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Allgemeiner Anzeiger : 14.12.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191012146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19101214
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19101214
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-12
- Tag 1910-12-14
-
Monat
1910-12
-
Jahr
1910
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 14.12.1910
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!k Die Beratung wird vertagt. Zustande sein. Vsrfaff.mgsrechftiche Schwierig- mit 11575 gegen 1760 freisinnige und 6170 hatte. Er gerichtliche Der Etat bisher ge» verletzte Ehre nicht hinreichend gewahrt hätte den Ehrenrat benachrichtigen oder Klage erheben können. Abg. Frhr. v. Richthofcn ikons.): *Der Minister der Kolonien legte vor der Kommission der Kammer für auswärtige Ange legenheiten die Lage im Wadailande (Jnnerafrika), wo Frankreich in den letzten Kämpfen große Verluste erlitten hat, und die Maßnahmen, die die Regierung zu treffen g< denke, dar. Der Präsident der Kommission bat keiten würden sich dabei kaum ergeben; auf alle Fälle wären sie bei gutem Willen zu Über winden. Elsaß-Lothringen aber würde die Regierung, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um die Wiederkehr ähnlicher Vor fälle zu vermeiden und, wenn er eS für nötig erachtet, über eine genaue Regulierung der Grenzen in Unterhandlungen zu treten. Der Minister der Kolonien erklärte, er werde dafür Sorge tragen, daß für die Verluste im Wadai lande durch neue Truppensendungen Ersatz ge schaffen werde. Bei der Festsetzung der Friedenspräsenz kann nicht lediglich gelten, was in den letzten fünf Jahren galt. Aber wohlerwogene Sparsamkeit tritt auch hier im Lande, daß sehr berechtigte Interessen des Reichslandes auf wirtschaftlichem Gebiet oft — ... „ vor, die § zugleich Mehrausgaben für die Veteranen ermöglichen > Wtumenwirken. s Preumicher Kricgsminister Frhr. v. Heeringen: Elsaß-Lothringen im Bundesrat. In den nächsten Tagen wird im Bundes rat die Entscheidung über die Gesetzentwürfe zur Vcrfaffungsreform und zum Wahlgesetz für Elsaß-Lothringen fallen. „Die Umrisse beider Vorlagen", so schreibt die ,K. Ztg/ dazu, „sind bereits bekannt geworden, und man wird sagen dürfen, daß sie im allgemeinen eine genügende Grundlage für die gedeihliche Weiterentwickelung Elsaß - Lothringens als Reichsland in das Deutsche Reich hinein und zu einer gewissen Selbständigkeit seiner inneren Verwaltung dar stellen. Es ist sicher, daß, was hier geboten wird — Ausschaltung des Bundesrats aus der LandeSgesetzgebung und seine Ersetzung durch eine Erste Kammer, Umbildung des Notabeln« Landesausschusses zu einer auf ziemlich demo kratischer Grundlage gewählten Zweiten Kammer, Beibehaltung deS Reichslands-Charakters unter kaiserlicher Oberhoheit, repräsentiert durch den Statthalter — im wesentlichen dte äufterste Grenze bildet, bis zu der las Reich ohne Gefährdung seiner Interessen ein Entgegenkommen zeigen kann. Es ist nur zu bedauern, daß der Ent wurf ein Zugeständnis nicht enthält, das erst die ganze Verfassungsreform zu einem wahren Markstein auf dem Wege der deutschen Ent wickelung Elsaß. Lothringens gemacht hätte. Der Entwurf versagt nach wie vor dem Reichsland , die stimmberechtigte