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PulsnttzerAuzeiger Ohorner -,»»»„„> > — > Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme d« ^setzlichem Sonn, und Feiertag«. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM-, frei Hau» 1.10 RM. «tnschl 12 bez. 1ä P^ Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Di« Behinderung der Lieferung rechtfertigt Seinen Anspruch auf Rückzahlung d«S BezugSpr^se«. AettungSauSgabe sür Abholer Haupt- und Tageszeitung für dir Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist dn» zur VerLsteutlichung der amtlichem Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu PulsMG «nd Ohor« behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz täglich 3—S Uhr Nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen »aH PretSlilte Nr. 0 — Für baS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und M bestimmte» Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungrtagen bi« oorm 10 Uhr aufzugcben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur üL Nr. 262 Freitag, den 7. November 1941 93. Jahrgang Das Dünkirchen auf der Krim " Weder Lie Luftwaffe noch die nachdrängenden Verbände Les Heeres lassen den Bolschewisten Zeit, sich auf die Trans- vortschisfe zu begeben. Die deutsche Kriegsmarine hat schon im September 1941 15 Kriegsschiffe der bolschewistischen Kriegs- Motte im Schwarzen Meer Leisem! und ausserdem sechs Kriegs schiffe beschädigt. Im Oktober hat dann die deutsche Luft waffe im Zusammenhang mit den Angriffen der deutschen Ver bände auf sie Landenge von Perekop und mit dem Vormarsch über die Krim-Steppe dafür gesorgt, daß die Bolschewisten nur sfo wenig Nachschub wie möglich über das Meer heranbringen konnten. Als nun aber die Sowjets geschlagen sich zum Ab transport in den Hafenorten zusammendrängten und hier Truppentransporter aller Grössen sür den erhofften Abtrans; zusammenfuhren, hatte die deutsche Luftwaffe Wieser die ,«tufgabe. durch Versenkung der Sowjetschisfe ein Entkommen der Sowjettruppen zu verhüten. Ao wurden in den letzten -Wochen um die Halbinsel Krim herum fünf Kriegsschiffe der Sowjets und 34 Handelsschiffe schwer beschädigt. Die beschä digten Handelsschiffe können auf den Wersten oer Sowf-ts knickst mehr repariert werden, weil die Werften in Odessa, Ni kolajew, Cherson seit Wochen in deutscher und rumänischer Hans sind uns die beiden Häfen an oer Ostküste oes Schwar- zen Meeres. Noworossijsk und Barum, entweder unter dem Deutschen Bombenhagel oder zu weit entfernt liegen. Die ^Sowjets erleben also jetzt an den Küsten der Krim die gleiche Situation wie ihre Verbündeten, die Briten, seinerzeit in Dün kirchen. Auch London erkennt die Folgen ' Auch den Briten ist klar geworden, was im Zusammenhang mit der Eroberung von Nikolajew und Odessa sowie der Be- krknng der Küste des Asowschen Meeres der deutsche Swa-azug auf der Krim bedeutet, wie aus dem Londoner Nachrrcyren- dienst hervorgeht. Das einzige, was die Briten an Zuversicht aufzubringen vermögen, ist die Hoffnung, dass die bolschewistischen Kräfte im Krühjahr wieder im Felde stehen werden. Schon jetzt haben aber Lie Bolschewisten starken Mangel an Unterführern und schon jetzt werfen sie unausgebildete und unzureichend ausgerüstete Reserven in den Kampf. Der Verlust wichtiger Rüstungszentren und wertvoller Rohstoffquellen, die inzwischen in deutschen Be sitz gelangt find, macht es den Bolschewisten unmöglich genü gendes und vollwertiges Kriegsgerät zu beschaffen. Diese Fest- Kellung wurde sowohl von britischen militärischen Sachverstän digen wie von dem nach Europa entsandten persönlichen Ver trauten Roosevelts. Diggers, mit allem