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Anzeiger Sonnabend/Sonntag, den 22./23. März 1941 Nr. 69 93. Jahrgang täglich 8—S Uhr nachmittag». Preise und NachlaßsStz« Lei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 0 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen stad an den Erschetmrngstagen bi« vor» 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Abolf-Hitler-Strab» > — Fernruf »ur SSI. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlich« Gönn- «d Feiertage DeMgSpretS: Bet Abholung 14 tägig 1.- RM-, frei Hau, 1.10 RM. etuschl IL d^-U Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.S0 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt lein« Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreise«. ZettungSawigade fär Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Vmtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz «ud Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Vulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Ungarns Außenminister in München Begrüßung durch den Reichsauhenminister Der Königlich Ungarische Außenminister Ladislaus von Bardossy tras Freitag vormittag nach seiner Amtsübernahme zu seinem ersten Besuch in Deutschland ein. Der Reichsminister des Auswärtigen von Rib bentrop begrüßte den Außenminister des verbündeten Ungarns auf dem Münchener Hauptbahnhof. Zum Empfang hatten sich Vertreter von Staat, Partei o und Wehrmacht eingcfunden, an der Spitze Reichsstatthalter Ritter von Epp, Ministerpräsident Siebert und Gauleiter Staatsminister Wagner. Von ungarischer Seite waren er schienen der ungarische Gesandte in Berlin, Sztojay, und der ungarische Generalkonsul in München, Freiherr von Mispe-Gerstenberger. Eine Ehrenkompanie erwies dem unaarischen Außenminister die Ehrenbezeigungen, worauf der Reichsaußenminister den ungarischen Gast im Kraftwagen ins Hotel Regina begleitete. Kranzniederlegung an der Ewigen Wache Der ungarische Außenminister Ladislaus von Bardossy legte im Laufe des Vormittags an der Ewigen Wache in München einen Kronz nieder. Ans Anlaß der feierlichen Kranzniederlegung war eine Ehrenkompanie der ^-Ver- fügungstruppe angelrelcn. Anschließend stattete Außenminister von Bardossy dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop s im Hotel Vier Jahreszeiten einen Besuch ab. Der Reichs, f außcnministcr und der Außenminister von Bardossy hatten s eine längere herzliche Aussprache über gemeinsam ' interessierende Fragen. Bardossy deim Meer Empfang im Münchener Führerbau in Gegenwart Ribben trops — Besprechung im Geiste der traditionellen Freundschaft A Der Führer empfing am Freitag in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Ribben trop im Führerbau in München den Königlich Unga rischen Außenminister Ladislaus von Bardossy. Die Besprechung verlief im Geiste der traditionellen und herz lichen Freundschaft, die Deutschland und Ungarn verbindet. Im Anschluß an die Besprechung stellte der ungarische Außenminister dem Führer die Herren seiner Begleitung vor: den Kabinettschef Gesandten von Bartholdh, den Leiter der Politischen Abteilung Gesandten von Ghyczy und den Leiter der Presse- und Kulturabteilung Gesandten Ullein-Reviczky. SMialriemeinschast der Tat Zu Ehren des zu seinem ersten Besuch in Deutschland wei lenden Königlich Ungarischen Außenministers Ladislaus von Bardossy gab der Reichsminister des Auswärtigen von Ribben trop in München einen Empfang, an dem die Begleitung des ungarischen Außenministers und von deutscher Seite Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht teilnahmen. Der Reichsaußenmini st er richtete an den ungarischen Außenminister herzliche Begrüßungsworre und führte u. a. aus: In der Zeit der Erniedrigung, der Ohnmacht und des schein baren Verfalls haben Deutschland und Ungarn, so wie es sich für Kampfgenossen des Weltkrieges geziemte, sich die Treue ge halten. In der Erkenntnis, daß sie in einer Schicksalsgemeinschaft i "s Gedeih und Verderb verbunden waren, sind sie noch enger za.ammengerückt. Als es dann in wenigen Jahren dem Führer gelang, Deutsch land aus seiner Ohnmacht zu einer der stärksten Mächte der Welt zu erheben da war auch der Zeitpunkt gekommen, die unerträglichen Fesseln der Verträge von Versailles und Trianon zu sprengen und unseren Völkern wieder den Lebensraum zu sichern, der ihnen naturgemäß Uttam. In diesen Jahren — das möchte ich heute feststellen — hat die ungarische Nation unter Führung Seiner Durchlaucht des Herrn Reichsvcrwesers