Vertretung im BundeSrat. Elsaß-Lothringen ist allerdings nicht Glied, sondern Befltzobjekt des Reiches. Es ist also an und für sich ein Widersinn, wenn ein im Besitz sämtlicher Bundesstaaten befindliches Reichsgebiet im Bundesrat über ReichsanIeleaen» , Hessen mit entscheidet. Das würde die Ver leihung der Souveränität zur Voraussetzung haben. Daran ist aber für Elsaß-Lothringen mindestens so lange nicht zu denken, als die - führenden Kreise des Landes nicht endgültig auf die von ihnen heute noch gepflegte französische -Überlieferung in Kultur und politischer Sym pathie verzichtet haben, um sich offen auf den Boden des Deutschtums zu stellen. Solange das nicht der Fall ist, solange eS möglich ist, daß sich elsässische Bezirkstage für die Republik erklären, ist die Verleihung von vollberechtigten Bundesratsstimmen an Elsaß-Lothringen aus geschlossen. Um so entschiedener wird man da gegen die Notwendigkeit betörten müssen, dem Reichslande Gelegenheit zu geben, bei der Ent- icheidung über seine eigenen wirtschaftlichen und Vsrkehrsinieressen, soweit sie mit den Inter essen der einzelnen Bundesstaaten sich be gegnen oder im Widerspruch stehen, eine eigene stimmberechtigte Vertretung im Bundesrat zu haben. Wie die Dinge jetzt liegen, hat der kaiserliche Statthalter die Befugnis, zur Ver tretung der Vorlagen aus dem Bereiche der Landesgesetzgebung sowie der Interessen Elsaß- Lothringens bei Gegenständen der Reichsgesetz gebung Kommissare in den Bundesrat abzu ordnen, die an dessen Beratung über diese An gelegenheiten — aber ohne beschließende Stimme — teilnehmen. Die elsaß-lothringischen Kom missare werden gehört, aber sie haben nicht mit abzustimmen. So ist es denn eine lebhafte Klage Überlassung von Bundesratsstimmen zu«us- übung für seine eigenen ' Wirrschasts- und BerkehrStutereffen ein hochherziges Entgegenkommen erkennen, das sicher dazu beitragen würde die Annahme der Verfassungsreform im Lande, weit günstiger zu gestalten, als es so der Fall ist. Vor allem aber würde uns« Reichsland durch «ine neue wirtschaftliche Interessengemeinschaft fester mit dem Reiche verknüpft werden und immer mehr lernen, das Ziel seiner Entwickelung auf deut scher Seite zu ersuchen. Das würde dem deut schen Gesamtvaterland nur zum Nutzen dienen. Die etwa auftauchenden Bedenken wegen der Instruktion der Stimmen könnten beseitigt wer den, wenn der Kaiser seine landesherrliche Be fugnis in diesem Falle auf den Statthalter übertrüge, sodaß dieser die elsaß-lothringischen Stimmen im Einverständnisse mit der Landes regierung instruierte. Selbstverständlich müßte er dann auch in der Lage sein, die reichSländi- schen Stimmen im Gegensatz zu preußischen Sonderintereffen zu instruieren, ohne befürchten zu müssen, dadurch den Unwillen des Kaisers zu erregen. Wir stehen dicht vor der Ent scheidung über die elsaß-lothringische Ver fassungsfrage. Möge das Wort an den hoch herzigen Sinn der Bundesstaaten in dieser letzten Stunde nicht vergeblich sein. Das ist der Wunsch aller gut deutsch gesinnten Elsaß- Lothringer." sozialdemokratische Stimmen. DaS Wahl ergebnis zeigt, daß die Mißstimmung in weiten Kreisen unsres Volkes immer noch im Zu nehmen begriffen ist. * Dem Reichstag ist der Entwurf eines Gesetzes betr. Abänderung des Militär- strafgesetzbuchS