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Anzeiger Dienstag, den 10. Juni 1941 Krieg zwischen zwei Welten euge abgeschossen täglich 8—S Uhr nachmittags. Preise und NachlaMtze bet Wiederholungen »ach Preisliste Nr. 8 — Mr bas Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungetagen bi« vor«. 1V Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Itrahe 2 — Fernruf nur 881. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Tonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS 1.10 RM. etnschl 12 bez. 18 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.80 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungSauSgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsuitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz . — — -..macht be ¬ tragen dis Ende Mai nach der amtlichen Mitteilung für das Heer 17 625 Gefallene und 45 779 Verwundete, für die Marine 1075 Tote und 13001 Verwundete und für die Luftwaffe 514 Gefallene und «25 Verwundete. Dazu kommen die Vermieten Zahl für r«- Heer am größten ist. Mussolini zum „Tag der Marine" war Liebe iwd Eadrab verleasten Die Kühnheit und Tüchtigkeit unserer U Boot-Männer. Mit den am S. 6. gemeldeten Versenkungen haben, wie im OKW.-Bericht mitgetcilt, zwei Unterseebootkommandanten die 200 000 Tonnen-Grenze überschritten. Wie wir hierzu noch erfahren, hat Kapitänleutnant Heinrich Liebe insgesamt 204 600 BRT., Oberleutnant zur See Endraß 214 200 BRT. feindlichen Handelsschisfsraums versenkt. Tie Erfolge der beiden U-Boot-Kommandanten lenken abermals den Blick des deutschen Volkes auf kühne Taten unserer U-Boot-Waffe. Kapitänleutnant Heinrich Liebe wurde erst kürzlich im OKW.-Bericht erwähnt. Er erhielt am 2l. August 1940 das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz in An erkennung für seine besonderen Fähigkeiten, sein gutes Können und seinen Wagemut, als er damals 16 Schiffe mit 97 296 Brutto-Register-Tonnen versenkt hatte. Bei Oberleutnant zur See End raß handelt es sich um den einstigen Wach- und Torpedooffizier auf dem U-Boot des unvergeßlichen Kapitänleutnants Prien, an dessen ersten Waffentaten — es sei nur an die Versenkung der „Royal Oak" erinnert — er Anteil hatte. Später wurde Endraß selbst Kom mandant eines U-Bootes. In dieser Eigenschaft erhielt er am 2 September 1940 nach Versenkung von 106 307 BRT., dar- „Englands Lage äußerst ernst' Gewundene Erklärung des USA.-Botschaslers Winant Nr. 133 «ssssssssss Wehrmach! zu Lande, zur See und in der Luft gegeben, aus der hcrvorgeht, daß die italienische Luftwaffe in dem einen Jahre 1 435 feindliche Flugzeuge abgeschos bat. wahrend im gleichen Zeitraum 232 elgene Flugzeuge lorengingen. Das Verhältnis der Verluste betraaen nlkn England glaube, feststellcn zu können, so berichtete nach „New Jork Times" der USA.-Botschafter weiter, daß die Schiffsversenkungen in der letzten Zeit zurückgegangen seien, obwohl sie weiterhin eine ernste Gefahr bedeuteten. Britische Kreise seien der Ansicht, daß trotz zahlreicher Hammerschläge durch die deutsche Luftwaffe, England immer noch die Luft herrschaft über dem Kanal und die bedrohten Küstengebiete habe. Man braucht nicht besonders feinhörig zu sein, um auS diesen gewundenen Erklärungen des USÄ.-Botschafters die wahre Lage Britanniens zu erkennen. Auch „New York Times" schließt darum ihren Bericht: „Im großen und ganzen habe Winant die Lage Englands ,zur See und zu Hause' a l s äußerst ernst" bezeichnet. 