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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Redaktion, Druck und Verlag von N. 8churig, Bretnig. 7. Jahrgang Mittwoch, den 21. Juli 1897 Nr. 58 zuhalten. Die Hauptsache war die, die 478 ten jetzt 500 zu den alten Bedingungen, 1600 wurde bereits um 6 Uhr mit dem Turnen len letzl zu oen auen begonnen, dem darauf unter strömendem Regen i den bewilligten Forderung«, 1400 sind ein Feldgottesdienst auf dem Festplatze folgte.! abgereist uno 600 strerken noch. De. Zuzug Nachdem dann der Regen etwas nachgelassen, meistens italienischen Arbeitern wurde wieder aeturnt. Um 3/,i Ns>r Mittaa schwach- wurde wieder geturnt. Um Uhr Mittag bis zum Abend geturnt werden. Zu der für Bis jetzt hat ihm das sonderbare Vorkommnis Besuch ein. — Eine Anzahl Mitglieder des Verban- l des sächsischer Berg- und Hüttenarbeiter in Zwickau bat die trüberen Liquidatoren des I Verbands auf Rechnungsablegung und Heraus politisches Urteil gegen jene Maßnahmen ist, die Turnbrüder und die Bürgerschaft. Der herrlich gelegene Festplatz bietet ein reiches, wechselvolles Bild. Der Abend versammelte Tausende in der aufs Prachtvollste in den traf Se. Majestät der König ein und begab sich nach dem Theater-Restaurant, um von der dort errichteten Estrade aus den Vorbei marsch des sich mittlerweile gebildeten Feft- zuges abzunehmen. Die Zahl der Teilnehmer an demselben betrug gegen 10,000, so daß der Vorbeimarsch ziemlich Stunden Zeit in Anspruch nahm. Danach begab sich der der andere Italiener von hinten auf den Buffe tier ein und biß demselben ein Ohr fast voll ständig ab! Der heißblütige Südländer wurde der Polizei zugeführt, während der Buffetier sich in ärztliche Pflege begab. — Eine neuerdings in Leipzig abge haltene Maurerversammlung beschloß, auch fernerhin im Streik zu beharren. Es arbei- Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag V»11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Reichs erließen am Freitage eine Kund gebung, in welcher sie der Prager Universität, der ersten deutscher Zunge, welche auf die Ge fahren hinweist, die ihr und dem ganzen deut schen Volkstums in Böhmen und Mähren drohen, ihre wärmsten und lebhaftesten Sym- zahlung der eingezahlten Beiträge verklagt. Das Verbandsvermögen, gegen 90,000 Mk., ist s. Z. einer neuerrichteten Begräbniskaffe überwiesen worden. — Ein Aufsehen erregender, unliebsamer Vorfall ereignete sich in Weigsdorf beider Beerdigung einer Frau. Mehrere Mitglieder des Militärvereins hatten den Sarg zu Grabe getragen und setzten ihn auf die über dasselbe — Die seit vorvergangenem Sonntag aus Oelsnitzi. E. verschwundene 18jährige Elisa beth Bäuerle ist als Leiche aufgesunden wor den. Ein Verbrechen, wovon bisher auch ge sprochen wurde, ist sicherlich ausgeschloffen, da man Uhr, Schmucksachen rc. wohlverpackt bei der Verstorbenen aufgefunden hat. — Zwei italienische Hausierer hielten sich am Mittwoch abend in einem beliebten Restau- Kilometer lange Strecke sollte in 9^ Tagen zurückgelegt werden. Da nun Baumann am Montag den 3. Mai seinen Marsch begann, so mußte er auf Grund der Vereinbarung am Mittwoch den 12. Mai Mittags 12 Uhr die Donaubrücke in Wien passiert haben. Bekanntlich unterbrach Baumann wegen des schlechten Zustandes seiner Füße den Marsch, setzte nach Behebung