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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten'Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Miese Zeitung erscheint täglich mit Slusnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— NM-, frei HauS 1.10 RM. einschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug mouatl. 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das -ur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt n«d enthält Bekanntmachnugen des Amtsgerichts Dnlsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Nc. 78 Mittwoch, den 2. April 1941 93. Jahrgang Grotzer Erfolg deutscher Kampfflugzeuge Ueberraschender Tiefangriff auf stark belegten britischen Flugplatz Mindestens 12—14 Bomber sowie 8 — 10 Jagdflugzeuge zerstört In den Mittagstunden des Dienstag haben deutsche Kampfflugzeuge einen stark belegten Flugplatz an der eng lischen Südküste im überraschenden Tiefangriff aus fünf zehn Meter Höhe mit vernichtender Wirkung getroffen. Zwei große Hallen mit anschließende» Unterkünften und Baracken wurden mit Bomben mittleren und schweren Ka- Mbers belegt und völlig zerstört. W Der mit Bomben und Bordwaffen durchgeführte An griff hat außerdem Mannschaften in den Unterkünften und Baracken sowie auf Straßen bei der Mittagsruhe über rascht und dem Gegner erhebliche Verluste zugefügt. Mindestens 12 bis 14 Bomber sowie 8 bis 1v Jagd flugzeuge sind bei dem Tiefangriff am Boden mit Sicher heit zerstört worden. Mit weiteren Beschädigungen und Zerstörungen ist bei der einwandfrei beobachteten starken Brandwirkung des Angriffs zu rechnen. Es handelt sich um einen der Flugplätze, von denen die britische Luftwaffe bisher ihre Angriffe gegen Deutsch land ausführte. Die beteiligten Kampfflugzeuge sind sämt lich zu ihren Stützpunkten zurückgekchrt. 7 englische «MnWgzeuge abgeschossen hervorragende Kampsleistung der deutschen leichten Seestrcit- kriifte in den beiden letzten Mürzwochen Zu dem im Wehrmachtsbericht vom 1. April gemeldeten Abschuß von zwei enalischen Bombenslumeuaen durch deutsche Borpostenvoote wird ergänzend mitgeteilt, datz deutsche Bor postenschiffe, Minenräum- und Torpedoboote in den beiden letz ten Märzwochen allein sieben englische Kampfflugzeuge abge schossen haben. Dies« Abschußzahlen stellen eine hervorragende Kampflei stung der deutschen leichten Seestreitkräste dar, die in treuer Pflichterfüllung unter den schwierigsten Wetterbedingungen Tag und Nacht ihren harten Dienst tun. Kampserfolge dieser Art sprechen in gleicher Weise für das seemännische Können der Kommandanten wie für die Einsatzbereitschaft und ausgezeich nete Schießausbildung ihrer Besatzungen. Schwere Verluste zugegeben Innenminister Morrison im Unterhaus Wie Innenminister Morrison in Beantwortung einer An frage im Unterhaus mitteilte, wurden bei den deutschen Luft angriffen am 13. und 14. März auf die wehrwichtigen Anlagen lm Gebiet des Clyde 1166 Personen getötet und 1066 schwer oer- wundet. . — Erfolgloser englischer Angriff Deutsches Minensuchboot wies englische Bombenflngzeuge ad Englische Bombenflugzeuge griffen im Laufe des 31. Mär? ein deutsches Minensuchboot in der Nordsee erfolglos an. Das Booi entzog sich durch schnelles und geschicktes Manövrieren den abaeworsenen Bomben und zwang durch sein gutliegendes Ab- webrieuer die englischen Kampfflugzeuge zu beschleunigtem Ab- drehen Schlimme Tage erlebt Erschütternde Berichte der reichsdeutschen Flüchtlinge uns Jugoslawien G » az, I April. »Z» In Graz und Villach sind mehrere Sonderzüge mil zahlreichen rcichsdculschen Flüchttingen aus Jugoslawien ein- Müde und aufgeregt, aber sichtlich erleichieri bc- .releu die Deuischeu den Boden des Reiches. Gleichzeitig sich! dereilS die Organisation, ist der Einsatz von Auslandsorgani- saiion, NSV, NS.-Franenschafl, SA., DRK. usw. angelaufeu. Ls ist für alles gesorgt, um die Heimkommenden zu belreuen und zu versorge» Die NSV. Hai warme Verpflegung berett- zestelli, die NS.