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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Dienstag, den 16. September 1941 93. Jahrgang Die Stellung Finnlands Minister Tanner sprach im Waasa So unvollkommen dieses britische Geständnis ist, so ist es immerhin geeignet, in London neue Sorgen über die >er lehrte und etwa 76 deutsche Kameraden teil- täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsäge bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bi» vor». 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM-, frei Haus 1.10 RM. etnschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungSanSgabe für Abholer Deutsches Kulwrfchaffen im Kriege Eröffnung der Tagung des Auslandsannes der Dozentenschaft Unter dem Motto „Deutsches Kulturschaffen' er öffnete das Auslandsamt der Dozentenschaft der deutschen Universitäten und Hochschulen in der Hauptstadt der Bewegung eine erste Tagung, an der 85 ausländische Wissenschaftler, Künstler und Gelehrte und etwa 70 deutsche Kameraden teil übrigen ist diesem Bericht noch z: stark zerzausten Geleitzuges schließlich noch in einen entsetz lichen Sturm geraten sind. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn , Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsuttz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dnlsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Vestmjung m London Wachsende Sorge um die Entwicklung im Osten und die Kämpfe auf dem Atlantik suche nun durch Störungsmanöver in die finnische Kriegfüh rung sich einzumischen. Die Absicht der Gerüchte, die von einem Sonderfrieden sprächen, sei klar, führte Tanner aus. Man versucht, eine Zer splitterung zu bewirken und die militärische Lage der Sowjet union zunlindest an der Leningrader Front und an der Mur- man-Bahn zu erleichtern. Selbstverständlich sind diese Gerüchte vollständig grundlos. Von keiner Seite in Finnland oder auf finnische Initiative hin ist man zu derartigen Friedensvcrhand- , lungcn geschritten. Man fragt sich auch, mit wem man über diesen Fall ver handeln könnte. Wir können ja kein Zutrauen zu den jetzigen Nachbarn im Kreml haben, da er alle seine früheren Verträge gebrochen hat. Außerdem unterliegt es keinem Zweitel, daß die Sowjetunion den Krieg gegen Deutschland verlieren wird. Ein mit ihr geschlossener Friede wäre also von vornherein nichtig. „Es ist klar', so führte Tanner zum Schluß aus, „daß es unmöglich ist, mitten im Krieg dem Feind darüber Auskünfte zu erteilen: Bleiben wir stehen oder marschieren wir weiter und wohin? Das wäre für den Feind eine zu wertvolle Aus kunft und hängt außerdem von strategischen Forderungen ab. In einer Beziehung sind unsere Ziele jedoch immer klar be stimmt gewesen. Man ist bei uns darüber ganz einig, daß die ser Krieg Finnland gilt. Dieser Krieg ist für uns ein Ver teidigungskrieg, durch welchen wir uns gesicherte Grenzen und einen dauernden Frieden verschaffen wollen. Was um dieses zu verwirklichen nötig ist. das muß getan werden.' Ebenso wie in den Feldzügen in Polen, Norwegen, Hol land, Belgien, Frankreich, auf dem Balkan und in Afrika haben sich nun unsere Feinde auch in den Kämpfen im Osten davon überzeugen müssen, daß der Verlauf des Krieges dik- tiert wird von dem soldatischen Einsatz und der militärischen Kraft der kämpfenden Truppe. Stärker als das Material ist der Mann, stärker als die Schwierigkeiten ist das Schwert, durch das eine kampfentschlossene Truppe sich Überall den Weg bahnt. Es ist das wunderbare, in allen Kämpfen im Osten uno Westen, im Norden und Süden erlebte beglückende Wissen um die soldatische Kraft des deutschen ManneS, das unS die Gewißheit des Siege- nicht nur über