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PulsnitzerAnzeiger Anzeiger Ohorner täglich S—a Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen »ach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und «» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bi» vor». 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 881. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feiertage. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haus 1.10 RM. etnschl 12 bez. 18 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.80 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreises. ZettungSauSgabe sür Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekauutmachuuge« des Landrates z« Kamenz, der BSrgermeister z« Pulsnitz und Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt «ud enthält Bekanntmachnugen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 141 «SSSiSSSSSS Donnerstag, den 19. Juni 1941 93. Jahrgang Deutsch-türkischer Freundschastsvertrag Notenwechsel über die Wirtschaftsbeziehungen Gemeinsame Erklärung über die Presse und den Rundfunk beider Länder Am Mittwoch um 21 Uhr wurde in Ankara von den deutschen Botschafter von Papen im Auftrag der Neichsre gierung und dem türkischen Außenminister Saracoglu na mens der türkischen Negierung ein Freundschaftsvcrtrap zwischen Deutschland und der Türkei unterzeichnet. Der Vertrag hat folgenden Wortlaut: Das Deutsche Reich und die Türkische Republik, von dem Wunsche beseelt, die Beziehungen der beiden Länder auf eine Grundlage gegenseitigen Vertrauens und aufrichtiger Freund- schäft zu stellen, sind unter Vorbehalt der gegenwärtigen Ver pflichtungen beider Länder übereingekommen, einen ' Vertrag abzuschließen. Zu diesem Zweck haben zu ihren Bevollmächtigten «rnannt: - . -- -» - Der Deutsche Reichskanzler Herrn Botschafter Franz von Papen. Der Präsident der Türkischen Republik Herrn Minister des Aeußern, Sükrü Saracoglu, »ie auf Grund der ihnen erteilten Vollmachten folgende Bestim mungen vereinbart haben: Artikel 1 Deutschland und die Türkei verpflichten sich, gegenseitig die Integrität und Unverletzlichkeit ihres Staatsgebietes zu respek tieren und keinerlei Maßnahmen zu ergreifen, die sich direkt oder indirekt gegen den anderen Vertragspartner richten. Artikel 2 Deutschland und die Türkei verpflichten sich, künftig in allen ihre gemeinsamen Interessen berührenden Fragen freundschaft lich miteinander Fühlung zu nehmen, um über die Behandlung solcher Fragen eine Verständigung herbeizuführen. Artikel 3 Der vorstehende Vertrag wird ratifiziert und die Ratifi kationsurkunden sollen alsbald in Berlin ausgetauscht werden. Der Vertrag tritt am Tage der Unterzeichnung in Kraft und gilt von da ab für eine Dauer von zehn Jahren. Die ver tragschließenden Teile werden sich zu gegebener Zeit über die ' ^rage einer Verlängerung des Vertrages verständigen. Ausgefertigt in doppelter Urschrift, in deutscher und tür kischer Sprache, in Ankara, am 18. Juni 1941. Gleichzeitig mit der Unterzeichnung des deutsch-türkischen Freundschaftsvertrages fand nachstehender Notenwechsel ,avischen der Reichsregierung und der türkischen Negierung über sie Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern statt: Unter Hinweis auf den glücklichen Abschluß des deutsch- türkischen Vertrages vom heutigen Tage beehre ich mich Euer Exzellenz zur Kenntnis zu bringen, daß meine Regierung bereit