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Anzeiger Freitag, den 28. November 1941 93. Jahrgang Nr. 280 täglich 8—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und a» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor». 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur SSt. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Han» 1.10RM. etnschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise». ZeitungSauSgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zn» Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen de» Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz nnd Ohorn behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bnlsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Staatsmännerempfang beim Führer vkW. Berlin, 27. November. A Der Führer empfing am Donnerstag in Gegenwart deS Reichsministers hes Auswärtigen von Ribbentrop die in der Reichshauptstadt weilenden europäischen Staatsmänner der in der antibolschrwistischen Front vereinigten Mächte, den slowakischen Ministerpräsidenten Professor Tuka, den Kö niglich-Ungarischen Ministerpräsidenten und Außenminister von Bardossy, den Königlich-Rumänischen Vizeminister- Präsidenten Mihai Antonescu, den Königlich-Italieni schen Außenminister Gras Ciano, den Königlich Bulgarischen Minister des Acußern Pop off, den Königlich-Dänischen Außenminister Scavenius, den spanischen Außenminister Serrano Suncr, den finnischen Minister für Auswärtige Angelegenheiten Witting, den kroatischen Außenminister Lorcovic sowie die Bevollmächtigten der Kaiserlich Japani- scheu Regierung, Botschafter Oshima, und der Regierung des Kaiserreiches Mandschukuo. Gesandten Lne-J-Wen. Die Staatsmänner Gaste des Führers Der Führer sah Donnerstag mittag die in Berlin an» wesenden Staatsmänner und die Berliner Missions-Chefs der Antikomintern-Mächte bei sich zu Gaste. Bon deutscher Seite waren anwesend: Der Reichsmarschall des Grobdeut schen Reiches Hermann Göring, der Reichsminister des Aus wärtigen von Ribbentrop, Großadmiral Raeder die Generalseldmarschälle Keitel und Milch, die Reichsminister Dr Goebbels. Rosenberg und D r. Lammers, die Reichsleiter Bouhler, Bormann, Dr. Dietrich, Reichsftthrer ff Himmler, Stabschef der SA. Lutze. Staatsminister Dr. Meitzner, außerdem der Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Weizsäcker, die Unterstaals- sekretäre Wörmann und Gaus sowie die deutschen Mis sionschefs in den Ländern, die im Antikominternpakt zusam mengeschlossen sind. * Die Tatsache, daß der Führer zu der Zusammenkunft der Staatsmänner der im antibolschewistischeu Kamps vereinten Mächte nach Berlin aekommen ist. unterstreicht auks ein. 4 drucksvollste die Bedeutung dieser Kundgebung. Europa ist auf dem Wege zur Einigung, Europa ist entschlossen, die Ver gangenheit zu überwinden und jene Gemeinschaft zu verwirk lichen, die allen Völkern unseres Erdteils volle Freiheit zur Arbeit und zur Entfaltung geben wird. So bedeutet die Zu- sammenkunst der europäischen Staatsmänner in Berlin einen Meilenstein in der geschichtlichen Entwicklung und ein Ereignis, das geradezu historisch einmalig ist. Während im Osten noch die Geschütze donnern, bricht sich in Europa die neue Entwicklung kräftig Bahn. Geschützt von der Wehrmacht Deutschlands und Italiens und mit den mit ihnen verbündeten Staaten kann Europa sich bereits der Aufbauarbeit widmen. Die Bevölkerung der Neichshauptstadt, die unmittelbar diese historischen Stunden miterleben durste, gab ihrer Freude über die Ankunft des Führers spontan Ausdruck. Ganz Europa ist aufs stärkste beeindruckt von den grandiosen Siegen der deutschen Wassen und der Entschlossenheit Deutschlands, und Italiens, den Kamps gegen den