Nachdruck unterstrichen. Menltellimgeu aus der geuoMMru Auf der Krim gewannen die Truppen einer deutschen Infanterie-Division am 5. November im Angriff mehrere sow jetische Höhenstellungen. Vor dem Ansturm der oentschen In fanterie räumten die Bolschewisten fluchtartig ihre Stellungen. Die Sowjets liessen ihre Geschütze und zahlreichen weiteres Kriegsmaterial zurück, das von den deutschen Truppe« erbemer wurde. Drei Transportschiffe mit 14 909 BRT. versenkt Deutsche Kampfflugzeuge bombardierten am 6. November erfolgreich die Häsen Sewastopol und Kertsch. Drei in den Häfen liegende Transportschisse von 6000. 5000 und 3000 BRT. wurden versenkt. Vier weitere Schiffe am Kai erlitten schwere Beschädigungen. Kampfflugzeuge griffen bei Sewastopol auf der Halbinsel von Kerrsch sowjetische Artilleriestellungen und Feldbefestigungen mit gutem Erfolg an. Eine grosse An zahl von Fahrzeugen fliehender sowjetischer Truppen wurde mit Bowbcv. und Bordwaffen bekämpft und vernichtet. Batterie- und Feldstellungen, rückwärts?? Verbindungen - mit Bomben belegt Stärkere Verbände deutscher Kampfflugzeuge griffen im Verlauf des 5. November zur Unterstützung der Heeresopera tionen südlich Moskaus mit gutem Erfolg au. Schwere An griffe richteten sich gegen gut getarnte sowjetische Batterie- und Feldstellungen und forderten von den Sowjets starke Ver luste. Wichtige Nachschublimen und Transportwege wurden mit Bomben belegt. Sechs Züge und 25 Lokomotiven erhiel ten Volltreffer und wurden zerstört, 144 oollbelaoene Züge und fünf w-ciere Lokomotiven fö beschädigt, dass die Güter zum großen Teil unbrauchbar wurden. Unter den angegriffenen Eisenbahnzüge befanden sich mehrere Betriebsstosfzüge und ein Panzerzug. Im Kampfgebiet ostwärts von Leningrad wurde eine wichtige Etsenbahnstrecke durch mehrere Bomben- t tresser aufgerissen. Insgesamt verloren die Sowjets am 5. No vember nach bisherigen Meldungen 55 Flugzuge. s Im nördlich» Kampfabschnitt griffen deutsche Kampfflug zeuge am 5. November in mehrfachen Einsätzen den Hasen Rowaja-Ladoga am Ladogasee an und versenkten einen sow«e- tischen Transporter von 8000 BRT. und 15 Prähme von je 500 BRT. Beispielloser Schlachtensleg 53 Sowjedivisionen, zwei Brigaden und ein gemischter Verband vernichtet Die Vernichtungsschlacht ostwärts Kiew, die vom 13. bis 27. September abrolltc, war mit der Einbringung von 665 990 Gefangenen ein „Schlachtensieg, wie ihn die Geschichte bisher nicht gekannt hat". In einem Kamps von nur vierzehn Tagen wurden hier fünf Sowjetarmeen mit über 50 Divisionen ver nichtet. Genaue Nachprüfungen haben ergeben, daß auf dem Schlacht feld im Dnjeprbogen 37 Schützendivisionen, 6 motorisierte Schüt zendivisionen und 3 vollausgerüstete Panzerdivisionen und die L8. Gebirgsdivision, zusammen also 47 vollausgerüstete Divi sionen vernichtet worden sind. Es kommen hinzu die 32., 37. und 47. sowjetische Kavalleriedivision. Gleichfalls zu Fuss kämpften hier die 19., 35. und 41. Panzerdivision und die Pan- zerbrrgade Nr. 147. Diese vier Panzerverbände hatten in den Kämpfen der ersten Septemberhälfte ihre Panzerkamvfwagen verloren. Ihre Neuausstattung war den Sowjets nicht mehr möglich. Ausserdem wurde in dieser Schlacht die 207. Luftlande- Brigade und ein grösserer gemischter Verband aus Resten ande rer Divisionen vernichtet. Insgesamt kostete die Schlacht von Kiew die Sowjets also 53 Divisionen, zwei Brigaden und einen gemischten Verband. 