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PulsnitrerMzeizer Anzeiger Ohorner Mittwoch, den 24. September 1941 93. Jahrgang Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM-, frei HauS 1.10 RM. einschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungSauSgabe für Abholer täglich 3—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlabsätze bei Wiederholungen nach Pretslilte.Nr. 8 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und a» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorn». - 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Dekanntmachnnge» des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «ud Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Nr. 224 Deutschlands Kampf für die Freiheit 20 Jahre Sowjetrüstung für den Angriff auf Europa DNB. Helsinki, 23. Sept. Immer deutlicher, so schreibt die finnische Zeitung „Kauppalehti", beginne sich abzuzeichnen, was Deutschland durch seinen Kampf gegen den Bolschewismus für die Freiheit der Menschen geleistet habe, namentlich für die kleinen Staaten, die an die Sowjetunion grenzten. Ein amerikanischer Kritiker namens Ingersoll habe bei seiner Rückkehr aus Moskau zogestanden, daß die Sowjetunion o» gahre lang zu diesem Krieg gerüstet habe- Nun wisse man ganz genau, so schreibt das Blatt, wohin der Schweig und die Tränen des russischen Vol kes und die unermeßlichen Naturschätze Rußlands geflossen seien und warum die Bewohner der reichsten Geweidegegenden der Welt 20 Jahre lang Hunger und Elend erdulden mußten Bei der Betrachtung der deutschen Erfolge hebt die Zeitung weiter hervor, daß Deutschland trotz seiner hohen Bsanspnuhung im Osten imstande war, zusammen mit Italien der englische:: Schiffahrt empfindliche Niederlagen beizubringen. Dies und die gewaltigen Verluste der Sowjetarmee hätten die Stimmung ir den achsenfeindlichen Staaten merklich niedergedrückt. Die finnische Zeitung „Ajan Suunta" schreibt, das Zie/ Deutschlands sei di« vollständige Beseitigung und Vernichtung des Feines. „Deshalb freuen wir uns", so heißt es hier' „über die Siege, dir unser mächtiger Verbündeter Deutschland und di- übrigen gegen den Bolschewismus kämpfenden Völker erringen-" Es sind dies Siege, so schreibt das Blatt nach einer Aufzählung der letzten großen Erfolge an der Ostfront, die in entscheidende.- Weise auch zur Schaffung eines gesicherten Finnland dienen. Diese gewaltigen Erfolge, bemerkt das Blatt abschließend, sind dazu angetan, unser Volk zu ermutigen und ihm die Kraft zu geben den großen und ehrenvollen Kampf bis zum Ende durchzu stehen. ' > Im deutschen Bombenhagel Neuerliche Verluste der sowjetischen Kriegs- und Handelsflotte Die Einsätze deutscher Kampfflugzeuge gegen Schifssziele der Sowjets erbrachten auch am 22. September bedeuteen- de Erfolge. Außer den bereits als versenkt oder beschä digt gemeldeten Sowjetschiffen wurden im Laufe des 22. 