des Uebels aber seinen Marsch fort und traf am festgesetzten Tage schon vormittags 11 Uhr auf der Donau brücke in Wien ein. Danach hat Baumann unstreitig seine Wette gewonnen. — Trotz aller Warnungen und Bestraf ungen wegen unterlassener Anmeldung werden immer noch Leute als Aftermieter längere Zeit behalten, ohne daß die Wirtsleute sich weiter um den Namen desjenigen kümmern, der bei ihnen ißt und schläft und mitunter weiter nichts hat, als was er auf dem Leibe trägt. Eine üble Erfahrung mußte eine :n Pirna in der Dohnaschen Straße wohnhafte Arbeiters-Ehefrau machen, welche, um etwas zu verdienen, einen angeblichen Maschinensüh- rer H. aus Wien 10 Tage beköstigte und Wohnung gab, ohne daß sie genau den Namen ihres Kostgängers wußte. Es war aber nicht genug, daß die Frau jetzt erleben mußte, daß ihr Logisherr ohne Bezahlung des Kostgeldes verduftet war, vielmehr merkte sie bald darauf, — Nach einer Zeitungsmeldung kam in einer Bergmannsfämilie in Niederhaßlau ein vollständig ausgebildetes Kind tot zur Welt, das 2 Köpfe (?) hatte. Am zweiten, am unteren Teil des Oberkörpers angewachsenen Kopfe waren Mund und Augen äußerlich nicht sichtbar, nach näherer ärztlicher Untersuchung jedoch vorhanden. — Eine glimmende Cigarre verschluckte herabhingen. Das arme Tier verendete erst' —In Treuen erstrebt man eine direkte mehrere Stunden danach. j Eisenbahn-Verbindung mit Plauen i. V. an — Ueber das sächs. Kreiaturnfest in, und setzt zu diesem Zwecke eine Petition in Plauen i. V. wird schon jetzt geschrieben I Umlauf. Gleichzeitig will man auch dem schon In drei Sonderzügen kamen die Turner des > früher aufgetauchten Projekt der Anlage einer Mittelelb-, Müglitzthal- und Meißner Hochland- l elektrischen Ringbahn Plauen—Auerbach—Fal- gaues am 17. d. in Plauen an, begrüßt durch, kenstein—Treuen näher treten. patien ausdrücken und der Ueberzeugung Aus druck geben, daß Millionen gleichgesinnter Bürger des Deutschen Reiches sich mit ihnen und Rammenau, getreten. Aus diesem Anlaß fand in dem dazu gehörigen „Herrenhaus ' am Donnerstag abend ein Fest statt, zu welchem auch die Beamten und die Arbeiterschaft der Herrschaft geladen waren und das ca. 100 Teilnehmer zählte. Die junge Herrin, deren liebenswürdige Eigenschaften ihr.langst schon die allgemeine Sympatie erworben, begrüßte die Anwesenden herzlich, wünschend, daß das gute Einvernehmen, welches immer zwischen der Herrschaft und den Leuten geherrscht, fort bestehen möge. Auch Herrn Kammerherrn v. Wiedebach auf Wohla, welcher 12 Jahre die Vormundschaft mit Fachkenntnis, Ruhe und Humanität geführt, wurde durch Herrn Ober förster Ulbricht im Ramen der Geladenen Dank und Anerkennung ausgesprochen. Der folgende Ball fand allgemeine Beteiligung. Er wurde eröffnet von Frl. v. Posern mit Herrn Kammerherrn v. Wiedebach und I. Excell. Frau Generalin v. Kirchbach mit Herrn Oberförster Ulbricht. Frl. v. Posern engagierte in ihrer liebenswürdigen Weise verschiedene Arbeiter zum Tanz und auch Frl. v. Wiede bach schloß sich dem Vergnügen lebhaft an. Nachdem der Ball in vorzüglicher Stimmung 8 Uhr abends in Aussicht genommenen Fest-s - Vorstellung stellte sich außerordentlich zahlreicher I noch keine weiteren Beschwerden verursacht. sein Ende erreicht, wurde Kaffee und Kuchen verabreicht. Alle Beteiligten verließen das Fest mit