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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Shorner täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und NachlaMtze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für daS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungetagen bi« vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straß« S — Fernruf nur SSI. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn« und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— NM.. freiHauS 1.10 RM. einschll» be».15Ps. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 NM- Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreise«. ZritungsauSgab« stir Abholer Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlich««- der amtliche« Bekauutmachunge« des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister z« P»ls«itz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt u«d enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Nr. 87 Dienstag, 15. April 1941 H3. Jahrgang Feige Flucht -er Briten aus Griechenland Die Griechen schamlos im Stich gelaffen — Einschiffung an freier Küste wie bei Dünkirchen Flucht seit Tagen vorbereitet Rach den von deutscher militärischer Seite auS Grie chenland vorliegenden Meldungen beginnt zur Zeit daS in Griechenland befindliche britische Expeditionskorps be reits, sich an zahlreichen Stellen der griechischen Küste ein zuschiffen. Bezeichnend ist, daß diese Einschiffung nicht nur in acn Häfen erfolgt, sondern daß die Engländer sogar an freier Küste — wie damals am Strand von Dünkirchen! — auf die seit Tagen in den griechischen Gewässern bereitge stellten leeren Transportschiffe gehen. * Während von der britischen Insel noch Phrasen kommen wie die eines Greenwood, während der Athener Rundfunk nach eng lischem Rezept noch von einer befriedigenden Lage in Griechen land spricht und den wahren Sachverhalt verschleiert und sogar von „mutlosen" deutschen Soldaten spricht, die von den griechi schen Vaionetlen eingeschüchtert seien, kommt die Meldung, daß die Engländer ihren üblichen Rückzug antreten, den Ruckzug, den sie immer vorziehen, wenn die Sache brenzlich wird und Gefahr besteht, mit dem deutschen Soldaten in Eefechtsberüh- rung zu kommen. Hochtönend war den Griechen ein Hilfeversprechen gegeben. Aus Grund dieses Hilseversprechens haben sie sich in den Krieg begeben. Anstatt Hilfe wird ihnen nun übelster Verrat, wie es immer britische Art war, wie es sich äußerte bei Andalsnes und Dünkirchen. Und das einzige, was sie von den Briten hatten, waren Zerstörungen, wie sie beispielsweise in Saloniki ange richtet wurden. Eben noch schrieb die türkische Zeitung „Jkdcm": „Die englischen Truppen,sind Griechenland historisch verpflichtet und muncn entweder siegen oder auf griechischem Boden fallen. Wenn England in Griechenland ein zweites Dünkirchen vor- nlmmi, ist dies der schwerste Verlust an Prestige. Wenn Eng land den völligen opferbereiten Einsatz seiner Truppen auf Griechenlands Boden unterläßt, wird es dies bereuen. Die englische Armee in Griechenland muh die Schiffe zum Rück zug hinter sich verbrennen und kämpfen." Die englischen Truppen in Griechenland haben die Schiffe nicht hinter sich verbrannt. Sie haben sie zu feiger Flucht be nütz, und wieder ein Voll im Stich gelassen, das zu nichts an- derem gut war, als für England in den Krieg gehetzt zu werden. » Englands Truppen sprechen da« Urteil gegen sich selbst. Mr noch örtlicherWiderftandderSerben Der größte Teil des serbischen Heeres vernichtet — Ein General, 160 Offiziere und 7000 Mann gefangen In Jugoslawien entwickeln sich die Kämpfe der deut schen Truppen gegen die Reste des serbischen Heeres wei terhin erfolgreich. Der größte Teil der vor den deutschen Truppen ausgetretenen Feindkräfte ist vernichtet. Die Ser ben leisten nur noch an einzelnen Stellen örtlichen Wider stand. Bei den Kämpfen im äußersten Südosten Serbiens brachten die deutschen Truppen umfangreiche Kriegsvor räte als Beute und zahlreiche Gefangene ein. So wurden bei einem einzigen Vorstoß einer deutschen Einheit ein General, 160 Offiziere und 7000 Mann der serbischen Hee res gcfangengcnommcn. „Jugoslawien und Griechenland eine Beute angelsächsischer Lügen" Rumäniens Propagandaminister geißelt die Methoden Englands und der USA. DVD. Bukarest, 14. 