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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Nr. 103 Montag, den 5. Mai 1941 93. Jahrgang ste- ien So brach Frankreich nieder täglich 3—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlagsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorn». 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt «nd den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachnnge« des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dnlsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. 'Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— NM., frei Haus 1.10 RM. einschl 12 bez. 15 Pf. MW Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.5k RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer Belgien und Holland waren besetzt, die britischen Verbände verließen zusammengeschlagen und waffenlos in Trümmern den europäischen Kontinent. Am 19. Juli 1940 ries ich daraufhin zum drittenmal den Deutschen Reichstag zusammen zu jenem großen Rechen schaftsbericht, besten Sie sich alle noch erinnern. Die Sitzung verschaffte mir die Möglichkeit, dem Dank der Nation an ihre Soldaten jenen Ausdruck zu verleihen, der der einmaligen Größe der Ereignisse entsprach. Ich habe aber auch diese Zu sammenkunft wahrgenommen, um noch einmal die Welt zum Frieden zu mahnen. Ich ließ keinen Zweifel darüber auf- kommen daß meine Hoffnungen in dieser Richtung aus Grund der Erfahrungen nur geringe sein konnten. Denn die Männer, die den Krieg gewollt hatten, handelten ja nicht aus irgend einer idealen Ueberzeugung. Hinter ihnen stand als treibende Kraft der jüdisch-demokratische Kapitalismus, dem ste ver- pflichtet und damit verfallen waren. Die von diesen Kriegs- interestenten aber schon festgelegien, weil investierten MU- liardenkavitalien schrien nach Verrinsuna und Amortisation. Deutschen Soldaten ist nichts unmöglich Mm-EMrung im Reichstag - Ballan-Feldzug ein unvergleichliches Ruhmesblatt deutichen Heldentums - Nie Verluste der deutschen Wehrmacht die geringsten im bisherigen Verlaut des Krieges - Herstellung einer dauerhaften Srdnung aus dem Balkan - Beiriedigung der gerechten Ambitionen unserer Verbündeten - Verpflichtung der Heimat zu höchstem Arbeitseinsatz greifen", bricht zum erstenmal die so lange gezügelte Begeist rung los, und es dauert mehrere Minuten, bis die stürmisch« Heilrnfe und die Begeisterung des Hauses sich gelegt hatten, >o daß der Führer das Wort nehmen kann. Vierte Kriegssitzung -es Reichstags Der Führer verkündet dem deutschen Volk den grandiosen Sieg aus dem Balkan. Der Präsident des Deutschen Reichstages hatte die Ab- geordneten Großdeutschlands zu einer Sitzung am Sonntag, dem 4. Mai 1941, zusammenberufen. Auf der Tagesordnung stand als einziger Punkt die Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregicrung. Die Zusammenberufung des Deutschen Reichstages im Kriege hat, wie die drei vorangegangenen Sitzungen bewiesen, ihre besondere Bedeutung. Mit der Verkündung im Rundsunk horchte das ganze deutsche Volk mit Spannung auf. Die Mög-. lichkeil, den Führer zu hören, den Mann, der mit starker, fester Hand die deutsche Wehrmacht zielbewußt von Sieg zu Sieg geführt hat, ließ alles an die Lautsprecher eilen. In der Reichshauptstadl war die Krolloper im Tiergarlen das Ziel zahlreicher Berliner. Wer nichl das Glück halte, der Rede Adolf Hillers selbst beizuwohnen, wollte wenigstens den Führer und seine Getreuen aus dem Wege zur Reichstags sitzung sehen. An den Anfahrtstraßen von der Reichskanzlei bis zum Tiergarten bilderen die Gliederungen der Bewegung ein dichtes Spalier. Kurz vor 6 Uhr verließ der Führer die Reichskanzlei rind begab sich unter dem stürmischen Jubel der erwartungs- frcudigen Berliner zur Krolloper. Hier standen wie immer Mote Menschen dicht an dicht, besonders um den Augenblick zu erleben, in dem der Führer die Ehrenkompanie der Leibstan darte abschritt. Eine Stunde vor Beginn der Neichstagssitzung strömten die Abgeordneten in den Raum, der wie immer als einzigen Schmuck auf dem weißen Grund der Stirnwand das riesige goldene Hoheitszeichen zeigt. Gegenüber der letzten Sitzung sind die braunen und schwarzen Uniformen noch stärker dem