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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertag». täglich 3—0 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze b«t Wiederholungen nach Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS 1.10 RM. rinschl 12 bez. 15 Pf. Preisliste Nr. 0 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Srscheinungitagen bi, vor«, keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZritungSauSgabe für Abholer 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Strah« S — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Deröffentlichuug der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zn Kamenz, der Bürgermeister z« Pnlsnitz * und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Rr. 83 Dienstag, den 8. April 1941 93. Jahrgang Die Welt im Banne des deutschen Bor marsches auf dem Balkan Das deutsche Eingreifen auf dem Balkan, das durch den ungeheuren Verrat Serbiens und die Umwandlung Griechen lands in einen britischen Brückenkopf notwendig geworden ist, Hai die gesamte Well aufs stärkste beeindruckt. Für nie- »innd. der die politisch.- Entwicklung kennt, besteht rin Zweifel daran, daß der Anstifter dieses neuen Kriegsbrandes England ist. Besonders stark ist das Echo in den mit Deutschland ver- ^lündclcn Ländern. Auch die japanische Presse ist völlig be herrsch« von dem deutschen Gcgenschlag auf dem Balkan. Die . Schlagzeilen der Zeitungen in Tokio lauten etwa: „Die Deut schen marschieren!" Sämtliche Blätter bringen Bilder des Führers, Karten dom Balkan, Aufnahmen der deutschen Wehrmacht und aus führliche Betrachtungen zu der neuen Lage. Richt nur die Presse, sondern auch die japanischen Regierungskreise und die Militärs sind überzeugt davon, daß Belgrad die Kriegslage falsch eingeschätzt Hal. Das Schwergewicht der japanischen Aeußerungen liegt jedoch aus der Zuversicht, daß nun auch im europäischen Südosten ein vernichtender Schlag gegen England geführt wird. Den stärksten Eindruck machten in Tokio die klaren deutschen Noten, Memoranden und Erklärun gen, in denen die Kriegstreiber und ihre Hintermänner als die Schuldigen an der Ausdehnung des Krieges herausgestellt werden. Ueberraschung ries in Tokio das grotzzügige An- gebot der Achsenmächte an Belgrad hervor. In diesem Zusammenhang findet man das Verhalten der serbi schen Kriegshetzer noch sinnloser. In diplomatischen Kreisen der japanischen Hauptstadt wurde erklärt, der deutsche Vormarsch wirke wie Souuenschei» nach dem Regen. Denn nunmehr sei die beste Gelegenheit gegeben, das Uebel ans dem Balkan an der Wurzel zu packen. Ohne Zweifel stelle das Abschwenkcn Belgrads in das eng lische Lager einen schweren Vertragsbruch dar. Zugleich be tonen die japanischen Zeitungen, daß der deutsche Vormarsch nunmehr auch aus dem Ballan eine wirkliche gerechte Ordnung schaffen werde. Unumwunden wird ancrkannl, daß Deutsch land größte Geduld an den Tag gelegt habe, während Bel grad sich hartnäckig in Schweigen hüllte, um seine Mobitisic- - rung zu vervollständigen. Auch die Terrorakte der Serben gegen Volksdeutsche werden gebrandmarki. Bemerkenswert sind auch die Feststellungen, es sei voll kommen klar, daß Belgrad und Athen von England aufgehetzl worden seien. Budapest. Die Budapester Abendpresse gibt am Mon tag ausführliche Darstellungen über die Vorgänge in Jugo slawien .wobei die unverständliche Haltung der serbischen Chauvinisten scharf kritisiert wird. Das Regierungsblatt „Magyarorszag" schreibt: AlleDoraus- setzungen des Friedens seien für Jugoslawien gesichert gewesen; trotzdem habe es sein Schicksal'in die Hand von Putschisten gelegt. „Pester Lloyd" bemerkt: Die serbischen Militärs und Politiker, deren Verhalten diese Ereignisse auslösten, haben nun das Schicksal ihres Landes der Waffengewalt anvertraut. Die Entscheidung, die sie he rauf beschworen haben, wird zeigen, ob vom Gesichtspunkt des Wohlergehens ihres Landes ihre Richtung oder Lie ihrer Vorgänger richtig war. Bukarest. Das Vlatt „Porunca Vremii" schreibt zur deutschen Aktion auf dem Balkan: Die deutschen Warnungen wurden von den Jugoslawen in den Wind geschlagen; man will unbedingt in Europa eine neue Kampffront haben. Der Versuch Deutschlands, den Südvsten aus der Gefahrenzone Ler krie gerischen Zusammenstöße herauszuhalten, ist nicht gelungen. Die englische Diplomatie hat nun endlich den Krieg, den sie feit so langem gewünscht hat. Genau so wie im Herbst 1939, als Polen von Len gleichen englischen Diplomaten geopfert wurde, genau so wie in Norwegen ,in Belgien und Holland suchten jetzt di« Engländer im Südosten Bundesgenossen, deren fie si chbedienten und Freunde, die sich für die englische Sache opfern könnten. Die britische Politik hat von Anfang des gegenwärtigen Krieges an immer versucht, neue Kampfherde in Brand zu setzen .die möglichst weit von der englischen Insel entfernt sein sollen. Lissabon. Die Ereignisse im Balkanraum finden in allen Bevölkerungskreisen Portugals größte Beachtung und Werden allenthalben kommentiert. Cs herrscht in politischen Kreisen die Meinung vor, daß Jugoslawien sich die Entwick lung der Dinge selbst zuzuschreiben habe und die Aktion Deutschlands eine logische Folge der jugoslawischen Haltung sei. Neuyork. In riesigen Lleberschristen berichten die Reuyorker Morgenblätder über die ersten Kampfhandlungen auf dem Balkan, das deutsche Dorrücken in Jugoslawien und die dreifache Bombardierung der militärischen Anlagen der Festung Belgrad. Dabei ist bemerkenswert, daß die Reuyorker Presse fast ausschließlich auf die deutschen Meldungen ange wiesen ist. Rio de Janeiro. Die Montagspresse Rio de Ianeiros Veröffentlicht neben der teilweise im Wortlaut wiederge gebenen Führerproklamation und der Erklärung der Reichs regierung in erster Linie ausführliche Einzelmeldungen über den bisherigen Verlauf des Balkankrieges, wobei der Eindruck der vernichtenden Wirkung der Bombardierungen militärischer Ziele in Belgrad im Vordergrund steht. Zur Führerproklamation schreibt das Blatt „Meiodia": Die Welt müsse Hitler zugeben, daß er mit allen Mitteln seiner Diplomatie zu verhindern suchte, daß der Krieg auf den Balkan Übergriff, dqß er aber auch nicht das Eindringen der Engländer in irgendeinen Teil Europas zulassen konnte. Die Führerproklamation stelle ein Dokument dar, über das die Politiker aller Nationen nachdenken sollten. Sie enthalte erstens die harte Wahrheit, daß England verantwortlich sei für das, was in Südosteuropa geschieht zweitens die ener gische Ankündigung, daß der letzte Brite vom Kontinent ver trieben wird. Und ein Mann, so schreibt das Blatt, hat in diesem Krieg noch nichts behauptet ,das später die Tatsache dementiert habe: Adolf Hitler. Feste Verbundenheit mit Deutschland Sano Mach: „Fort mit panslawistischen Schlagworten!" Der slowakische Innenminister Sano Mach nahm in eine» "iede zu den Ereignissen in Südosteuropa Stellung. ,Hn diesen Stunden schlägt", so führte er u. a. aus, „den