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t. Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Rabatt nach Uebereinkunft. Deduktion, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 27 Sonnabend, den 3. April 1897. 7. Jahrgang auf P» Prozent festgestellt. Bretnig, den 2. April 1897. Bautzen, am 31. März 1897. Königliches Bezirks-Kommando Alle drei Glocken wurden nach der Glocken- Hlerauf haben sie mich los- und die Klaviervorträge des Herrn Lehrer Sprache: Du, Kimpel, ivie heißt Du denn Dort Haden sie mich 60 Tage am geschraubt, was dort als die größte Disziptr- Das Bajonnet steckte ich inwendig oung an. ^evung der Kolosse waren starke Seile aus s Hunger Schnecken und Würmer, die ich im erwachte, befand ich mich in einer Kranken- der turmhohe zu Winden verwendet worden.' Sande gebraten hatte, essen. Als ich das fran- zelle, von zwei Ordensbrüdern umgeben. Nach- Schanzenmauern, wobei mir meine Kriegs kollegen behilflich waren, in die Nacht hinein. narstrafe gilt. Nach Abbüßung dieser schreck lichen Strafe wurde ich an die Schwerz aus geliefert. Während der Ueoerfahrl über das Meer warfen sie mich in den untersten Schiff- zösische Gebiet verlassen haue, fiel ich einer großen Menge Araber in die Hände. Ich war ausgehungert und von der großen Hitze fo entkräftet, daß tch mich nicht mehr durch die Massen der Araber habe durcharberten tonnen, wie rch dies vorher mehrmals gethan habe. Ich wurde festgenommen und mit einem Wur zelgeflecht an einen Olivendaum gebunden, in welchem Zustande sie mich in der großen Hitze zwei Tage und zwei Nächte Haven schmachten lassen. Was ich da gelitten habe, das kann ich nicht aussprechen. Am dritten Tage kamen dem ich hier geheilt war, wurde ich nach Oesterreich abgelresert. trotz der guten Sache leider nur in schwacher Zahl erschienen war. Desto -befriedigender Inserates diel 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Mge- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier von denen die eine völlig erhalten war, sie gab beim Anschlägen einen Hellen Ton. Zur Der Gemeinüerat. Koch. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" gießerei von Bierling gebracht. — Der Raubmörder Kögler machte den Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 3. April 1897. der Helm war völlig abgeschlagen und auch sonst waren Stücke herausgebrochen. Nach mittags verlud man die beiden kleinen Glocken, Kirchenbaufonds veranstaltete am vergangenen Donnerstag rm „Deutschen Hause" Herr E. Kirchknopf ans Pirna einen Necitations- ger Beaufsichtigung und trotzdem ich an Hän den und Füßen gefesselt, entkommen war. Daselbst habe ich mit Hilfe eines in der Sohle meiner Tuchschuhe versteckten Messers ore Kel ten soweit gelockert, daß ich frei war. Sodann habe ich mich von Zeit zu Zeit durch zwei über einander befindliche Zimmerdecken hindurch- gearbeilet, wobei ich zur Zeit der nahen Visi tation der Gefängniswärter die bereits ge machten Löcher in ber Decke mit Bildern zugedeckt habe. Als ich soweit mit den vor bereitenden Arbeiten zur Flucht fertig war, schnitt ich eine alte .Tepprchdecke in lauter Streifen, band diese zusammen zu einem Stricke, kroch durch die genannten Löcher und gelangte so in den Turm des Gefängnisses. Von die sem nahezu 40 Meter (?) hohen Turme ließ ich mich am Stricke herab. In einer Höhe von 25 Meter riß plötzlich der Strick und ich kenne ich nicht" und gab ihm das Bild zurück. ^Nun fragte er mich noch Verschiedenes aus und entließ mich. In der Kaserne fragte mich alles, wos los ist. Bald darauf kam der Befehl, ich solle keinen Dienst mehr thun und solle die Kaserne nicht verlassen. Nun wußte ich, daß es nnt mir schlecht stehe und über legte, was zu thun sei. Meine Kollegen rieten mir, durchzubrennen, wozu ich mich auch ent schlossen habe. Ich zog die roten Hosen und den Waffenrock aus und eine leichte Zivilklei- haus