ist, soweit wie irgend möglich die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Türkei zu fördern unter Berücksichtigung der n der Wirtschaftsstruktur der beiden Länder gegebenen Mög- iichkeiten und unter Zugrundelegung der zum Nutzen der beiden Länder voneinander nn Krieg gemachten Erfahrungen. Die beiden Regierungen werden alsbald in Verhandlungen eintreten, um sobald als möglich die vertraglichen Grundlagen für die Durchführung dieser Vereinbarungen zu schaffen. Ferner wurde im Anschluß an den Unterzeichnungsakt fol gende gemeinsame Erklärung über die Presse und den Rund funk beider Länder abgegeben: > Unter Hinweis auf den glücklichen Abschluß des Vertra ges geben die beiderseitigen Bevollmächtigten dem Wunsche Ausdruck, daß die Presse beider Länder ebenso wie der beider seitige Rundfunk in ihren Veröffentlichungen und Sendungen stets dem Geist der Freundschaft und des gegenseitigen Ver trauens Rechnung tragen werden, der die deutsch-türkischen Beziehungen charakterisiert. Eine wichtige Klarstellung Das deutsch-türkische Frcundschajtsabkommen ist im Ab lauf der Geschehnisse dieses Krieges ein ungeheuer wichtiger Punkt. Er ist mehr als nur eine diplomatische Nieverlage Englands. Er kennzeichnet vielmehr die Aufrichtigkeit der Aeußcrungen des Führers Adolf Hitler sowie des Duce des faschistischen Italiens, die beide in ihren letzten Reden die Bedeutuna einer Friedenspolitik im Rahen Osten unterstrichen haben. Für diese Friedenspolitik ist das deutsch-türkische Ab kommen ein wichtiger Markstein. Deutschland hat im Umkreis fder Türkei keine territorialen Interessen. Im Gegenteil. Deutschland erinnert sich mit aller Stärke der alten Freund schaft zur Türkei. Denken wir daran, daß uns mit Land und Volk engste Waffenbrüderschaft verbindet, die sich im Welt krieg aufs, höchste bewährte. Damals wurde das Band der Freundschaft, das seit der Zeit Friedrichs des Großen zu der Türkei besteht, zu einem tiefen Gefühl der Kameradschaft. Das Werk Kemal Atatürks, des Erneuerers der Türkei, hat seinerzeit tiefe Bewunderung gesunden, und der Staatsmann der jungen Türkei steht im deutschen Volke in größter Hoch achtung. Fremde Elemente haben versucht, in diesen Zustand der freundschaftlichen Verbundenheit zweier Staaten und Völker einen Keil zu treiben. Dieses Bemühen war eitel, es ist auf die Dauer nicht aelunaen. Und es konnte nickt aelinaen. Denn. wie die deutsche" Führung der Türkei immer die Eigenschaft eines stabilisierenden Faktors im Nahen Osten beimaß, wie die deutsche Führung deshalb auf dem Standpunkt stano, daß der Türkei Vertrauen entgegengebracht werden mußte, so mußte auf der anderen Seite die türkische Regierung den aufrichtigen Willen Deutschlands erkennt, einen Willen, der allein dar aus abgestellt ist, einen Zustand der friedvollen Ordnung zu schaffen. Wenn die Türkei heute mit dem Deutschen Reich das Freundschaftsabkommen abgeschlossen hat, so zeigt dies am besten, daß sie sich bewußt ist, welche große Rolle sie bei der Aufrechterhaltung und bei der Schaffung einer solchen Ord nung zu spielen berufen ist. Damit schafft das Abkommen eine wichtige Klarstellung. Sie deutsq-türktschen Handelsbenelmngen Die Einmischung fremder Elemente in den deutsch-türki schen Handelsverkehr konnte sich nur eine Zeitlang als störend bemerkbar machen. Es mußte dem Wissenden von vornherein klar sein, daß die Innigkeit naturgegebener wirtschaftlicher