3m Moder 236 Briten MeMssen Um die Bolschewisten über die ausbleibende britische Hilfe hinwegzutrösten, versicherte der Moskauer Senser seinen Hö rern, daß sas Sowjetvolk die Hilfe oes englischen Volkes be sitze. Diese Hilse zeigt sich nach Moskauer Ausfassuna sann, daß die britische Lustwafsc „den deutschen Lustraum beherrscht". In Wirklichkeit beherrscht die deutsche Luslwafse nicht allein den deutschen Luftraum, sondern den gesamten Raunz »es Kanalsgebtetes. Die Tatsache, daß tm Oktober 1941 tm jKanalgebiet, über dem besetzten und über Reichsgebiet 236 bri tische Flugzeuge abgeschossen wurden, und die fortgesetzten An- arisse deutscher Flugzeuge auf kriegswichtige Ziele Englands sowie auf die Versorgungsschifsahrt um Enland beweisen, wer die Luftherrschaft besitzt. In 22 Stunden verloren die Briten wieder elf Flugzeuge Die britische Luftwasse hat ihre Einslüge in das deutsche Küstengebiete und die besetzte Kanalzone auch am 5. November wieder mit schweren Verlusten an Maschinen und ausgebilde ¬ ten Piloten bezahlen müssen. Am Tag erlagen drei Jagdflug zeuge und ein Bomber den deutschen Messerschmittjägern oder stürzten, vom Flakseuer getroffen, brennend ab. In der Nacht fielen weitere sieben Bombenmaschinen den Abwehrwasfen si chernder deutscher Vorpostenboote und der Flakartillerte zum Opfer. — Damit hüt die britische Luftwaffe innerhalb von 22 Stunden elf Flugzeuge eingebützt. Deutsche Geleitzüge wissen sich zu wehren Am 5. .November griffen britische Flugzeuge wieder holt einen deutschen Geleitzug vor der niederländischen Küste an. Der Feind erlitt hierbei schwere Verluste. Ein Bomben flugzeug wurde durch ein Vorpostenboot schwer beschädigt, so daß es die Höhe nicht halten konnte und mit dem Vorposten boot zusammenstieß. Das Wrack des Flugzeuges fiel in die See und ging unter. Das Vorpostenboot wurde von anderen Bombern erneut angegriffen und schob hierbei eine Bristol- Blenheim ab. Zwei weitere Bombenflugzeuge wurden durch Geleftsahrzeuge abgeschossen. Nach dem Verlust von vier gro ßen Bombern gaben die Briten ihre erfolglosen Angriffe auf das deutsche Geleit auf. ' Dar Eichenlaub lür Sollob im» 8a«t«eü Vom Führer überreicht. OiVS. Aus dem Führerhauptquartier, 5. No vember. — Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht überreichte Mittwoch in seinem Hauptquartier Hauptmann Gollob, Gruppenkommandeur in einem Jagd- geschwader, und Oberleutnant Gras von Kageneck, Stasfelkapitän in einem Jagdgeschwader, persönlich das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Merk Sorst voll Wolk gefalle« Ritterkreuzträger und Ritter des Pour le mörite Einen Tag, bevor ihn die Kunde von der Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes erreichte, ist der Oberst Horst v. Wolff an der Spitze seines Infanterie-Regimentes im Osten aefallen. * F Oberst v. Wolff, der gebürtiger Oberschlesier war, ist aus dem Kadettenkorps hervorgegangen. Der hervorragende Offizier erhielt im Weltkrieg nicht nur das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse, das Verwundetenabzeichen und anvere hohe Kriegs- quszeichnunssen, sondern auch den Orden Pour le merne. Seinen rücksichtslosen Einsatz wiederholte Oberst v. Wolsf im neuen Befreiungskampf. Die außergewöhnliche Tapferkeit die ses Mannes und die ausschlaggebende Bedeutung der Erfolge seines Regiments an der Desna für die weiteren Operaiionen der Armee führten zur Verleihung des Ritterkreuzes. Das Soldatenschicksal wollte es, daß Oberst von Wolfs den Tag dieser Anerkennung durch den Führer und Obersten Befehls haber nicht mehr erlebte. Mteckrr-Äräger Major Stentzler s Am 19. Oktober 1941 erlag der Ritterkreuztläger Major Edgar Stentzler seiner im Kampf erlittenen schweren Kopfver letzung. Bekannt geworden ist Major Stentzler durch seinen heldenmüssigen Einsatz bei der Eroberung der Insel Kreta und die Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes. I Edgar Stentzler, am 27. März 1905 in Dortmund geboren, trat 10'23 bei einem Reiterregiment des Relchsheeres ein und war bis 1932 Kavallerist. 