von Horthy sich immer enger mit der Achse verbunden, und aus der Schicksalsgemeinschaft des Bidens erwuchs die Schicksalsgemeinfchaft der Tat. So war Ungarn der erste Saat, der sich nach Abschluß des Dreimächtepaktes den verbündeten Großmächten Deutschland, Italien und Japan anschloß. Daß auch Deutschland und Italien in dieser Zeit für Ungarn rintraten, war selbstverständlich, und daß es im Laufe dieser Ereignisse gelang, schweres territoriales Unrecht, das Ungarn ,m «ertrag von Trianon angetan wurde, wieder gutzumachen, war »ns eine besondere Eenuatuuna^ Der Reichr-rußenminister gedachte hier des vernorvenen Grafen Esaky, der mit sicherem Instinkt und klarem Blick die nunmehr einaetretene europäische Entwicklung vorauswh und für Ungarn hieraus die Konsequenzen zog. Seine Arbeit hat denn auch im entscheidenden Maße zu der heutigen engen Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern beigetraaen. Der Reichsaußenminister sagte dem ungarischen Außenminister alle seine Unterstützung zu und schloß: Daß die Ereignisse des Jahres 1940 den uns von England durch seine Kriegserklärung vom 3. September 1939 aufgezwungenen Krieg bereits zugunsten Deutschlands und seiner Verbündeten entschieden haben, hiervon sind wir überzeugt. Das Jahr 1941 wird den endgültigen Beweis hierfür erbringen, und die Ereignisse dieses Jahres werden unsere Gegner zwingen, ihre Niederlage einzugestehen. Daß Ungarn, unser alter Kampfgenosse aus dem Weltkrieg, heute bei uns steht und wiederum das Seine zu diesem Kampfe beiträgt, ist uns eine besondere Freude und Genugtuung. Der Reichsaußenminister schloß mit einem Wohl auf den Königlich Ungarischen Reichsverweser Admiral von Horthy und die Zukunft des ungarischen Volkes. Weitgehende Zuiammenardeit mit dem Reitz Der ungarische Außenminister dankte in seiner Ansprache, brachte seine Freude zum Ausdruck, in Deutschland zu weilen und sagte dann u. ä. weiter: Die ungarischen Regierungen waren sich des Umstandes immer bewußt, daß nur eine weitgehende und innere Zusam menarbeit mit dem Reiche dem ungarische» Bolle die Wieder gutmachung der erlittenen nationalen Katastrophe dringen and ihm zur Erreichung seiner gerechten Ziele verhelfen kann. Ich möchte meinen herzlichen Dank aussprechen, daß Eure Exzellenz die Güte hatten, beionders zu betonen, daß das deutsche Volk über die territorialen Abänderungen des Trianoner Diktats zugunsten Ungarns besondere Genugtuung empfunden hat. Ich kann Eurer Exzellenz versichern, daß das ungarische Volk von derselben lebhaften Freude erfüllt war, als der große Führer des deutschen Volkes, unseres alten Kampfgenossen und Verbün deten, mit seiner genialen Staatssühruna immer wieder einen Ler Grundpfeiler des Versailler Friedensdiktats beseitigt hatte. Das politische Gefühl des ungarischen Volkes hat darin — die Schicksalsverbundenheit unserer Völker richtig auslegend — auch für sich schicksalswendende Ereignisse und Taten gesehen. Ich betrachte es als meine vornehmste Pflicht, das Werl des Grasen Esaky sortznsetzcn und Vie bewährte Außenpolitik meines Landes im Geiste des Dreimächtepaktes — mit Deutsch land, Italien und Japan — weiterzogestatlxn. Ich danke Eurer Exzellenz innig, mir im voraus Ihre ver trauensvolle Unterstützung hierzu in Aussicht gestellt zu haben. Es kann süd jeden ungarischen Außenminister nur eine hehre Aufgabe sein, mit dem Eroßdeutschcn Reiche, das für vie gerechte Neuordnung Europas seinen heroischen Enolamps führt, im Sinne einer engen Frenndschastspolitik zusammenznwirken." Der ungarische Außenminister schloß mit einem Wohl aus den Führer und auf die Größe und das Gedeihen des Deutschen Reiches. Empfang bei MinisterprSssdent Moss Zu Ehren von Gcneralfeldmarschall List Der bulgarische Ministerpräsident Pros. Filoff gab zu Ehren des Generalfeldmarschalls List und den Herren seines Stabes einen Empfang, an dem u. a. Außenminister Popoff, Kriegsminister Daskaloff, Kammerpräsident Logofetoff, der Chef des Generalstabes der bulgarischen Armee, General Bagschi Petkoff sowie hohe militärische und zivile Würden träger ves bulgarischen Staates teilnahmcn. Ferner wohnten dem Empfang die Gesandten Deutschlands und Italiens, Frei herr von Richthofen und Graf Magistrati, bei. Die Hochschulen Danzig und Posen 'Zu Reichshochschulen erklärt Durch Verordnung des Reichserziehungsministers vom 10. März 1941, die im Reichsgesetzblatt vom 19. März 1941 ver öffentlicht ist, wird das Hochschulwesen in den Reichsgauen Dan zig-Westpreußen