dem frohen Bewußtsein, daß unsere Herrschaften für ihre Untergebenen und Arbei ter Wohlwollen und Interesse haben. — Die städtischen Kollegien inKamenz beschlossen den Bau eines Exerzierhauses und bewilligten die auf 14,000 Mark veranschlagte Bausumme. — Verschüttet wurde auf einer Braun kohlengrube bei Bautzen ein Häuer durch hereingebrochene Massen. Sein Leichnam wurde nach mehrstündigem Suchen aufgefunden. — Durch die Mitnahme von Fahrrädern m vierter Wagenklasse werden die Mitreisen den belästigt, die vorhandenen wenigen Sitz plätze zum Teil versperrt, auch entstehen Strei- der kömgl. General-Direktion Anblick ist daher und im A EUenbab? 22?er Verkehrs-Ordnung für E^abrrädern ?^schlands die Mitführung Vinkel ob zerlegt oder — soll das Ministerium des Innern "" ^mverständni« mit dem Finanz- nnmstenum beschlossen haben, alle außerhalb Sachsens wohnenden Radfahrer die sich durch eme obrigkeitlich ausgestellte Fahrkarte als no"rüb»n legitimieren, bei vorübergehenden Fahrten im Königreich Sach- sen von der Verpflichtung oer Führung des vorgeschnebenen Namensschildes bis auf wei teres zu entbinden. ' — Am 1. Oktober tritt der Senatsprä- daß der Maschinenführer einen Glasschrank' erbrochen und daraus verschiedene wertvolle Goldsachen, sowie Kleidungsstücke re. von anderen Logisleuten entwendet hatte, wodurch ein Schaden von über 50 Mark entstanden ist. Darum mögen alle diejenigen, welche Kost gänger zu sich nehmen, es sich wiederholt ge sagt sein lassen, daß vor allen Dingen den Fremden die Papiere abzuverlangen sind, da mit sie wissen, wen sie vor sich haben. Ver duftet so ein Betrüger wie im vorliegenden Falle unter Zurücklassung unerwünschter An denken, dann ist es ost sehr schwer, seine Ver folgung aufzunehmen. — Der fahnenflüchtige Kanonier Anton Pichotta, welcher sich am Morgen des 15. Juni d. I. von der 6. Batterie des Pirnaer 2. Feld-Artillerie-RegimenlS Nr. 28, das damals Schießübungen auf dem Truppen übungsplätze zu Zeithain vornahm, heimlich entfernte, ist jetzt in Württemberg festge nommen und von einem Unteroffizier des königl. Bezirkskommandos Eßlingen am Frei tag in Pirna abgeliefert worden. — Eine scheußliche That entdeckte man in Kleinschirma bei Freiberg, woselbst einem vierjährigen wertvollen Pferde des Guts besitzers Zehl von ruchloser Hand mit einem Messer der Leib derart ausgeschnitten morden war, daß die Gedärme bis zum Erdboden Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark " " - - - " "" " ... .. 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld gelegten Querhölzer. Eines derselben muß „ wohl nicht festgelegen haben, denn plötzlich'in diesen Gefühlen vereinigen. — Von den stürzte der Sarg mit dem Kopfende zuerst in 82 ordentlichen Professoren der Leipziger die Gruft und riß zwei Träger mit hinab, j Universität haben 49 diese Kundgebung unter- — Eine kühne That vollbrachte bei einer zeichnet. Zu der letzteren bemerkt übrigens Feuersbrunst in Netzschkau ein Feuerwehr- das „Leipziger Tageblatt": Es ist überflüssig, mann, als er sich mitten durch die Glut Bahn die Bedeutung dieser Kundgebung hervorzu brach und den in höchster Gefahr der Explosion heben. Auch in Wien wird man sich nickt schwebenden Dampfkessel öffnete, um den Dampf darüber täuschen, daß das Votum von 816 ausströmen zu lassen. Schwer verbrannt kehrte ordentlichen Professoren der 21 deutschen nach Vollendung des Rettungswerkes der mutige > Universitäten ein vernichtende» rechtliches und Mann wieder zurück. politisches Urteil gegen jene Maßnahmen ist, — Ein kurze: Erdstoß ist am Donners- die den Glauben der deutschen Nation an die tag früh in Brambach wahrgenommen war- Zuverlässigkeit der österreichischen Bundes- den. 