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PulsnitzerAnzeiger Anzeiger Ohorner Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlich«» Sonn» und Feiertag«. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM„ frei Hau» 1.10 NM. etnschl 12 Sez. 1ü Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Di, Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreise«. ZettungSanSgabe für Abholer täglich S—« Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen «och Preisliste Nr. 0 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und M bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Srschetnungetagen bi« vor». 10 Uhr aofzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straße 2 — Fernruf nur Süd. Haupt- und Tageszeitung für dir Stadt mW den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zar Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt «ud enthält Dekanntmachnuge« des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Mittwoch, den 22. Oktober 1S41 93. Jahrgang Nr. 248 Der baltische Raum befreit Ueber 300V00 Gefangene — ^581 Panzerkamvfwagen und 4063 Geschütze erbeutet oder vernichtet IM8. Aus dem Führerhauptquartier, 21. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Durch die heute gemeldete Besetzung der Insel Dagö ist der baltische Raum nunmehr völlig vom Feinde befreit und damit der Zeitpunkt gekommen, auch über die Opera tionen zu berichten, die seit Anfang August im nördlichen Abschnitt der Ostfront stattgefunden haben. , Nach dem Durchbruch durch die Stalinlinie war der Heeres gruppe des Generalseldmarschalls RittervonLeeb im Zu- «ammenwirken mit der Luftflotte des Generals Keller die Aufgabe gestellt, die zwischen Jlmen- und Peipussee stehenden Kräfte des Gegners zu schlagen, die Festung Lenin grad im Süden abzuschließen sowie Estlanh und die baltischen Inseln vom Feinde zu säubern. Trotz andauernd starker Bedrohung ihrer Ostflanke drehte die Masse der Armee des Generaloberst Busch zusammen mit der Panzerarmee des Generaloberst Hoeppner zunächst nach Norden ein. In überaus harten Kämpfen wurde die in unwegsamem Wald- und Sumpfgelände angelegte und tief ausgebaute Stellung des Gegners zwischen Jlmen- und Pei pussee durchbrochen, wobei rund 5009 Bunker im Nah- kamps bezwungen und ausgedehnte Minenfelder mit mehr als 80 000 Minen zu beseitigen waren. In weiteren hef tigen Kämpfen mutzten sodann nördlich Luga stärkere feind liche Kräfkk vernichtet werden, bevor der Angriff auf das Fcstnngsgebiet von Leningrad beginnen konnte Alle Ver suche des Gegners, die Einschließung dieser Stadt durch Ent lastungsangriffe beiderseits des Ilmensees zu verhindern, schlugen, fehl. Im Gegenangriff südlich des Ilmensees wurde die Hauptgefahr durch Vernichtung zahlreicher feindlicher Divisionen beseitig!. Land in Land mit diesen Operationen stieß die Armee des Generaloberst von Küchler westlich des Peipussees in breiter Front bis zur Küste des Finnischen Meeres vor. Nach der Wegnahme von Reval und Pernau wurde die Landung auf den baltischen Inseln in die Wege geleitet, während starke Teile der Armee nördlich des Peipus sees nach Osten vorgingen, um bei den Kämpfen zur Ein- schließung von Leningrad eingesetzt zu werden. An der Er oberung der baltischen Inseln haben Seestreitkräfte unter dem Oberbefehl des Generaladmirals Carls maßgebend mitge wirkt. Außer dem Transport der Landungstruppen haben sie durch Vorstöße in den Finnischen Meerbusen eine Flanken bedrohung durch die sowjetisch« Kriegsmarine ausgeschaltet. die feindlichen Minensperren in den Gewässern um die bal tischen Inseln beseitigt und durch Beschießung der feindlichen Stellungen von See her tn die Landkämpfe eingegriffen. In schwerem, von den Fliegerverbänden der Generale der Flieger Freiherr von Richthofen und Förster unermüdlich unterstütztem Ringen haben die in der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Ritter von Leeb zusammengefaß ten Verbände des Heeres und der Waffen-^ seit dem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 6. August über 300 000 Gefangene eingebracht. 