Feinden einer gerechten Neuordnung Europas die letzte stunde. Das sieggewohnte deutsche Heer hat zu marschieren begonnen, und wird den Kamps nicht früher ausgeben, als bis die ietzten Festungen der anglo-jüdischen Ausbeuter in Europa gefallen sind. Die Serben wird ein bitteres Los wessen. Um so größer ist daher die verbrecherische Schuld sei verräterischen Machthaber in Belgrad, denen Deutschland ein Beispiel an Geduld und gutem Willen ge liefert hat. Das slowakische Voll fühlt sich in diesen Stunden zutiefst mi« dein deutschen Volk verbunden, nicht aus der Pflicht del Verträge, sondern aus den tiefsten Empfindungen deS Her- zenü heraus. Wenn jemand mit panslawistifchen Schlag worten kommen sollte, dann werden wir ihm zur Anlwor« geben, daß uns die slawistischrn Brüder bisher nur Leid und Verrat gebrach« haben, das Deutschland Adols Hitlers aber Freiheit und Frieden gegeben ha«. Die Tausende, die Machs Worte hörten, unterbrachen üie Rede wiederholt durch stürmische Beifallskundgebungen. .Englands Spiebgeleüen verlausten ihre Böller- lleber alle slowakischen Sender unterrichtete Propaganda- Hcs Murgas die slowakische Bevölkerung über die Ereignisse des Lages. Er ber^le einleitend, daß alle Bemühungen Adols Hillers, den Frieden Europas auch im Südosten zu erhalten, an den Innigen der britischen Imperialisten schei- «enen. „Während der Führer, ans das Wohl aller Völker bedacht, Jugoslawien aus dem Krieg fernhaltcn wollte", so erklärte Muraas. „such« England nur Spießgesellen, die ihre Völker als Kanonenfutter verkaufen. Die angelsächsischen Plutokra- >en, ihre Agenten und ihre unglückseligen Söldner, die schon aus dem Westen und Norden Europas durch die ehernen Schläge der deuischen Armee vertrieben wurden, werden auch aus dem Südoslen Europas verjag! werden!" Für die Slowakei bedeule die Entwicklung in Jugosla wien jedenfalls einen neuen Beweis für die Richtigkeit ihres Weges. Das slowakische Volk ist daher mit ganzem Herzen bei den kämpfenden deuischen Soidaleir. 38 Millionen Lei Kr das MW. Von der deittschcn Volksgruppe Rumäniens gesammelt. Aus einer Großkundgebung des WHW. der deutschen Volksgruppe Rumäniens wurde mitgeleilt, daß das WHW. ver Volksgruppe in der kurzen Zeit seines Bestehens 38 Mil- lionen Lei gesammelt und an bedürftige Volksgenossen verteili habe. Nolksaruvvenführcr Andreas Schmidt. darskte den: Schlildgeständms Eaglands Reuter: Die Empire Armee seil Wochen in Griechenland. Der Tagesbefehl des Führers und der Ausruf an das deutsche Volk und cbcnso die Erklärung der Reichsregierung haben volle Klarhci« darüber geschaffen, daß die Ueberschrei- lung der Grenzen Jugoslawiens und Griechenlands durch deutsche Truppen einen Gegenschlag gegen England darstellt. Inzwischen ha« die britische Plutokratie ein offenes Geständ nis ihrer verbrecherischen Vorbereitungen des neuen Krieges abgelegt. Im britischen Rundfunk und in den englischen Zeitungen wird triumphierend erklärt, daß sich seit Wochen Truppen des britischen Empires in Griechenland befinden, und zwar hätten sie dort in belrächtticher Zahl Stellungen bezogen. Diese Armee, die, «vic London erklärt, in voller Uebcreinstimmung mit den Regierungen der interesfierten Länder entsandt sei, setzt sich zusammen aus Truppen aus Großbritannien, Austra lien und Neuseeland. Auch sei die britische Luftwaffe in Griechenland beträchtlich verstärkt worden. Die Verbringung der britischen Truppen nach Griechenland wird von Reuter als eines der am