93. Jahrgang In den ersten Tagen des Monats Juni haben die Ver luste der feindlichen Handclsschiffahrt durch deutsche See- und Luftstreitkräfte 158 050 BRT. versenkter Tonnage erreicht. Die Stetigkeit der Versenkungen seit den vergangenen Monaten ist Anlast steigender Beunruhigung in britischen Kreisen. Maßgebliche Londoner Stellen erklärten dazu fol gendes: „In der Schlacht im Atlantik werden unsere Schiffe in einem Tempo zerstört, mit dem unsere Neparaturwerften nicht mitkommen können/' Bei der Erfolgssicherheit unserer Luftwaffe und unserer Kriegsmarine ist es nicht weiter verwunderlich, daß die Briten die von ihnen sogenannte Schlacht im Atlantik für noch be drohlicher halten als den Verlust Kretas, der ihnen eingestan denermaßen Entsetzen verursacht hat. War es im Weltkrieg die Kriegsmarine allein, die um England und auf dem Ozean Wunden schlug, so hat sich diesmal die Luftwaffe als gefähr licher Gegner der englischen Handelsschiffahrt dazugesellt. issooo SKT. in den ersten Junitagen versenkt „Reparaturwerften kommen nicht mit" Eine Sondernummer ver in Verbindung mit dem Marine ministerium herausgegebenen Zeitschrift der italienischen Marine „Prore Armate" enthält zum „Tag der Marine" einen Aufruf des Duce, in dem es heißt: „Die Königlich« Marine feiert ihren dritten Jahrestag in einem der entschei- dendsten Augenblicke dieses Krieges, der nunmehr den Charak ter eines Krieges zwischen zwei Welten trägt. Es ist kein« leere Redensart, zu versichern, daß die grenzenlose Kühnheit von Kommandanten und Mannschaften, der römische Stoizis mus der Verwundeten und die Zahl der Gefallenen die Königliche Marine in der Sonne des Ruhmes erstrahlen lassen! Glauben, gehorchen, kämpfen! dieser dreifache faschistisch« Schlachtruf erscheint wahrhaft als das heilige Zeichen des Kampfes und des Sieges für die Matrosen Italiens." Von amtlicher Seite wird zum Jahrestag des italienischen Krieaseintritts eine Uebersscku über den Einsatz der italienischen oai, wayreno tm gleichen Zeitraum 232 elgene Flugzeuge ver lorengingen. Das Verhältnis der Verluste betragen also 1:6. Eine vergleichende Aufstellung der Verluste der italienischen und der englischen Flotte wird in der nächsten Zeit ange- vindigt, aber schon jetzt wird daraus verwiesen, daß die briti schen Verluste weit höher seien als die italienischen. Die Verlust^eder italienischen Wehrm ' ' Italiens erstes Kriegsjahr Der 10. Juni, der erste Jahrestag des Kriegseintritts Italiens, wird in ganz Italien als „Tag der Marine" begangen werden. Am 10. Juni jährt sich der Tag, an dem der Duce vom Balkon des Palazzo Venezia aus unter dem Jubel der italie nischen Bevölkerung den Kriegseintritt Italiens verkündete und damit vor aller Welt an der Seite des Achsen partners den Kamps gegen die Westdemokratien ausnahm Wenn es nach dem innersten Fühlen des Duce gegangen wäre, dann hätte Italien diesen Schritt schon im September 1939 getan, aber mit Rücksicht auf die unvollständige Rüstung Ita liens, die infolge des Abessinien-Krieges und des italienischen Einsatzes im Spanienkrieg noch nicht die erwünschte Höhe er reicht hatte, konnte die italienische Wehrmacht damals noch nicht aktiv einareifen. Gleichwohl hat Italien durch seine bloße Existenz der deutschen Kriegführung wertvolle Unterstützung geleistet. Infolge der Unklarheit über die endgültige Haltung Italiens