158l Panzerlampswagen und 4063 Geschütze erbeutet oder vernichtet. Ihr wichtigstes Operartonsziei ist mit der Ein schließung von Leningrad erreicht. Die verzweifel- ten Ausbruchsversuch« der in Leningrad eingeschloffenen so wjetischen Streitkräfte wurden durchweg unter schweren Ver lusten des Gegners abgewiescn. Wesentliche Teile dieser Heeresgruppe und der Luftftotte des Generaloberst Keller sind schon vor längerer Zeit frei geworden und bei Operätionen an anderen Stellen der Oft front beteiligt. Me Dagö genommen wurde Sturmboote schossen über das Wasser. — Von Artillerie und Luftwaffe geschützt Im Verlaufe der Operationen gegen die baltischen Inseln fiel nun auch das letzte bolschewistische Bollwerk in der Ostsee, die Insel Dagö. in deutsche Hand. Mil der Präzision eines Uhrwerks spielte sich der letzte Akt der Vernichtung des so wjetischen Ostseeherrschenraumes ab. Seil Tagen waren die notwendigen Vorbereitungen ge- krofsen. und als der Angriff begann, setzten die ersten Wellen der deutschen Pioniere und Infanteristen mit den Landungsfahrzeugen der Kriegsmarine von ihrem Ein- fatzpunkl aus zum Sturm gegen Dagö an. In der Nachl lösten sich die Schatten der deutschen Schiffe vom Ufer. Unbemerkt glückte die Lattdung an der Ost- und Westküste des Südzipsels von Dagö. Wie eine Zange umfaßten die deutschen Truppen nun mehr in der Morgendämmerung den überraschten Gegner. Das unterstützende Feuer der deutschen Kreuzer und Minensuchboote aus sowieiische Ballerten und Befesti- gungen an der West- und Ostküsle hat das seine getan. Un aufhörlich kreisten Verbände der deutschen Luftwaffe über der Insel. Schwarze Rauchpilze von den wirksamen Ein schlägen der Bomben mischten sich mit den weißgrauen Ein schlägen der Artillerie. Immer wieder erschütterten Detonationen die Luft. Brände leuchteten weithin sichtbar tn der klaren Atmosphäre des Spätherbstes. Von der deutschen Luftwaffe und Artillerie wirksam unterstützt, schaffen die Sturmboote über das Wasser. Immer neue Kolonnen entströmten dem deckenden Unterholz an der Küste Dagös. Welle auf Welle setzt^ über. Bataillon aus Bataillon würde von den Sturmbooten durch den einsetzenden Hagel und die Regenböen über Waffer ge bracht. Die deutschen Pioniere hatten unterdessen auch die festen Stege für den Nachschub so weit vorgetrieben, datz die kleinen schnellen Pinaffen der Minenräumverbänd« anlegen konnten. Pak- und Infanteriegeschütze rollten über die Stege. Muni tion. Kräder und Brennstoff folgten. Am Nachmittag wurde der erste schwere Nachschub' — Kraftfahrzeuge und Geschütze — nach Dagö ge bracht. Planmäßig wurde nun mit dem Vorstoß nach Norden begonnen Unaufhaltsam kämpften die deutschen Truppenver- bäude die sowjetische Besatzung aus Dagö bis zum Endsieg nieder. M. Mo und Sr. Tuka Politische und militärische Besprechungen des Aus dem Führerhauptquartier. 21. Oktober. Aus Eiuladung des Führers weilten der slowakische Staatspräsident Dr. Tiso und der slowakische Ministerpräsident Dr. Tuka, in deren Begleitung sich u. a. Innenminister Sano Mach und der Verteidigungsminister General Catlos sowie der Uowakische Gesandte in Berlin. Cernak, und der deutsche Ge- sandte in Preßburg. Ludin, befanden. zu einem Besuch tu» Sübrerbauvtauartier. im Mkrerkauptyuartter Führers mit den slowakischen Staatsmännern Die politischen und militärischen Besprechungen beim Führer verliefen im Geist der herzlichen Freundschaft zwischen den beiden Völkern und standen im Zeichen der Waffenbrü derschaft. die durch den Kamps