überführt werden mußte. Pulsnitz. Im Beisein der Gemeinoe- vorstände und der Gerichtspersonen hiesigen Bezirks fand am 1. April hierselbst die Ein weisung des bisherigen Amtsrichters in Schwarzenberg, Herrn v. Weber, in sein neues Amt statt. — Montag den 5. April Viehmarkt in Pulsnitz. — Die beiden jugendlichen Ausreißer, welche ihrer Vaterstadt Bischofswerda spurlos den Rücken gewendet hatten, sind jetzt in Dresden bei Verwandten eingetroffen. Wahrscheinlich waren die Moneten zu Ende. — Am Mittwoch Vormittag wurde in Dresden die aus dem Schutt und Mauer- Ueberschrift „Raubmörder Josef Kögler aus los oalag. In dec Schweiz sollte ich einen Petersdorf bei Gabel" und fi agle micy weiter, Geistlichen ermordet Haven, deshalb wurde ich ob ich diesen kenne. Ich betrachtete längere nach Thun gebracht und rn das schwere Ge- Zeit das Bild und sagte dann: „Nein, denlfängnis geworfen, worauf ich aber, trotz stren- Bekanntmachung, betreffend die Kontrolversammlnngen der Mannschaften des Beurlauvten- standes. Die diesjährigen Frühjahrs-Kontrolversammlungen im Bezirke des Meldeamts Kamenz finden wie folgt statt: Donnerstag, den 22. und Sonnabend, den 24. April, vorm. 7, 9 und 11 Uhr in Kamenz, Schützenhaus; Mcntag, den 26. April, vorm. ^z9 Uhr in Schwepnitz, Gasthof; Montag, den 26. April, nachm. ^/zl und 3 Uhr in Königsbrück, Schützenhaus; Dienstag, den 27. April, vorm. 7, ^z10 und mittags 12 Uhr in Pulsnitz, Schützenhaus; Mittwoch, den 28. April, vorm. 8 und 10 Uhr in Großröhrsdorf, Mittel-Gasthof; Donnerstag, oen 29. April, vorm. 9 und 11 Uhr in Crostwitz, Gasthof von Wenke. Zur Frühjahrs-Kontrolversammlung haben sich sämtliche Dispositions-Urlauber, Reser visten, Landweyrleule 1. Aufgebots und Ersatz-Reservisten, sowie die zur Disposition der Ersatzvehörden entlaßenen Mannschaften und die noch im Militärverhältnis stehenden Halb- und zeitig Ganz-Invaliden zu g.steüen. Die Einberufung zu den Kontrolversammlungen erfolgt durch öffentliche Aufforderung. Dies geschieht, urdem ru jeder Ortschaft Setten des Gemeindevorstandes in ortsüblicher Weise bekannt gemacht wird, zu weicher Koittrolverfammlung die betreffenden Mannschaften zu erscheinen Haven. Dw Milttärpapiere sind mitzul ringen. Nichterscheinen wird bestraft. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. Judica: Frühamt. Beichte 8 Uhr vorm. — Nachm. 2 Uhr: Prüfung der Konfirmanden. Beerdigt: Max Alfred, S. o. Franz Louis Dosch, E. u. Stuhlv. in B., 4 I. 5 M. 17 T. alt. — Frau Johanne Christiane verw. Gnauck geb. Johne in B., 80 I. 6 M. 1 T. alt. Ktrchenuachnchlen von Frankenthal. Getauft: Arno Georg, des Hausbesitzers u. Schneivermstrs. Gnauk rn Fr. S.. Getraut: Franz Hermann Friedrrch August Nienhold, Fleischer in Nieder-Sedlitz, mit Lina Olga Schramm in Fr. Beerdigt: Arno Georg Gnauk in Franken thal, 20 T. alt. Dom. Judika vorm. Z/zO Uhr: Beichte und Kommunion; 9 Uhr: Hauptgoltesvienst; nachm. Uhr: Kirchenexamen mit den Konfirmanden. Freitag oen 9. April nachm. 3 Uhr: Passions gottesdienst. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf Gevurls-Register. An Geburten wurden ein getragen: Gertrud Helene, T. d. Fabrik arbeiters Paul Oskar Heinze Nr. 139 s.— Martha Elisabeth, T. d. Tischlermeisters Karl Max Siernbach Nr. 2161. — Elsa Emma, T. d. WirtfchaftSgehitfen Julius Theodor Thomas Ne. 134. — Lina Elsa, T. d. Bäckermeister Alwin Bernhard Freu denberg 'Nr. 75. — Edwin Alfred, S. d. Fabrikarbeiters Reinhard Edwin Werner Nr- 283. Die Anordnung d. Aufgebots haben beantragt: Hermann Wilhelm Sachfe, Fabrikarbeiter Nr. 119 und Iva Therese Ho'mann Nr. 1711». Sterbe-Register. Als gestorben wurden ein getragen: Willi Otto Hofmann, Eisen- Vahn-Diätist, ledig, Nr. 367, 20 I. 11 M. 24 T. alt. — Johanne Wilhelmine geb. Ziegenbalg, Ehefrau des Schneldecmstcs. Friedrich Adolf Jentsch Nr. 273, 63 I. 10 M. 14 T. alt. — Wilhelmrne