sahen sich die englisch-französischen Gegner zu um fangreichen Sicherheitsmaßnahmen genötigt. Es war kein leichter Schritt, zu dem sich der Duce Anfang Juni 1940 entschloß. Wohl stand Deutschland damals mitte» tn siegreicher Schlacht gegen Frankreich, aber diese gewaltige militärische Ueberlegenheit der deutschen Wehrmacht auf dem Festland konnte nicht darüber hinwegtäuschen, daß Italien vor einer schweren Ausgabe stand. Seine Flotte sah sich im Mittelmeer einer weit überlegenen Uebermacht gegenüber, zumal ein großer Teil der britischen Streitkräfte aus der Nordsee dorthin verlegt worden war, um den deutschen Bom- benangriffen zu entgehen. Außerdem bestand die Gesahr, daß die damalige französische Negierung Reynaud von Frank reich nach Nordasrika flüchten und von dort aus den Kamps gegen die Achsenmächte sortsetzen würde, wobei vor allem die französische Flotte eine wichtige Rolle spielen konnte. Hinzu kam der britische Bündnisabschluß mit der Türkei und die für Italien nicht «rinder bedrohliche britische Garantie für Grie- chenland. Sah sich also schon das italienische Mutterland einer großen Uebermacht gegenüber, dann war die Lage des italie nischen Imperiums noch bedeutend ungünstiger. Libyen und vor allem Jtalienisch-Ostafrika, die ?rst wenige Jahre zu vor unter großen Opfern gewonnen und erst allmählich aus- gebaut worden waren, waren in diesem schweren Kampf ganz .auf sich allein gestellt und konnten mit keinerlei nennenswertem Nachschub aus der Heimat rechnen, so daß sogar mit einem zeitweisen Verlust dieser wertvollen Kolonialgcbiete zu rechnen war. Die Erteilung des Marschbefehls an die italienischen Truppen war also ohne Zweifel ein großes Wagnis, zumal es sich um weiträumige Kriegsschauplätze handelte, die Tausende von Kilometern auseinander lagen. Wenn wir heute auf das erste italienische Kriegsjahr zu rückblicken, dann wird das große Risiko klar, das Italien mit dem Kriegseintritt eingegangen ist. Der Sturz des Kabinetts Reynaud und der bald darauf folgende Wassenstillstandsabschluh mit Frankreich hat es zwar nicht dazu kommen lassen, daß Italien im Mittelmeer einer geschlossenen englisch-französischen Front gcgenüberstand, immerhin hatten die Briten ihre Macht stellung durch Verstärkung ihrer Seestreitkräste und ihrer Luft waffe so gefestigt, daß sie hoffen konnten, durch rücksichtslosen Einsatz ihre konzentrierten Kräfte und durch Aufputschung der Südoststaaten zunächst den südlichen Achsenpartncr überwälti gen zu können, um dann um so leichteres Spiel mit Deutsch, land zu haben. In richtiger Erkenntnis dieser Gefahr ging die italienische Wehrmacht in Aegypten, in Ostasrika und Somaliland selbst zum Angriff über und band dadurch ungeheure Kräfte des englischen Weltreichs, die sonst zweifel los gegen Deutschland zum Einsatz gekommen wären. Gegen die geballte Kraft Englands und seiner Dominions konnten die beschränkten Streitkräfte Italiens natürlich auf die Dauer nicht auflommen. Immerhin haben die italienischen Truppen, namentlich in Ostafrika, mit größter Tapferkeit und mit ver bissener Zähigkeit auf verlorenem Posten gegen eine mit allen Mitteln der Technik ausgestattcte Uebermacht gekämpft und leisten auch heute noch an verschiedenen Stellen heroischen Wtderstand. Ueberlegenen feindlichen Kräften sah sich auch die italienische Libyen-Armee gegenüber, und gleichzeitig hatte die italienische Wehrmacht in