Volltext Seite (XML)
Pu lsmtM Anzeiger Anzeiger Dienstag, den 14. Oktober 1S41 93. Jahrgang Nr. 241 Ohorner Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Tonn- und Feiertag«. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM-, frei Hau» 1.10 RM. etnschl 12 bez. 1S Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Dir Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise». ZettungSauSgaüe für Abhol« täglich 8—- Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und n» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bi« vor». 10 Uhr aufzugebeu. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorm Der Pulsnitzer Anzeiger ist das -«r Veröffentlichung der amtliche« Bekauutmachunge« des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsuitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Bisher über 350000 Gefangene bei Brjansk und Wiasma DIW. Aus dem Führerhauptquartier, 13. Oktober 1941. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Zahl der in der Doppelschlacht von Brjansk und Wjasma bisher eingebrachten Gefangenen ist auf mehrals 350 000 gestiegen. Sie ist noch ständig 'm Wachsen. In demselben Augenblick, in dem die britischen Lügen strategen dem englischen Volk wieder etwas Hoffnung ein- impfen wollen, werden ihre Schwindelmeldungeu durch die Sondermeldung aus dem Führerhaupiquartter über die Dop pelschlacht von Brjansk und Wjasma ins rechte Licht gerückt Wenn der britische Nachrichtendienst den Engländern erzählt: „Die Deutschen melden heute deutsche Siege, doch bringen sie wenig Neues, und nichts weist darauf hin. daß die Sowjet; schwere Niederlagen erlitten haben", dann kann so eine Mel- »ung in der Welt nur noch Gelächter Hervorrufen. Oder ist es etwa nichts Neues, wenn bis jetzt schon über 350 000 Gefangene in der Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk gemacht wurden? Die britische Behauptung: „Ob wohl der Deutschlandsender melde, daß Wjasma und Brjansk jetzt schon hinter der Front lägen, so wird doch nicht behauptet, daß die beiden Schlachten gewonnen seien", ist geradezu lächer lich Bisher ist in allen Kriegen noch derjenige der Sieger gewesen, der den Feind von den Schlachtfeldern einfach Hin wegfegle. Bei einer anderen Gelegenheit posaunte der englische Nach richtendienst in die Welt: „An keiner Stelle gelang es den Deutschen. Timoschenkos Heere zu umzingeln. Das sowjetische Heer ist nach elftägigem Kampf unbesiegt und der deutsche Plan fehlgcschlagen." Wenn die deutsche Wehrmacht in 1200 Kilometer Breite nach Osten vorstürmt und wenn die Ge fangenenzahlen immer wieder lawinenartig anschwellen, dann können wir mit diesen „fehlgeschlagenen deutschen Plänen" sehr zufrieden sein. Daß es sich bei diesen Lügenmeldungen nur um Trostspritzen handelt, die von nur geringer Wirksam keit sind, geht aus vielen anderen Nachrichten des feindlichen Auslandes hervor, in denen man sich durchaus des furcht baren Ernstes der Lage bewußt ist. Klassisch geradezu ist aber die britische Meldung, daß der Fall von Brjanks keine Ueber- raschung sei, weil der Fall von Orel, das mit Brjansk auf einer Linie liege, die Briten auf den Fall von Brjansk vor bereitet habe. Wenn nun wieder eine Stadl fällt, die mit Brajansk aus einer Linie liegt, dann sind die Briten ja wieder darauf vorbereitet. Aber eines Tages werden ihre Märchen von den Ver stärkungen. die hcrankommen, von der angeblich zuversicht lichen Stimmung Stalins nicht mehr ziehen; denn die Stunde wird kommen, in der die deutsche Wehrmacht, der der britische Nachrichtendienst so Hern Zersetzungserscheinungen andichten möchte, in jeder Beziehung unbestritten als Endsieger auf sowjetischem Boden steht. Dann aber ist die Entscheidung gefallen, ganz gleich, ob die Engländer darauf vorbereitet sind oder nicht. 