das gewaltige Minister Tanner legte in Waasa gelegentlich einer großen Einigungskundgebung nach einer Rückschau aus die politische Entwicklung die Stellung Finnlands im gegenwärtigen Krieg dar. Er wies ferner auf die im Ausland verbreiteten Ge rüchte über angebliche Separatfriedensabsichten Finnlands hin. In kaum einem Vierteljahrhundert habe Finnland für seine Selbständigkeit und Freiheit drei äußerst schwere Kriege, so führte Minister Tanner aus, führen lassen. Erst im Sich:- . bild des jetzigen Krieges könne man sich vergegenwärtigen. ' welche ungeheuere Kriegsmacht im zweiten Krieg dem finni schen Volk gegenüberstand. Minister Tanner verwies dann auf den imperialistischen Vorstoß der Sowjetunion, die, als Deutschland im Westen ge bunden zu sein schien, Teile der polnischen Gebiete, vas Balti kum, Bessarabien und dann durch den finnischen Krieg Ge biete Finnlands an sich riß. Im weiteren Verlauf seiner Rede gab Tanner einen Ueber- blick über die veränderte Einstellung der sogenannten Demo kratien Finnland gegenüber und betonte, Finnland habe seine Haltung nach dem Winterkrieg in keiner Weise geändert, und auch die Sowjetunion habe die ihre nicht geändert. Die UdSSR, sei derselbe nach den Gebieten seiner Nach barländer trachtende Barbaren st aal geblieben, wenn sie sich jetzt auch als Verteidiger ver Freiheit und als Ritter ver Demokratie aufspiele. Demgegenüber habe sich aber die übrige Welt vollkommen verändert. Deutschland ist jetzt der Gegner des Bolschewismus, England und die Vereinigten Staaten Sind die Verbündeten der Sowjetunion aeworden. Man »er ¬ den habe bergen können. Von den Begleitschiffen wird gesagt, oaß die „Deptford' und der Zerstörer „Velox' zum Angriff gegen ein U-Boot vorgegangen seien mit dem Ergebnis, daß dieses U-Boot ..möglicherweise' beschädigt worden sei. Im ... entnehmen, daß die Reste des doch immerhin geeignet, in London neue Sorgen über die Schlacht im Atlantik zu erwecken. Hinzu kommt, daß aber auch die aus dem Osten einlausenden Meldungen schwerste Beun ruhigung, wenn nicht geradezu Bestürzung verursacht haben. Die einzige Nachricht, so bemerkte am Sonntag der Londoner Nachrichtendienst in einer Klage über das Fehlen von Nach richten, die von der Ostfront vorliege, sei s ch le ch t. Um Lenin grad wüteten die heftigsten Kämpfe des ganzen Krieges. Run ist in London auch nicht mehr von „Gegenoffensiven' des So wjetmarschalls Timoschenko die Rede, sondern es heißt Nein- laut, diese Gegenangriffe hätten „ihren Schwung verloren'. Um das Unglück voll zu machen, sei nun auch noch die Lage Budjennys im Süden besonders ernst geworden. Gesteigert wird die Sorge in London durch die Ueberlegung, daß jede Hilfeleistung an die Sowjetunion nur auf Kosten der amerika nischen Hilse für England erfolgen kann. So greift in London eine düstere Stimmung, und zwar sowohl wegen der Entwick lung im Osten als auch wegen des Kampfes ans dem Atlantik, um sich. Ueber den schlechten Zustand der Straßen in der Sowjet- nnion bedarf es heute nicht mehr vieler Worte. Aus den PK.-Berichten und aus den Wochenschauen weiß jedermann, wie miserabel die sowjetischen Straßen sind und wie sie oft nur ein Gemisch von Steinbrocken. Sumpflöchern, Dreck und Schlamm bilden So hatten denn die Moskauer Machthaber gerade auf den schlechten Zustand ihres Straßennetzes große Hoffnungen gesetzt. Die Sowjets gaben sich nämlich der Illu sion hin, daß, wenn schon der sowjetische Soldat dem deutschen nicht gewachsen ist. so doch wenigstens die schlechten Straßen dem deutschen Vormarsch und dem deutschen Nachschub un überwindliche Schwierigkeiten bereiten würden. Aber auch in dieser Hinsicht hat man sich in Moskau