metallarbeiter geprüft wer den muß. Der Verbraucher wird sich somit auf eine noch deutlichere Aen- deruna seiner Konsumgewohnheiten umstellen müssen. Erzeugung und Umsätze werden in einer Reihe von G«- wcrbezweigen weiter einschrumpfen, und manche Branchen werden erst jetzt den Villen Ernst der Kriegswirtschaft zu spüren bekommen. Das alles ist letzten Endes der Ausdruck dafür, daß auch die deutsche Wirtschaft jetzt in den entscheidenden Endkampf eintritt. Dabei ist zu betonen, daß «s f ich lediglich um kriegsbedingte Maßnahmen handelt die jetzt ergriffe» werden, und keineswegs etwa um grund sätzlich strukturelle Aenderungen von Dauer. Im Gegenteil, der Krieg, den wir führen, hat ja auch letzten Eckl- des das Ziel, unseren Lebensstandard zu erhöhen. Dieses Ziel gilt es, nach dem Kriege in Angriff zu nehmen. Deshalb wird es auch g ut sein, möglichst viele Betriebe am Leben zu lassen, die sich trotz der kriegsbedingten Belastung noch aus eigener Kraft erhalten können. Rnie Bkitenlaudung i« Basra Ohne vorherige Befragung der Irak Regierung. Rach aus Bagdad in Ankara eingegangenen Meldungen traf am 30. April ein neues starkes Kontingent englischer Truppen aus Indien im Hafen von Basra ein und wurde an Land gesetzt, bevor noch die nötigen Formalitäten mit der Irak-Regterung erledigt waren, wie sie durch das zwischen dem Irak und England bestehende Protokoll vorgesehen sind. Verhandlungen wurden zwischen der irakischen Regierung und der englischen Botschaft in Bagdad etngeleitet. Die Regie rung des Irak besteht darauf, das neue englische Truppenteile erst dann den Boden des Irak betreten dürfen,, wenn die zuerst gelandeten Truppen das Land in anderer Richtung verlassen Der kroatische Ministerrat hat am 30. April in allen drei Lesungen ein Indem fetz beschloßen, das am gleichen Tage unterzeichnet wurde. Das Gesetz entspricht in seinen Erundzügen der deutschen Rajseauffassung. Es unterscheidet Staatsbürger und Staatsangehörige und enthält weiter Bestimmungen zum Schutz der Ehre des kroatischen Volkes, die den Nürnberger Gesetzen nachgebildet sind. Weiter ist in dem Gesetz eine Bestim mung enthalten, die Namensänderungen, die nach ... die griechische Waffenehre hochgeyaften worden sei, denn die griechischen Soldaten Hünen sich als würdige Nachkommen der Helden von Marathon. Thermopylä und PlaM erwiesen. Die gleichen Gründe, die ihn gezwun- gen hätten, die Weisung zur Waffenstreckung zu geben, als er bi« Aussichtslosigkeit des Kampfes aesehen habe, veranlaßten ihn beute zu der Aufforderung an alle, ihm zu folgen, um das geliebte griechische Vaterland wieder auszu- bauen. Fern von fremden und privaten Interessen, nur im Interesse des Volkes, müsse danach getrachtet werden, daß Griechenland wieder lebe und daß dem Volk Arbeit und Friede gesichert werde. Niemand dürfe schwanken, alle müßten ihr Möglichstes tun. General Tsolakoglu schloß mit den Worten: „Ich verlasse mich auf den Patriotismus eines jeden einzelnen von euch!" daher die Landung em , , nur zum Durchmarsch durch den Irak. Wenn England dies« ^Klausel mißachten sollte, sei die irakische Regierung gezwungen, Schutzmaßnahmen zu tresfen, um die Rechte der Nation zu ver teidigen. Von der Bevölkerung wird Ruhe verlangt und Vertrauen erwartet für den Sieg der gerechten Sache des Irak. 2n ven letzten Tagen hat die Regierung Vorkehrungen getroffen, um die Mobilmachung der Armee zu vollenden, wozu mehrere Jahresklasfen einberufen wurden. Dem englischen Botschafter in Bagdad wurde in sehr energischer Form die Forderung gestellt, daß diejenigen Truppenteile des ersten indischen Kontingents, das am 19. und 20. April in Basra ausgeschifft wurde und sich noch im Irak befindet, unverzügi.ch das Land in Richtung Palä stina zu verlassen hätten gemäß der getroffenen Vereinbarung. Wetter wurde dem Botschafter mitgeteilt, daß sich der Irak, a mit Gewalt, einer zweiten Truppenlandung in ld ersetzen wird, wenn sie erfolgt, ebe das erste „Nächst der Klugheit aber ist Mut eine für unser Glück sehr wesentliche Eigenschaft. Freilich kann man weder die eine noch die andere sich geben, sondern ererbt jene vo« der Mutter und diesen vom Vater; jedoch läßt sich durch Vorsatz und