Grau des Soldalenrockes gewichen. Von Schützen bis zum Hohen Ossizier ist an diesem großen Tage aus den Sitzen der engsten Mitarbeiter begrüßt. Punkt 6 Uhr betritt der Führer den Sitzungssaal. In seiner Begleitung sieht man u. a. Reichsmarschall Hermann Göring, Reichsminister Rudols Heß, Reichsminister Frick und ^-Führer Himmler. Die Abgeordneten erheben sich, kein Laut ist in dem weiten Raum zu hören. Das Haus ist mit Spannung geladen. Alle Augen sind wie gebannt aus den Führer gerichtet, der die Empore betritt und nun seine engsten LMtarbeitern begrüßt. Der Präsident des Deutschen Reichstages, Reichsmarschall Hermann Göring, erössnet dann die Sitzung und gedenkt eingangs der verstorbenen Abgeordneten, während sich das Haus von den Plätzen erhebt. Als dann der Reichsmarschall die Worte spricht: „Ich bitte unseren Führer, das Wort zu er- ten, das ihnen in seiner friedlichen Aufbauarbeit zu' machtvoll werdende Reich in einem neuen blutigen Krieg zu verwüsten und wenn möglich zu vernichten, hatten es glücklich fertig- gebracht, in Polen endlich den Staat zu finden, der als erster bereit war, für ihre Interessen und Ziele das Schwert zu ziehen Alle meine Versuche, gerade mit England zu einer Verständigung, ja zu einer dauernden und freundschaftlichen Zusammenarbeit zu kommen, scheiterten damit an dem Wunsch «nd Willen einer kleinen Clique, die — sei es aus Haß oder aus materiellen Gesichtspunkten — jeden deutschen Vorschlag einer Verständigung mit dem nicht verhehlten Entschluß ab- taten, den Krieg unter allen Umstanden zu wollest. — Ehurchilk Verbreche» Der treibende Mann dieses ebenso fanatischen wie teus- lischen Planes — koste es, was es wolle, einen Krieg zu bekommen — war schon damals Mister Churchill; seine Ge. Hilfen die Männer, die zur Zeit die britische Regierung bilden. Die stärkste offene und versteckte Förderung wurde diesen Bestrebungen zuteil aus den sogenannten „großen Demokra tien" diesseits und jenseits des Ozeans. In einer Zeit stet- gender Unzufriedenheit der Völker mit ihren versagenden Negierungskünsten glaubten dort die verantwortlichen Männer am ehesten durch einen erfolgreichen Krieg der sonst doch nicht mehr lösbaren Probleme Herr werden zu können Hinter ihnen stand das große internationale jüdische Bank-, Börsen- und Rüstungskapital, das wieder wie schon einst, die Möglichkeiten eines, wenn auch schmutzigen, so doch großen Geschäftes wir- terle Und so wie früher war man ohne Skrupel bereit, zu gunsten ihres Goldes das Blut der Völker zu vergießen. So nahm dieser Krieg seinen Anfang! Wenige Wochen später war der Staat, der sich als erster leichtfertig genug für die Finanz, und Kapitalinteressen dieser Kriegshetzer einspannen ließ, geschlagen und vernichtet. Ich glaubte es unter diesen Umständen unserem eigenen deutschen Volk und zahllosen an sich ebenso anständigen wie unschuldigen Menschen einer anderen Welt schuldig zu sein, erneut einen Appell an die Einsicht und das Gewissen der ande ren Staatsmänner zu richten. Am 6. Oktober 1939 stellte ich daher abermals fest, daß Deutschland weder von England noch von Frankreich etwas verlangt habe, noch verlangen wolle, daß die Fortsetzung deS Krieges Wahnsinn sei, daß vor allem der Schrecken der modernen Kriegswaffen, so wie diese erst einmal in Tätigkeit treten würden, große Gebiete vernichten müßte. Ich warnte vor dem Kamps der schweren und weittragenden Artillerie gegen zivile Orte in der Erkenntnis, daß daraus nur eine beiderseitige Zerstörung tiefer Landstriche kommen könnte. Ich wies vor allem darauf hin, daß der Einsatz der Luftwaffe mit ihrer Fernwirkung zur Vernichtung alles dessen führen würde, was jahrhundertelange Arbeit mühselig auf- gebaut und in Europa als Kultnrwcrte geschaffen hat. So wie aber schon mein Appell am 1. September 1939 ver geblich blieb, so verfiel auch der neue einer geradezu entrüste ten Ablehnung. nie vrttischen Kriegshetzer und ihre südisch-kapltalistischen Hintermänner hatten für meinen Appell der Menschlichkeit keine andere Erklärung als die Annahme des Vorhandenseins einer deutschen Schwäche. Man versicherte den Völkern in England und Frankreich, daß Deutschland vor der Auseinandersetzung im Frühjahr 1940 zittere und