9. Im Seegebiet vor Odessa ein weiterer Transporter von ca. 4000 BNT. und zwei Transporter von je 1000 BRT. versenkt. Auch im Finnischen Meerbusen verlor die bolschewi stische Marine mehrere Kriegs- und Transportflugzeuge. Wei ter wurden auf dem Ladogasee ein Motorschiff, mehrere Transportkähne und kleine Frachtsegler durch Bomben und Feuer aus Bordwaffen versenkt. Reste der Sowjettruppen auf Oesel bekämpft Die auf der Insel Oesel noch stehenden Reste der Sowjettruppen wurden am 22. September in mehreren Wellen von deutschen Kampfflugzeugen angegriffen. Feldbe festigungen, Artilleriestellungen und Bunker erhielten wirkungs volle Treffer. Die nach allen Seiten abgeschlossenen Bolsche wisten erlitten dabei schwere blutige Verluste. Eisenbahnstrccken und Straßen zerstört Am 22. September lagen die aus dem Hinterland zur Front führenden Eisenbahnstrecken und Straßen im mittleren und südlichen Kampfabschnitt der Ostfront erneut unter dem Bombenhadel der deutschen Flugzeuge. Viele Strecken wurden unterbrochen und zahlreiche Straßen zerstört. Luftangriffe im Raume von Leningrad Die deutsche Luftwaffe setzte am 22. September im Naum von Leningrad starke Kräfte von Kampf- und Jagdfliegern zur Unterstützung des Heeres im Erdkampf ein. In rol lenden Angriffen wurden Artillerie- und Infanteriestellungen Ler Sowjets mit vielen Bomben belegt. In ununterbrochener Folge griffen andere deutsche Flugzeuge die Bolschewisten im Tiefflug mit Bordwaffen an. Bolschewistische Truppenan- fammlungen und Transportkolonnen wurden zer sprengt, mehrere Straßen durch große Bombentrichter un befahrbar gemacht und Eisenbahnstrecken unterbrochen. Auch die Versorgungsanlagcn anderer kriegswichtiger Ziele in Leningrad selbst würden mehrfach mit Bomben belegt. Hafen und Festung Kronstadt waren wiederholt das Ziel deutscher Luftangriffe, wobei, wie bereits gemeldet, meh rere Kriegs-, Transport- und Versorgungsschiffe versenkt oder beschädigt wurden. Berzweislimgsangriff zusammengebroiheu Zwei Schwadronen vernichtet Zu einem Verzweiflungsangrisf gegen die stetig vordrin- uenden deutschen Truppen, die den Ring um die ostwärts von Kiew eingefchlossenen Sowjetverbänve immer enger ziehen, setzten die Sowjets am 21. September zwei Schwadro- Aen Kavallerie an. Die Attacke der beiden Schwadronen brach im konzentrischen Feuer der deutschen Abwehrwasseu usammen. Die Schwadronen wurden bis auf wenige Ueber ebende, die verwundet in deutsche Gefangenschaft gerieten, voll- tändig vernichtet. Wie die Gefangenen berichteten, hatten die Schwadronen den Auftrag, mit allen Mitteln das deutsche Bordringen nach Osten aufzuhalten. Die politischen Ko m- missare hatten hinter den Reitern Maschinenge wehre in Stellung gebracht und ihnen angedrohi, sie würden jeden erschieße», der Anstalten mache, mnzulehren Im südlichen Teil der Ostfront drangen die deutschen Truppen am 22. September in erfolgreichen Kämpfen weiter »»r. An mehreren Stellen versuchten die Bolschewisten durch Heftige Gegenangriffe, die von Panzerkampfwagen unterstützt wurden, vew oeuuchen Vordringen entgegenzüireien. Im Ver lauf dieser Kämpfe wurden von deutschen Truppen 2 0 00 Gefangene eingebracht und 34 sowjetische Pan zerkampfwagen vernichtet. Deutsche Heeresflakartillerie schoß ein sowjetisches Flugzeug ab. Sturzkampfflugzeuge bombardieren Sowjet stellungen auf der Krimlandbrücke DNB. Berlin, 23. Sept. Deutsche Sturzkampfflugzeuge griffen am 23. 