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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Diese Zeitung erschein! täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feiertage. v«Mg»preiS: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Hau» 1.10 RM. «tnschi 11 bq. 1»Ps. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.S0 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung beö Bezugspreises. ZettungsauSgab« fttr Abholer täglich 8—0 Uhr nachmittag». Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen In bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bi» vorm. 1V Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straß« S — Fernruf nur SS1. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekauutmachuugen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «ud Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachnuge« des Amtsgerichts Dnlsnitz sowie des Finanzamtes zu Kameuz Nr. 48 Mittwoch, den 26. Februar 1941 93. Jahrgang Entscheidender Wendepunkt des Krieges Widerhall der FLHrerrede in der Welt Unter Ueberschriften wie „Zwei Völker, eine gemeinsame Front", hebt die römische Presse den nachhalten Widerhall der Reden des Duce unv des Führers in der ganzen Welt hervor. Zur Führerrede erklärt der Direktor des „Giornale d' Italia", Adolf Hiller habe mit berechtigtem Stolz auf den Siegeszug seiner Bewegung Rückschau gehalten und mit Zu versicht der Zukunft entgegenbliüen zu können. Denn in der Tal habe sein Genius und sein Werk der Geschichte der deut schen Nation wie auch der Geschichte ganz Europa die Prä gung gegeben. Fünf unmittelbar den Krieg betreffende Punkte seien besonders aus der Rede des Führers hervorzuheben: ' 1. Der entschlossene Wille und die Gewißheit, den End ¬ sieg durch die Wassen zu erkämpfen. 2. Die Ankündigung einer bevorstehenden neuen Phase des Krieges. 3. Tue Bestätigung der Gemeinsamkeit der Ideale zwi schen der faschistischen und nationalsozialistischen Bevolution. 4. Die erneute Bekräftigung der Solidarität der Mittel und Ziele der beiden verbündeten Völker. ü. Die loyale und offene Anerkennung der von Italien im Kamps gegen die Koalition der britischen Kräfte aus sich ge nommenen schweren Last und den wesentlichen Beitrag, den Italien durch seinen Kamps und durch seine Opfer für die Erringung des gemeinsamen Sieges leistete. Die Worte Hitlers hätten die Ziele Deutschlands vor aller Welt vollkommen klargestcllt. Die Macht Deutschlands gebe dem Führer die Gewißheit, unbeugsam den groß und breit angelegten Kriegsplan der Achse gegen die britische Weltherr schaft durchzuführen. In Europa und in der Welt fühle man bereits, daß ein neuer und entscheidender Wendepunkt des Krieges heranrücke. SchlMeinderVorbereitungenzurvffE In Japan, wo die Führerrede für Presse und Rund funk das große und für die Oessenilichkeit das breit erörterte Ereignis ist, wird die Erklärung des Führers über den U- Aoot-Krieg und die vom japanischen Volk bereits erwarteten Frühjahrsereignisse begrüßt „Kokumin Schimbun" bezeichnend Lie Rede als den Schlußstein für die Vorbereitungen der gro ßen Offensive. Im Gegensatz zu den Reden seiner Gegner, jo schreibt „Hotschi Schimbun", spreche der Führer stets positiv und führe aus, was er gesagt habe, auch immer durch. „Des- „halb sei, so meint das Blatt, die Zeit zur Vernichtung Eng lands gekommen. Stärksten Eindruck hat, so erklärt man in Tokio, die An kündigung der Rede gemacht, daß aus ein Kommando ganz Deutschland marschieren werde. Hierin sei der Stolz des Füh rers aus seine Wehrmacht und die gewaltige Kraft