-Frauenschasi ist wie stets mil zahlreichen Helse rinnen zur Stelle. Das Deutsche Note Krenz springt ein wo es noiiui Zwischendurch hatte man Zeit, sich mit den Heimkehrern zu unterhalten. Es seien schlimme Togr sür sie gewesen, erzählen die Männer und Frauen, während sie das warme Esten verzehren. Tage, an denen sie nichi den Mui hatten, ihre Wohnungen zn verlassen. In der gleichen Nachl, in der König Pcler die Regierung übernommen habe, seien die Demonstrationen losgegangcn. ES habe den Anschein gehabt, als wäre das alles vorbereitet gewesen. Meist seien cs Mittelschüler mit ihren Lehrern gewesen, die mit britischen Fahnen durch die Straßen zogen, Schmährusc gegen Deutschland ans den Lippen, auch Sokol« und gelegentlich auch Ofsiziere mit Soldaten. So seien letztere in ein Lokal des Kulturbundes ringedrungen, hätten alles kurz und klein ge schlagen, die Anwesenden bedroht und verprügelt Schwer mit- genommen sei der Sportplatz des deutschen Sportklubs . Rapid" in Marburg, aus dem alles verwüstet, sämtliche Scheiben zertrümmert und alle Geräte zerschlagen worden sind. M» Die Juden, so erzählen sie weiter, hetzten nach Kräsien, wenn man in den Straßen immer wieder den Rus höre: „Nieder mit den Schwaben!" und „Wir werden euch in kleine Suicke schneiden!", dam: Halle« a« diesen Haßmisbrüchen die Juden ihren wohlgemesjcnen Anteil Vor Ausregrmg hätten sie. die Reichsdeutschen, seil Tagen kein Ange zugetan. Als es sich dann in Anbcirachi der immer drohenderen Lage als ein Gebot der Stunde erwies, unverzüglich abzurcisen, hätten sie nur das Allernotwendigste in die Koffer gepackt und seien abgercist. Jetzt sagen sie alle mit einem hörbaren Seuszer der Erleichterung: „Gott fei Dank, jetzt find wir in Sicherheit!" Nach der Ankunsi in Graz wurden zunächst diejenigen auf- gerusen, die Verwandte oder Bekannte in Graz haben, bei denen sie unlerkommen können. Wer den Weg nicht fand, be kam einen SA.-Mann als Lotsen mit Dann kam die Gruppe jener an die Reihe, die sonstwo im Reich Angehörige haben und dorthin sahren wollen. Sie erhielten Fahrgeld und Zehr geld, ebenso wie allen Ankömmlingen von der NSV. fosori Lebensmittelkatten zuacteili wurden, und können nach ihrer Einlragung gleichfalls mil dem nächsten Zuge weilerreisen. Und endlich komme jene Gruppe, die keinerlei Angehörige im Reich Hal. Für sie werden Unterkünfke beschasfl. Sofort dräng« len sich die Grazer bei den Anmeldestellen, erklärten, datz sie eine Frau, ein Kind, einen Munn, eine Familie aufnehmen wollten, und warteten dann, bis ihnen jemand zugewiesen ist, und nahmen ihn gleich mit. Ein erhebendes Bild der Opscrsreuve. Die NSV zaubert in ihren Heimen und Räumen immer neue Unterkunstsmöglichkeiten hervor. So blitzschnell die Hilse cinsetzen mutzte so gründlich und schlerlos hat sie eingesetzt. Wie immer, wenn es gilt, Volksdeutsche im Reich zu betreuen, steht auch diesmal geschlossen die Gemeinschaft des großen Reiches hinter den aus Jugoslawien Vertriebenen und Hilst ihnen über die Härte des Augenblicks hinweg. Rumänien hilft Es-euWen Flüchtlingen Anordnung des Staatsführers General Antonescu Der rumänische Staatsführer, General An ton esc«, hat angeorduet, datz die rumänischen Behörden den aus Jugo slawien nach Rumänien geflüchteten Volksdeutschen alle nur möglichen Erleichterungen und jede Hilfe zuteil werden lasten. Die Serben drohen mit Wilde Deutschenverfolguuge« Wie an der jugoslawischen Grenze bekannt wird, ver schärft sich die Lage für die Volksdeutschen im Gegensatz zu den nach außen hin beruhigenden Erklärungen der Belgrader Behörden in bedrohlicher Weise. Die ausgehetzten serbischen Elemente begnügen sich nicht mehr mit den Pöbeleien auf den Straßen und mit lleberfällcn aus Passanten, sic sind jetzt zu einer systematischeren Verfolgung aller Volksdeutschen über gegangen. Zum Militärdienst cingczogcne junge Volksdeutsche wer de« «icht ihren Truppenteilen zugeteilt, sondern in Wäldern zusammcngetrieben, wo sic unter schwerbewaffneter Bewachung gehalten werden. Zahlreiche Verhaftungen von Volksdeutfchen finden laufend ohne jeden Grund statt. In der Batschka zieht serbischer Mob von Dorf zu Dorf und zündet die deutfchen Höse an. Nahe der rumänischen Grenze aus der Bahnstrecke Temisch- burg-^Werschetz wird berichtet, datz man von dort zwei knapp jcnscitö der Grenze in Jugoslawien liegende deutsche Gemein den, Ziehydorf und Kudritz, brennen fleht. Englands trostlost ErnShrnvgslnge Eine Folge der Tätigkeit deutscher U-Boote Systematisch werden die