9. bolschewistisch« Feld- und »AnillerieMümgLU auf der Landbrück« zur Krim erneut mit gutem Erfolg an. Bei einem Angriff auf «inen Flugplatz wurden Hallen und Gebäud- schwer getroffen und zehn Flugzeug« am Boden zerstört. Transportzüge unter der Wirkung deutscher Bomben DNB. Berlin, 23. Sept. Am 23. September errang «ine kleine Gruppe deutscher Kampfflugzeuge bei einem Angriff auf einen Bahnhof in der Nähe von Charkow besonder« Erfolge. Der mit 15 abgestellten Transportzügen vollgestopfte Bahnhof den Fliegern ein besonders gutes Ziel. Die Wirkung der Bomben war außerordentlich stark. Etwa 150 Eisenbahnwagen wurden zerstört oder schwer beschädigt unp die Gleise aufgerissen. Die Waffen gestreckt'st Kläglicher Versuch Moskaus, mit Zahlen zu imponieren DNB. Berlin, 23. Sept. Die stolzen Erfolge der deutschen Armee in der gewaltigen Umfassungsschlacht ostwärts Kiew werden der Welt setzt durch die hohen Ziffern an Sowjetgefay» geneu und durch die Beute an Panzerkampfwagen und Geschü, tzea sowie sonstigem Kriegsgerät bei der Vernichtung von bisher» 59 Divisionen offenbar. Diese hohen Ziffern steigen den Bolschewisten jetzt zu Kopk Der Moskauer Sender möchte der Welt daraufhin auch gern§ mit Zahlen imponieren. Es kreist das Sowjetgehirn und herauf springt «ine Maus. 380 000 bolschewistischen Gefangenen stellt Moskau 300 deutsche Tote und 1000 Verwundete gegenüber, 57S Sowjetpanzern sechs deutsche Panzer, 2100 Geschützen nicht eiv einziges Geschütz, sondern nur zwei Mineuwerfer. Has sowjetische Meldcbüro iu Moskau streckt wirklich völlig die Waffen, nach den soldatischen nun auch di« geistigen. lieber 7VS Lustsiege an der Ostfront Reichsmarschall Göring am Kommodore Woldenga. Der Reichsmarschall und Oberbefehlshqbcr der Luftwafse hat dem an der Ostfront kämpfenden Jagdgeschwader unter Führung des Ritterkreuzträgers Kommodore Woldenga folgendes Anerkennungsschreiben übermittelt: »Ich erhielt die Meldung, daß das Geschwader an der Ostfront über 700 Luftsiege errungen und mehr als hundert Flugzeuge des Feindes am Boden zerstört hat. Ich spreche den bewährten Jagdgruppen meine rückhaltlose An- erkennung zu den stolzen Erfolgen und meinen besonderen Dank für den heldenhaften Einsatz aus. gez. Göring, Reichs marschall." Feindflugzeug mit Infanteriewaffen herunter geholt DNB. Berlin, 23. S«pt. In den letzten Wochen habe» deutsche Infanteristen wiederholt feindliche Flugzeuge lediglich mit ihren Infanteriewaffen abgeschossen. Nicht nur von der Ostfront Legen solche Meldungen vor, sondern ebenso von der Kaualküst« und aus Nordafrika. Zunehmende Auflösungserscheinungen Der Ansturm gegen die um Kiew statiouierten sowjetische» Truppcnmafsen ist für diese Verbände, die den Kern der Armeen des Sowjetmarschalls Budjenny bildeten, zu einer Katastrophe geworden. Schon ist die Zahl der Gefangenen auf 380 000, die der Pauzerkampfwagcn aus 570, die der Ge schütze auf 2100 und die der vernichteten Divisionen aus 50 angeftiegcn! Und dabei sind auch diese hohen Zissern nicht endgültig, sondern, wie der OKW.-Bericht andcutetß weitere Steigerungen zu erwarten. Jede dieser Feststellungen kündet von ungestümem Angriffsgeist deutscher Regimenter. Beson dere Hervorhebung verdient des weiteren die Bemerkung, daß sich zunehmende Auflösungserscheinungen des Feindes bemerkbar machen und daß sich unter den Gefangenen auch ein sowjetischer Oberbefehlshaber befindet, der Kommandeur der 5. Sowjetarmee. Es konnte nicht ausbleiben, daß die neuen deutschen Siege im Osten weithin in der Welt ein kräftiges Echo gcfnnden haben. Wieder geistert das Grauen durch Lon- von! Die deutsche Umfassung von Kiew, so wehklagen die „Times", sei eines der imponierend st en und grandiose st en Unternehmen des Krieges gegen die Sowjetunion, das der Bedeutung früherer deutscher Zangeubewegungen entspreche. 