gründlich geirrt. Die überall sofort eingesetzten deutschen Sfratzenbaubatail- lone und die Frontarbeiter der Organisation Todt haben sofort kräftig zugepackt, ausgefahrcne Straßen ausaebessert und neue gebaut. So hat ein deutsches Straßen baubataillon in der ersten Septemberwoche in wenigen Tagen eine 35 Kilometer lange Straße ausgebessert, ohne daß d^ starke Kolonnenverkehr irgendwie eine Unterbrechung erfahren hätte. Auf einer Strecke von 12 Kilometer war die Straße infolge des sumpfigen Untergrundes für schwere Fahrzeuge geradezu unpassierbar geworden. Aber auch hier wurde durch die Pioniere in 5000 Tagewerken schnell Abhilfe geschaffen, und außerdem wurde noch ein 27 Kilometer langer Umlet- tungsweg, für den das Material von weither herangeschafft werden mußte, gebaut. Aehnlich erfolgreich haben an allen Abschnitten der langen Kampffront die Straßenbaubataillone. von denen viele Einheiten mit Fahrrädern ausgestattet sind, der kämpfenden Truppe wertvolle Hilfe geleistet. Nr. 217 «SSSSSSSNSSSÜS Seit Tagen weiß die Welt, daß deutsche Unterseeboote in mehrtägigem zähen Ringen aus einem Geleitzug von 40 Schif fen nicht weniger als 28 Einheiten mit einer Gesamttonnage von 164 000 BRT. herausgeschosseu haben. Trotz der Schwere H dieses Verlustes hat die britische Admiralität sich in Still- schweigen gehüllt. Erft jetzt hat man in London die Sprache insoweit wiedergefunden, nm einen Teil der Verluste zuzu geben, nämlich die Versenkung von acht Schiffen, und das noch »aM ohne jede Tonnageangabe! Während Churchill großsprecherisch in seiner letzten Rede in der Schlacht im Atlan tik eine „Verbesserung für England' glaubte verzeichnen zu könne», zeigt der Bericht der britischen Admiralität, daß Eng land gar nicht in der Lage ist, einen wirksamen Geleitschutz gewähren zu können. In dem Bericht wird ausgeführt, daß der erste U-Boot- Angriff eines Morgens mitten auf dem Atlantik erfolgte, wo- bei zwar zwei Fahrzeuge schnell gesunken seien. Die Besatzun gen der versenkten Schiffe seien von dem Kanonenschifs „Dept- prd' und einem Dampfer ausgenommen worden. Zwölf Stunden später, „als der Geleitzug sich gerade wieder gesam- nett habe', sei dann ein neuer „furchtbarer Angriff' erfolgt. Diesmal seien fünf Schiffe vernichtet worden. Ein dritter Angriff sei am nächsten Morgen gegen den Geleitzug gerichtet worden und habe den Verlust eines Dampfers zur Folge ge- habt, der jedoch so schnell versunken sei, daß man von der Besatzung des Dampfers und der an Bord befindlichen Be- iatzuna eines zweiten Schiffes nur einen einriaen Ueberleben- KiimvkerWe Ueberlegenheit Die Mitteilung des Oberkommandos der Wehrmacht über die neuen O chlachterfolge. die sich im Osten anbahnen, und über das erfolgreiche Fortschreiten der gro- ßenAngriffsoperationen deuten an, daß dem Feind weiterhin vernichtende Schläge zugefügt werden. Im Raum um Leningrad, dessen Einschließung verengt worden ist, haben die Sowjets mit Unterstützung von schweren Panzern Gegen angriffe versucht, die jedoch sämtlich zusammenge rochen sind. Stärker als Masse und Material, stärker als mehrstöckige Be- festigungswerke, in denen die Sowjets dem deutschen Vorstoß zu trotzen gedachten, haben sich auch hier die kämpferischen Qualitäten des deutschen Soldaten erwiesen. Das eben unter- scheidet den deutschen Soldaten von dem Feind, daß er auch in den Kämpfen gewaltiger Heeresbanne und in dem Getöse der Panzerschlachten ein ganzer Mann ist, geistig und körper- lich sprungbereit, fähig, eigene Entschlüsse zu fasten und in die Tat umzusetzen. Die Sowjets dagegen haben immer nur das Material und die Maste vergöttert und Siege nicht von kämpferischen Taten, sondern