bolschewistisch-plutokratischen Weltseind bis zu dessen völliger Niederschlagung sortzusetzen Die Zusammenkunft der europäischen Staatsmänner in Berlin und die Anwesenheit des Führers beweisen, daß die euro- päische Einheitsfront eristiert und sest verankert ist Europa ist aufgestanden gegen jene Mächte, die unseren Erdteil in Zwietracht erhalten wollten, um ihn um so besser aus plündern zu können. Auf der ganzen Front sind die Truppen, der jungen Völker in diesem Kamps von Sieg zu Sieg ge stürmt. Was immer auch die britischen und bol,chewistischen Kriegshetzer und ihre Handlanger planen mögen: alle ihre Anschläge sind zum Scheitern verurteilt, wie auch bisher schon alle Unternehmungen des Feindes schmählich zusammen gebrochen sind. Deutschland ist den Feinden Europas auf der ganzen Linie überlegen, weil w i r es sind, die eine Entscheidung erkämpfen, nach der alle Völker Europas sich seit vielen Jahrzehnten gesehnt haben. Es beginnt jetzt ein neues Kapitel der Weltgeschichte, und es sind Deutschland und Italien, die die Geschichte des neuen Europa schreiben. Siegesgewißtieit der Achse Starker Eindruck der Rede des Ncichsaußenministers Die Rede des Reichsaußenministers von Ribbentrop hat in der Weltpresse stärksten Eindruck gemacht. Vor allem haben die Zeitungen der mit Deutschland verbündeten und befreun deten Staaten ausführlich über die Feststellungen des Außen ministers des Deutschen Reiches berichtet. Immer wieder wird son diesen Zeitungen die Feststellung des ReichsautzcnministerS unterstrichen, daß Europa unangreifbar geworden ist, daß Drntschland und Italien entschlossen sind, mit ihren Ver bündeten und ihren Freunden den Kampf bis zum siegreichen Ende weiterzuführen, bis zur völligen Ausrottung dcZ Bol schewismus unb bis zur endgültigen Sicherung des Ausbau werles in Europa. Ueberall wird die große Siegesgewißheit der Achse anerkannt nnd die Unerschöpflichkeit der Reserven und der Kampfmittel der jungen Völker. Von den italienischen Blättern weist „Popolo di Noma" daraus hin, daß England weit verwundbarer ist als Europa, so daß der Krieg zwangsläufig zum Zusammenbruch des Schwächeren, also zur Vernichtung Englands und der Sowjet union führen müsse. „Messaggero" betont, Europa sei gegen jede Blockade gesichert, auch habe die Achse gegen über England eine klare strategische Ueberlegenheit. „Cor- riere della Sera" verweist darauf, daß, wie der Reichsaußen- Minister sestgestellt habe, selbst ein offenes Eingreifen der Per- einigien' Staaten irgendeine günstige Wendung für England nicht mehr herbeiführen kann. „Popolo d'Jlalia" bezeichnet die Folgen der bolschewistischen Niederlage als unberechenbar und erwartet, daß alle Bedürfnisse des europäischen Kon tinents in der Sowjetunion gedeckt werden können. Beson ders stark und nachhaltig ist auch der Eindruck der Beweis führung Ribbentrops in bezug auf die schwere persönliche Schuld Roosevelts. Aehnlich pnterstreicht auch die Preisse Finnlands. Rumä- niens, Ungarns und der Slowakei die Feststellungen Ribben trops. In Bukarest erblickt, man in der Rede Ribbentrops einen entscheidenden Beitrag zur Klärung der weltpolitischen Lage. „Lurentul" schreibt, nach der Zerschlagung des Bol- schewismus würden alte militärischen Kräfte dem glücklichen Endsieg zugewandt werden. Der „Pester Llovd" hebt das Be kenntnis zur Ordnung, Gerechtigkeit und den schöpferischen Lebenswillen des neuen Europas hervor. Die bulgarischen Blätter verkünden in ihren Schlagzeilen, daß Deutschland, Italien und ihre Verbündeten unverletzlich sind und auch die Vereinigten Staaten den Sieg nicht mehr aufzuhalten ver mögen. Die dänischen Blätter nehmen dahin Stellung, daß die Sowjetunion ein Faktor von militärischer Bedeutung