Volltext Seite (XML)
Dienstag, den 30. September 1941 93. Jahrgang Mission die Die Ohrringe, Eheringe und selbst die kleinsten Erinne» ryngsstücke ohne, irgendwelchen Wert, wurdenzum.Ieil unter täglich 8—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für daS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und a» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorn». 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur SSI. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn« und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— NM., frei HauS 1.10 RM. etnschl 12 bez. 1S Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung üeS Bezugspreise». ZeitungSauSgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtshezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekauntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohoru behördlicherseits bestimmte Blatt «ud enthält Bekanntmachuuge« des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Raumes als eine Einheit, in der die freien Kräfte sich ent wickeln können, um Lum Nuken der Gesamtheit einaeledt LU Nach kurzen Begrüßungsworten zeichnete der Leiter der Wirtschaftskammer Sachsen. Präsident Wohlfahrt, die Kriegs- leistunqen der sächsischen Wirtschaft auf und unterstrich die Tat sache, daß Sachsen zu den wichtigsten Rüstungsschmieden des Mlkerreqtsverbrechen der Sowjets Deutsche Frauen und Kinder im Iran von Bolschewisten ausgeraubt Von großer Bedeutung für die sächsische Wirtschaft war eine Tagung, die die Wirtschaftskammer Sachsen am Montag in Dresden im Hygiene-Museum abhielt und in deren Mittelpunkt eine Rede des Reichswirtschastsministers Funk stand. Auch Bauleiter und Reichsstatthalter Mutschmann und der Lei ter der Wirtschastskammer, Präsident Wohlfahrt, ergrissen das Wort. In Begleitung des Reichsministers befanden sich Staats sekretär Dr. Landfried. Ministerialdirekror Dr. Pöhler iowie ! Oberberghauptmann Gabel An der Tagung nahmen mii den leitenden Männern der sächsischen Wirtschaft zahlreiche Ehren gäste aus Staat. Partei und Wehrmacht teil, unter ihnen die sächsischen Staaisminister, Generalleutnant Schubert, General major Friedensburg, ^-Obergruppenführer von Woyrsch, SA.- Oberqruppenführer Schepmann und weitere führende Männer des Sachsengaues. Präsident Wohlfahrt: Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger gefeiert. Unter Führung Les deutschen Gesandten begab sich der Transport der Frauen und Kinder am 17 September von Teheran auf den Weg nach der Türkei. Dem deutschen Gesandten war freies Geleit und unbehelligtes Reisen von der sowjetischen Regierung und der britischen Regierung für den Transport zugesichert. Trotz dieser feierlichen Verspechungen und trotz der Begleitung durch neutrale Diplomaten wurde der Weg der deutschen Frauen und Kinder, unter denen sich Schwerkranke und Schwangere befanden, ein einziger Leidensweg. Vom 17. bis 23. September spielten sich auf diesem Transport Szenen unbe schreiblichen Inhalts ab. Planmässig wurde der Transport durch sowjetische Soldaten unier Führung sowjetischer Offiziere und der politischen Kommissare ausgeplündert. Zuerst waren es die wertvollen Gegenstände, die ohne eine Angabe von Gründen oder auch nur eines Vorwandes geräubt wurden, darunter auch das gesamte Gepäck der Deutschen Gesandtschaft. Koffer, Pelze, Schmuckgegenstände und was sonst den Bol schewisten in die Augen stach, wurde gestohlen und vor den Äugen der Deutschen weggeschleppt. Die begleitenden neutralen Diplomaten und der deutsche Gesandte waren gegenüber diesem Verhalten der bolschewistischen Soldaten machtlos. Das Uner hörteste geschah jedoch wenige Kilometer vor der türkischen Grenze. Hier ordnete der den Transport begleitende sowjetische Beamte eine kurze Marschpause an und befahl den Deutschen, sich auf freiem Felde in Reih und Glied auszustellen. In diesem Äugenblickck überfielen bolschewistische Soldaten, vor