Nordgriechenland und Albanien schwerste Kümpfe zu bestehen, die in dem winterlichen Hoch- gebirgsgelände an den italienischen Soldaten größte Anforde rungen stellten und verlustreiche Opfer forderten. Der Führer selbst hat es anerkannt, daß in den harten Wintermonaten die ganze Last des Kampfes auf Italiens Schulter lag und daß seine schweren Opfer es der deutschen . Wehrmacht ermöglicht haben, ungestört die großen Angriffs- Sperationen des Frühiahrs vorzubereiten. Das italienische Obwohl Roosevelt entschieden in Abrede gestellt hat, daß mn Botschafter in London. Winant, ihm einen SOS.-Nuf ^hurchills überbracht habe, hat der Botschafter, wie „New Mrk Times" aus Washington meldet, in einem Gespräch, an Am u. a. auch Unterstaatssekretär Welles. Marineminister ^Nox und der englische Botschafter Halifax teilnahmen, seine Eindrücke über England folgendermaßen zusammengcfaßt: k England sei „mäßig zuversichtlich" in dem bevor- gehenden Kamps im Mittelmeergebict. Britische Kreise hätten -Märt, sie besäßen eine ansehnliche Truppenmacht im mittleren Men, die „e i u i g e r m a ß e n" gut ausgerüstet sei. England -glaube" darum „ziemlich gute Aussichten" dort zu Aden. Ausdrücklich habe Winant dabei erklärt, dies seien ^'cht seine Ansichten, sondern die der maßgeblichen britischen Wellen, die mit der Leitung des Feldzuges betraut wären. unter die Hilfskreuzer „Oarrntyta" uno „Dunvegan Castl e", das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Die beiden Kommandanten und ihre tapferen Männer haben nun erneut bewiesen, was deutsche Tüchtigkeit und Kühn heit zu leisten vermögen. Britischer Zerstörer versenkt Der britische Zerstörer und FlottillensShrer ..Codring» ton ist nach vorliegenden Meldungen bei einem deutschen Luftangriff im September 1940 im Hafen von Dover versenkt worden. Die „Codrington" hatte eine Wasserverdrängung von 1540 Tonnen und eine Besatzung von 183 Mann. Bier wettere englWe Borpoftendoote versentt Der von der britischen Admiralität gemeldete Untergang der beiden Borpostenboote „Thistle" und „Evesham" kennzeich ne« die außerordentlich schweren Verluste der britischen Vor- postenstreitkräfte in den letzten Wochen. Nachdem die Admiralität im Mai sechs Versenkungen zu gegeben hatte, mußte sie seit dem 1. Juni vier weitere Ver luste bekanntgeben. LeWel tiir die drUMe BeMweigmgstM« Die im September vergangenen Jahres erfolgte Versenkung des britischen Zerstörers „Codrington" nn Hafen von Dover ist ebenso wie der kürzlich gemeldeie Untergang des Zerstörers „Encounier" bei Kreta nur zufällig bekannt geworden. Diese beiden Fälle beweisen wiederum, daß die britische Admiralität nur diejenigen Schiffsverluste vekanntgibt, die sie unter keinen Umständen mehr verheimlichen kann. Allein aus diesen beiden Vorgängen, die sich innerhalb einer Woche zutrugen, läßt sich ermessen, umwieviel höher die tatsächlichen Verluste der britischen Kriegs- und Handelsflotte im Vergleich zu den von der Admiralität bestä tigten Verlusten liegen. Geraubter Tantdamvier torpediert 21 Ueberlebende des vor Sierra Leone torpedierten fran zösischen, von den Briten geraubten Tankdampfers „Grena- oier" wurden, wie Agenzia Stefani aus Lissabon meldet, von einem portugiesischen Dampfer ausgenommen. Der „Grena dier" befand sich auf der Fahrt nach Niederländisch-Jndicn, um dort Oel zu laben und wurde durch ein Kriegsschiff eskortiert. Pu lsnilz erAnz e iger Ohorner