besten gewahrten Kriegsgeheimnisse bezeich net. Zugleich wird damit der Rückschlag in Nordafrila erklärt. Die Deulschen brannlen vor Neugierde in bezug aus die Stärke der britischen Streitkraft im Balkan doch habe Gene- ral Wavell sie darüber im unklaren gelassen. Jugoslawien wird in dieser Meldung ein ununterbrochener Snom von Wassen und Hilfsmitteln in Aussicht gestellt. Der diploma tische Korrespondent der Reuter-Agentur versteigt sich sogar dazu, die Landung eines britischen Expeditionskorps in Griechenland als die größte Enttvicklung des Krieges seit der Niederlage Frankreichs zu bezeichnen. Der General Gongh, der militärische Mitarbeiter der Neuler-Agentur, ist der An- sicht, daß die Antuns« eines großen Kontingents von bri tischen und Empirclruppcn eine neue und wichtige Phase des Krieges eröffnet. Als Vorteile des neuen britischen Ver brechens werden angeführt, daß die englischen Truppen in direkte militärische Kampsberührung mn den Deulschen kommen und Adolf Hitler gezwungen werde, das zu tun, >vas er bisher vermieden habe, nämlich einen Krieg an zwei Fronten zu führen. Alle diese Auslassungen haben das gemeinsam, daß sie das klare Eingeständnis enthalten, daß England die Ein beziehung Jugoslawiens und Griechenlands in den Krieg vou langer Hand vorbereitet hat. In ihrer Freude darüber, daß «nieder einmal der Krieg ausgeweitcl worden ist, merken die Briten nicht einmal, daß sie sich in Widersprüche verwickeln, so, wenn sie behaupten, dir Deutsche» hätten nichts von den Truppentransporten nach Griechenland bemerkt, während sie andererseits «vieder den Fall von Brnghasi daraus zurück führen, daß sie die nordafrilanische Front zugunsten des Ein greifens in Griechenland haben schwächen müssen. Deutsch, land war sehr wohl über die verbrecherischen Pläne Englands auf dem Ballan unterrichtet. Die Geduld, die die Reichsrcgir- rung dabei an den Tag gelegt hat, entsprang dem Willen, alles zu tun, um die Ausweitung des Krieges zu vermeiden. Die Welt aber kann den britischen Kommentaren nunmehr entnehmen, daß England sich seines neuen Verbrechens noch rühmt. Serbischer lledersaü aus Nachbarländer Während die jugoslawischen Agitatoren über die Bom bardierung der militärischen Ziele in Belgrad zclern, haben jugoslawische Flugzeuge Ueberfälle aus Nachbarländer aus- geführ« und dabei schwere Blutschuld aus sich geladen. So sielen in der bulgarischen Hauptstadl Sosia Frauen und Kinder dem sinnlosen jugoslawischen Angrisf zum Opfer. In der ungarischen Haupistadl Budapest gelang es der Flak, ein jugoslawisches Bombenslugzeug zur Umkehr zu zwingen. Der erste Alarm dauerte insgesamt 35 Minuten. In Ru mänien wurde Orsowa mit Bomben belegt, wobei eine Person getötet wurde. In Arad wurde ein Bauernhof bom bardiert; von den fünf Personen, die dabei verletzt wurden, sind zwei im Krankenhaus gestorben. Ebenso wurden in Temesvar und in Oravitsa einige Bomben geworfen. Die ru mänische Regierung Hai schärfsten Protest bei der jugosla wischen Regierung eingelegt und strenge Maßnahmen getrof fen, um die Rechte und Freiheit des Landes zu garantieren. Staatssührer General Antonescu m «einer Neve zur o«r ge währte Möglichkeit der Betreuung und Unterstützung der aus vem jugoslawischen Banat nach Rumänien geflohenen Volks deutschen Brüder. Ferner kündigte er an, da« sämtliche neben den jetzigen offiziellen Organisationen der Volksgruppe noch bestehenden Volksdeutschen Jugend- und Frauenorganssationen demnächst aufgelöst werden.