allem aber bewaffnete Flintenweiber, den Transport. Während selbst den Frauen und Kindern mit Erschießen gedroht wurde und die Männer von den bolschewistischen Sol daten mit der Waffe in Schach gehalten wurden, raubien die Flintenweiber die deutschen Frauen und Kinder buchstäblich bis aufs Hemd aus. Unter dem Vorwand der körperlichen Unter suchung wurden alle noch bisher vor dem Zugriff der Bolsche wisten geretteten Schmuagegenstände. Kleidungsstücke und selbst Leiowäsche geplündert. Nr. 229 In vielem Zusammenhang ging der Reichswirtschafts minister besonders auf die Frage der. Kriegsfinanzierung ein. Mir Scharfe wanore er sich gegen Aufsagungen, die behaupten, man brauche keine Achtung vor dem Gelds zu haben und sagen: Geld spielt keine Rolle. Wer dieses Wort in den Mund nehme, müsse als Staatsverbrecher angesehen werden. Das durch not wendig gewordene Einschränkungen auf dem Konsumsektor frei gewordene Geld müsse der Kriegsfinanzierung restlos dienstbar gemacht werden. Hierbei erwähnte der Reichsminister die not wendig gewordenen Maßnahmen zur Eindämmung der Aktien- hausses Diese Maßnahmen richteten sich nicht gegen echte Kapital anlage, sondern gegen die Anlage vorübergehend freigesetzter Gelder in Aktien. Die jetzt ergriffenen Maßnahmen werden den Beweis erbringen, daß keine Kriegsgewinne geduldet werden und daß solche auch nicht in nennenswertem Umfang gemacht worden sind. Nachdem Reichsminister Funk die große Bedeutung der sächsischen Wirtschaft unterstrichen batte, die mit ihrer hoch- yualifizierten Leistung allen Anforderungen der Kriegswirt schaft gerecht wurde und wird schloß er seine Ausführungen: ,Der nationalsozialistische Staat wird das Wort des Füh rers wahr machen, daß niemand am Kriege verdienen soll, wäh rend draußen an der Front der Soldat sein Leben einsetzt. Wir alle sind schicksalsverbunden und werden bei unserer Arbeit nicht müde werden, die Wirtschaft an das Volk und das Volk an die Wirtschaft heranzubringen. Bei dieser wichtigen Aufgabe sind wir der vollen Unterstützung der Partei gewiß. Auch Vie heutige Tagung wird dazu beitragen, die wirtschaftliche Kampffront zu stärken' in der Betriebssichrer und Gefolgschaft zusammenge schlossen sind. Der Krieg wird weitere Anforderungen an die Wirtschaft stellen, neue Schwierigkeiten werden auftfauchen und gemeistert werden müssen. Wir haben nur ein Ziel, das ist der Sieg. Dieser Sieg bedeutet für das deutsche Volk eine glückliche Zukunft und ein freies mächtiges Grotzdeutsches Reich." " An der türkisch-iranischen Grenze hat sich am Sonntag ein Drama von beispielloser Schamlosigkeit enthüllt. 470 deutsche Frauen und Kinder mit den Angehörigen der Deutschen Ge sandtschaft und dem deutschen Gesandten trafen auf türkischem Gebiet ein, nachdem ihnen von der iranischen Regierung wie von den Engländern und den Sowjets freies Geleit zur Türkei zugesichert war. Unter Bruch des Völkerrechts wurden die wehr fähigen Deutschen im Iran durch erpresserischen Druck der Eng länder und Sowjets von der iranischen Regierung den Briten und Bolschewisten ausgeliesert. Nun Hai der bolschewistische und britische Haß auch vor den unschuldigen Frauen und Kindern und den amtlichen Vertretern der Reichsregierung auf ihrem Transport nach der Türkei nicht haltgemacht und wahre Orgien Konnte der Präsident auf die große Bedeutung des Elbe—Oder ^-Donau-Kanals verweisen, dessen Errichtung von der sächsi schen Wirtschaft dankbar begrüßt werde. Auf die Nachwuchs- frage eingehend, umerstrich er die wichtige Rolle der zahlrei- chcn Wirtschaftsschulen, die die sächsischen Industrie- und Han delskammern in eigene Betreuung genommen haben und für die sie jährlich über eine Million Mark aufwenden. Mit der Ausbildung des Nachwuchses allein sei es aber nichi getan, eine wichtige Zukunftsaufgabe sei auch der Wohnungsbau. Die sächsische Industrie, so konnte der Präsident feststellen, hat für die ersten vrei