Deutsch lands zum Ausdruck gekommen. In Hsinking, der Hauptstadt Mandschukuos, ist die Rede des Führers im gleichen Geiste beachtet worden. Die Einheit der Achse, die die Rede des Führers ins rechte Licht gesetzt habe, sei eine Bürgschaft für den Sieg der Achse, zu der auch Japan gehöre. Ungarn blickt, wie aus dem Regierungsblatt „Esti Ujsag" Hervorgcht, mit einer Anteilnahme dem Endsieg der Achsenmächte entgegen, als wenn es sich um seinen eigenen Freiheitskampf handelt. Das bestimmt auch die Haltung der Presse zur Führerrede, der in Spanien die Ausführungen des Duce am Sonntag in den Betrachtungen hinzugesügt wer den. Rian sieht in beiden Reden eine Unterstreichung der Waffenbrüderschaft. „ABC" betont, der Führer habe keine Da ten bekanntgegeben, er habe aber auch keine Furcht vor der Zeit. Adolf Hiller habe es immer verstanden, mit großer Ge duld auf den richtigen Augenblick zu warten, und dies ver leihe ihm eine unerschütterliche Zuversicht in die Zukunft. USA: Des Führers Drohung ernst gemeint . . «sowoyt „mewyork Times" wie „Heiald Tribune" meinen m ihren Leitartikeln, daß diese Drohung sicher ernst gemeint sei. Vas Frühjahr werde, so schreibt „Newyork Times", sicherlich den größten Massenangrisf auf die britische Schiffahrt bringen, den England je erlebt hat. Die „Newyork Herald Tribune^ unter- arelcht in diesem Zusammenhang, daß England dringend Zer- Mer, U-Bootjäger und Patrouillenboote benötige. Verstärkter U-Boot-Einsatz Englands Schrecken Wie der Korrespondent von „Nya Dagligt Allehanda" mel det, wird die Rede des Führers in London sehr ernst ge nommen. Alle englischen Zeitungen beschäftigen sich vor allem Niit der Ankündigung des verstärkten Einsatzes von U-Booten. Allgemein wird Englands Schwäche in diesem Punkte aner kannt. „Wir können Hitler glauben", so schreibt „Daily Tete- graph", „wenn er mit gewaltigem U-Boot- und Flugzeugein- >atz gegen unsere Schissahrt droht. Wir würden diesem Kampf N"t größter Ruhe entgegensehen können, wenn wir einer star- «en englischen Schiffahrtspolitik gewiß wären. England braucht Mehr Schiffe auf dem Wege d?r Massenproduktion. Die Ton nage, die wir haben, mutz voll und ganz ausgenutzt werden. Ein starker und tüchtiger Minister für Schiffahrt muß sofort ernannt werden und einen Sitz im Kriegskabinett erhalten. Nur durch Mißgriffe bei der Pflege seiner Schifsahrtsver- bindungen kann England besiegt werden." Das Blatt schreibt dann u. a. weiter, es herrsche jedenfalls kein Zweifel darüber, daß Deutschland seine Reserven bis aufs äußerste herange zogen hatte, um mächtige U-Boot-Flottillen zu bauen. „Wir sind uns der Tatsache bewußt, daß das U-Boot mit Unter stützung der Luftwaffe gerade jetzt die größte Gefahr für uns bedeutet." Das Blast versucht dann, seine pessimisti schen Aeutzerungen dadurch abzuschwächen, daß es auf die „Reserven des britischen Empire" und aus die „produktive Kraft der Vereinigten Staaten" verweist. „News Chronicle" erklärt: „Wir werden uns einer neuen Technik und einer gewaltigen quantitativen Verstärkung auf der deutschen Seite gegenübersehen. Die Drohung gegen unsere nordwestlichen Anfahrtswege kann sich als der gefähr lichste Punkt der ganzen Kriegsfront erweisen. Unser Bedarf an weiteren Schissen aus den Vereinigten Staaten ist äußerst dringend. Die Vereinigten Staaten können uns keinen größe ren Dienst leisten, als uns mit weiteren Zerstörern zu ver sehen. Der Krieg könnte sonst möglicherweise in den nächsten Monaten aus den atlantischen Zusahrtswegen verloren werden." Hier mutz auch die „News Chronicle" Angst vor der eige