und der Militärstraf gerichtsordnung, wie solcher vom Bundesrat be schlossen worden ist, zur verfassungsmäßigen Beschlußnahme zugegangen. *D« Ausschuß des Deutschen Han de l 8 t a g e s, der in Berlin eine Sitzung ab hielt, hat sich erneut gegen die Einführung von Schiffahrtsabgaben erklärt. Ob damit an der Stellung der Regierung zu der Vorlage etwas geändert wird, ist jedoch zweifelhaft. Aravkreich. Veutscker Keickstag. Am 9. d. Mts. steht auf der Tagesordnung die erste Lesung des Etats in Verbindung mit der ersten Besprechung der Heeresvorlage. Reichsschatzsekretär Wermuth: Das Rech nungsjahr 1911 fordert von uns die Probe auf die Reichsfinanzreform. Die Reichsfinanzen befinden sich im Zustand fortschreitender Gesundung. An die Matrikularbeiträge von 80 Pf. müssen wir uns aber klammern, sonst verlieren wir das Steuer aus der Hand. Eine aufwärts gelenkte Finanzpolitik hat nicht nur begonnen, sondern hat auch die kritische Probe bereits bestanden. Das Jahr 1909 war ein Jahr der Wirrnisse, aber cs hat mit einem ver söhnenden Lichtblick geendet. Der Fehlbetrag des Jahres 1909 konnte sich infolge des Mehrertrages an Verbrauchssteuern auf 126 Millionen vermindern. Das Jahr 1910 hat uns keine Überraschung und keine Enttäuschung gebracht. Sämtliche Ressorts haben ihre Etats innegehalten-, der Geist der Spar samkeit geht also im ganzen Reiche um. Für 1910 war bet den neuen Steuern ein Gesamtbetrag von 290 Millionen eingesetzt. Im neuen Etat fügen wir noch 30 bis 35 Millionen hinzu. Kaffee- und Tee steuer hat gleichfalls die erwarteten Beträge gebracht. Die Zigarettensteuer nähert sich dem angenommenen Gesamtbetrag. Auch die Brausteuer hat sich ganz zufriedenstellend entwickelt. Überhaupt hat die Brauindustrie kein ungünstiges Jahr zu erwarten. Der Grundstückumsatzstempel ist ja gleich in den Be harrungszustand hineingesprungen. Die Zündwaren steuer leidet noch unter der besonders starken Vor versorgung der Konsumenten und unter dem Auf tauchen der — zumeist erheblich teueren — Ersatz mittel. Jedenfalls ist uns durch die neuen Steuern ein großer und sicherer Besitzstand erwachsen. Beim Voranschlag der Zölle wird man künftig mit be sonderer Vorsicht vorzugehen haben. Der Etat für 1911 ist aufgebaut auf den bisherigen Grundsätzen. Wesens ist unverkennbar und besonders ist zu be grüßen, daß im Zeichen der Sparsamkeit die Kultur aufgaben nicht leiden. Wenn aber die Rcichsfinanz- reform ihre Schuldigkeit getan hat, wie kommt eS dann, daß bie Stimmung im Lande so anders ist? Die Linke hat nur unfruchtbare Kritik geübt, sie zeigte nur eine platonische Liebe zur Reichsfinanzreform. Warum sagte uns die Linke nicht, wie die 400 Millionen indirekter Steuern ausschen sollten, die sie selbst bewilligen wollte? Der Kampf wird wohl nur deshalb so scharf geführt, weil die bei diesem Anlaß erhoffte Liberalisierung des Reiches vorläufig ver eitelt ist. Die Reichsfinanzreform ist deshalb doch ein grobes Werk von nationaler Bedeutung und ein Ruhmestitel für diejenigen Parteien, die das Werk zustande gebracht haben. Abg. Scheidemann jsoz.): Der Etat ist sehr sorgfältig frisiert; er verschleiert die Finanzlage des Reichs. Wer ersieht aus dem Etat, daß das Deutschlands Macht und Zukunst beruht auf seiner Armee. Dem trägt die neue Vorlage