4. Propagandaminister Crainic I gab am Montag abend vor der Auslandspresse Erklärungen I ab, in denen er die tiefe Befriedigung betonte, mit der in I Rumänien die letzten Ereignisse ausgenommen worden feien. I Die blitzartigen Erfolge der Achsenmächte in dem ihnen auf- gezwungenen Krieg gegenüber Jugoslawien und. Grie chenland bestätigten die Richtigkeit der von General Anto nescu eingeschlagenen außenpolitischen Linie. Jugoslawien und Griechenland hätten den Weg der Katastrophe beschritten, weil sie eine Deute der eng lischen Lügen geworden seien. Allen Böltern, die sich dem Genfer System angeschlossen hätten in der Hoffnung, auf eine Epoche des Friedens, habe England als die Auseinandersetzung mit Deutschland begann, das Lied der englischen „Garantien" gesungen. Aber ein Staat nach dem anderen — mit derTschecho-Slowakei und Polen angefangen — fei zu einem Nichts zertrümmert worden, weil die englischen Garantten nur leere Worte gewesen seien. England habe sich immer bemüht, seine eigenen Interessen , mit den Opfern anderer zu retten. Es habe mit einem teuf lischen Zynismus s ondergleichen von dem Prestige seiner Welt ¬ herrschaft Gebrauch gemacht und ohne Mitleid dem Opfer der Bölter zugesehen, die an sein Wort und seine Hilfe glaubten. Cs sei ein grausames Schauspiel ohne Beispiel in der Ge schichte. Der Prozeß finde seinen Prozeß im Fall Jugo slawiens. Rach allen bitteren Enttäuschungen, die es im gegen wärtigen Konflikt schon gegeben habe, wäre Jugoslawien wohl kaum Lem „englischen Zauber" verfallen, wenn nicht England auch von den Versprechungen Amerikas an Jugoslawien unter stützt worden wäre. Jugoslawien sei das Opfer dieser „Garantien" und Ver sprechen geworden, von denen sowohl England als auch die USA. zwei Tage nach dem Ausbruch des Konflikts erklärten, daß sie sie nicht halten könnten. Es sei wieder einmal offensichtlich, daß sich England nicht um das Schicksal irgend eines Dalkanstaates ge kümmert habe, sondern einzig und allein um seine Etgenposition im östlichen Mittelmeer und am Su-ez- kanal- Es habe Zeit gewinnen müsse» und darum dem deutschen Kampfwagen zwei Kranke vorgeworfen: Jugoslawien und Griechenland. Bulgarien glaubt an Deutschlands Sieg Erklärung des Außenministers und Kriegsministers — Gegen England, sür Deutschland! Die in Sofia erscheinende deutsche Soldatenzeitung „Wach, im Südosten" veröffentlicht Erklärungen des bulgarischen Kriegs- Ministers General Daskalofk und des Außenministers Poposs, Vie auch von bulgarischen Blättern übernommen wurden. Der Außenminister äußerte auf die Frage, wodurch Eng land lein Prestige auf dem Balkan und insbesondere in Bulga rien verloren habe, England habe sich in Bulgarien niemals großer Sympathien erfreut. Die bulgarischen Bestrebungen, zu einer Einheit zu kommen und einen Ausgang zum Aegäischen Meer zu erhalten, zersplittert immer wieder an der bruialien Einmischung Englands. Es wollte Bulgarien machtlos machen. Die geschichtliche Entwicklung leit 1S1S zeige weiter, daß England mit seiner Politik den Balkan und Bulgarien immer bedrohte, um seine eigenen Interessen durchzusetzen. Deshalb de- grüße das bulgarische Bott die Tatsache, daß England nach und nach jeden Einslnh aus dem Balkan verliere. Es gedenke der Wassciibrüderichast mit Denttchland and hoffe, bald Freiheit, Gerechtigkeit und Auferstehung zu erleben: es wünsche, daß d« deutschen Wassen mit noch mehr Siegen «krönt werden. - Zu der Frage „Mit welchen Gefühlen begleitet die bulga rische Wehrmacht die deutschen Soldaten auf ihrem Vormarsch über den Balkan?" erklärt der Kriegsminister: Die deutschen Soldaten werden in Bulgarien als alte Kriegskameraden emp fangen und mir Freuden ausgenommen. Bulgarien sieht mit den deutschen Soldaten eine neue Zeit kommen, die neue Ordnunx schassen wird und deshalb willkommen ist und von allen gesegnet wird. Der deutsche Soldat zeigt die Bereitschaft, für sein Vater- land alles zu opfern. Der bulgarische Soldat glaubt an die deut. schen Siege. Die bulgarische Armee ist bereit, wenn an sie die Reihe kommt, auch ihren Beitrag zum Wohl der ganzen Mensch heit