nen Courage bekommen haben, denn sie beeilt sich, ihre bitter ernsten Erkenntnisse mit dem optimistisch sein wollenden Schluß zu versehen, daß der Krieg dort auch gewonnen werden könnte, wenn England diese Drohung gegen seine Pulsader über- leben würde". SMMrseilkmseil „Mts Neues" M England Als erster alles beherrschender Eindruck der Führerrcde zur 21. Wiederkehr des Parteiaründunastaaes blieb in der englischen Oeffentlichkeit die niederschmetternde Nachricht von der Versen kung von insgesamt 215 000 BRT. britischen Handelsschiffs raumes innerhalb von zwei Tagen haften, die naturgemäß schwerste Beunruhigung und größte Bestürzung hervorgerufen hat. Unter diesem verheerenden Eindruck, der das ganze sorg fältig aufgebaute Lügengebäude über die Lage Englands in Gefahr brachte, reagierte der Erzlügner Churchill auf die einzige für ihn mögliche und in Frage kommende Weise: Er ließ durch das Lügcnbüro Reuter in aller Eile ein Dementi verbreiten, in dem der neue wuchtige Schlag gegen die britische Handelsschisf- fahrt mit eiserner Stirn glatt abgeleugnet wird — mit der typisch englischen Kaltschnäuzigkeit, mit der die Vernichtung der großen Eeleitzüge am 20. Oktober 1940 und am 13. Februar 1941 seinerzeit abgestritten worden war. Mit diesem „Dementi", das in seiner hilflosen Dürftigkeit für jeden denkenden Menschen den Stempel der Lüge auf der Stirn trägt, glaubte Reuter genug zur Beruhigung der Oeffent lichkeit getan zu haben. Churchills Lügenbüro ging daher an schließend daran, in mehreren Auslassungen auf die FLHrerrede selbst einzugehen. Die lächerlichen Verkleinerungsversuche, die aber nur zu deutlich die Verwirrung und die Furcht der eng lischen Kriegshetzer vor der vom Führer angckünoigtcn End abrechnung widerspiegeln, gipfeln in der blöden „Feststellung", daß der Führer nichts Neues gesagt habe. Es ist also für England .nichts Neues", wenn nahezu eine Viertelmillion Tonnage mit lebenswichtigen Einfuhren für die britische Insel für immer auf den Meeresgrund sinken, wenn die deutsche Entschlossenheit zum entscheidenden Vernichtungs schlag in so unmißverständlicher Weife erneut bekräftigt wird. Die Briten ruinieren den Welthandel Chile verliert seinen ägyptischen Absatzmarkt. Die Briten haben durch ihre verbrecherische Kriegspolitik den geordneten Welthandel völlig untergraben. So leidet z. B. vie chilenische Wirisch ast in immer höherem Maße uulcr den Absatzschwierigkeiten, die teilweise durch die bri tische Blockade, teilweise durch den Mangel an Schiffsraum hcrvorgcrufen werden. Nachdem die Wirtschaft des Landes schon durch den Verlust der europäischen Märkte schwer ge troffen worden war, hat sie jetzt auch noch den ägyptischen Markt verloren. Eine Bestellung von 300000 Tonnen Kunstdünger konnte von den chilenischen Salpeter-Exporteuren nicht ausgeführt werden, da keinerlei Schiffe zur Verfügung gestellt wurden. Aegyptische Landwirtschastskreise wurden inimer wieder bei den britischen Behörden vorstellig und baten um den Transport der Ware auf dem Wege über das Kap ver Guten Hoffnung «nd den Suezkanal. Die Engländer haben alle diese Anträge rundweg abgelehnt ohne Rücksicht aus die schwere Schädigung, die nicht nur die chile nische Wirtschaft, sondern auch die ägyptische Landwirtschaft durch diese Politik erfahren muß. Das Frühjahr bringt die Entscheidung! D<r Eindruck der Führer-Red«. England in tödlicher Verlegenheit In einer beispiellos mitreißenden Begeisterung hat de» Führer in München die Kampsparole für das kommend« Frühjahr ansgegeben. Er hat das ganze deutsche Doll mit neuer fester