aus Angst vor der ihm dabei be vorstehenden Vernichtung gerne Frieden schließen möchte. Man erklärte aber, daß so ein Friede unter keinen Umständen kommen dürste, bevor nicht das Deutsche Reich zertrümmert und die deutschen Menschen so weit geschlagen und verelendet wären, bis sie endlich an den Feldküchen ihrer Gegner anstehen Würden, um sich dort etwas Essen zu erbetteln. Rorwezea-Laiidung eine der kühnsten Waffe ntalkn Schon damals begann, geblendet von den mit eiserner Stirn vorgetragenen Prophezeiungen Mister Churchills, die norwegische Regierung mit dem Gedanken einer bri- tischen Invasion zu spielen, um über den Weg der Duldung einer Besetzung norwegischer Häfen und des schwedischen Er,- - gebietes zur Vernichtung Deutschlands bcizutragen. So sicher wurden endlich vie Herren Churchill u_nd Paul Reynaud oes Erfolges ihres neue» Anschlages, vag ne — sei es aus Leicht- sinn oder unter alkoholischem Einfluß — ihre Absichien glaubten, nicht mehr verheimlichen zu müssen. Dieser Schwatzhaftigkeit der beiden Herren verdankte damals die deutsche Regierung die Kenntnis der gegen das Reich geschmiedeten Pläne, das deutsche Volk damit vielleicht aber seinen entscheidendsten Gegeuh>eb in diesem Kriege. Denn der britische Anschlag gegen Nor wegen war ohne Zweifel die für das Reich bedroh lichste Aktion. Wenige Wochen daraus war diese Gefahr gebannt. Eine der kühnsten Waffentaten der Kriegsgeschichte aller Zeiten vereitelte den Angriff der englischen und französischen Armeen gegen die rechte Flanke unserer Äerieidigungsfront. Diese s» überaus erfolgreiche deutsche Abwehr führte zu einer solche» Stärkung unserer europäischen Stellung, daß sie strategisch überhaupt nicht hoch genug bewertet werden kann. Sofort nach dem Versagen dieser Pläne setzte ein erhöhter Druck der englischen Kriegshetzer auf Belgien und Hol land ein Das Ziel war nunmehr — nachdem der Anschlag gegen die Erzzusuhr mißlungen war —, durch das Mitreiben der belgisch-holländischen Staaten die Front an den Rhein vorzutragen und damit die das Erz verarbeitenden Stätten zu bedrohen und auszuschalten. Am 10. Mai des vergangenen Jahres begann der denk würdigste Kampf vielleicht in unserer deutschen Geschichte über haupt. In wenigen Tagen wurden die feindlichen Fronten aufgebrochen und die Voraussetzung zu jener Operation ge- schaffen, die zu den größten Vernichtungsschlachten der Welt geschichte führte. Schmitz ersparte Blut Der Führer vor dem Reichstag. Der Führer gab in der Reichstagssitzung am Sonntag- nachmittag folgende Erklärung der Reichsregierung ab: Abgeordnetei Männer des Deutschen Reichstags! In einer Zeit, da Taten alles und Worte wenig sind, ist «S nicht meine Absicht, vor Sie als die erwählten Vertreter des deutschen Volkes öfter als unbedingt notwendig hinzu- treten. Zum erstenmal habe ich mich bei Kriegsausbruch an Sie gewendet in dem Augenblick, da dank der englisch-französischen Verschwörung gegen den Frieden jeder Versuch eines sonst sicher möglichen Ausgleichs mit Polen gescheitert war. Die gewissenlosesten Männer der Gegenwart, die — wie sie es heute «»geben — ltbon seit dem Jabre 1Ä36 den Entschluß aekaßt bat Taher erschreckte sic auch d^r lange Dauer des Krieges nick:: nur nichl. sondern im Gegcnietl sie ist ihnen erwünscht. Denn dieses Kapital brauch« in der Gestalt seiner Anlage in Fa briken und Maschinen Zeit zum Anlaufen und erst recht Zeit zur Ausschüttung der erwarteten Gewinne. Diesen jüdisch-demokratischen Krtegsinleressenten ist daher von vornherein nichts verhaßter als der Gedanke, es kömne einem Appell an die Vernunft der Völker viel leicht noch in letzter Minute gelingen, den Krieg ohne weiiercs Blutvergießen zu beenden und damit die Gewinnstc ihrer an- gelegten Milliarden beschränken. So wie ich es damals vorausahnle und Vorhersagle, kam eS. Mein Friedensangebol wurde als das Zeichen der Angst und Feigheit hingestelll Es gelang den europäischen und amerikanischen Kriegshetzern, die gesunde Vernunft der brcnen Massen, die keinen Gewinn von diesem Kriege haben können, abermals zu benebeln, durch lügenhafte Darstt"una neue Hoffnungen zu erwecken und damit endlich m« der von ihrer Presse dirigierten öffentlichen Meinung die V-ller auis