'genossenschast ernstlich erschüttern. — Ein umfallendes Eisenstück erschlug — Eine Anzahl Mitglieder des Verban-1 auf dem Hammerwerk zu Olbernhau das des sächsischer Berg- und Hüttenarbeiter in dreijährige Mädchen des Spielwarenpackers Zwickau hat die früheren Liquidatoren des I Clemens Hickel. " >- « ° ' — 816 von den ca. 1100 ordentlichen Professoren der Universitäten des Deutschen «i-.titck.-s ! ^ent des Reichsgerichts Dr. v. Wolff in den -ertliM » und Tachnsche-. ! Ruhestand. Für den dadurch frei werdenden Bretnig, 20. Juli. Heute Mittag i Vorsitz des dritten Strafsenats ist dem Ver- wurde das dem Leinweber Herrn Gustav! nehmen nach Reichsgerichtsrat Dr. Freiherr Seifert (Bretmühle) gehörige, aus Fachwerk'v. Bülow in Aussicht genommen, dessen Er bestehende Wohnhaus ein Raub der Flammen.! nennung zum Senatspräsidenten bevorsteht. Den herbeigeeilten Feuerwehren und anderen — Der Streit darüber, ob Herr Rentier hilfsbereiten Personen gelang es, das Feuer! Baumann in Dresden seinen Dauermarsch auf seinen Herd zu beschränken und die Nach-1 nach Wien gewonnen hat oder nicht, ist noch barshäuser vor weiterer Gefahr zu behüten. immer nicht zur Ruhe gekommen. Jetzt erläßt Gerettet komue nur weniges werden. Die der Genannte zur Klarstellung eine ausführ- Ursache de» Brandes ist noch unbekannt. ! liche Erklärung, in welcher er hervorhebt, daß reich erschienenen deutschen Brüdern aus Oesterreich die vollste Anteilnahme an ihrem schweren Kampfe versicherte und gelobte, ihnen ein treuer Rückhalt im Reich sein zu wollen. Der hier folgende Sturm der Begeisterung war kaum zu bannen. Mag's regnen, die Fröhlichkeit, die Treue zur Sache spült er nimmer hinweg. Am letzten Sonntag früh "riawe vc» .»„v,... deutschen, sächsischen und Plauenschen Farben Pulsnitz. Durch die Mündigkeitser- die an den Marsch geknüpften Bedingungen I prangenden Festhalle. Die Darbietungen des klärung ist Fräulein Margarethe von Posern auf Zurücklegung einer täglichen Strecke von vogtlänvischen Gaues, der Sänger und Fest- in den Besitz der Herrschaft Pulsnitz, bestehend 50 Kilometer lauteten. Freigestellt war ihm, darsteller wurden mit reichem Beifall hinge- aus den Rittergütern Pulsnitz, Hauswalde sich an jedem Orte nach Belieben lange auf- nsmmen. Wahrhaft erschüttert aber wurde jedes Herz, als Kreisvertreter Bier aus der Klostergaffe zu Leipzig auf, als Dresden in warmen, aus tiefem Herzen dnn- j^r eine vom Buffetier zurechtgewiesen wurde, genden Worten Sachsens Turnerichaft und dem hierauf entstandenen Streite drang seine Ehrengäste begrüßte und dann den zahl- - - Monarch nach dem Festplatze, woselbst , - _ inzwischen die Uebungen ihren Anfang genommen in einem Restaurant zu Greiz ein Gast, der hatten. Da am Nachmittage der Regen aus- eingeschlafen war. Rasch schüttete derselbe ein gehört hatte, konnte ohne Unterbrechung weiter Glas Bier nach und löschte damit nicht nur - . die Cigarre, sonvern auch seine Schmerzen.