Rechnung, indem sie fühlbare Lücken ausfüllt. DaS gilt be sonders für die Infanterie und Fußartilleric. Auch der Entwickelung der Lustschiffahrt muß Rechnung getragen werden. Der Train ist bisher wohl ver nachlässigt ; jedenfalls ist hier das Verhältnis zwischen Friedens- und Kriegsstärke unnatürlich. Die Vor lage soll Deutschlands Feinde von unsern Grenzen fernhalten helfen, wenn ernste Stunden uns nicht erspart bleiben. Abg. Speck (Zentr.): Der vorliegende Etat ist vermutlich der letzte, der diesen Reichstag befaßt, aber zugleich der erste, bei dem die günstigen Wir- ' knngen der Reichssiuanzreform hervortreten. Wir - legen den größten Wert darauf, in dieser Session noch die Privatbeamtenversichcrung zu verabschieden, wollen aber parteipolitische Fragen nicht berühren, um die Finanzfragen stärker hervortreten zu lassen. Die nächsten Wahlen scheinen sich ja nach dem Wunsche der Linken gegen die Reichsfinanzresorm und ihre Urheber zu richten. Die heutige Rede des Reichsschatzsekretärs aber war die denkbar beste Recht fertigung der Reichsfinanzreform. In der Ein- fchätzung unsrer ruhig und stetig gesundenden Reichs finanzen stimme ich dem Reichsschatzsekretär zu. Der neue Etat zeigt aber, daß der Reichsschatzsekretär doch nicht so einflußlos ist, wie vielfach behauptet wurde. Wenn nur der Reichskanzler fördernd hinter ihm steht l Wir find nicht grundsätzliche Gegner des Quinquennats. Fragt sich nur, ob es auch jetzt gerade zweckmäßig ist. Bei den geforderten Maschinen- > gewehren bedarf es ernster Prüfung, ob diese technisch schon aus der Höhe stehen. Der Verkauf des Tempelhofer Feldes muß vom geschäftlichen Standpunkt beurteilt werden. Der budgetrechtliche Streck zeigt nur auss neue, daß wir ein Gesetz zur Aufstellung, Durchführung und Kontrolle des Reichs haushalts dringend benötigen. Der Fall Dammann, der zeigt, wie jemand gesellschaftlich boykottiert ist, nur weil er aus Achtung vor dem Gesetz sogen, standesgemäße Genugtuung sich zu verschaffen ab gelehnt hat, mußte ebenso Mißstimmung Hervorrufen, wie die Begnadigung der Bonner Borussen. Die gegenseitige Bekämpfung der bürgerlichen Parteien ist zu beklagen. Der Vorwurf, die Reichsfinanz reform sei antisozial, sollte jedenfalls nicht von der Seite erhoben werden, die selbst bereit war, 400 Millionen indirekter Steuern zu bewilligen. Ein sachlicher Grund zum Kampfe gegen diese Reform ist jedenfalls nicht erkennbar, und sicher wäre der Kampf nicht so weit gegangen, wenn die Regierung recht zeitig für Aufklärung gesorgt hätte. Preußischer Kriegsminister v. Heeringen: Zum Fall Dammann nur wenige Worte. Mir liegen die Akten noch nicht vor. Aber ich kann schon sagen: Der ehrengerichtliche Spruch sagt nur, der Abschied sei erkannt, weil der Betreffende seine Politische Kunälchau. Deutschland. * Wie Wiener Blätter berichten, wird Kaiser Wilhelm Mitte Januar mit dem Kaiser FranzJosepH in Meran zusammen treffen. — In Berliner Hofkreisen ist indessen von einer solchen Reise des Monarchen noch nichts bekannt. * Nach den vorläufigen Bestimmungen wird der Reichstag vom 10. Januar ab zunächst die erste Lesung der Ergänzung zum Straf gesetzbuch und die zweite Lesung des Haus- arbeitsgesetzes vornehmen. Hierauf sollen die noch ausstehenden kleineren Vorlagen und das Arbeitskammergesetz in