1933 schied er aus dem Heer aus, um,, sich der FIEtei zuzuw?nden. Bei der Aufstellung der neue/ deutschen Luftwaffe wurde er als Flugzeugführer und Beoback, ter übernommen. Nach kurzer Tät^»'.: als Staffelkapitän uns nach seiner Beförderung zürn Hauptmann im Jahre 1935 wuros- er 1938 zur Luftkriegsakademie kommandiert. Anschließend fand er Verwendung als Generalstabsossizier der Luftwaffe. Die Besetzung Dänemarks brachte ihm seinen ersten Fronteinjatz die Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz ll. Klasse. Nach der Tätigkeit als weneralsiaosofstzier in einem Lustgau trat er als Kommandeur wieder zur Truppe zurück. Für seinen Helden mut und seine vorbildliche Führung bei den Kämpfen um Kreta wurde Major Stentzler mit dem Eisernen Kreuz l. Klasse und später vom Führer mit dem Ritterkreuz des Eiserinn Kreuzes ausgezeichnet. An härtestem Kampf fand sein von vorbildlicher Einsatzbereitschaft und edelsten Soldatentugenden getragenes Mannesleüen höchste Erfüllung. j Eine Auszeichnung der LT. j Rumänische Tapferkeitsmedaille sür 34 Mitglieder Ein rumänischer Kriegsberichter würdigt ausführlich die außerordentlichen Verdienste der Organisation Todt um den Aufbau des strategisch wichtigen Straßennetzes in der Moldau, in Bessarabien und jenseits des Dnjestr. Er berichtet von meh reren Besuchen Marschall Antonescus auf den Arbeitsstellen der Organisation Todt. Anläßlich eines dieser Besuche in der Ukraine zeichnete der Marschall 34 deutsche Mitglieder der OT. mit der rumänischen Tapferkeitsmedaille aus. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, wurden schon in den ersten Wochen des Krieges 2009 Kilometer Landstrassen verbessert und neue Brucken gebaut. Besonders schwierige Arbeit mugte in Bessara bien, wo oie Straßen völlig versumpft und die Brücken-zerstört waren, geleistet werden. 3« zwei Sewnden war er weg Von Kriegsberichter Ulr'ch Kurz. PK. In der Abenddämmerung wuchte die Silhouette eines Fahrzeuges auf. Es sah aus wie ein Zerstörer, aber warum sollte ein Zerstörer im Kriegsgebiet über den Achtersteven laufen? Irgend etwas konnte da nicht stimmen. Es ist nun schon fast dunkel, und immer noch sieht es so aus, als ob der Zerstörer rückwärts fährt. Noch näher pirscht sich das U-Boot heran, und plötzlich geht dem Kommandanten ein Licht auf. Das war ja gar nicht der Bug eines Zerstörers, sondern das hochgebaute Heck eines Motorschiffes. Ein kriegsschifsähnlicher Stangenmast mit Rah und vielen Flaggen leinen unmittelbar davor hatte die Aehnlichkeit noch verblüf fender gemacht. — Tief beladen ist das Schifs, und so ragt es in seiner ganzen Länge überraschend wenig aus dem Wasser heraus, ganz wie ein Kriegsschiff. Wenn der „ver drehte Kurs" nicht gewesen wäre, hätte der Kommandant den „Bewacher" wahrscheinlich in Ruhe gelassen und seine Angrissslust auf einen fetten Brocken des näherkommenden Geleitzuges gerichtet. Das Schiff ist viel größer, als es schien, über 160 Meter lang. Klar zum Schuß! Aus zwei Rohren eilen ihm die Torpedos in die Breitseite. Ein Doppeltrefser wirst zwei Wassersäulen hoch. Dann folgt eine unerhörte Ex- pl Psion. Ein kurzer Heller Feuerschein leuchtet auf. Eine hohe schwarze Sprengwolke hüllt das ganze Schiff ein. Sie steht eine kurze Weile bis 150 Meter hoch, gespenstisch von der Mondsichel beschienen, am Nachthimmel. Nach zwei Se kunden ist von dem großen Schiff nichts mehr zu sehen. Wrackstücke treiben umher, wo eben noch ein 8000- Tonner mit mehr als 10 000 Tonnen Munition gen England fuhr.