deutscher und slowakischer Trup pen gegen den gmcinsamen bolschewistischen Feind erneut ihre Bewährung findet. An den Besprechungen nahmen der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, und der Chef des Oberkom mandos der Wehrmacht. Generalfeldmarschal Keitel, teil. . , Im Donezbecken kV Im Zuge der Operationen im Osten haben deutsche und üalienische Verbände Gebiete um Stalino genommen, wo- iei Gebirgsjäger in Stalino die Reichskriegsflagge hißten. Damit stehen die deutschen Truppen lies im Donezbecken, und aas heißt, im R ü st u n g s z e n 1 r u m der Sowjetunion! Das Donezbecken ist reich an Steinkohle und Erzen der verschieden sten Art. So werden im Donezbecken Eisen- und Manganerze. Quecksilber, Zink und Blei gefördert, ferner finden sich Stein salze und Gips. Nach den Moskauer Statistiken ist die Jahres produktion des Donezbeckens nach und nach bis aus 78 Mil- lionen Tonnen gesteigert worden. Insgesamt entfallen auf das Donezbecken zwei Drittel der Kohlenproduktion der Sowjetunion. Erheblich ist auch der Anteil des Donez beckens an der Eisen- und Stahlproduktion. 1937 entfielen ;. B. von der sowjetischen Gesamterzeugung an Roheisen in Höhe von 14,5 Millionen Tonnen sechs Millionen auf das Donezbecken, von 17,5 Millionen Tonnen Stahl sechs Millio- aen und von 13 Millionen Tonnen Walzgut drei Millionen. Es versteht sich von selbst, daß der Verlust eines derart oroduktionsstarken Gebietes von den Sowjets auf keine Weise wieder ausgeglichen werden kann. Erst recht können die Lücken, die die deutsch« Wehrmacht bereits in die sowjetische Kriegsindustrie geschlagen hat. durch angelsächsische Hilfe leistung nicht geschlossen werden, weil schon die Länge und die Gefährdung der Transportwege Lieferungen in dem riesigen Umfang wie sie von Moskqu benötigt werden, ausschließen. Auf der Eisen-, Stahl- und Walzguterzeugung baut sich im Donezbecken auch eine umfangreiche Maschinen- und Metall verarbeitende Industrie auf. Der Energiebedarf dieser ganzen Industrie wird von einer Reihe von Großkraftwerken gedeckt, deren Errichtung der Kohlenreichtum nahelegte. Angesichts der reichen Produktionsmöglichkeiten sind im Donezbecken auch zahlreiche größere Städte entstanden, so z. B. Schachty, das vor zehn Jahren den Schauplatz eines der in der Sowjetunion so beliebten Sensationsprozesse bildete, und sodann Sta lino, das frühere Iusowka mit etwa einer halben Million Einwohner. In der Nähe von Stalino gibt es Hütten- und Kohlenbergwerke, die Stalinwerke, die insbesondere Eisen und Stahl erzeugen, und Industrieunternehmen der verschiedensten Ar.t. > Eißner-Demscher Maternverlag (M.)' Der unaufhaltsame Vorstoß der deutschen Truppen läßt deutlich erkennen, daß die Sowjets gar nicht mehr in der Lage sind, Gebiete, auf deren Erhaltung sie unbedingt Wert, legen Während ihres Besuches folgten die slowakischen Staats männer einer Einladung des Reicbsaußenmmisters. Der Verteidigungsminister. General Latlos, und der Ober-, befehlshaber des slowakischen Heeres, General Cundcrlic. hat-, len mit ihrer militärischen Begleitung Besprechungen mit dem Ches des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalseldmar-, schall Keitel, und seinem Stab. Anschließend fand ein Besuch beim Oberbefehlshaber des Heeres, Generalseldmarschall von Brauchitsch. in seinem Hauptquartier statt. ! Zum Abschluß des Besuches waren die slowakischen Staats männer Gäste des Reichsmarschalls Göring in seinem Haupt quartier. Der slowakische Verteidigungsminister vom Führer ausgezeichnet ' Der Führer und Oberste Besehlshaber der Wehrmacht verlieh dem slowakischen Verteidigungsminister, General Cai- los, das Großkreuz des Ordens vom deutschen Adler mit Schwertern und überreichte ihm diese Auszeichnung anläßlich« seines Aufenthaltes im Führerhauptquartier.