nicht mehr ist, und bekunden ihre Genugtuung darüber, daß Europa sich aus dein Wege der Einigung befindet. Die spanischen Blätter unterstreichen, daß Europa ohne Deutschland unver- meidlickt rum Vasallen Moskaus geworden wäre. 5kn der K». sammenkunst der Staatsmänner in Berlin erblicken die spa nischen Blätter eine Manifestation des neuen Geistes in Europa und in der Welt. Die japanischen Zeitungen bezeich nen übereinstimmend die Berliner Zusammenkunft der euro päischen Staatsmänner als ein Ereignis von weittragender geschichtlicher Bedeutung. Nach den aus New lyork vorliegen den Meldungen hat die Rede des Reichsaußenministers den Kriegshetzern in Nordamerika einen schweren Schock versetzt. Moskaus Verrat erneut vetrWgt Der Verrat Stalins an Deutschland, den der Neichsaußen- minister in seiner Rede schärfstens gebrandmarkt hat, ist durch eine Meldung der amerikanischen Nachrichtenagentur United Preß aus Moskau erneut bestätigt worden. In dieser Mel- düng heißt es, durch die strenge Moskauer Zensur habe die Welt bisher nicht ersahren, daß auch nach dem Abschluß des deutsch-sowjetischen Vertrages von I93S die feindselige Agi tation des Kreml gegen Deutschland unentwegt fortgesetzt wor den sei. Stalin habe niemals die Absicht gehabt, die Be ziehungen zu Deutschland enger zu gestalten, sondern er habe diesen Pakt nur geschlossen, nm sein Heer verstärken zu können. Der USA.-Korrespondent in Moskau bestätigt also den schmählichen Verrat Stalins, der übrigens durch die aufgefuu- denen Akten und Dokumente und vor allem durch die mili tärischen Maßnahmen der Sowjetunion längst entlarvt wor den ist. GlüüwWche des Führers An die Staatsoberhäupter der im Antikomintcrnpakt vereinigten Mächte. Der Führer sandte aus Anlaß der Unterzeichnung des Pro tokolls über die Verlängerung des Abkommens gegen die Kom munistische Internationale und des Beitritts weiterer sieben Staaten an die Staatsoberhäupter der im Antikominternpatt vereinigte» Mächte sowie an den Duce und den Staatschef Rumäniens Glückwunschtelegramme. Aus dem gleichen Anlaß sandle der Reichsminister hes Auswärtigen von Ribbentrop Glückwunschtelegramme an die Außenminister von Japan und Mandschukuo sowie an den Minister des Auswärtigen der chinesischen Ncnionalregierung. Fest ins Auge blicken sollen wir der großen Heu; ihre Furchtbarkeit und ihre Herrlichkeit sollen wir verstehen, da mit wir uns zu ihrer Höhe erheben und ihrcn heiligen Willen vollbringen können. Ernst Moritz Arndt. Geschichtlicher Lag Die historische Kundgebung europäischen Friedenswillens und europäischer Einigkeit hat am Donnerstag nachmittag m/ dem Empfang der einzelnen europäischen Staatsmänner ihren Höhepunkt erreicht. Der Staatsakt aus Anlaß der Verlängerung des Äntikomminlernabkommrns und der Erweiterung des Kreisch seiner An^pzeichner, sowie die c-roß« weltpolitische Ueber- sicht. die Reichsaußenminister von Ribbentrop am Lage dana<g gab. waren vorangegangen und hatten bereits weithin sichtbar die geschichtlich« Bedeutung des Ereignisses gekennzeichnet. Will man sich «in zutreffendes Bild von dem wahren Poli-- tischen Inhalt dieser Tage machen, so wird man aber nicht bq- Aeußerlichkeilen, und seien sie noch so glanzvoll, stehenbleibe:' dürfen. Vielleicht erhält man «ine besonders klare Vorstellung von der Größe dieser Tage bei einem Rückblick auf die Zeit vctr n«un Jahren Deutschland, in politischer und militärischer Ohn- macht, war das Kernstück eines in feindlich« politisch« Lage- getrennten Europas, über dem der englische Wille lastete, es ge nau zu der Stunde in einen neuen bliickiqen Krieg zu stürzen, in d«r di« als unvermeidlich erkannt« Wiedstrerstarkumg des Deut schen Reiches nach englischer Ansicht «in« solche Maßnahme nöt^- machen würd«. Das oft — zuletzt damals vor 24 Jahren — g«.