1 Sie Kessel werden immer enger Verzweifelte Durchbruchsversuche bei Brjansk und Wjasma blutig zurückgeschlagen Die in den Räumen von Wjasma uns Brjansk «in- geschlossenen Sowjettruppen machten im Laufe des 12. Oktober unter dem Einsatz ihrer letzten Kräfte verzweifelte Ausbruchs versuche, bei deren Abwehr sie jeweils mit schweren blutigen Verlusten zurückgeschlagen wurden. Die Gefangenen- und Beutezahlcn aus den beiden Kesseln nehmen ständig zu. Im Raum von Brjansk gingen die Bolschewisten in einer Tiefe von 15 Gliedern und in breiten Wellen gegen die deutschen Stellungen vor. Alle diese Durchbruchs versuche scheiterten trotz des Massencinsatzes sowjetischer Trup pen im deutschen Feuer. Deutsche Panzerkräfte und deutsche Infanterie stießen im Angriff tief in die bolschewistischen Massen hinein. Die Bolschewisten hatten an allen Stellen un gewöhnlich schwere Verluste. Auch die bei Wjasma zusammcngedrängten Bolsche wisten rannten immer wieder in verbissenen Jnfanterieangrif- sen mit nur noch geringer Artillerieunterstützung gegen sie deutschen Stellungen an. Alle diese Angriffe wurden mit schweren blutigen Verlusten für die Sowjets abgewiesen. Eine deutsche Insanteriedivision stieß den zurückweichenden Sowjets nach und fügte ihnen weitere schwere Verluste zu. Teile eines deutschen Panzerregiments brachen in die zurückflutenden so- wjetischen Truppen ein und verhinderten ein erneutes Festselzen der Bolschewisten. Eine hartnäckig verteidigte Feldstellung durchbrochen. Der am Nachmittag des 12. 10. erneut vorgetragene An griff einer deutschen Infanteriedivision im mittleren Ab schnitt der Ostfront zeitigte besondere Erfolge. In unge stümem Vorwärtsdrang warfen die deutschen Truppen die Bolschewisten und durchbrachen eine von den Sowjets hart näckig verteidigte Feldstellung nach vorangegangenen erbitterten Kämpfen Die bolschewistischen Kräfte, die sich dem deutschen Vordringen gegenüber hartnäckig zur Wehr setzten, wurden in zahlreichen Einzelkämpfen in ihren Stellungen vernichtet. Sowjetische Artillerie, die in den Kampf einzugreifen versuchte, tvurde von dem gutliegenden Feuer der deutschen Artillerie niedergekämpft. Flak-Regiment schoß über 200 Sowjetflugzeuge ab. Ein im mittlere» Abschnitt der Ostfront eingesetztes deut sches Flak-Regiment war in den bisherigen Kämpfen überaus erfolgreich bei der Abwehr sowjetischer Luftangriffe. Die Bak- terien dieses Regiments schossen im Laufe des 12. 10. wieder- um sieben sowjetische Flugzeuge ab, Seit Beginn des Feldzuges im Osten kann dieses Regiment insgesamt 205 Abschüsse verzeichnen. 54 sowjetische Panzerkampfwagen vernichtet. Im Verlauf des neuen Angriff» der deutschen Truppen an der Ostfront vernichteten ein Panzerregiment des deutschen Heeres und ein Verband der Waffen-fl gemeinsam insgesamt 54 sowjetische Panzerkampswagen Nachdem der bol ¬ schewistische Widerstand an allen Stellen gebrochen war. setzten die deutschen Truppen ihren Angriff nach Osten fort. Schiffszicle im deutschen Artillerieseuer. Die vor Leningrad eingesetzte schwere Artillerie des deut schen Heeres nahm erneut Schiffsziele im Hafen von Ora nienbaum wirksam