Zuversicht auf den Endsteg erfüllt und hat mit rückhaltloser Offenheit Las Kräfteverhältnis gekenn zeichnet, unter welchem der Endkampf stattfinden wird. Dai mit hat er Lie Engländer in eine Verlegenheit versetzt, di« ihnen angesichts der unwiderlegbaren Feststellungen des Füh rers zunächst völlig Lie Sprache verschlagen hat. Sie haben auf Lie Rede des Führers nichts gescheiteres zu erwidern gewußt als Lie simple Behauptung, in dieser Rede habe nichts Reue« gestanden, und man s« durch sie sehr enttäuscht worden. Die Mitteilung aber von der Versenkung von 2s? 000 BRU, Schiffsraum durch die deutschen U-Boote leugnen die Eng länder glatt ab. Die Admiralität hat sich zwar zu einem amtlichen Dementi erst nicht in Ler Lage gesehen, aber schließlich ließ sie sich Lurch Len Druck der öffentlichem Meinung auch Lazu bestimmen, denn man weih, an maß gebender Stelle in England zu genau, Lah die mühsam auf-, rechterhaltene innere Front ins Wanken kommen würde, wem, man die Verluste der englischen Handelsmarine in ihrer ganzen Größe eingestehen wollte. So haben es Lie Engländer mit den beiden großen Geleitzügen gemacht, die wir kürzlich un Atlantik versenkt haben, und dasselbe Verfahren haben si« jetzt gegenüber Len Feststellungen der Führer-Rede wiederholt« Was dem deutschen Volke an dieser Rede, des Führers am meisten Anlaß gegeben hat, mit unerschütterlicher Zuversicht und vollem Vertrauen den Endsieg zu erwarten, das war nicht nur Ler überzeugende Ton der Sicherheit, in welchem Le» Führer sprach, sondern das waren vor allem auch fern« FeststellunAeM über das gewaltige Ausmaß der deutschen Kampfkraft und über die Fähigkeiten Ler deutschen WehrmaO. Auch über Lie Leistungen unseres italienischen Bundesgenossen hat Ler Führer in der Münchener Rede Worte hoher An« erkennung gefunden, und gerade damit hat er einen besonders infamen Plan der britischen Propaganda von vornherein durch« kreuzt. Die Engländer hatten, als in der Mittagsstunde des Montag Lie Absicht des Führers, in München zu sprechen, bekannt wurde, durch ihren Rundfunk die ebenso verlogene wie heimtückische Parole ausgegeben, Adolf Hitler habe sich genötigt gesehen, schleunigst selbst das Wort zu ergreifen, nachdem di« Rede Mussolinis am Tage zuvor in Deutschland einen überaus peinlichen Eindruck herdovserusen habe. Der Führer müsse nun etwas gegen di« „Düsterkeit" fim, die durch die Red« in Rom entstand«» wäre. Man wird in London umso mehr enttäuscht gewesen sein« wenn man nun aus der Rede des Führers entnehmen muhte, daß die englischen Unterstellungen vollkommen in die Irr« gegangen sind. Kein Wunder, wenn man nun in London ein völliges Unverständnis für die Ausführungen Adolf Hitlers markiert und sich gewissermaßen taub stellt. Gegenüber Liesen böswilligen negativen Ausdeutungs versuchen der Engländer hebt sich das Urteil des gesamten übrigen Auslandes umso positiver ab. 2m allem neutralen Ländern Europa- wird di« Rede d«S Führers wiedergegeben und eingehend kommenkiert. Besonders die Stellen, in denen Lie neue militärische Initia tive angekündigt wird, finden allgemein die stärkste Beachtung, ebenso natürlich Lie Tatsache Ler unverbrüchlichen Bundes» genossenfchaft zwischen den Achsenmächten. Allgemein nimmt man die unbedingte Siegessicherheit Deutschlands zur Kennt nis, stellt die militärische UeVerlegenheit Ler Achse fest und sieht mit Spannung dem Augenblick entgegen, in welchem nach der wiederholten Ankündigung Adolf Hitlers der richtige See« krieg erst noch beginnen wird. Dieser Augenblick ist nicht mehr fern und mit ihm" kommt der Sieg!