- spielte englische Spiel sollt« wiederholt werden, sowie es stet? in d«r englischen Absicht gelegen hat, Europa rn diese für di- London«r Politik so angenehm« passiv« Roll« zu zwingen. Da mals schon konnte man erkennen, wie brüchig di« Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden war, denn das System von Versailles, d«m das von Genf koordiniert war, di« beide die größte euro päisch« Ration knechteten, barg für jeden Einsichtigen die un mittelbare Gefahr eines neuen Ausbruchs in sich, wenn sie nick? von grundauf und mit ehrlicher Absicht aller Beteiligten revidier werden konnten. Das ist, wi« man weiß, nicht geschehen; an dev Folgen hatEuropa heute zu leiden. Aber — und das ist die feste Zuversicht aller der Männer, die auch bisher di« Fähigkeit zu einem gefunden Arteil m großen polnischen Entwicklungsfrageu bewiesen haben — -as Schicksal- an dem heute unser Erdteil trägt wivd sich als ein zwar schmerzhafter, aber ehe» doch als ein Getundnngsprozeß erweisen, der früher Mr später notwendig ge wesen wäre. Dieses „früher oder später" ist keine willkürliche Be hauptung, die die nun einmal eingetreten« Entwicklung leichter- tragbar werden lassen soll, sondÄm es ist di« Summe von jahr hundertelangen Erfahrungen, dis der europäisch« Kontinent in/ der englischen Politik machen mußt-. Auch Reichsminister vop Ribbentrop hat, wie d«r Führer selbst «s oft ge:an hat, wird«, auf die große Chance hingewiesen, die England hatte, mit dev mächtigen nationalsozialistischen Deutschen Reich zu einem dar? «rnden Frieden zu kommen. Denkt man an jene Erfahrungen, dann mu ßman es fast begrüßen, daß London damals diese Mög lichkeit verwarf, denn sehr viel spricht dafür, daß ein« so.chs Frie denspolitik gegenüber Deutschland für di« Henle in England herrschende Schicht do chnuc eine Atempause bis zu einer besser«» Gelegenheit für einen Angriff aus Deutschland gewesen wär-, Münch«» hat dafür den beste» Beweis geliefert. H«ut« sind wir, vor allem dank der genialen politischen und niilitärischen Führung und der Kraft unserer deutsche» Wehrmacht soweit, daß diese Gefahr für alle Zeiten überwunden ist, ebenso wie die bolschewistische Drohung Was mit Danzig und d-rx Korridor begann, ist zu einem gleichzeitigen Aufräumen der größten offenen Probleme unseres Erdteils, ja darüber hinau/ einer Reih« anderer weltpolitischer Fragen geworden. ü Segen die völkervergiftenden Ideen des Kollcbewismus Der chinesische Außenminister über den Beitritt Chinas zu» Antikominternpatt DNB. Nanking. 27. Nov. (Ostasiendienst des DNB.) Der chinesische Außenminister Chummyi hat jm Hinblick auf den von der chinesischen Nationalregierung in Nanknng beschlossenen Bei, tritt zum Antikominternpakt eine Derlantbokrung in der Presse veröffentlicht, in der er u. a. feststellt, di« von d«r Sowjetunio. ausgehenden völkerv«rgift«nden Ideen des Bolschewismus hätte« mit dem Ziel« «iner allgemeinen Weltrevolntion überall an dem Ausbreitung des Kluss-nkampfes. der Vernichtung der inn.rstantz- sichen Ordnung und der Zerstörung des sozialen Gleichgewichtes gearbeitet .und niemand habe unter diesem Unglück mehr zv leidev gehabt, als China. Di« chinesische Nationalregierung hak? sich.daher die Bekämpfung d«s Kommunismus zu ihrer vordring lichen Au^abe gemacht. Da die chinesischen Kommunisten ab«? unter der Leitung der kommunistischen Internationale stände^ müsse sich di- chinesische Regierung, bevor sie den Kommunismus ausrotten könne ,m erster Linie um di« Bekämpfung der kommu-- nistischen Internationale bemühen. Aus diesem Grunde habe d? chinesische Nationalregierung ihre» Beitritt zum Antikomintern, Pakt beschlossen.