geb. Schöne, nachgel. Witwe des Maurers Friedrich August Rentsch Nr. 69 b, 63 I. 11 M. 1 T. alt. raum, wo kein Tageslicht eindrang, wo es und zeigte mir eine Photographie vor, mit der; feucht und herß war, daß ich tagelang bewußt- Zur Zeit, als ich bei dec französischen Frem denlegion in Afrika gedient habe, rückten wir eines Vormittags vom Exerzieren in die Kaser nen. Da erschien mein Korporal und meldete werk emporgearbeitete große Glocke der Kreuz-! ins Hosenbein und unter die Jacke versteckte kirche, deren Schallöffnung nahezu 2 Meters ich eine Menge Zwieback, den ich, da er sehr mißt, verladen. Sie war arg beschädigt,! flach war, gut untergebracht hatte. Um die durch den ganzen Körper ging ein Sprung, mitternächtige Stunde flüchtete ich über die Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Komgl. Behörde wird der Ctnlagezinsfutz in hiesiger Sparkasse vom 1. Juli d. I. an Bekanntmachung. Die von der land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenoffenschaft für das Königreich Sachsen anher abgegebene Heberolle über die auf 1896 nach 2,25 Pfennige für jede Einheit einzuhebenden Beiträge liegt neben dem Unternehmerverzeichniffe und den übrigen Beilagen auf die Dauer von 2 Wochen vom 2. bis 16. April d. I. zur Einsicht der Beteiligten bei Herrn Steuereinnehmer Rammer hierselbst aus und sind^die in genannter Heberolle ausgeworfenen Beiträge umgehend an denselben abzuführen. Einsprüche der Unternehmer gegen die Berechnung der Beiträge, sowie gegen die Ver anlagung der Betriebe sind direkt an die Geschäftsstelle der Genoffenschaft (Dresden-A, Wienerstraße 13) zu richten. Etwaiger Einsprüche ungeachtet, sind die Verträge jetzt in voller Höhe zu entrichten. Bretnig, am 1. April 1897. Koch, Gem.-Vorstand. daher vollster Dank und Anerkennung. Frage fuhr mir durch Mark und Bein. Ich Bretnig. Am letzten Donnerstag nach-wußte es fchon, was es da hatte. Ich faßte mittags geriet der Müller Bienert von hier; mich, stand stramm und bat den Oberst, mit beim Holzschneiden mit der rechten Hano in > mir deutsch zu sprechen, weil ich französisch das Sägewerk, wodurch dieselbe dermaßen > nicht so geläufig sprechen konnte. Das that verletzt wurde, daß auf ärztliche Anordnung; der Herr Oberst, er fragte mich, wie ich heiße der Bedauernswerte in ein Dresdner Kranken- i Ich wußte nicht wohin. So bin ich vier volle Wochen herumgeirrt. Nachdem ich meinen stürzte in die Tiefe auf das Pflaster, wo ich Mundoorrat verzehrt hatte, mußte ich vor besinnungslos liegen geblieben bin. Als ich vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei , größeren Aufträgen und Wiederholungen 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunft. Bretnig. (Sparkaffenbericht auf Märzlthn umgebenden Wachorganen gegenüber am d. I ) In 84 Posten wurden 5790 Mk. Tage vor seiner Hinrichtung nicht uninteressante 36 Pf. eingezahlt, dagegen in 39 Posten Mitteilungen und Geständnisse, denen die „Lau- 5121 Mk. 63 Pf. zurückverlangt, 12 neue sitzer Nachrichten" u. a. Folgendes entnehmen: Bücher ausgestellt und 7 kassiert. Bretnijg. Zum besten des hiesigen , , - mir, ich habe sofort zum Obersten zu kommen. abend, zu welchem die hiesige Bewohnerschaft ! Ich begab mich sofort in die Kanzlei des H. mehrere Araber uno da war auch ein großer ,2^-l-id-i-nur in ickmaän-.r l Obersten, woselbst eine große Anzahl Offiziere starker 'Mann mit einem langen Barte uno anwesend waren. Der Oberst, ein guter und einem .langen Gewand daver. Sie hielten wirkten die Vorlesungen des Herrn Recitators j gemütlicher Mann, fragte mich in französischer Nat über mich. Hierauf haben ste mich los- und die Klaviervorträge des Herrn Lehrer ^Sprache: „Du, Kimpel, wie heißt Du denn gebunden und an die französische Legion zuruck- Schneider. Diesen beiden Herren gebührt eigentlich mtt Deinem richtigen Namen?" Diese geliefert. nnk sn^r mir durcü und»