und Wartheland geregelt. Sowohl die Tech nische Hochschule und die Medizinische Akademie in Danzig wie die Universität Posen sind durch diese Verordnung Reichshoch schulen geworden. Damit wird zugleich die besondere Aufgabe betont, welche die gesamte deutsche Wissenschaft bei der Einglie- derung der deutschen Ostgebiet zu erfüllen hat. Die Ausrichtung und der Aufbau dieser Hochschulen in den neuen Reichsgauen erfolgt nach den Grundsätzen des Reiches. Die neue Verordnung stellt einen bedeutsamen Fortschritt aus dem Weg der Vereinheitlichung des gesamten deutschen Hoch schulwesens dar. Gemeinsamer Marsch m die Zalaaft Der herzliche Empfang, der dem ungarischen Außen- Minister Ladislaus von Bardossy bei seinem ersten Be such nach der Uebernahme seines Amtes in Deutschland zuteil geworden ist, ist ein neuer Beweis für die engen Beziehungen, die zwischen beiden Ländern bestehen. Das deutsche und das ungarische Volk leben seit vielen Jahr hunderten in Frieden und Freundschaft. Der Welt- krieg, in dem die Soldaten beider Länder gegen eine Welt von Feinden Schulter an Schulter tapfer gekämpft haben, hat diese Gemeinschaft nun noch vertieft. Wie wir, so sah sich auch Ungarn nach den Stürmen des Krieges einem Feind ausgeliefert, der erfüllt war von Hatz und beherrscht von dem Willen, jenen Mächten, über die er unehrenhaft zum Triumph gelangt war, aus Jahr zehnte und möglichst gleich aus Jahrhunderte hinaus die Lebens- und Bewegungsfreiheit zu nehmen. Aber auch in Ungarn erwiesen sich die nationale Lebenskraft, der Freiheitswille des Volkes und das Verlangen nach Ge- rechtigkeit stärker als die Paragraphen eines haßerfüllten Friedensdiktats. Der Wiederaufstieg Ungarns hängt aufs engste zusammen mit der Selbstbefreiung der deut schen Nation und dem Erstarken Italiens in der faschisti schen Revolution. In dem gleichen Jahr, in dem die deutschen Truppen über den Inn marschierten, machte auch Ungarn einen gewaltigen Schritt vorwärts, indem es das Grundrecht jedes souveränen Staates, die Weh r- sreiheit, zurückerlangte. Das Jahr 1940 brachte Ungarn dann auch durch den Schiedsspruch von Wien die Wiederangliederung schmerzlich vermißter Landesteile. Insgesamt hat Ungarn durch das Eingreifen der Achsenmächte 70 000 Quadrat kilometer, die ihm im Frieden von Trianon genommen worden waren, zurückerlangt. Wie die beiden Völker in der Vergangenheit aufs innigste und zum beiderseitigen Wohle zusammengearbeitet haben, so wollen sie nun auch gemeinsam in die neue Zukunft mar- schieren, was dadurch symbolisiert worden ist, daß Ungarn am 20. November 1940 dem Dreierpaktvon Berlin beigetreten ist. In Ladislaus von Bardossy, den der verstorbene ungarische Außenminister Graf Esaky noch selbst als seinen Nachfolger empfohlen hat, hat Ungarn einen Außenminister erlangt, der dank seiner langen diploma tischen Tätigkeit und seines sechsjährigen Wirkens als Pressechef reiche Erfahrungen aus breiter Basis gesammelt hat. Deutschland kennt Ladislaus von Bardossy aus eigener Anschauung, hat er doch in Berlin studiert. Durch die Heimkehr der alten Ostmark des Reiches ist Ungarn zum direkten Grenznachbar Großdeutschlands ge worden. Angesichts der zahlreichen Wechselbeziehungen, die auf politischem, kulturellem und wirtschaftlichem Ge biet zwischen beiden Staaten bestehen — am ungarischen Außenhandel ist Deutschland z. B. mit mehr als der Hälfte beteiligt — hat diese Grenznachbarschast die be währte und alte Zusammenarbeit erst recht gefördert. Es entspricht daher dem Wunsche beider Völker, daß sich die Bande alter Freundschaft zum Segen Deutschlands und Ungarns noch fester knüpfen. Gegen den Kriegreintritt der ASA Der demokratische Senator Wheeler forderte das USA.- Volk in einer Rundfunkrede auf, den Kampf gegen den Kriegseintritt der USA. und gegen jeden Schritt, der Roose velt weitere diktatorische Vollmachten übertragen, sortzusüh- ren. Eine unbeschränkte Hilfe der USA. für England, Grie chenland und China werde den Kriegseintritt der USA. im Gefolge haben. In der Wahlkampagne 1940 habe Roosevelt die Englandhilfe bis zur Genze des Kriegseintrittes propa giert. Heute sei es die unbeschränkte USA.-Hilfe. „Was meint Roosevelt", so sragt Wheeler, „mit der Brücke von Schiffen über den Atlantik? Meint er damit, daß die Vereinigten Staaten Konvoischifse stellen sollen?" Wheeler behauptete end lich, daß sich in Washington 2000 britische Agenten befänden, deren Aufgabe es sei, das USA.-Volk mit Kriegspropaganda zu bearbeiten.