Uebung dem davon Vorhandenen nachhelfen." Schopenhauer. . „Nach der Besetzung Athens durch die Deutschen, nach der Flucht der Engländer und nachdem der König das Land ver lassen hatte, kann leine Rede mehr von einer Fortsetzung deS Krieges sein." DaS griechische Volk müsse Tatsachen so d nehmen, wie sie in Wirklichkeit seien. Griechenland brauche eine starke und autoritäre Regierung, weshalb er sich ent schlossen habe, im Einvernehmen mit den Generälen der griechi schen Armee die neue Regierung zu bilden, die sich aus den Willen des griechifchen Volkes stütze. Ziel der Regierung sei. feinem Unglück die Sicherheit zu ge währleisten. Jeder Grieche werde sich bemühen, durch seine Loyalität der Regierung zu Helsen, die mit all ihren Kräften bemüht sein werde, dir schweren Lasten, die der Krieg verursacht habe, zu beseitigen. Kontingent den Irak geräumt hat. Die irakische Armee hat die wichtigsten Punkte des Landes verstärkt und hat die Flugplätze, die Verkehrsknotenpunkte und die Petrolcumfelder besetzt. SyrWe Sympaihietelegramme In politischen Kreisen von Damaskus verweist man darauf, daß der Verlauf der Dinge im Irak von größter Bedeutung für Syrien sei, denn.das irakische.Schicksal sei vom syrischen, nicht Dor Präsident der neuen griechischen Negierung, General solakoglu, hat an das griechische Volk einen Ausruf lassen. Darin heißt es: oay es ver neuen Regierung gelingen möge, vie in vem Aurrin des Generals Tsolakoglu proklamierten Grundsätze der neuen Politik zu verwirklichen. Deutschland, das dem griechischen Voll niemals feindlich gegenübergestanden ha», ist bereit, mii der neuen Regierung auf dieser Grundlage zu arbeiten. Ausgabe der neuen Männer in Athen wird es fein, das griechische Volk für die Durchführung ihrer Grundsätze zu gewinnen Nach den üblen Erfahrungen, vie die Griechen mit der englischen „Hilfe" gemacht haben, müßte man meinen, daß ihnen die Zustimmung zu einer Politik der Ordnung nicht schwerfallen dürfte. Durch die feige Flucht der englischen Truppen aus Nordgriechcnland wurde der deutsche Durchbruch bei Janina erst möglich, der nach heldenhaftem Widerstand der griechischen Truppen zur Kapi tulation der verschiedenen Armeen sühne. Größte Entrüstung Hai bei dem griechischen Volk auch das herausfordernde Be nehmen der englischen Truppen hervorgerufen, die «us ihrer wilden Flucht bis zu den Häfen das Land sinnlos zerstört, zahllose Brücken und Straßen vernichtet haben und die Deckung ihres „siegreichen Rückzuges" dem griechischen Bundesgenossen überlassen haben Das griechische Volk mußt« ungeheure Blui- opser dringen, dMit die Engländer sich in Sicherheit bringen kannten. Dieser schmähliche Bruch VeS britischen Hilsever sprechens Wird im griechischen Volk unvergessen bleiben. Demobilisierung der griechischen Armee Der Rundfunksender Athen gab einen Befehl ÄT Kriegsministers Bakos über die Demobilisierung cn-r. gesamten griechischen Armee bekannt. Mil der Verlautbarung dieses Befehls, so heißt es darin, gelten als entlassen unh haben sich aus eigene Kosten zu ihrem Wohnort zu begeben, unabhängig vom Jahrgang, alle Angehörigen der griechischen Wehrmacht außer den Offizieren und Mannschaften folgende; Einheiten: 1. der Schloßwache, 2. der Ausrüstungsdepois von Athen, Piräus und Gudi, 3 der Wache des Ehrenvenkmals des Unbekannten Soldaten Die Kadettenschule wird bis aus weite res ausgelöst. Die Kadetten werden entlassen und sind verpflich tet, Aivilkeidung anzulegen. Desgleichen dürfen auch die aktiven Offiziere nur Zivilkleidung tragen, müssen jedoch jeder zeit verfügungsberett stehen. Die Auflösung der Militärspitäler wird allmählich erfolgen. Griechischer Dank an den Führer Die griechische Stadt Grevena richtete an den Führer folgendes Schreiben: „Seiner Exzellenz dem Reichskanzler und Führer des deut schen Volkes, Adolf Hitler, Berlin. Die griechische Bevölkerung der Stadt Grevena und Umgebung drückt euer Exzellenz per sönlich und den tapferen deutschen Truppen und insbesondere den Kampffliegern tiefste und aufrichtigste Dankbar keit aus für das tadellose und freundliche Ver halten, das dte deutschen Truppen gegen das waffenlose Volk gezeigt haben. Die Beauftragten der Stadt Grevena."