beizusteuern. Riesige Besteiungrkmdgebimgen Die Hauptstadt Bulgariens beging in feierlicher Weise das Fest der Befreiung der bulgarischen Gebiete in Mazeoo- men, Thrazien und in den westlichen Bezirken vom fremden Jock. Um 10 Ubr bildere nck aus Zebntauienden von Per- Siegreich an allen Fronten Nach dem historischen 9. April 1941, der in einer Reihe von Sondermeldungen die Bekanntgabe der ersten großen Erfolge der Truppen der Achsenmächte in dem neuen Feldzug gebracht hat, haben die auf dem Balkan eingesetzten deutschen und italienischen Divisionen weitere ruhmvolle Waffentalen vollbracht. Ueber Belgrad wehen deutsche Fahnen! Zwischen den deutschen und den italienischen Heeressäulen ist eine endgültige Ver bindung hergestellt! In Ostafrika sind alle Erfolge des Generals Wavell in ein Nichts zerronnen, hat sich der Krieg mit der Einnahme von Sollum nach Aegypten verlagert! So brachten uns die Ostertage Ereignisse von wuchtiger Dramatik! Dankbar schauen wir aus unsere Sol daten, die auch auf dem Balkan in ihrem alten unge- stümen Angriffsgeist jedes Hindernis genommen »nd so wieder einmal die ganze Welt in Verwunderung gesetzt haben. Eine Woche nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Jugoslawien ist die große Masse des serbischen Heeres vernichtei, und was an Resten übriggeblieben ist, flüchtet in das Bergland! Jene Verschwörercligue aber, die in einer Stunde der Verblendung die rechtmäßige Ne- gierung in Belgrad gestürzt hat, um Jugoslawien Eng land auszuliefern, irrt nun landflüchtig mit dem Königs knaben in der Welt umher. Als England Jugoslawien und Griechenland gegen Deutschland in den Krieg gehetzt Hai, da geschah das in der Hoffnung, so zumindest Zeit gewinnen zu können. Wieder einmal hat England dabei eine grausame Ent täuschung erlebt! Nach seinen „Prärieblitzen" in Polen, Holland und Frankreich, so schreibt die Zeitung „New Kork Daily News", habe Adolf Hitler nunmehr auch einen „Gebirgsblitzkrieg" geführt, der nicht minder gut funktioniert habe. Das Blatt kann daher nicht umhin, festzustellen, daß Adolf Hitler als eines der größten M i l i t ä r g e n i e s in die Weltge schichte eingehen wird. Von Churchill aber meint das Blatt, es sähe so aus, als ob sein Mißgeschick von Antwerpen, Gallipoli, Norwegen, Dünkirchen und Dakar sich auf eine tragische Weise wiederholen werde. Aehnlich bewertet „New Uork Times" die letzten britischen Nieder lagen als einen „ernsten Schlag für die gesamte britische Position". Besonders beachtlich dünkt dem Blatt, daß alle Früchte der englischen Siege in Nordafrika praktisch ver loren sind, und zwar in einem Viertel der Zeit, die die Engländer dazu benötigt hätten! Die spanischen Zeitungen sprechen in bezug aus Uesküb als von einem Sedan Jugoslawiens. Während des Weltkrieges habe Lord Kitchener die nordgriechischen Gebirgsketten mit den Worten „Hier können nur die Ziegen Krieg führen", als unüberwindlich bezeichnet. Nun aber, so meint der Londoner Korrespondent der Madrider Zei tung „ABC" ironisch, habe sich die d i a b o l i s ch e K o m- bination von'Panzern und Luftwaffe als ein geflügeltes Fabeltier herausgestellt, das zu unglaub lichen Dingen fähig sei. So ist eine Balkanfront entstanden, die sich er heblich von den Vorstellungen unterscheidet, die man dar über in London gehegt hat! Die neue Front führt von jonen eine riesige Kundgebung, die die Flüchtlingsorganisation -us Mazedonien, Thrazien und den Westländern, Kriegsvete- canen, Reserveossiziere, patriotische Organisationen und Tau sende von Einwohnern Sosias umsaßie, die Fahnen mit sich trugen. Es wurden zahlreiche Transparente mitgesührt, die Inschriften führten wie „Es lebe das ganze Bulgarien!" „Es lebe Boris III., der König aller Bulgaren!", „Es lebe die siegreiche deutsche Armee!", „Es lebe der Führer!', „Es lebe der Duce Italiens!'. Urner unbeschreiblicher Begeißelung erschienen der König md Prinz Kyrill vor den Manisesianten im Hose des Pala les wo sie stundenlang Gegenstand begeisterter Zurufe waren. Ls ta mzu herzbewegenden Szenen, und zahllose Kinder. Frauen uno Greise oränglen sich um den König, um ihm die Hand w drücken. Tie ganze Zwo, war mit bulgarischen, mit veuisckcn uns italienischen Flaggen geschmückt.