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nlo. 24. Steglitz-Berlin, den 11. Juni 1904. XIX. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Eiandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw.“ erscheint am Sonnabend jeder Woche. Hbonnementspreis für Hicht-Uerbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Uh. 50 Pf., für das übrige Husland 10 Mk., für Uerbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Beckmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der 5andeisgärtner Deutsthlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregister des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Anträge zur bauptversammlung. (Nach der Reihenfolge des Eingangs. Die für die Versammlung geltende Reihenfolge wird später durch den Vorstand festgestellt.) Einträge der Verbandsgruppe Lübeck. I. Die Verbandsgruppe Lübeck beantragt, für das Jahr 1904 einen einmaligen Zuschussbeitrag von zwei Mark (Mark 2) pro Mitglied zu erheben. Zu welchem Termin dieser Bei trag zu zahlen ist, bestimmt die Hauptversammlung. B egr ündun g: Wiederholt sind von verschiedenen Gruppen Anträge gestellt, auf Erhöhung des Mitgliedsbeitrages von 8 auf 10 Mark p. A. In diesem Jahre nimmt der Vorstand diesen Antrag als den seinen auf. Die Verbandsgruppe Lübeck, die alle derartigen Anträge im Interesse der kleinen Geschäfte bisher bekämpft hat, verkennt nicht, dass ein Geldbedürfnis für den Vorstand vorhanden ist. Seit einigen Jahren schon hat die Bilanz nur mit Mühe aufrecht erhalten werden können. Aussergewöhnliche Ausgaben, vor allem aber das selbständige Inseratenblatt, haben ungünstig auf unsere Finanzen einge wirkt, sodass die'Ausgaben durch die regelmässigen Ein nahmen nur noch ungenügend gedeckt werden konnten. Das ist ein unwürdiger Zustand uud ist die Verbandsgruppe mit bereit, dem abzuhelfen. ' Die Mancos in der Kasse sind aber nicht in dem Grade erheblich, dass dadurch ein jährlicher Mehrbeitrag von 2 Mark pro Mitglied begründet wäre. Zahlen wir für 1904 einen Extrabeitrag von Mk. 2,—, so ergiebt das bei einer Mitgliederzahl von ca. 3500 die nette Summe von 7000 M., damit wird der Vorstand in den ! Stand gesetzt, alle Löcher zu stopfen und es wird ihm noch ein ansehnlicher Fonds in Reserve bleiben für aussergewöhn liche Ausgaben. Die allgemeine Erhöhung des Beitrages von Mark 8 auf 10 muss die Gruppe Lübeck nach wie vor bekämpfen, wenn der Vorstand nicht gleichzeitig mit einem Programm auf den Plan tritt, wie er den jähr liehen Mehrertrag von ca. 7 00 0 Mark verw e n den will. Mit Recht ist von anderer Seite schon im Handelsblatt darauf hingewiesen, dass der Verband dem kleinen Gärtner, der nur sein ruhiges Platzgeschäft betreibt, zu wenig bietet. Das Werben von Mitgliedern in diesen Kreisen, die wir doch so gerne alle zum Verbände heranziehen wollen, ist schon jetzt, bei 8 M. Beitrag sehr schwer. Erhöhen wir nun noch den Beitrag auf 10 Mark, so wird uns mit Sicherheit ein grosser Teil der mit Mühe Geworbenen wieder verloren gehen. Dagegen verlieren wir bei einem einmaligen Zuschuss nach unserm Erachten kein Mitglied. II. t Das Institut der sogen. Vertrauensleute (Ausschuss) sowie die jährlichen Wahlen von Vertretern zur Hauptver sammlung fallen fort. Die Obmänner der Gruppen treten an ihre Stelle. (Ist dieser verhindert, so findet er in den übrigen Vorstandsmitgliedern der Gruppe seine Stellvertretung.) Die Obmänner werden so oft wie nötig, jährlich aber min destens einmal zu einer Hauptversammlung vom Vorstände zusammengerufen. Auf der Hauptversammlung wird wie bisher über alle Anträge entschieden. Die Obmänner haben bei der Abstimmung für je 3 0 Mitglieder ihrer Gruppe eine Stimme. (Ist die Hälfte der nächsten 30 erreicht, gelten sie für voll.) Gruppen von 100 und mehr Mitgliedern können zwei Vertreter entsenden. Dieselben erhalten eine Reiseentschädigung. (Bahnfahrt II. Klasse.) Begrün d u n g: Auf den letzten Hauptversammlungen sowie in den Reform vorschlägen, ist viel von Sparen geredet — und mit Recht —. Auch die jetzigen Vertreterwahlen werden fast allseitig be kämpft. Unser Antrag soll nach beiden Seiten zur Verbesserung beitragen. 1. Die Vertrauensleute (Ausschuss) halten wir für über flüssig. Die in den Gruppen durch jährliche Wahlen her-