Verflechtungen auf die Dauer siegen mußte über Bestrebun gen, die, auf künstliche, ja man kann sagen krampfhafte Weise, den Dingen der Wirtschaft und des Warenaustausches der Türkei einen anderen Lauf geben wollten. Der deutsch-türkische Handelsverkehr hat genau so wie mit den anderen Südoststaaten auch mit der Türkei nach der Macht übernahme einen schnellen Aufschwung genommen. Ja, diese Ausweitung des deutsch-türkischen Handelsverkehrs, der be züglich der Ausfuhr der Türkei von 1929 bis 1936 von 13,6 v. H. auf 52,2 v. H., bei der türkischen Einfuhr von 17 v. H. auf 47,9 v. H. gestiegen war, hatte naturgemäß einen Auf schwung des türkischen Wirtschaftslebens zur Folge. Die Tür kei hatte sür ihre wichtigsten Ausfuhrgüter in Deutschland einen festen und schwankungsfreien Absatzmarkt gefunden, der gleichzeitig in der Lage war, ihren Einsuhrbedarf vor allem industrieller Erzeugnisse zu befriedigen. Demgegenüber waren die britischen Anteilsziffern lächerlich gering. Im Jahre 1936 belief sich der britische Anteil an der türkischen Gesamtaussuhr aus nur 5.4 v, H. und an der türkischen Gesamteinfuhr auf nur 6.6 v. H. Diese Ziffern erfuhren trotz der aewaltiaen An ¬ strengungen auf englischer Seite auch in den Jahren 1939 bis 1940, also nach dem türkisch-englischen Bündnispakt, keine wesentliche Steigerung. Obwohl auch die Türkei hierum be müht war. Denn sie hatte gleichzeitig mit dem Bündnispakl mit England auf eine Verlängerung und Erneuerung ihres Der- rechnungsabkommens mit Deutschland verzichtet mit dem Ziel, den Warenaustausch mit Deutschland zurückzudrängen und die Handelsbeziehungen mit England reger zu gestalten. Aber England konnte ja die türkifchen Landeserzeugnisse nicht in dem Maße ankaufen wie Deutschland. Es hatte selbst gleich artig gestaltete Märkte und Versorgungszentren genug. Zum anderen aber konnte es die Erzeugnisse, die es in der Türkei aufgekaust hatte, infolge des wachsende« Schiffsraummangels nicht mehr abbefördern, sehr zum Schaden der türkischen Wirt- schaftskreise. Nach dem Kriegseintritt Italiens verschärfte sich diese Entwicklung noch, und sie führte allmählich zu einem säst völligen Zusammenbruch des britisch-türkischen Handelsverkehrs, so daß seit 1940 trotz des erheblich verminderten Warenaus tausches Deutschland ganz von selbst wieder an die erste Stelle der türkischen Handelspartner in der Ein- und Ausfuhr gekom men ist. Dieser Tatsache trägt die jetzt in Verbindung mit dem Freundschaftsabkommen getroft-"-> Regelung über den Waren austausch Rechnung. Ls ist von Vorteil... Stimson wünscht mindestens vier Jahre Krieg. Wie Reuter meldet, gab der USÄ.-Kriegsminister Stimson vor dem Repräsentantenhaus, das zur Zeit den Ausbau des St.-Lorenz-Stromes für die Seeschiffahrt bespricht, der Meinung Ausdruck, daß der Krieg wohl über vier Jahre dauern könne. Er sagte: „Bereiten Sie sich auf die Perspektive eines langen Krieges vor." Weiter erklärte Stimson. daß die Regulierung des St.-Lo- renz-Stromes der Sicherung der Munitionsverschiffung nach England diene. Die Ausführung des Projekts würde vier Jahre in Anspruch nehmen. „Meiner Meinung nach", so fügte Stimson hinzu, „ist cs darum notwendig, sich auf eine lange, kritische Periode vorzu-, bereiten. Es besteht eine große Wahrscheinlichkeit, daß sie lange genug dauert, damit die USA. aus dieser Lage ihre Vorteile ziehen können." Es ist bekannt, daß däs St.