Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und NachlaMtze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungetagen bis oorm. 1V Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Gönn- und Feiertag«. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS 1.10 RM. einschl 12 bez. 1« Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungSauSgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffeutlichuug der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Rr. 85 Ostern 1941, 12. /14. April 93. Jahrgang Kroatien zum selbständigen Staat erklärt Aufruf Kvaterniks zum Schwur auf das unabhängige Kroatien DDL. Berlin, 12. April. In einem Aufruf, den Seneral Kvaternik im Agramrr Rundfunk veröffentlichte, heißt eS u. a.: „Mit Gottes Doraussehung und dem Willen des großen Verbündeten haben wir mach schwerem Kampf des kroatischen Volkes und der kroatischen Astascha (Heimwehr) dank der großen Entschlußkraft Dr. Ante PawelitschS Kroatien zu einem vollkommen selbständigen Staat erklärt. Sch ruf« all« auf, insbesondere die Offiziere, Unteroffiziere, die Beamten usw., sich in Agram oder in ihren Orten zu melden und den Schwur auf das unabhängige Kroatien abzulegen. Ich übernehme bi« gesamte militärische Gewalt. Za Dsj Spremi! Zum General Kvaternik Vertreter des Staatschess und Kommandant der bewaffneten Macht des freien Kroatien DAD. Berlin. Im Agramer Rundfunk wurde «ine Verlautbarung verbreitet .derzufolge Peter Petkowitsch als Vertreter -es Generals Kvaternik das Ressort für öffentliche Ordnung und Sicherheit in Kroatien übernehmen wird. All« Sicherheitsorgane werden aufgefvrdert, sich seinem Anordnungen zu fügen. General Kvaternik wird in diesen und anderen Verlaut barungen stets als „Vertreter d«s Staatschefs und Komman dant der ganzen bewaffneten Macht des freien Kroatien" be zeichnet. Zvonko Kowacevic Kommandant von Agram D« r: /n- Aach einer Mitteilung des Agramer Senders wurde Zvonko Kowacevic zum Kommandanten der Stadt Agram ernannt. Deutsche Truppen in Agram Panzertruppen in die Hauptstadt Kroatiens cingerückl Von der Bevölkerung jubelnd empfangen VAL. Berlin, 10. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gib« oekannt: „Deutsche Panzcrtruppen sind am 1V. April abends unter dem Jubel der Bevölkerung in Agram, der Hauptstadt Kroatiens, cingerückl." * Während deutsche Panzertruppen unter dem Jubel der Bevölkerung in die Hauptstadt Kroatiens einriicktcn, forderte der Agramer Rundfunksender in einem Aufruf das kroatische Boll auf, die Waffen niederzulegen und den Eid aus den Stam der unabhängigen Kroaten zu leisten. Kroatien werde nicht mehr für eine fremde, sondern für die eigene Freiheit kämpfen Gleichzeitig wurde die Bevölkerung durch den RundfunI aufgefvrdert, die Häuser für die bevorstehende Ankunft des kroatischen Freiheitskämpfers, Hanptmann Dr. Ante Pawe- litsch, zu beflaggen. Die SaWistadt Kroatien; Agram (kroatisch: Zagreb) ist mit seinen rund 150000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Jugoslawiens und zugleich der kulturelle Mittelpunkt der Kroaten, die nun durch den Ein marsch der deutschen Truppen von dem serbischen Joch befreit wurden. Die Stadt zerfällt in die bergische obere Stadt, die sogenannte Altstadt und in die untere Stadt, die Neustadt mit ihren modernen öffentlichen Bauten, der Universität, dem ^tionaltheater, der Börse und dem Justizpalast, ihren schönen Plätzen und Parkanlagen. Auch als Handelszentrum Kroatiens spielt die Stadt eine bedeutsame Nolle, zumal sie als wichtiger Bahnknotenpunkt ein wertvolles Bindeglied zwischen Mittel und Südosteuropa darstellt. Im Jahre 1093 wurden das Bis tum und die Kapitelstadt gegründet und später herrschten hier die Herzöge aus dem Hause der Arpaten, die die obere Stadt begründete». 