Nachkriegsjahre zum Zweck des Arbeiterwoh- nungsbaucs bereits einen Betrag von 100 Millionen Mark aus sich genommen. Einen breiten Naum in der Rede nahm die Erörierung der Selbstverwaltung der Wirtschaft ein. Der Präsident bezeich nete sie als Vie Voraussetzung eines erfolgreichen Schaffens für die Gesamtwirtschaft uno die einzig mögliche Form der Be treuung der Betriebe. , : Gauleiter Mutschmann: Nachdem Präsident Wohlfahrt den ungebeugten Willen der sächsischen Wirtschaft versichert hatte, sich weiter voll einzu- fetzen, ergrifs Gauleiter Reichsstatthalter Mutschmann vas Wort. Er meldete dem Reichsminister, daß die sächsische Wirt schaft voll aus Touren läuft trotz des Abganges so vieler Fach arbeiter. Das Golddenken, fo fuhr der Gauletter so«, wurde ^in Deutschland vom Leistungsgedanlen abgelöst. Damit wurde ßder Jude aus seiner Machtstellung verdrängt und Deutschlands wirtschaftlicher Aufschwung gesichert. Mit dem großen Ent scheidungskampf wrrd nun fetzt die neue Basis für das künftige Schaffen gebildet. Wir können uns alle glücklich schät zen, in dieser geschichtlichen Zeit zu leben, in der für alle Zu kunft die Schicksalsfrage Deutschlands gelöst wird. Diese große Zeit verpflichtet dazu, daß der Krämergeist nicht das zuschan- den mache, was das deuische Schwert erkämpfe. Der Gauleiter schloß seine kurze Rede mit folgenden Worten: „Den Sieg wird uns niemand mehr entreißen. Wir alle wollen uns glück lich schätzen, an dem Neuaufbau Grobdeutschlands und damit eines neuen Europa mit Helsen zu können.* Reichsmirtschaftsminister Funk: Von lebhaftem Beifall empfangen, nahm dann Reichswirt schaftsminister Funk das Wort Er fand zunächst warme freund schaftliche Worte für Gauleiter Mutschmann, in dem er besonders den treuen Sachwalter des Führers im Sachsengau begrüßte. „Wir bewirtschaften heute ein Gebiet vom nördlichen Eis meer bis zum Schwarzen Meer, vom Finnischen Meerbusen bis zum Atlantik. Eine solche Wirtschaftsverwaltung, die es bisher tn der Welt noch nie gegeben hat, kann nicht arbeiten, wenn zen tralistisch und bürokratisch verfahren wird. Die Dynamik liegt bei der Wirschaft des Eroßdeutschen Reiches, die eine staatlich ge lenkte Wirtschaft ist. Wir sehen die Wirtschaft, dieses, großen lache, daß Sachfen zu den wichtigsten Rüstungsschmieden des Reiches zählt, obwohl-es verhältnismäßig spät auf breiter Front die Vorbereitung in Angriff nehmen konnte. Die schnelle Ein schaltung Sachsens in die Rüstungsfertigung wie auch die Be währung in der kriegswirtschaftlichen Außenhandelslenkung sind, so betonte der Redner, dem Umstellungsoermögen und der hohen Einsatzbereitschaft der sächsischen Unternehmer und ihrer Mit arbeiter zu danken. Der Präsident behandelte dann die Steuerung der Produk- kion und Lenkung der Arbeitskräfte, wobei er zu äußerst haus hälterischem Umgang mit Arbeitskräften ermahnte. Auf die kom mende Friedenswirtschaft eingehend, unterstrich er die Notwen digkeit, m weitsichtiger Disposition und beweglichem Denken die spater vorzunehmende Umstellung geistig vorzubereiten. „Sach sen muß auch weiterhin das Land höchstentwickelter industrieller und handwerklicher Erzeugung bleibey, das Land edelster und feinster Arbeit, das Land des bestgsschulten Arbeiters und In genieurs mit hohem Lebensstandard." Bei der Erwähnung der Erfordernisse des Verkehrswesens Anwenvung royener Gewalt enirtiien. unter Mlgyanvlung selbst alter' und kranker Frauen vollzog sich hier eine verbreche- rische Orgie, die nicht nur in der Geschichte ver diplomatischen Beziehungen der Völker, sondern überhaupt nicht ihresgleichen In einem erschütternden Zustand traf der deutsche Trans port in der Türkei ein. Es gab Frauen und Kinder, die nur noch einen alten Mantel besaßen, während alles andere von den bolschewistischen Flintenweibern geraubt war. Durch die Mißhandlungen, vor allen Dingen aber Verletzungen, die durch die Entfernung der Ringe, selbst der