und erfolgreich unter Feuer. Blöde Lügen „Deutschlands Wasfenstillstandsangcbot an die Sowjets" ein lächerliches Gerücht. Die amerikanische Nachrichtenagentur Associated Preß meldet, es seien Gerüchte im Umlauf, wonach Deutsch land der Sowjetunion einen Waffenstillstand angeboten habe. Die Agentur fügt hinzu, unterrichtete Kreise in den Vereinig ten Staaten betrachteten ein solches Angebot als durchaus möglich und als eine für die Deutschen zu einem derartigen Zeitpunkt ganz normale Vorgangsweise. Demgegenüber wird von zuständiger deutscher Seite kategorisch festgcstellt, daß cs sich bei diesem „Gerücht" um eine der dümmsten Enten handelt, die jemals erfunden worden sind. Anzunehmen, daß Deutschland in einem Angen- blick, in dem cs seinen Gegner zu Boden geschlagen hat, diesen um Waffenstillstand bittet, ist geradezu absurd und im höchsten Grade lächerlich. Wenn in der Meldung der amerikanischen Agentur weiter behauptet wird, ein solches Angebot wäre eine von feiten der Deutschen ganz normale Handlungsweise, so genügt es, dem gegenüber darauf Hinzuwelsen, daß es ja auch im vergangenen Jahr nicht Deutschland war, das Frankreich um Wasfenstill- stand bat, sondern daß diese Bitte von dem besiegten Frank reich ausging. * Die New-Aorker Zeitung „Daily Mirror" veröffent licht mit Angabe von Einzelheiten einen angeblichen Geheinr- vertrag, den Admiral Darlan und der Führer während der letzten vierzehn Tage unterzeichnet haben sollen. In diesem Geheimvertrag soll Deutschland als Gegenwert für gewisse französische Zugeständnisse versprochen haben, daß es Frank reich gegen alle italienischen Forderungen schützen wolle. Diese Meldung ist, wie amtlich von deutscher Seite mit geteilt wird, von Anfang bis zu Ende erlogen. Sie ist offen sichtlich zu dem Zweck erfunden worden, Deutschland Italien gegenüber als einen unehrlichen Verbündeten hinzustellen. Derartige plumpe Schwindelmanöver werfen ein bezeichnen des Licht auf die Not der Plutobolfchewiften, die anscheinend glauben, durch solche schmutzigen Litgcumethoden die stahlen» Front der erwachenden Nationen auflöse« zu könne«. Sowjets im Todeskampf Die Deutschen im Rüssen der Verteidigung Sv Im Feindlager wechseln Verzweislungsschreie über die Entwicklung der Kämpfe im Osten mit Appellen an die So- wjetarmisten, nicht weiter zurückzuweichen, in bnntcr Reihen- folge miteinander ab. Gleichzeitig fordern englische Zeitungen Churchill zu einer Entlastungsossensive auf, wobei sie sich jedoch über die engen Grenzen der britischen Macht im klare» sind. „Wir sind überzeugt", läßt sich in diesem Zusammen- Hang „Daily Mail" vernehmen, „daß die Regierung nichts lieber täte, als einen Angrif? gegen den Kontinent zu em- fesseln, wenn eine solche Offensive möglich wäre." Aber das ist eben der springende Punkt, daß es England hier an jeder Voraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen gegen das europäische Festland fehlt. Warnend macht denn auch der be- kannte Publizist.Garvin im „Observer" daraus aufmerksam, daß eine britische Militärexpedition gegen Europa schon durch den Mangel an Schiffsraum und dank der briti schen Luftunterl ehe nheit von vornherein zum Schei tern verurteilt wäre Wenn trotzdem auch das Organ der Sowjetarmee „Der Role Siern" eine solche Expedition sordert, nämlich eine „sofortige Koordinierung der britischen und so wjetischen Streitkräfte zu einer Massenschlacht gegen Deutsch land", dann beweist das eben, wie verzweifelt die