dritter Lesung erledigt werden und im Anschluß daran mit der zweiten EtatSlesung begonnen werden. Da man annimmt, daß die zweite Etatslesung bis Misse März k. Js erledigt sein kann, so soll die ReichsversicherungSordnung, die in der Kommission auch erst im Februar zu Ende beraten sein wird, erst nach dem Schluß der Etatsberatungen auf die Tagesordnung gesetzt werden. Das EinsührungSgesetz zur Reichs versicherungsordnung, das gegenwärtig noch dem BundeSrate vorliegt, und das mit der Reichs- verficherungsordnung in Verbindung stehende Gesetz betr. die Aufhebung des Hilfskassen gesetzes werden dem Reichstage erst gegen Ende Januar zugehen, wenn die Reichsversicherungs kommission sich dem Schluffe ihrer Beratungen nähern wird. * Die Stichwahl inLabiau-Weh- lau ist am 9. d. Mts. unter noch stärkerer zeigt ein freundlicheres Gesicht als wir wöhnt waren. Die Gesundung unsres Finanz- Reich 98 Prozent seiner Nettoeinnahmen für den Militarismus ausgibt? Auch hier erneuern wir die Mahnung, kein Mensch möchte mehr Schnaps trinken. Im Gegensatz zu verlogenen Behaup tungen betone ich, auch wir wollen die Verteidigung des Vaterlandes. Aber im Hinblick auf unsre Nach barn ist eine Heeresvermehrung nicht nötig. Die Bolitik in Preußen-Demschland ist nichts als eine lange Kette gebrochener Versprechungen. Die preußische Wahlrechtsaktion war doch lediglich Perfidie. (Vizepräsident Schulz rügt diesen Aus druck.) Nach oben hat der Liberalismus abgewirt schaftet; will er es auch nach unten tun? Der Beteiligung, als die Haupiwahl am 2. d. Mts. aufzuweisen hatte, vor sich gegangen und hat , der Fortschrittlichen Volkspartei das Reichs- ! hervor. Dis neue Vorlage fordert zunächst nur tagsmandat des Kreises gebracht. Es wurden ' acht Millionen mehr; später steigen die fortdauernden - Kleinarbeit bedarf. Lassen wir dis Zügel im ordent- s lichen Etat locker, so gleiten wir wieder in den Ab- ,7-—, — - — —7-. ----- n . n > grund unwirsschaltlicher Anleihen hinein. Noch sind schwarz-blaue Block wird tm Volke verwünscht. ! wir dabei, den Felsblock der Finanzen bergauf zu - Was von uns geschehen kann, um diesen Block zu -rollen. Nach meiner UberMgung ist aber die Zeit zertrümmern, wird geschehen. Die sogenannte ; nicht fern, wo er auf der Höhe feinen sicheren Ruhe- Moabiter Revolution ist lediglich auf Konto der j r- l: findtt. Dazu lassen Sie uns treulich zu- Kriminalpolizei zurückzusühren. MIHSLurwes aus wuliHuslUHem vsl j lu^vmauvul vev 2/clmonen meyr; spuier srelgen vlc «vrlvuurlilvril glatt unter den Tisch fallen. Elsaß-Lothringen ! gezählt: für Wagner (fortschr. Bp.) 9762, Mehrausgaben auf 82 Millionen. Aber hier hat Hai das beim Kaligesetz, bei dem SchissahrtL- sür Burchardt (kons.) 7140 Stimmen. Bei; der Grundsatz die Feuerprobe zu bestehen: Keine abgabengesetzentwurf, wo groß^Lebens imereffen der Haupiwahl «hielt der konservative Kandidat > Mehrausgabe gleichzeitige W»r l Les Landes ganz unberücksichtigt blieben, beider 7216 Stimmen, während auf den Fortschrittler.'Aag°n Amn die Regulierung der Auslagen für die Grenzzolloer. 