Eheringe, an den Händen entstanden sind, befanden sich die Deutschen in emem Zustand, der eine furchtbare Anklage gegen bas organisierte bollchewisttsche Verbrechertum und ihre Verbündeten bildet. Das deutsche Volk, das seit dem völkerrechtswidungen Ber- gewaltigungsakt der Bolschewisten und Briten an dem Iran schweigend, aber mit tiefer Anteilnahme das Schicksal der Deut- fchen im Iran verfolgte, die dort nichts anderes taten, als in friedlicher und loyaler Haltung in dem Eastland ihrer Arbeit nachzugehen, empfindet eine brennende Empörung gegen diese Tat der Bolschewisten, hinter der die Verantwortung nicht nur der Moskauer Regierung, sondern ebenso sehr der englischen Regierung steht. Eine besorgte USA. Stimme zur AtlanMWalht Die jüngsten schweren Schläge der deutschen Wehrmacht gegen die britische Versorgungsschissahrt spiegeln sich in einem recht besorgten Leitartikel der „Newyork Times" wider. Das Blatt schreibt u. a., daß die Atlantikschlacht die kritischste Schlacht des gesamen Krieges sei. Deutschland versenke Schisse in er schreckendem Maß. Es bestehe daher keineswgs die Gewißheit, daß die USA. und England in der Atlanktikschlacht als Sieger hervorgehen. Selbst Millionen Tonnen in Amerika sür Eng land ausgespeicherte Hilfsgüter seien nutzlos, wenn sie nicht abgelieseri werden könnten. Wenn England nicht mit USW- HUfe die Atlantikschlacht gewönne, könne es nicht siegen. „Sicherheit tür Finnland!" Eine Rede des finnischen Sozialministcrs. Der finnische Sozialminister Fagerholm erklärte bet einer Gemeinschaftsfeier der finnischen Heimatfroni in Vaasa, daß bei dem Angriff der Bolschewisten auf Finnland 1939 die ganze Welt sehen konnte, daß der Bolschewismus imperia listisch sei und sich nicht um das Selbstbestimmungsrecht der Völker kümmere. „Unsere Kriegsziele sind Sicherheit für die friedliche Arbeit des finnischen Volkes*, sagte der Minister. Es gebe niemand in Finnland, der einen Augenblick au eine Friedensmöglichkeit mit de« jetzigen Macht habern in der Sowjetunion glaube. - § werden. Dies ist auch" das kontinental-europäische Ziel unserer Wirtfchafispolitik. Wir wollen keine Weltherrschaft ausüben, wir wollen mit den anderen Staaten in geregeltem und gesun dem Austausch wirtschaftlicher Beziehungen zusammenarbeiten, wir müssen aber verlangen, daß auch in der europäischen Wirt schaft die gleichen Grundsätze Geltung haben und alle diese Wirtschaften ausgerichtet werden auf das kontinental europäische Die großen militärischen Erfolge haben die Voraussetzungen für den Neuaufbau Europas geschaffen, bei dem der Führer gemeinsam mit dem Duce eine wahrhaft europäische Mission übernommen hat. Wir sind bereits in dieser Neugestaltung und lassen uns von niemandem außerhalb des europäischen Konti nents Formel und Wege vorschreiben. Wir haben dabei den Erfolg der letzten Lahre vor Äugen." Reichsminister Funk nahm dann Stellung zu einer Reihe von Grundprinzipien, nach denen die deutsche Wirtschaft auf gebaut worden ist. Er unterstrich besonders dre Anerkennung des Privateigentums, Mit dem Privateigentum werde auch die private Unternehmerform, die Privatinitiative und die Eiaen- verantwortung der Wirtschaft anerkannt, damit aber auch das private Risiko. Der Minister wandte sich besonders eindringlich gegen die Auffassung, als ob es in der Gemeinschaft der Win- schäft im Kriege überhaupt kein Risiko mehr gebe. Eine solche Auffassung verneine das Leisiungsstreben aller Menschen. Bei höheren Leistungen müsse auch eine höhere Erfolgsmöglichkeit gesichert sein. Weiter behandelte Reichsminister Funk die anläßlich der Tagung angeschnittenen Fragen und Probleme, wobei er beson ders eingehend zur Frage der Rohstoffversorgung, der Austrag erteilung, Arbenseinsatzverhältnisse und der Preis- und Geld probleme an verschiedenen Beispielen Erläuterungen gab. Tagung der Wirtschaftskammer Sachsen Reichswirtschaftsminister Funk vor der sächsischen Wirtschaft