Lage der Sowjets ist. Und daß es die Verzweiflung ist. die den „Roten Stern" zu seiner Forderung bestimmt hat, geht auch daraus hervor, daß dieses Blatt den deutschen Truppen die U e b e r l e g e n h e i t an Mannschaften wie an Ma terial einräumt und ferner anerkennt, daß im Südwesten der Front deutsche Truppen „in unaufhörlichen Angriffen" in den Rücken der sowjetischen Verteidigung voraestotzen sind. Gewiß sind die Sowjetarmisten noch in der Lage, weitere Kämpfe liefern zu können, doch wird alles das für den Ver lauf des Krieges ohne Bedeutung sein. Ebenso wie Eng land nicht in der Lage ist, Moskau durch ein militärisches Großunternehmen eine Entlastung zu bringen, so werden England und die Vereinigten Staaten auch durch Lieferungen von Kriegsmaterial den Gang der Ereignisse nicht bestimmen können. Die Wucht des deutschen Vormarsches wird sich eben dahin auswirken, daß alles, was die Plutokraten für die bol schewistischen Verbrecher tun, zu spät kommt, Lord Beaverbrool widerlegt Churchill Um die britische Bevölkerung, die durch die deutschen Ver nichtungsschläge gegen die Sowjets aufs stärkste erschüttert ist. zu betäuben, läßt Churchill Stimmungsbilder aus Moskau verbreiten, in denen davon die Rede ist, daß das rote Heeres theater Dramen von Shakespeare, Opern von Verdi und Rossini und eine Revue „Note Gladiole" zur Aufführung bringe. Besonderer Zugkraft erfreue sich in Moskau eine Schlagerplatte, die mit den Worten beginne: „Worauf will er denn hinaus", und auf der ein Sowjetarmist einen Heirats antrag mache. Zusammenfasscnd heißt es in diesem Stim mungsbild, daß das Leben in der sowjetischen Hauptstadt beherrscht werde von Entschlossenheit und Ausgelassenheit Anscheinend ist man in London völlig durcheinander, wenn man der Weit eine solche Erklärung zumutet. In einer Stadt. >n der der Kanonendonner der Front widerhallt, in einer Stadt, deren Rüstungswerke unter dem Krachen der deutschen Bomben in Schutt und Asche versinken, in einer Stadt, in der täglich »nd stündlich lange Züge mit Verwundeten eintreffen und die vielleicht von Leichtverletzten bereits in Fußmärschen erreicht wird, dürfte die Stimmung denn doch wesentlich anders sein, als man es in Lonhon für wahrscheinlich hält. Hat nicht der Leiter der britischen Abordnung für die Mos kauer Konferenz, Lord Beaver brook, selbst die große Gefahr, in der sich der sowjetische Verbündete Englands be findet, zugegeben? Nach seiner Rückkehr ans Moskau äußerte sich Lord Beaverbrook nämlich dahin, die sowjetischen Armeen befänden sich in einer ernsten Krisis. Der Todeskampf der Sowjetunion sei herzzerbrechend und werde noch andauern. Damit läßt sich das Stimmungsbild, das die verlogenen Agitatoren Churchills von Moskau entwersen, über haupt nicht mehr vereinbaren. Im übrigen Hai Lord Beaver brook den Briten noch mitgeteilt, daß England und die Ver- einigten Staaten Stalin alles versprochen hätten, was er verlangt habe. Und warum auch nicht! In Ver sprechungen. insbesondere Bundesgenossen gegenüber, war man in London schon immer außerordentlich großzügig. Gehalten aber hat England von all den Versprechungen und Garantien für die Mächte, die es gegen Deutschland in den Krieg gehetzc hat, nichts! Und so werden auch die Sowjets sich über kurz oder lang davon überzeugen müssen, daß englische Hilfe leistungen nicht die Druckerschwärze wert sind, die dafür ver wandt worden ist. Mlt Entsetzen beginnt man sich jetzt tm feindlichen Ausland