Zufuhren nach der britischen Insel abgeschnitteu. Der Bericht des isländischen Kapitäns lätz! erkennen, datz nun auch die Fischversorgung nach den schottischen Häsen zum großen Teil von deutschen N-Bootcn unterbunden worden ist. Damit gestaltet sich die Versorgungslage Englands immer trostloser, und es bewahrheitet sich das Wort des Erste« Lords der britische« Admiralität Alexander, der vor kurzem das eng lische Volk daraus ausmerksam gemacht hat, daß hier der be lagerten Insel die größte Gefahr drohe. Die Schlacht im Atlantik, aus deren Ausgang die Engländer so große Hoffnung gesetzt haben, ist, darüber können auch die schönste« Illusionen Churchills nicht hinwegtäuschen, sür Eng- . land bereits verloren. Der beste Beweis dafür ist der vcr- zweifelte Hilferuf, den ein Mr. Anthony Heart kürzlich im Londoner Nachrichtendienst ausgestotzen hat. Trotz der aller- größten Anstrengungen der britischen Landwirtschaft stehe und falle, so mutzte er zugebcu, die Ernährung Englands mit der Beschaffung genügenden Schiffsraums. Er bereitete die eng lische Bevölkerung schonend darauf vor, daß in den nächsten Monaten das Getreide noch seltener werde und daß die Geflügelhaltung zu einem fast unlösbaren Problem geworden sei. Die Hafer- und Kartoffelernten könnten um das Vielfache gesteigert werden, es müßten allerdings erst noch Versuche angestellt werden. England brauche Getreide, Ge müse und Brot sür die menschliche Ernährung, und es gehe nicht an, datz der Boden erschöpft werde, nur um das Vieh zu füttern. Dieses hilflose Gestammel kennzeichnet die Kopf losigkeit der für die britische Ernährung verantwortlichen Stei len. Sie wissen nicht mehr ein noch aus. Tas sind die Leute, die seinerzeit nicht genug darüber spotten konnten, als Deutsch land daran ging, durch eine planmiitzige Vorralswirlschafi und durch Steigerung der eigenen Erzeugung die Ernährung des deutschen Volkes sichcrzustellen. England selbst unter- lietz alle Vorsichtsmatz nah men und entfesselte skrupellos den Krieg gegen Deutschland, das man binnen lnrzem durch den Hungerkrieg zur Kapitulation zn zwingen hoffte. Nun hat sich das Blatt grundsätzlich gewendet. Aus den, blockierenden England ist die blockierte Insel geworden, die mangels jeder Vorsorge aus ernäh- rungspolitischem Gebiet schlimmen Tagen entgegengcht und durch das Ausbleiben der Zufuhren einen ungeahnten Mangel an Lebensmitteln erlebt. Um den Zorn des englischen Volkes von sich selbst abzulenken, hat Churchill nach bewährtem Muster seine Presse veranlaßt, gegen den Lebensmittelminister Lord Woolton Sturm zu laufen. Er soll, wie es heißt, als Sündenbock sür das Fiasko der Lebensmittelversorgung Her- Halten. Man macht ihm zuni Vorwurf, daß es ihm nicht ge lungen sei, die große Maschine der Lebensmittelversorgung und Rationierung in Gang zn halten. Churchill selbst soll angeblich die Organisation der Lebensmittelverteilung und die Beschaffung von Lebensmitteln in die Hand nehmen wollen. Aber auch er wird der Ernährungskrise nicht Herr werden können. Durch seinen „reizenden" Krieg wollte er Deutschland aushungern. Nun steht er ohnmächtig der Tatsache gegen über, datz die Waffe der Blockade sich immer mehr gegen sein eigenes Land wendet. einem zweiten Bromberg — Deutsche Dörfer in Brand T«mef chburg. Obwohl seit Sonntag bi« jugoslawischen Behörden die Grenzen nach Rumänien stark abgesperrt und auch Militär zur Absperrung eingesetzt Haben, konnten am Dienstag vormittag über 100 Volksdeutsche Familien über die Grenze kommen- Sie sagen übereinstimmend aus, daß die Haltung der Serben immer drohender wirb und daß sic offen mit einem zweiten Bromberg drohen. In einzelnen Orten ist es zu schweren Zusammenstößen gekommen, bei denen Volks deutsche, vor allem Frauen und Mädchen, schweren Mißhand lungen ausgesetzt waren. j Graz. Auch in Graz sind im Laufe des Dienstag weitevr Züge mit Flüchtlingen ringetroff«n. Sie berichten insbesondere! aus Cilli von einem Schreckensregnnent. Die Volksdeutschen würden unaufhörlich beschimpft, geschlagen und mißhandelt« Ihre Wohnungen wurden geplündert, so daß sie nur das Lebe« retten konnten. Selbst in d«n Schule« wird die serbische Schuljugend systematisch zu Gewalttaten gegenüber Volksdeut schen Kindern aufgehetzt.