5527 und auf den Sozialdemokraten 8708 ent- ! eine Anleihe von 9^ Wallung, bei den Vergütungen für die aus dem fielen. Ler Sieg der Linken wird zum Teil s „en, also 50 Millionen weniger als 1910. Das Branntweinsteuergesctz erwachsenden Kosten schwer , auch auf die Unterstützung zurückzuführen sein,! Vertrauen in die Besserung unsrer Verhältnisse muß empfunden. Die Regierung selbst hat diesem ! die der Hansabund seinem Mitglieds Wagner! jedenfalls erstarken, wenn es auch noch geduldiger Gefühle der Zurücksetzung berechtigter elsaß-; gewährt hat. Interessant sind gegenüber dem - lothringischer Interessen im LänüesauLschuß ! Ausfall dieser Wah! die Ergebnisse der früheren offenen Ausdruck verliehen. Lie Überweisung! Wahlen: 1903 wurde der konservative Abg. von drei Bundesrats stimmen (nur zur Aus- i 0. Massow im ersten Wahlgange mit 7127 Übung aus bestimmt begrenzten Gebieten) würde gegen 2021 freisinnige und 5066 sozialdemo- eine wahre Erlösung aus einem auch von allen lransche Stiu.men gewählt. 1907 siegte der Deutsch-Elsässern als unwürdig empfundenen konservative Äbg. Arendt im ersten Wahlzange EL Vss j^Läckenbeim. 10s Novelle von Antonie Andrea. Fortsetzung.) Herr Miles pflegte bei derartigen Gelegen- besten von einer großartigen Freigebigkeit zu sein. Edith kam dabei auf die Bescherung in der Familie. Frank sollte ihr helfen, den Privat baum für ihre .armen Kinder" zu schmücken. Selbstverständlich — vorausgesetzt, daß er der Bescherung beiwohnen dürfte und nicht mit leeren Händen dabei zu stehen brauchte. Er war ungemein aufgeräumt — fast nervös, und über seiner Heiterkeit wehte ein Zug von Zer streutheit. Der alte Herr MileS, in der gemütlichsten Stimmung, griff in den Zigarrenkasten — man halte den Mokka gerade in den kleinen Porzel lantaffen serviert. — „^sU, I'rsnL, 107 doy, was hast du denn eigentlich auf deinen Wunsch zettel gesetzt?" Der iunge Mann legte beide Arme um die breiten Schultern seines Vaters. »Das Beste au? der Wess, Pal" sagte er bewegt: „ein ge liebtes Weibl" .Junge —" Herr MileS hätte beinahe sein« Zigarre fallen lassen, und Edith, die verstand, daß hier jemand zu viel sei, verließ unbemerkt daS Zimmer. „Ja, Frank — du eine Fraul ES war der Traum meines Lebens, und, offen, mein Sohn I Eküh gehörte hinein —' Der junge Mann schüttelte lächelnd Pen Kopf. „Sie — nein, Bat«r! Ich kenne st« fest fast sieben Jahren. Sie hat mir keinen Augenblick von Lebensfreudigkeit bereiten können — mit ihrer ganzen Vortrefflichkeit. Das konnte nur die eine, in ihrer blühenden Jugendfrische — mit dem starken, gesunden Geist und dem Herzen von Gold: Es ist Ruth GellerS, Vater, unsre Kassiererin." .Die!" Trotz seiner grenzenlosen Über raschung empfand der ave Herr eine gewisse Erleichterung: es hätte schlimmer sein können. Dann faßte er sich: .Ein braves Mädchen ist sie, hübsch obendrein. Es läßt sich nichts dagegen sagen. Ich zog Erkundigungen über sie ein während ihrer Probezeit. Sie stammt aus einer ver armten, etwas heruntergekommenen Offiziers familie. Ihr Bruder, leid« — den du ja kennst, soll ein flotter, verschwenderischer Bursche sein, der mit Schulden wirtschaftet, sonst ein gutmütiger, talentvoller junger Mensch. Auch eine Schwester ist noch da — irgendwo in Stellung als Gesellschafterin — ein sehr schönes Mädchen, aber eitel, kaltherzig und berechnend. Ich habe dies aus zuverlässiger Quelle. Von der alten Frau Brandin, deren Sohn sich einen Korb von der schönen Demoiselle arg zu Gemüt« gezogen haben soll." Frank lächelte, als