1242 wurde Agram von den Mongolen zerstört und ist bald danach zur königlichen Freistadt erhoben worden. Auch i» den ungarisch-österreichisch-türkischen Kriegen hat Agram eine bedeutende Rolle gespielt. Die malerisch an das Gebirge angclehnte Altstadt ist berühmt durch den prächtigen spätgotischen Dom mit der erzbischöflichen Residenz und durch die gotische Markuskirche, die aus dem 13. Jahrhundert stammt. Lom serbische« Joch befreit Das führende Blatt der Kroaten wieder erschienen. In Agram erschien zum erstenmal wieder die führend, Zeitung der kroatischen Freiheitskämpfer, der „Hrvatski Dnevnik". Das Erscheinen dieses Blattes, das von de, Matschek-Regierung verboten worden war, ist ein weiteres Zeichen für die Verselbständigung Kroatiens. Kampf bereit!" (Gruß -er Astascha.) Deutsche uud italienische Truppen reichten sich nörd lich des Ochrinda-Sees die Hand Berlin. Das OKW. gibt bekannt: In Südserbien haben am 11. April deutsche Truppen nördlich des Ochrinba-Dees den italienischen Truppen di« Hand gereicht. Der Führer richtete aus diesem Anlaß folgendes Tele gramm an den Duce: Duc«! In dem Augenblick, da sich deutsche und ita- ' lienische Verbände zum ersten Mal« auf dem jugoslawischen Kriegsschauplatz di« Hand reichen, grüße ich Sie auf daS herzlichst«. , In treuer Kameradschaft! Adolf Hitler. llnaustzaMame Folgen Unter der Ueberschrift „Unaufhaltsame Folgen" kommt der „Pester Lloyd" zu folgenden grundsätzlichen Feststellungen: „Die Anzeichen der Auflösung in Jugoslawien sind unverkennbar. Die Lage der ungarischen Bevölkerungs teile, die inmitten eines infolge der Kriegsereignisse zerfallenen und verwahrlosten Staatswesens der elementarsten Bedingun gen der Rechtsordnung und der Sicherheit entbehren, ist un haltbar. Ihr Hilferuf kann in der ungarischen Volks gemeinschaft nicht uugehört Verhallen." England hält Dampfer zum Rückzug aus Griechen land bereit — neue Transporte nicht mehr eingetroffen Reu« Transporte nicht mehr eingetroffen Sofia. Aus Athen wird gemeldet, daß die englisch«« Militärbehörden mehrere Transportdampfer, die mit eng lischen Truppen nach Griechenland gekommen waren, und die wegen neuer Truppentransporte nach Aegypten zurücklehven sollten, in Hafen von PiräuS zurückgehalten haben. Diese Maßnahme bedeutet, daß die Engländer die Dampfer zum Rücktransport der englischen Truppen aus Griechenland benützen wollen. In diesem Zusammenhänge gebührt der Tatsache besonder« Bedeutung, daß mehrere englisch: Truppentransport«, die aus Aegypten hier erntveffen sollten, und deren Ausladung in Griechenland bereits vorgesehen war, nicht eingetroffen sind. Proklamation de; Reich;verweser; Inschutznahme der ungarischen Bevölkerung in den 1918 abgctrcnnten Gebieten Jugoslawiens durch die ungarische Armee Der ungarische Neichsverweser erliest eine an die ungarische Nation gerichtete Proklamation, worin er ankündigt, datz er der ungarischen Armee be sohlen habe, die ungarische Bevölkerung des 1918 von Ungarn abgctrcnnten Gebietes Jugoslawiens gegen die Anarchie in Schutz zu nehmen. Wie der Generalstabschef der ungarischen Honved mitteilt, haben die ungarischen Truppen die in Trianon gezogene Grenze zwischen der Donau und der Theiß sowie im sogenannten Baranya-Dreieck zwischen der Donau und der Drau überschritten. - - -2 Die ungarischen Truppen erreichten die gesteckten Ziel- Budapest. Der Houved-Generalstabschef meldet am Freitag abend: , Die ungarischen Truppen erreichten im Laufe des 11. April trotz stellenweise hohen feindlichen Widerstandes m Be festigungen überall ihre gesteckten Ziele. Kroaten griitzen ihre Befreier Der deutsche Einmarsch in Agram Von Kriegsberichter Gerhard Emskötter. PK. Soeben marschieren die deutschen Truppen in Agram ein. Die grauen Stahlkolosse der Panzer haben sich wie ein gewaltiger Strom in die