-Lorenz-Strom-Projekt, das von riesigen Kapitalinteressen beherrscht wird, schon seit Jahrzehnten die Gemüter in USA. und Kanada bewegt. Große Konzerne hier und dort haben sich darum hart bekämpft. Wenn jetzt mitten im Krieg der Kriegssekretär Stimson zum Sprecher der USA.-Kapi- talisten wird, um das Projekt vorwärts zu treiben und ihre Hegemoniebestrebungen durchzusetzen, so zeigt sich deutlich, daß hinter den politischen Zielen der Roosevelt-Clique lediglich aus gesprochene kapitalistische Interessen stehen. Die künstlich geschaffene Angstpsychose soll auch hier den Boden schaf fen, auf dem es den Finanzmagnaten in den Vereinigten Staa ten möglich ist, ihr Programm gegenüber Kanada, das sonst über seine Unabhängigkeit sorglich wacht, durchzusetzen. Da die Erfüllung dieser kapitalistischen Ziele, so begründet Stimson darum sehr aufschlußreich das Projekt, ein Programm »msaßt, das sich über mindestens vier Jahre erstreckt, so muß der Krieg eben mindestens vier Jahre dauern, damit die USA., wie er wörtlich sagte, aus dieser Lage ihre Vorteile ziehen können. Deutlich unterstreicht Stimson damit Wort für Wort die Warnung des Führers, wenn er in seiner Reichstagsrede vom 4. Mai dieses Jahres erklärte: ,^Denn die Männer, die den Krieg gewollt hatten, handelten ja nicht aus irgendwelcher idealen lleberzeuguna. Hinter ihnen stand als treibende Kraft der jüdisch-demokrattsche Kapitalis- — Riesengeschäfte um den St.-Lorenz-Strom. MUS, oem sie verpflichtet und damit verfallen waren. Die von diesen Kriegsinteressenten aber schon fcstgelegtcn, weil inve stierten Milliarden-Kapitalien schrieen nach Verzinsung und Amortisation. Daher erschreckte sie auch die lange Dauer des Krieges nicht nur nicht, sonder« im Gegenteil, sie ist ihnen erwünscht." Stimson liefert damit auch einen weiteren Belastungsbe weis für die Anklage, die der Führer in seiner Reichstagsreve vom 19. Juli 1940 den kapitalistischen Kriegshetzern in aller Welt ins Stammbuch schrieb, wenn er hier sagte: „Die englisch französischen Kriegshetzer brauchten den Krieg und nicht den Frieoen. Und sie brauchten einen langen Krieg, wie sich Herr Chamberlain ausdrückte, mindestens drei Jahre lang, denn sie hatten ja unterdessen ihre Kapitalien in Rüstungsaktien angelegt, die Maschinen angeschafft und benötigten nun die zeitliche Voraussetzung für das Florieren ihrer Geschäfte und zur Amortisation ihrer Investierungen." Die zynische Erklärung, mit der Stimson die kapitalistischen Ziele einer gewissen Cliaüe enthüllt, ist einer dervlelenBe - weise dafür, wie die USA. mit der Angst Geschäfte zu machen versuchen. Alle leeren Drohungen und Warnungen ver folgen nur den einen Zweck, die Welt in die Stimmung einzu- nebcln, die es ihr möglich macht, ihre unersättliche Profitgier zu befriedigen LMon MW wie «blich Freche Lüge von dreizehn abgcschosscncn deutschen Flugzeugen. 21 britische Jagdflugzeuge wurden am DicnStag an der Kanallüstc abgcschossen, als die Engländer den Versuch machten, in die besetzten Gebiete cinzufliegcn. Dem steht nur der Verlust eines einzigen deutschen Flugzeuges gegenüber. Dieses ein- deutige Abschußergebnis wird von den Engländern glatt um gefälscht. Unbekümmert um die Tatsachen stellen sie die lügneri sche Behauptung auf, sie hätten dreizehn Flugzeuge abge». schossen. Damit zeigt der englische Nachrichtendienst nur erneut, daß es ibm ein Leickt/rs ist. aus Niederlaaen Sieae ru macken.