hörte er die» alles nur mit halbem Ohr. .Ich weiß das, Vater!" «widerte er. .Ich weiß noch mehr: nämlich, daß Ruth die ganz« Familie über Wasser hält; daß sie die einzige ist, die mit klarem Verstände die Situation er schaut und mit allen Kräften einer Katastrophe entgegen arbeitet — mit einer Liebe, Vater, einer Unerschrockenheit und Selbstlosigkeit, als wäre dieser schwere Kampf ums Dasein für drei der JnhaV ihres jungen Lebens. Gib mir Ruth zum Weibe, Vater, und ich genese an Leib und Seele!" Dem alten Herm stieg es warm in die Augen. Er hätte seinem einzigen Sohn frei lich eine andre Frau ausgesucht, als diese arme Kassiererin mit dem Anhang einer herunter gekommenen Familie; aber ihm sein Glück zu verweigern — er brachte eS nicht übers Herz; zu teuer hatte er ihn «kauft! .Ja, dann — mein Frank, dann — soll Ruth Gellers mir als Schwiegertochter will kommen sein; vorausgesetzt, daß sie dich liebt." Frank stand ganz betroffen: allerdings. — ES war ihm nicht eingefallen, daß «S überhaupt anders sein könnte. .Gut und gütig ist sie gegen mich gesinnt, daS weiß ich. Ob sie mich liebt — ich will es lieber gar nicht wissen. Wenn sie merkt, daß mein Leben davon abhängt, so wird sie meine Frau — aus Mitleid, auS Barmherzigkeit." „Hm — Frank, wie aber, wenn eS auS Be rechnung geschähe! Ihr und ihrer Familie wäre durch eine reiche Heirat geholfen." Frank wurde kreidebleich. Eine Schwäche befiel ihn: er mußte sich au der Stuhllehne Haven: „Berechnung — Gott im Himmel. Es tötet mich — Vater, wie konntest du? Ruth - Ruth " Erschöpft lag er in dem Arm seines Vaters, krampfhaft nach Atem ringend. D« alte Herr schellte: der Diener und Edith standen zugleich in der Tür. Schnell — Edith, « hat seinen Anfall." Aber Frank erholte sich im Augenblick. MS Ediih zu Hilfe kam, saß er im Lehnstuhl, sehr bleich noch und kalten Schweiß auf der Stirn, doch schon Herr seiner selbst. „Was sür ein Schwächling ich geworden bin," sagte er, mit dem Versuch zu scherzen, .weil ich nie lernte, mich zu beherrschen. DaS muß jetzt endlich anders werden." He« Miles warf seiner Nichte einen viel sagenden Blick zu. Seinem Sohne fuhr er liebkosend durch das seidenweiche, kastanien braune Haar: „Warte nur," sagte «, „wir werden dem Christkinde deinen Wunschzettel schon recht ans Herz legen." Dann zog Frank sich in sein Arbeitszimmer zurück. Er wollte etwas lesen, sagte er. Statt dessen legte er sich auf sein Ruhebett, viel erschöpfter und leidender, als «r vorhin sich den Anschein gegeben. Außerdem — er träumte so gern, von Ruth, von ihrer gemeinsamen Zu kunft. Ihr alter, schäbiger Abendmantel, den er ihr neulich in der Garderobe nach der Oper umgelegt hatte, fiel ihm ein. Er lächelte glück lich in sich hinein: „Das alte Ding hebe ich alS Reliquie auf, wenn ich sie erst in Samt und Seide kleiden kann! Freilich — fie, um schön zu sein, brauchte das nicht. Wen die Natur zur Königin stempelt, die bleibt es selbst in Lumpen." Dann fiel ihm daS häßliche Wort von seinem Vater ein: Berechnung t Wo die mitspricht, da gibt es keine Liebe. Und wie das Wort in sein« Seele wühltet Er mußte sich mit Gewalt ihr schönes, stolzes Bild verzaubern, nur um das gräßliche Wühlen loszuwerden. Und wirklich — sein Herz schaute
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