einfach von der Auswirkung der Masse erwartet, so z. B. von den vielgepriesenen Mam mutpanzern. Da es aber der Mensch ist, der die Technik be herrscht, mußte der riesige Aufwand der Sowjets an dem kämpferischen Mut der deutschen Truppe zuschanden werden Tag für Tag werden in den Einzelmeldungen über die Kämpfe im Osten Vorgänge bekannt, die die kämpferische Ueberlegenheit des deutschen Soldaten nachdrücklichst unter streichen. Ob da zwei Nachrichtengefreite, die bei der Stö- rungssuche von einem Sowjetpanzerkampfwagen überrascht wurdem diesen Koloß dadurch erledigen, daß sie MG.-Garben in die Sehschlitze feuern, oder ob Soldaten einer Panzerjäger, abteilung für ihren verwundeten Geschützführer oder Richt- kanonier entschlossen einspringen und den anstürmenden Feind weiterhin mit ihren Granaten eindecken, — immer ist es soldatischer Geist, der das Handeln unserer Männer diktiert und ihnen bei jeder Begegnung mit dem Feind volle Ueberlegenheit gibt. Das gleiche bekunden die Kampf- und Marschleistungen unserer Infanterie, die nicht nur die sowie- tischen Heeresverbände niederringt, sondern die auch mit ihren Waffen erfolgreich gegen sowjetische Flugzeuge zu operieren versteht. Zahlreich sind die Meldungen, in denen Rekord leistungen deutscher Soldaten verzeichnet werden, sei es, daß Pioniere in kürzester Zeit der vorstürmenden Truppe den Weg bahnen und Minenfelder beseitigen oder daß Baubatail- lone in unvorstellbar kurzer Zeit die grundlosen Wege der Sowjetunion wieder gangbar machen. rm Reiche etwa 3 vo vts4 0 0 neue Werke des dramatischen und musikalischen Schaffens uraufgesührt. Weiter hob Staats sekretär Gutterer als besondere Erfolge der deutschen Kultur- arbeit das Anwachsen der Zahl der Rundfunkhörer auf 15 Millionen und die Tätigkeit von über 170 großen und selb ständigen Orchestern. die neben zahlreichen anderen kleineren Orchestern die seelischen Widerstandskräfte des deutschen Volkes gerade im Kriege stärken, hervor. Auch auf dem Gebiete der Dichtung, der Malerei und Plastik wären trotz des Krieges weitere Fortschritte erzielt worden. So sei die Gesamtauflage höhe des im Jahre 1940 erschienenen Schrifttums aus saft 250 Mill, angewachsen, was auf jeden Einwohner des Deut schen Reiches im Durchschnitt fast 3 Stück betrage. 12 große Buchausstellungen im Ausland trugen die Kenntnis von un serem Buch in fremde Länder. Unser Volk steht mitten im Kriege. Man könnte glauben, daß die Kunst in diesem Falle zweitrangig wäre. Es ist das Große und ein Zeichen der Stärke, daß uns die Kunst im Kriege doppelt wertvoll geworden ist, weil st» mrs die höchsten Lebenswerte offenbart und weil sie die seelische und geistige Widerstandskraft von Volk uifl» Führung stärkt und perKekt. nehmen. Rach einer musikalischen Einleitung sprach zunächst der Leiter des Auslandsamtes der Dozentenschaft, Dr. Baatz, über die Ziele des Auslandsamtes. Reichsdozentenführer Dr. Schultze eröffnete die Tagung mit einer Rede, in der er den Sulturnredergang bei unseren Gegnern und den Aufstieg der neuen deutschen und europäischen Kultur begründete. Abschließend erklärte der Staatssekretär im Reichsmintste- rium für Volksaufklärung und Propaganda, Gutterer, in Kiner Rede, mit dem Führer bekenne sich das gesamte deutsche Volk aus tiefstem Herzen und aus voller Ueberzeugung zur Kunst als einem der wesentlichsten und entscheidendsten Faktoren des völkischen Lebens. Der Kampf des nationalsozialistischen Reiches gegen den kulturzersiörenden Bolschewismus beweise ganz eindeutig die kulturelle Aufbauarbeit Deutschlands für die gesamte europäische Kultur. Als Beweis dafür nannte der Vortragende einige Zahlen. Danach werden zur Zeit jährlich