Straßen der Hauptstadt Kroatiens ergossen. Die Stadt ist fest in deutscher Hand. Letzte Widerstände der Serben an den Savebrücken wur den durch Feuerstöße unserer Panzerspähwagen erstickt. Schwere Flakartillerie ist in Stellung gegangen, um einem möglichen Ueberfall feindlicher Flieger vernichtend zn begeg- nen. Wir, die wir an der Spitze unserer feldgrauen Kolonnen den Einzug mitmachten, wissen zur Stunde eigentlich kann, mehr, was um uns geschieht. Jedes Haus im Flaggenschmuck Denn Agram hat uns empfangen, wie wohl niemals zu vor Soldaten in einem fremden Land begrüßt worden sind. Als wir uns auf der Ausfallstraße der Stadt näherten, waren wir schon erstaunt über den Flagaenschmuck, in dem jedes, aber auch jedes Haus prankte. Obwohl wir wußten und es unterwegs bei dem Vormarsch tausendfach erlebt hatten, daß das kroatische Bauernvolk ein Freund Deutschlands ist, ahnten wir doch nicht, datz wenige Stunden vor dem Ein marsch unserer Panzerdivision die nationale Erhebung hier lriumphiert hatte. Wie sehr diese dem Willen des Volkes ent sprach, das haben wir deutschen Soldaten vorher erlebt und erleben es zur Stunde noch. Die Stadt bietet in diesem Augenblick ein Bild, das die Grötze der geschichtlichen Stunde überwältigend zum Ausdruck bringt. Alle Straßen sind erfüllt von riesigen Menschenmassen, zwischen denen sich die deutschen Kolonnen ihre Wege zu bahnen versuchen. Szenen unbeschreiblicher Begeisterung spielen sich ab. Unter dem rot-weiß-blauen Fahnenmeer tost der Jubel eines Volles, das vergehen möchte vor Freude über seinen natio nalen Sieg und vor Dank an seine Befreier, die das unab hängige Kroatien nun mit ihren starken Waffen schützen werden. Dicke Menschenlrauben hängen an unseren PKW., stehen aus den tonnenschweren Panzern und Lastwagen, drücken lebensgefährlich die schwankenden Räder der Kradschützen nieder. Frcudenausbrüche eines glücklichen Volles Aus Hunderttausenden von Kehlen steigen Schreie in den Abend, immer und immer wieder: „Heil Hitler! Sieg-Heil! Sieg-Heil!" Und kroatische Zivio-Rufe. Es sind die erschüt- wrnden Freudenausbrüchc eines glücklichen, eines unendlich glücklichen Volkes. Frauen versuchen, die Männer im Stahlhelm von den Krädern zu reißen, nur um sie umarmen zu können und um ihnen die Hände drücken zu dürfen. Jeder Soldat, ob Osfi- zie. oder Schütze, wird von Hunderten bestürmt: „Wie kann ich Ihnen Helsen? Brauchen Sie Benzin? Wollen Sie Zi garetten?" Manche, vor allem auch die Volksdeutschen, stehen in dem dichten Spalier der lachenden Gesichter, der erhobenen Hände und schluchzen fassungslos. Ich schäme mich, daß meine Worte nichi stark genug sind, wiederzugeben, was in diesem Augenblick in Agram vor sich geht. Das eine aber sei zum Abschluß gesagt: Wir Feldgrauen sind stolz, unendlich stolz, gerade heut« abend als Soldaten unseres Führers hier stehen und dem junge» kroatischen Siaai vor Augen führen zu dürfen, was der Wille eines Volkes vermag, und danken unserem Führe, und Obersten Befehlshaber, daß er uns diese unvergeßlichen, einmaligen Stunden in Agram erleben ließ. Die Ungarn umjubelt MTJ. meldet aus Zalaegerszeg, daß der westliche jugosla wisch-ungarische Grcnzabschnitt in der Mur-Gegend zuerst von der Grotz-Kaniszaer Brigade überschritten wurde. Die unga rischen Soldaten wurden von der Bevölkerung mit großer Be geisterung und lebhaftem Jubel begrüßt. In der Stadt Zalae- acrszeg habe der Einmarschbefehl des Reichsverwesers große Freude ausgelöst, und die Häuser wurden schon in den Mit tagsstunden des Freitag beflaggt. 4V VVV Gefangene in Sü-ferbien Zu den Kämpfen, die zur Vernichtung der feindlichen Kräfte in Südserbien geführt haben, wird gemeldet: Die Zahl der Gefangenen hat sich um das Dop pelte, das heißt, aus 40 000, die Beute an Geschützen aus 200 erhöht. .