'Schon seien große Produktionszentren der Sowjetunion überrannt, sei die Be drohung noch lebenswichtiger Gebiete akut geworden. Es könne kein Zweifel darüber bestehen, daß der Verlust an Kriegsmaterial und Produktionsmitteln bereits „groß genug sei, um der Verteidigung außerordentliche Schwierigkeiten zu bereiten". Daneben fehlt es aber auch in dieser Stunde, da die Sowjetunion die zerschmetternde Wucht deutscher Schläge zu spüren bekommt, in Großbritannien nicht an Versuchen des Selbstbetrugs und der Irreführung der anderen. Da gibt sich zum Beispiel der Militärkorrespondent des „Daily Expreß" der Hoffnung hin, daß der Kampf in den Ruinen von Kiew noch einige Tage weitergehen werde, und „News Chronicle" erwartet von den bei Kiew eingekesselten und im Zusam - menbruch befindlichen Sowjetstrettkräften „ernsthafte Gegen angriffe" gegen die deutsche Umfassung! In der Verlogenheit übertrifft London Moskau anscheinend noch um ein Beträcht liches. Während Moskau sich zum Beispiel am 21. September endlich zu dem Eingeständnis durchgerungen hatte: „Kiew i st verloren!", trompetete London in dem gleichen Augen blick noch lustig drauflos: „Kiew ist noch nicht ge - fallen!" Gerade diese britische Hartnäckigkeit in dem Widerstand gegen die Anerkennung der Wirklichkeit ist bezeichnend dafür, wie hart die Schläge der deutschen Wehrmacht in ihren Rück wirkungen vor allem auch England selbst getroffen haben Wenn man sich in London Phantastereien hingibl, wenn man sich mit offensichtlichen Lügen des Inhalts, „im Zentralabschnitt hämmere der Sowjetmarschall Timoschenko kräftig auf die deutschen Linien ein", zu trösten versucht, wenn man plötzlich herausgefunden haben will, daß das linke Dnjcprufer bei Kiew steil ist und beinahe den Nachteil des Verlustes der Hauptstadt der Ukraine wieder aufwiegt, wenn der „Daily Expreß" im kühnen Schwung der Phantasie Smolensk „zurückerobert" und „New Bork Herald Tribune" gleich den Wiedereinzug der So- wjrts in 32 verlorene Städte feiert, wenn die Moskauer „Prawda" die Eroberung der Insel Oesel durch deutsche Trup pen frech abstreitet, dann beweist dieses Chaos der Vernebe lung und Lüge nur, wie sehr man in London und Moskau den Kopf und das Gleichgewicht verloren hat! Das ganze Auf gebot in der Kunst der Lüge ändert jedoch nichts daran, daß vom Eismer bis an die Gestade des Schwarzen Meeres die deutschen Divischnen in unaufhaltsamem Vormarsch begriffen sind. Hoch oben im Norden zucken die bolschewistischen Kolonnen blutend unter den Streichen des deutschen Schwertes. Um Leningrad hat sich ein eiserner Ring deutscher Regimenter gelegt. Die finnischen Truppen haben nunmehr, nachdem sie ihr Land vom Feinde befreit haben, mit der Be setzung der Inseln im Ladoga-Sec den Bolschewisten den letzten Ausweg nördlich Leningrad verrammelt. Die Kriegsflotte der Sowjets, die nach den Plänen der Kremlmachthaber ihre Geschützrohre gegen deutsche Städte richten sollten, sieht sich heute eingeschlossen im Finnischen Meerbusen, und abgesehen von Eingriffen in den Ärtilleriekampf, in ihren Operationen lahmgelegt. Im Zentralabschnitt blicken die Truppen Timo- schenkos auf eine lange Serie verlorener Schlachten und Ge fechte zurück. Im Süden aber, wo mit den deutschen Truppen auch die verbündeten Ungarn und Rumänen sowie unsere italienischen Waffengefährten stolze Triumphe gefeiert haben, ist, wie bereits gesagt, über den Sowjetmarschall Budjenny das Verderben hereingebrochen.