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Monatsschrift für den bürgerlichen Gartenbau, tur Blumen-, Obst- und Gemusekultur. Redigirt von Ludwis Böller, Geschäftsführer des deutschen Gärtner-Verbandes in Erfurt. * Ersdhjeint am 1., 10. und 20. eines jcdeit Aloitats. *- * Aboutcmentsprcis jähtlid) 7 31., halbjährlid, 3 Al. 50 Pf. * E Erfurt, 20. Oktober 1883. Nr. 33. VII. Jahrgang. Verbandsangelegenheiten. Kassenangelegenheit. An die Verbandsvereine. An die Verbandsvereine, die mit ihren Zahlungen noch im Rückstände sind, richte ich das Ersuchen, ihren Verpflichtungen gegen die Verbandskasse — ein schliesslich der für das letzte Vierteljahr fälligen Ver bandsbeiträge — nunmehr ungesäumt nachzukommen. Alle Rückstände, die bis zum 1. November nicht ein gegangen sind, werden sodann auf die Adresse der Vereinskassirer durch Postauftrag eingezogen. Veranlasst durch einzelne Fälle empfehle ich den Vereinsvorständen, unter Mitwirkung sämtlicher Vor standsmitglieder die Verpflichtungen ihres Vereins gegen die Verbandskasse zu prüfen und sich zu vergewissern, wie weit dieselben beglichen sind. Diejenigen Vereine, die mit der Angabe der Mit gliederzahl noch im Rückstände sind, werden um so fortige Mitteilung ersucht, damit ihnen detaillirte Rechnung zugesandt werden kann. Der Verbandsgeschäftsführer. Ludwig Möller. V erkehrslokale. Wir haben die Fürsorge für die wandernden arbeit suchenden Fachgenossen den Vereinen wiederholt in dringendster Weise anempfohlen und sie ersucht, jenen ihr bitteres Los dadurch minder fühlbar zu machen und ihnen die Möglichkeit, Stellung zu finden, in der Weise zu erleichtern, dass sie ihnen Verkehrsstätten auswählen und diese mit allen den Nachweisen ausstatten, die für einen arbeitsuchenden Gärtner von Wert sein können. Wir haben auf die evangelischen „Herbergen zur Heimat“ und die katholischen „Vereinshäuser“ als geeignete Verkehrslokale aufmerksam gemacht, da in diesen für billiges Geld ein anständiger Aufenthalt ge boten wird, Auschreitungen verhindert werden und Ausbeutungen nicht stattfinden. Wir haben empfohlen, einen Nachweis der im Orte befindlichen Gärtnereien Mitteilungen über bestehende Vereine und deren Versammlungszeiten zu geben und solche Fach- und Anzeigenblätter auszulegen, die zur Ankündigung offener Stellen benutzt werden. Hierfür ist auch die „Deutsche Gärtner-Zeitung“ angeboten worden und erklären wir uns nochmals bereit, den Vereinen, die Verkehrslokale eingerichtet haben, dieselbe mit den Zeitungssendungen für die Vereine umsonst zu über mitteln. Gerne auch sind wir bereit, die Zeitung direkt in das V erkehrslokal zu senden, doch müssen wir hier für die entfallenden Porto- und Emballagekosten mit 1 M. 50 Pf. p. Jahr beanspruchen. Gegen Erstattung der Versendungskosten werden auch die Herausgeber der gärtnerischen Anzeigenblätter nach Darlegung des beabsichtigten Verwendungszwecks gewiss gerne bereit sein, ihre Organe an die ihnen aufgegebene Adresse des Verkehrslokals zu senden. Die Vereine hätten dann nur für die Mappen und für die Kontrolle Sorge zu tragen. Leider haben unsere wiederholten Anregungen einen dauernden Erfolg nicht gehabt. Zwar haben die meisten Vereine Verkehrslokale eingerichtet, aber die Austattung derselben, die regelmässige Auslage der Zeitschriften und Anzeigenblätter, überhaupt die Kon trolle über den ordnungsmässigen Zustand der Verkehrs lokale ist in den meisten Fällen eine recht mangelhafte. Reisende Fachgenossen beschwerten sich bei uns wieder holt in einer für die Vereine wenig schmeichelhaften